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Transportvorrichtung für Dachziegelformen Die Erfindung betrifft eine
Transportvorrichtung für Dachziegelformen mit mehreren endlosen, hintereinander
angeordneten Förderern, bei welcher zwischen zwei dieser Förderer ein die Formen
um 90° drehender Umdrehförderer vorgesehen ist.
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Transportvorrichtungen dieser Art werden bei der Herstellung von
Dachziegeln vor allem dazu verwendet, die Dachziegelformen von einer Füllstation,
in der das Rohstoffgemisch auf sie aufgebracht wird, einer Trockenstation zuzuführen.
Wenn die Formen auf dem von der Füllstation kommenden Förderer parallel zu ihrer
Längsrichtung gefördert werden, ist es hierbei erforderlich, die Formen vor ihrer
Überführung auf einen zur Trockenstation führenden anschließenden Förderer um 900
zu drehen, damit sie auf diesem anschließenden Förderer, mit ihren langen Seiten
quer zur Förderrichtung liegend, gruppenweise auf den Trockengestellen der Trockenstation
abgesetzt werden können. Dieser Fördervorgang muß so vor sich gehen, daß die Zuführung
der von der kontinuierlich arbeitenden Füllmaschine kommenden, die Ziegelrohlinge
tragenden Formen nicht unterbrochen wird.
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Bei der Förderung von Ziegelrohlingen, die kontinuierlich von einem
aus einer Strangpresse austretenden Strang abgeschnitten werden, ist es bereits
bekannt, mit Hilfe eines Kettenförderers, der eine Anzahl von Drehscheiben paternosterartig
zwischen zwei mit seitlichem Abstand voneinander angeordneten Förderbändern bewegt,
die auf diesen Förderbändern in bestimmten, größeren Abständen angeordneten Rohlinge
von den Förderbändern abzuheben, dann zu drehen und schließlich wieder auf die Bänder
abzusetzen. Eine derartige Anlage ist baulich außerordentlich kompliziert und aufwendig
und muß in genauem Gleichlauf mit der die Rohlinge vom Formstrang abtrennenden Schneidmaschine
angetrieben werden. Für Anlagen, bei denen Dachziegelformen in geringem Abstand
voneinander von einer Füllstation wegbewegt werden, ist eine solche Förderanordnung
nicht geeignet.
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Die Erfindung beschreitet einen völlig anderen Weg und erreicht eine
erhebliche bauliche Vereinfachung einer Förderanlage für Dachziegelformen dadurch,
daß die beiden mit dem Umdrehförderer zusammenarbeitenden Förderer Seilförderer
sind, deren Seilzüge mit um 900 versetzten Aussparungen im Eingriff stehen, die
an an den Unterseiten der Formen vorstehenden Rippen angeordnet sind, wobei die
Seilzüge des an der Zuführungsseite des Umdrehförderers angeordneten Seilförderers
in den in Längsrichtung der Form vorgesehenen Aussparungen und die Seilzüge des
an der Abgabeseite des Rollenförderers angeordneten Seilförderers in den in Querrichtung
der Formen verlaufenden, zusätzlichen Aussparungen geführt sind. Daß bei der neuen
Transportvorrichtung die Formen an ihren Unterseiten mit Aussparungen und nicht
in der bei Förderkästen für Seilförderer üblichen Weise mit besondere Seilrillen
aufweisenden Auflageschienen versehen sind, trägt wesentlich zur Vereinfachung der
Gesamtanordnung bei und ermöglicht ein leichtes Umdrehen und Stapeln der Formen.
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Der Umdrehförderer besteht dabei aus zwei Sätzen von nebeneinander
angeordneten Laufrollen, von denen der eine Satz mit größerer Geschwindigkeit läuft
als der andere, derart, daß sich die Formen um einen Winkel drehen, welcher der
gewünschten Lageänderung der Formen entspricht, wobei die Formen bei ihrer Drehung
mit nach unten vorstehenden Rippen auf den Laufrollen aufliegen können.
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Es empfiehlt sich, die Aussparungen der Formen in zwei an den Längsrähdern
der Form verlaufenden Seitenwänden und in zwischen diesen liegenden Verstärkungsrippen
vorzusehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der neuen Förderanordnung und der bei ihr
Verwendung findenden Dachziegelform ist im folgenden Teil der Beschreibung an Hand
von Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 das
allgemeine Schema einer Ziegelherstellungsanlage, Fig.2 eine schematisch dargestellte
Seitenansicht der Fördervorrichtung zur Trokenkammer, F i g. 3 eine schematisch
dargestellte Seitenansicht der Abfuhrfördervorrichtung von der Trockenkammer, Fig.
