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Einrichtung zur Steuerung von nach dem Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabeth
arbeitenden Codeaufzeichnungsvorrichtungen, insbesondere Streifenlochern Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Steuerung von nach dem Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabet
arbeitenden Codeaufzeichnungsvorriehtungen, insbesondere Streifenlochern.
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Zur Fixierung von Nachrichten auf Lochstreifen od. dgl. werden die
festzuhaltenden Angaben in der Regel nach dem Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabet
verschlüsselt. Die Aufzeichnung eines Zeichens erfolgt dann auf dem Lochstreifen
dadurch, daß in einer Aufzeichnungsspalte mit fünf nebeneinanderliegenden Lochstellen
bis zu fünf Löcher eingestanzt werden. Die Kombination von gelochten und ungelochten
Stellen einer Spalte stellt in Verbindung mit der vorausgegangenen Kennzeichnungslochung
»Buchstaben« oder »Ziffern« ein bestimmtes Zeichen dar.
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Da bei diesem Codeaufzeichnungssystem nur eine bestimmte Zahl von
Lochkombinationen zur Verfügung steht, lassen sich die Buchstaben nur als solche,
nicht aber als kleine oder große Buchstaben festhalten. Auch hat man sich darauf
beschränkt, nur einige Interpunktionszeichen in das Schlüsselalphabet aufzunehmen.
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Die Steuerung eines Streifenlochers erfolgt meist durch eine Fernschreibmaschine.
Die Tastaturen solcher Fernschreibmaschinen weisen für jedes zu verschlüsselnde
Zeichen eine gesonderte Taste auf und weichen von den üblichen Schreibmaschinentastaturen
erheblich ab. Durch unter den Tastenhebeln angeordnete Nocken werden bei Betätigung
einer Taste bestimmte Schalter geschlossen und damit zu den Lochstempelmagneten
führende Elementenkanäle mit einer Stromquelle verbunden. Es erfolgt die Lochung
eines Lochstreifens in der dem ausgelösten Zeichen entsprechenden Kombination. Durch
die Betätigung derTasten »Buchstaben« oder »Ziffern« werden die Tasten mit den nicht
zu der gewählten Zeichengruppe gehörenden Zeichen mechanisch gesperrt, so daß sie
nicht betätigt werden können. Es sind auch schon Fernschreibmaschinen bekannt geworden,
die mittels einer normalen Schreibmaschinentastatur, d. h. mittels eines für Schreibmaschinen
üblichen Tastenfeldes bedient werden können, bei welchem jede Schriftzeichentaste
mit zwei Zeichen besetzt ist. Das Codieren des Schreibtextes erfolgt dabei rein
mechanisch durch besondere, den Typenhebeln zugeordnete Wählschienen. Den Tasten,
bei denen durch Segmentumschaltung Symbole unterschiedlicher Bedeutung angeschlagen
werden, sind die Wählschienen in solcher Weise zugeordnet, daß in den beiden Stellungen
des Typensegmentes, nämlich entweder der Ruhestellung oder der Umschaltstellung,
mittels der Wählschienen verschiedene Lochkombinationen in den Lochstreifen eingestanzt
werden. Bei der hier selbsttätig erfolgenden mechanischen Umschaltung von »Buchstaben«
auf »Ziffern« und umgekehrt wird außerdem noch mechanisch die sogenannte Typengruppenwechsel-Lochkombination
in den Lochstreifen eingestanzt. Die Durchführung bzw. Auslösung aller dieser Schaltvorgänge
erfordert einen erheblichen Aufwand an mechanischen Steuergliedern für das Betätigen
der Speichervorrichtung, die alle zusätzlich zu der Schreibmaschinenmechanik in
das Fernschreibgerät eingebaut werden müssen. Daraus ergibt #Ich, daß eine solche
bekannte Fernschreibmaschine nur als bauliche Einheit und allein zur Verwendung
für den Spezialzweck des Fernschreibens und Speicherns von Informationen ausgeführt
werden kann.
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Es ist weiterhin bekannt, Streifenlocher in Kombination mit Schreib-
oder Buchungsmaschinen zu verwenden. Die Nachricht ist in diesem Falle sowohl durch
die Schreibmaschine in Schrift auf Formularen und/oder in mehreren Durchschlägen
festhaltbar als auch auf den Lochstreifen übertragbar. Diese für die Steuerung von
Streifenlochern verwendbaren Schreib-oder Buchungsmaschinen sind mit einer Tastatur
ausgerüstet,
die in ihrer Anordnung in beträchtlichem Ausmaß von
einer üblichen Schreibmaschinentastatur abweicht. Daraus ergeben sich nicht unwesentliche
Bedienungschwierigkeiten.
