DE116098C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT

Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende, in Fig. 1 bis 3 dargestellte Warenabzugsvorrichtung für Flachstrickmaschinen ist mit Abzugshaken ausgestattet, welche das Abziehen der Waare nicht wie diejenigen der bisher bekannten Einrichtungen vermöge ihrer Belastung bewirken, sondern »entlastet« sind, derart, dafs sie sich selbstthätig in ihrer höchsten Stellung erhalten und zwecks Abziehens der Waare von einer besonderen Vorrichtung abwärts bewegt werden. Diese. Einrichtung besitzt bekannten Vorrichtungen gegenüber den Vortheil, dafs die Stärke des Waarenabzuges dem jeweiligen Bedürfnifs entsprechend erhöht oder verringert werden kann, und dafs eine theilweise Unterbrechung desselben an solchen Stellen der Waare, bei denen gewisse maschenhaltende Nadeln zeitweilig aufser Thätigkeit gesetzt, werden, selbstthätig stattfindet, ohne dafs die ruhenden Waarentheile durch das Gewicht der Abzugshaken belastet sind.

Fig. ι zeigt die neue Abzugsvorrichtung im Querschnitt; Fig. 2 ist eine Längsansicht des Hakenkammes, und Fig. 3 verdeutlicht die Einrichtung einer zur Bewegung der Abzugshaken dienenden Daumenwelle.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind in einem feststehenden Rahmen α einzeln bewegliche Abzugshaken b unter dem Nadelbett m angeordnet und in geeigneter Anzahl auf die Breite der Nadelfontour vertheilt. Mittelst Druckfedern c werden die Abzugshaken b in der Weise entlastet, dafs sie sich selbstthätig in ihrer höchsten Lage erhalten (Fig. 1). Am unteren Ende dieser Abzugshaken b ist drehbar eine Welle d gelagert, welche so viel Curven- oder Daumenscheiben e enthält (Fig. 1 und 3), als Abzugshaken b vorgesehen sind. Die Umdrehung dieser Daumenwelle d erfolgt schrittweise durch ein Klinkrad/ oder dergl. Hierbei treffen deren Daumen e auf Abbiegungen der Abzugshaken b und nehmen dieselben so weit mit abwärts, bis die Daumen bei ihrer Weiterdrehung die Abzugshaken b wieder freigeben und letztere durch Einwirkung der Federn c wieder in ihre Anfangslage emporschnellen, um sich erneut in die Waare einzuhängen. Bei fortgesetzter Wiederholung der geschilderten Bewegungen erfolgt sodann ein beständiges Abziehen der von den Nadeln η gebildeten Waare w.

Um nun die Abzugsspannung der Waare entsprechend der Beschaffenheit des jeweils zur Verarbeitung gelangenden Garnes oder entsprechend dem Bedürfnifs beim festeren oder lockeren Arbeiten der Maschen regeln zu können, sind die Daumenscheiben e (Fig. 1 und 3) lose auf der Welle d angeordnet und mittelst Druckfedern g und Schraubenmuttern h in der Weise mehr oder weniger fest gegen einander zu pressen, dafs sie bei einem gewissen, jedoch beliebig einzustellenden Grad der Waarenspannung auf ihrer Welle zu gleiten beginnen und erst dann wieder an deren Drehung theilnehmen, wenn von den Nadeln genügend Waare nachgeliefert worden ist. Hierdurch wird bei schlechtem Garn- ein Zerreifsen der Maschen vermieden, beim Arbeiten fester oder lockerer Maschenreihen aber wird erreicht, dafs die Abzugshaken mit mehr oder weniger kräftigem Widerstand der Abzugsdaumen abwärts gezogen werden. Beim Ausrücken maschen-

haltender Nadeln, wie dies z. B. während des Strickens der Ferse eines Strumpfes sich nöthig macht, wird der Waarenabzug an den betreffenden Stellen selbstthätig unterbrochen, indem die entsprechenden Abzugsdaumen e in beschriebener Weise auf ihrer Welle gleiten, weil mangels neuer Maschen ein Abziehen der Haken b nicht mehr möglich ist. Diese theilweise Abzugsunterbrechung wird sodann in gleichem Verhältnifs, wie das Wiedereinrücken und Maschenbilden der Nadeln vor sich geht, von selbst wieder aufgehoben, da durch das Entstehen neuer Maschenreihen die Daumenscheiben e in ihrer Wirkung auf die Abzugshaken b nicht mehr behindert sind.

Es ist selbstverständlich, dafs in solchen Fällen, wo alle Nadeln gleichmäfsig fortarbeiten, d. h. wo eine Veränderung der Abzugsspannung beziehentlich eine theilweise Unterbrechung derselben nicht benöthigt wird, die Abzugsdaumen e unter Umständen auch »fest« mit ihrer Welle verbunden sein können.

Um beim Aufwärtsgehen der Abzugshaken b ein Einstechen derselben in die Waare wirksam zu verhindern, sind dieselben an der der Waare zugekehrten Seite durch eine Platte / mit Einschnitten k (Fig. ι und 2), welche bis dicht an den Abschlagkamm des Nadelbettes m hinanreichen, derart verdeckt, dafs nur die oberen Spitzen derselben durch diese Einschnitte k hindurchreichen, der übrige, die Fortsetzung dieser Spitzen bildende Theil des Hakenschaftes aber verdeckt und von der Waare vollkommen abgeschlossen ist.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Abzugsvorrichtung mit einzeln beweglichen Hakennadeln für Flachstrickmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs das Abziehen der von den Nadeln gebildeten Maschen mittelst entlasteter, in einem feststehenden Träger angeordneter Hakennadeln (b) erfolgt, welche von einer schrittweise sich drehenden Daumenwelle (d e) periodisch auf eine kurze Strecke abwärts gezogen werden und nach jedesmaligem Passiren der Abzugsdaumen wieder selbstthätig in ihre Anfangslage emporschnellen, um. sich aufs Neue in die abzuziehende Waare'einzuhängen.
2. 2. Eine Abzugsvorrichtung der im Anspruch 1 gekennzeichneten Art, bei welcher eine Regelung der Waarenabzugsspannung beziehentlich eine theilweise Unterbrechung des Waarenabzuges an solchen Stellen der Waare, bei denen gewisse maschenhaltende Nadeln zeitweilig aufser Thätigkeit gesetzt werden, dadurch erreicht wird, dafs die Abzugsdaumen (e) nur lose auf ihrer Welle aufgesteckt und durch Federdruck dem jeweiligen Bedürfnifs entsprechend in der Weise mehr oder weniger fest zu bremsen sind, dafs sie den Gegendruck der Abzugshaken (b) mehr oder weniger leicht überwinden beziehentlich dafs sie bei einem gewissen Widerstandsgrade der in der Waare hängenden Abzugshaken sich nicht mehr mit ihrer Welle drehen und daher an denjenigen Stellen, wo Zungennadeln ausgerückt sind, den Waarenabzug ' so lange aussetzen, bis diese Nadeln wieder mit in Thätigkeit gelangen und Maschen bilden. ,
3. 3. Eine Abzugsvorrichtung der im Anspruch 1 gekennzeichneten Art, bei welcher ein Einstechen der sich aufwärts bewegenden Abzugshaken (b) in die Waare durch eine mit Einschnitten (k) für die Abzugshaken versehene, derart angeordnete Deckplatte (i) verhindert wird, dafs nur die Spitzen der Abzugshaken durch deren Einschnitte ,hindurchreichen, der übrige Theil derselben aber verdeckt und von der Waare abgeschlossen ist. . .

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.