4 und 5 nacheinander Seitenansichten und Draufsicht der Fördervorrichtung in größerem
Maßstab, Fig. 5 a einen Detailschnitt der Gruppierungsvorrichtung, Fig. 6 und 7
eine Draufsicht bzw. eine Unteransicht einer Form, Fig. 8 und 9 Schnitte gemäß den
Linien VIII-VIII und IX-IX der Fig. 6, Fig. 10 bis 13 Schnitte gemäß den LinienX-X,
XI-XI, XII-XII und XIII-XIII der Fig. 6.
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Die Ziegelherstellungsanlage setzt sich zusammen aus einer aus mehreren
Abschnitten bestehenden, als Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 bezeichneten Fördervorrichtung,
die die Formen durch eine Füllstation 2, eine Abspritzstation 3, eine Station zum
Aufbringen von körnigem Material 4, und, soweit erforderlich, durch eine zweite
Abspritzstation 5 zur Trockenkammer 6 führt. Die Formen werden von der Trockenkammer
6 durch eine Abfuhrfördervorrichtung 7 weggeführt und durchlaufen eine Reinigungsstation
8 bis zu einer Entladestation 9.
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An der Füllstation 2 wird eine Schicht von nassem Rohstoffgemisch
auf die Oberflächen der Formen aufgebracht. Die hierzu verwendete Vorrichtung bildet
keinen Teil dieser Erfindung. Sie kann von irgendeiner beliebigen Art sein, und
das Füllen mit dem Rohstoff kann, wie hier gezeigt, von einem Mischsilo 10 über
einen Bandförderer 11 durchgeführt werden.
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Die Fördervorrichtung 1 setzt sich aus vier Einheiten zusammen: einem
Ausgangsförderer 12, der die Formen zur Füllstation 2 befördert, einem Seilförderer
13, der die von der Füllstation 2 kommenden Formen übernimmt, einem Umdrehförderer
14 und einem Endförderer 15.
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Die Förderer 12, 13 und 15 sind Seilförderer. Jeder dieser Förderer
besteht aus einem Paar parallellaufender endloser Seilzüge 17 18, 19 und 20, 21,
die um Seilrollen laufen. Die Formen werden von den oberen Trums der Seilzüge getragen.
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Dachziegel sind vorzugsweise an den Seiten mit ineinandergreifenden
Rippen ausgestattet und häufig an ihren Oberflächen mit wellenförmigen Erhöhungen,
die parallel zu den Seiten laufen, versehen. Um die Oberflächen solcher Ziegel zu
formen, werden die Formen vorzugsweise in ihrer Längsrichtung durch eine Vorrichtung
befördert, die der Oberfläche der Naßmischung die gewünschte Gestalt gibt. Diese
Vorrichtung kann z. B. ein mit Konturen versehener rotierender Zylinder sein.
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Die Formen werden daher in Längsrichtung durch die Förderer 12 und
13 der Füllstation 2 zu- bzw. von dieser weggeführt.
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Um den sich auf der Form befindenden Formling in der Trockenkammer
6 zu trocknen, werden die Formen auf fahrbare Stapelgestelle geschichtet, von denen
eines schematisch bei 25 dargestellt ist. Diese Stapelgestelle sind mit einer Anzahl
von im senkrechten Abstand angeordneten Paaren von Aufiagerippen 25 a ausgerüstet,
wobei die Rippen eines jeden Paares in ihrem horizontalen Abstand genügend weit
vonein-
ander entfernt sind, so daß jede Form mit ihren Enden auf dem Aufiagerippenpaar
zu liegen kommt.
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Jedes Auflagerippenpaar ist auch lang genug, um eine Anzahl von Formen
Seite an Seite aufzunehmen.
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Um solche fahrbaren Stapelgestelle 25 zu beladen, werden die Formen
einem Stapler 26 in Gruppen Seite an Seite liegend zugeführt. Ein heb- und senkbarer
Stapeltisch 26 a, der in ein zu beladendes Stapelgestell 25 ein- und ausgeschoben
werden kann, übernimmt und hebt eine Gruppe von Formen und befördert sie auf ein
bestimmtes Auflagerippenpaar um die Formen dort abzusetzen. Demgemäß müssen die
Formen, die von der Füllstation 2 kommen, neu ausgerichtet und in Gruppen gesammelt
werden.
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Zu diesem Zweck befördert der Seilförderer 13 die Formen zu dem Umdrehförderer
14, der jede Form vorwärts bewegt und sie gleichzeitig um 900 dreht, damit sie querliegend
von dem Seilförderer 15 weggeführt werden kann.