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Es ist der Zweck der Erfindung eine normale, mit einer üblichen Schreibmaschinentastatur
ausgerüstete Korrespondenzschreibmaschine außer zum Korrespondenzschreiben auch
noch zur Streifenlochersteuerung geeignet zu machen und damit die sich durch die
Verwendung der üblichen Schreibmaschinentastatur ergebenden Vorteile in der Bedienung
der Kombination auszunutzen. Demgemäß bezieht sich die Erfindung auf eine Einrichtung
zur Steuerung von nach dem Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabet arbeitenden Codeaufzeichnungsvorrichtungen,
insbesondere Streifenlochern, unter Verwendung einer Schreibmaschine mit Normaltastatur
als steuernde Maschine, wobei die Codierung für die im Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabet
enthaltenen Schriftzeichen nach einer vorausgegangenen »Ziffern«- bzw. »Buchstaben«-Umschaltung
erfolgt. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, unter Vermeidung
eines kompliziert aufgebauten Codeumsetzers, von den doppelt besetzten Tasten der
üblichen Schreibmaschinentastatur für die Steuerung der Codeaufzeichnungsvorrichtung
verschiedene Codezeichen zuzuordnen. Die Lösung dieser Aufgabe wird der Erfindung
gemäß darin gesehen, daß zur Auslösung der Codekombination eines bei umgeschaltetem
Segment der Schreibmaschine zu schreibenden Zeichens einer im Zwischenstaatlichen
Telegraphenalphabet doppelt belegten Taste ein Umschaltrelais vorgesehen ist, in
dessen Stromkreis zwei Kontakte liegen, wovon der eine von der Ziffernumschaltung
und der andere von der Segmentumschaltung im schließenden Sinne betätigt werden,
und daß in den Elementenkanälen von dem Umschaltrelais betätigte Umschalter angeordnet
sind, die im erregten Zustand des Umschaltrelais über Schlüsselrelais und diesen
zugeordnete Relaiskontakte die dem abgedruckten Zeichen entsprechende Codekombination
auslösen, wobei eine an sich bekannte Sperrvorrichtung vorgesehen ist, die in Abhängigkeit
des Schaltzustandes der Segmentumschaltung die rnit einem im Zwischenstaatlichen
Telegraphenalphabet nicht enthaltenen Zeichen besetzten Tasten sperrt.
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Die Erfindung wird an Hand der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt Fig. 1 einen Teil einer üblichen Schreibmaschinentastatur, Fig.
2 einen Teil einer Tastatur einer Fernschreibmaschine und Fig. 3 die Schaltungsanordnung
des Ausführungsbeispieles.
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Die Darstellung der Fig. 1 zeigt die Zuordnung der Zeichen zu den
Tasten der Tastatur einer Üblichen Schreibmaschine. Durch die BUChstaberitasteil,
z. B.
die Taste »U«, wird in Abhängigkeit der jeweiligen Stellung der Segmentumschaltung
das kleine »u« oder das große »U« geschrieben. Bei Benutzung des Codes des Zwischenstaatlichen
Telegraphenalphabetes, in dem entweder nur für kleine oder für große Buchstaben
Codekombinationen vorgesehen sind, ergibt sich damit eine von der Segmentumschaltung
unabhängige Codierung des betreffenden Zeichens auf dem Lochstreifen.
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Bei Betätigung der Ziffern- und/oder Zeichen enthaltenden Tasten jedoch
ist die Codierung von der jeweiligen Stellung der Segmentumschaltung abhängig. i-Iierbei
ist noch zu berücksichtigen, daß in einigen Fällen, so beispielsweise bei der Taste
für die in beiden Stellungen der Segmentumschaltung sich ergebenden Zeichen im Telegraphenalphabet
Codekombinationen vorgesehen sind, im Falle der Taste
nur für die in der unteren Stellung sich ergebenden Ziffer »9«, im Falle der Taste
nur für den Doppelpunkt, das in der oberen Stellung sich ergebende Zeichen.
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Die Belegung der Tastatur eines Fernschreibers, die bisher für die
Steuerung von Streifenlochern od. dgl. benutzt wurde, ist aus Fig. 2 ersichtlich.
Für jeden Buchstaben, jede Ziffer und jedes Zeichen ist hier eine eigene Taste vorgesehen,
so daß bei Betätigung einer Taste stets nur eine Codekombination ausgelöst und abgelocht
werden kann.