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Der Umdrehförderer 14 besteht aus zwei Sätzen von nebeneinanderliegenden
Laufrollen 27 und 28, wobei die Rollen des einen Satzes, in diesem Falle des Satzes
28, sich mit einer größeren Geschwindigkeit drehen als die Rollen des Satzes 27,
so daß die in Fig. 5 untenliegenden Hälften der Formen schneller als die in dieser
Figur obenliegenden Hälften bewegt werden, wobei sich die Formen in Fig. 5 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenken. Die Anzahl der Rollen 27, 28 ist so gewählt, daß
die Formen lediglich über den gewünschten Winkel von 900 gedreht werden. Nachdem
die Formen in die gewünschte Stellung gedreht sind, werden sie von sich über die
ganze Breite des Umdrehförderers erstreckenden Rollen bis zur Übergabestelle an
den Seilförderer 15 bewegt.
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Um die Formen, die von dem Umdrehförderer 14 kommen, in Gruppen zusammenzufassen,
ist eine Gruppierungsvorrichtung (F i g. 4, Mitte rechts) vorgesehen, die eine auf
dem Seilförderer 15 liegende Form in ihrer Fortbewegung so lange verlangsamt oder
ganz stillsetzt, bis eine Anzahl nachfolgender Formen diese Form so weit eingeholt
hat, daß eine Gruppe mit einer gewünschten Anzahl von Formen gebildet ist. Diese
Gruppierungsvorrichtung weist ein Paar auf Zahnrädern 32, 33 (s. F i g. 5 a) parallellaufender
Ketten 30, 31 auf, wobei die oberen Kettenläufe durch Schienen 34 und 35 getragen
werden. In festgelegten Abständen sind entlang jeder Kette Anschläge 36 angebracht,
und die Kette wird im Verhältnis zu den Geschwindigkeiten der Förderer 13 und 14
mit einer solchen Geschwindigkeit angetrieben, daß ein Anschlagpaar - je ein Anschlag
36 an jeder Kette - im Laufweg einer Form, die sich auf dem Wege zur Trockenkammer
6 befindet, so lange zu liegen kommt, bis eine zur Bildung einer Gruppe erforderliche
Anzahl von Formen sie eingeholt hat.
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Sobald ein Anschlagpaar unter den Laufweg einer Form -fälIt, wird
diese und werden die übrigen Formen der Gruppe durch die Seile des Förderers 15
vorwärts befördert. Während die Formen in ihrer Fortbewegung durch die Anschläge
36 aufgehalten werden, rutschen bei der Gruppenbildung die Seile des Förderers 15
an den Unterseiten dieser Formen.
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Sobald eine Gruppe von Formen den Stapler 26 erreicht, wird die zuerst
ankommende Form mittels eines Anschlages S angehalten, der die Tätigkeit des Staplers
auslöst. Sofern es erforderlich erscheint, kann ein Sicherheitsanschlag SS stromaufwärts
des Staplers 26 angeordnet werden, wobei der Anschlag eine kurze
Zeitverzögerung
hervorrufen soll, um dadurch sicherzustellen, daß der Stapler frei ist, ehe ihm
eine Gruppe von Formen zugeführt wird.
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Die Fördererl3, 14 und 15 werden durch einen Motor 38 angetrieben.
Der Motor sorgt für den Antrieb des Seilförderers 13 über ein Getriebe 39 und ein
Kettengetriebe 40, für den Antrieb des Umdrehförderers 14 durch ein vom Seilförderer
13 angetriebenes Kettengetriebe 41 (Fig. 4) und ferner für den Antrieb des Seilförderers
15 über das Getriebe 39, ein Getriebe 42 und ein Kettengetriebe 43. Die Ketten 30
und 31 werden durch einen zweiten Motor 44 über ein Getriebe 45 und ein Kettengetriebe
46 angetrieben.
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Vorzugsweise bewegen sich die Formen auf der Fördervorrichtung 1
etwa mit folgenden Geschwindigkeiten: Von der Füllstation 2 aus auf den Seilförderer
13 mit etwa 21 m/Min. und auf den Seilförderer 15 mit etwa 25 m/Min., während die
Anschläge 36 sich mit etwa 14 m/Min. bewegen.
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Zur weiteren Förderung der Formen, die jetzt mit getrockneten Ziegeln
aus der Trockenkammer 6 kommen, werden die Stapelgestelle der Fntstapelmaschine
50, die ähnlich dem Stapler 26 ausgebildet ist, zugeführt. Die EntstapelmaschineSO
legt jede Formgruppe auf die Abführfördervorrichtung 7, die aus einem ersten Abführförderer
52, einem Aufteilungs- oder Trennförderer 53, einem Umdrehförderer 54 und einem
Hauptförderer 55 besteht. Die Förderer 52, 53 und 55 sind wieder seilangetriebene
Förderer, und der Umdrehförderer 54 ist ähnlich dem Umdrehförderer 14 ausgebildet.
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Sobald die Ziegel von ihren Formen entfernt worden sind, was in irgendeiner
beliebigen Weise bewirkt werden kann, werden sie zu einem angemessenen Zeitpunkt
zum Förderer 56 weitergefördert, während die leeren Formen mittels eines Förderers
57 zum Ausgangsförderer 12 zurückkehren. Vorzugsweise wird eine Reinigungsstation
58 innerhalb der Rückförderanlage vorgesehen.
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Die Verwendung von Seilförderern hat den Vorteil, daß jedes Vibrieren
wegfällt und der Lärm reduziert wird. Es ist jedoch bei Verwendung solcher Förderer
zur Beförderung der Formen zu ihren bestimmten Stationen zu beachten, daß eine genau
gerichtete Lage der Formen notwendig ist.
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Die Fig. 6 bis 13 zeigen eine Form, die für die Herstellung von Dachziegeln
mit einer im wesentlichen ebenen Oberfläche und ineinandergreifenden seitlichen
Rippen geeignet ist. Die Form weist eine im wesentlichen ebene Oberfläche 60, drei
untere Verstärkungsrippen 61, Seitenwände 62, 63, an einem Ende angeordnete Abschlußflansche
64 und 65 und einen am anderen Ende angeordneten Abschlußflansch 66 auf. Um nach
unten vorstehende Rippen an einer Ziegelseite zu formen, ist die am Rand angrenzende
Seitenwand 63 so geformt, daß sie längsgerichtete Aussparungen 67 und 68 und eine
muldenartige Rinne 69 bildet. Diese formen in der aufgetragenen Formmasse zwei Verschlußrippen
und eine längsgerichtete Verstärkungsrippe.
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Am gegenüberliegenden Rand der Form ist die Oberfläche bei 70 abgesetzt,
um eine örtliche Verdickung in der Formmasse für die Rippen zu bilden.
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Bei dem fertigen Dachziegel greifen, wenn er verlegt wird, die aufwärts
gerichteten Rippen in die abwärts gerichteten Rippen des benachbarten Ziegels ein.
An jedem Ende ist die Form nach unten abgesetzt, um an einem Ende Abschlußflansche
64
und 65 sowie ein Paar Vertiefungen 71, 72 und am anderen Ende eine quer verlaufende
Stufe 73, die im Abschlußflansch 66 endet, zu bilden. Die Vertiefungen 71, 72 bilden
im fertigen Ziegel die Aufhängeansätze bzw. Halter, während die Querstufe73 den
Teil des Ziegels formt, der auf den Ziegeln der nächstfolgenden, darunterliegenden
Reihe aufliegt.
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Die Verstärkungsrippen 61 sowie die Seitenwände 62 und 63 haben je
ein Paar Aussparungen74, die Abschlußflansche 64 und 65 entsprechende Aussparungen
75 und 76, und der Abschlußflansch 66 hat zwei Aussparungen 75 a und 76 a.
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Die Aussparungen 74 dienen dazu, die Form in den Seilförderern 15,
52 und 53 in ihrer Lage festzuhalten, d. h. wenn die Formen sich seitwärts bewegen
wollen, und die Aussparungen 75, 76 sowie 75 a und 76 a dienen dazu, die Formen
in ihrer Lage zu halten, wenn diese sich in ihrer Längsrichtung bewegen wollen.
Zwei Aussparungen sind für jede Bewegungsrichtung und eine Aussparung für jedes
Seil angeordnet, es wäre jedoch für jede Richtung eine Aussparung ausreichend. Die
Aussparungen 76, 76 a sind abweichend von den in offener U-Form dargestellten anderen
Aussparungen 74 und 75 V-förmig ausgeführt. Der Grund hierfür ist der, daß in Längsrichtung
für die Formen eine genauere Fixierung ihrer Lage als für die in Querrichtung erforderlich
ist.
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Es ist hier eine Ziegelherstellanlage für die Verwendung eines körnigen
Rohstoffes beschrieben worden. Desgleichen ist eine Form beschrieben worden, die
einen flachen, doppelten, ineinandergreifenden Ziegel formt. Es ist aber ersichtlich,
daß die Ziegelform und die Fertigungsvorrichtung sowie die Ausgestaltung der Form
sich nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsformen beschränken. Bei der Herstellung
anderer Ziegelformate und der Verwendung anderer Fertigungsvorrichtungen sowie anderer
Formen, z. B. Formen für doppelte römische Ziegel oder einfache bzw. doppelte Dachpfannen,
kann die Erfindung ebenfalls verwendet werden.