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Die Steuerungseinrichtung gemäß Fig. 3 ermöglicht ohne zusätzliche
mechanische Teile, für die bei einer handelsüblichen Schreibmaschine in der Regel
der Platz fehlen dürfte, in Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung der Segmentumschaltung
das gewählte Zeichen auf den Lochstreifen abzulochen.
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Im Ruhezustand verbinden die Umschalter 191 bis 195
die von der steuernden Schreibmaschine ausgehenden Elementenkanäle 11 bis
15, in denen die Elementenkontakte 6 bis 10 liegen, mit den Leitungen
1 bis 5. Die Leitungen 1 bis 5 sowie eine Verbindungsleitung
26 vom Pol 20 der Stromquelle sind mit den Lochstempelmagneten des
nachgeschalteten, in der Figur nicht dargestellten Streifenlochers verbunden. Bei
Betätigung der Kontakte 6 bis 10 über Nocken, die an den nicht gezeichneten
Tastenhebeln vorgesehen sind und die auf unter den Tastenhebeln angeordnete Schienen
wirken, werden jeweils der Codekombination des gedruckten Zeichens entsprechende
Stromkreise geschlossen, und damit wird
die Steuerung der Stanzmechanismen
des Streifenlochers bewirkt.
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Der »Ziffern«-Umschalttaste der steuernden Schreibmaschine ist Kontakt
16 zugeordnet. Kontakt 17 wird bei Betätigung der Segmentumschaltung
geschlossen. Der Schaltweg dieser in Serie liegenden Schalter bleibt offen, solange
große oder kleine Buchstaben geschrieben werden, da bei der vorausgegangenen Betätigung
der Taste »Buchstaben« der der »Ziffern«-Taste zugeordnete Kontakt 16 geöffnet
wurde. Wird dagegen die Taste »Ziffern« gedrückt, schließt Kontakt 16.
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Bei zusätzlicher Betätigung der Segmentumschaltung wird auch Kontakt
17 geschlossen, so daß nun ein durchlaufender Stromweg vom Pol
18 einer Stromquelle über die Kontakte 16, 17 und die Wicklung des
Relais 19 zum anderen Pol 20 der Stromquelle geschlossen wird. Relais
19 wird erregt und legt seine Umschaltkontakte 191 bis 195 um. Hierbei werden
die Elementenkanäle 11 bis 15 von den Leitungen 1 bis 5 getrennt und auf die Relaiswicklungen
21 bis 25 geschaltet. Werden also während der Erregung der Relais
19, d. h. während der Betätigung der Segmentumschaltung nach Drücken der
Taste »Ziffern« durch Betätigung einer Taste einer oder mehrere der Kontakte 6 bis
10 geschlossen, so erhalten die Wicklungen der den geschlossenen Kontakten jeweils
zugeordneten Relais 21 bis 25 Strom. Deren Kontakte sind so in Ketten
angeordnet, daß die ausgelöste
Codekombination, die sich in dem
Schließen der Schalter 6 bis 10 ausdrückt, umgewandelt wird und in
einer dem geschriebenen Zeichen entsprechenden Form den Leitungen 1 bis 5
zugeführt wird.
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Die Wirkungsweise der Schaltung ist nachstehend an Hand von Beispielen
näher erläutert. Beispielsweise sei die Buchstabentaste »U« gedrückt. Unabhängig
von der Stellung der Segmentumschaltung ist, dazuvor zur Entriegelung der Buchstabentasten
die Buchstabenumschaltung betätigt werden mußte, der Ziffern- und Zeichenumschaltkontakt
16 offen. Relais 19 bleibt unerregt, und die durch die Nocken der
Tastenhebel betätigten Kontakte 6, 7 und 8 machen über die ihnen zugeordneten
Umschaltkontakte 191, 19., und 193 und die angeschalteten Leitungen
1, 2 und 3, die nicht dargestellten Stanzmechanismen des gesteuerten Streifenlochers
wirksam.
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Auf der Normaltastatur einer Schreibmaschine befinden sich insgesamt
fünf Tasten, die jeweils mit zwei im Zwischenstaatlichen Telegraphenalphabet enthaltenen
Zeichen besetzt sind. Es sind die Tasten
Das heißt, die Symbolkombination für die Ziffer »6« muß in die Kombination für das
Zeichen "(" umgewandelt werden usw. Nachfolgend sind die Kombinationen der Zeichen
aufgeführt.
Zeichen |
(, ( 7 ) ? 0 + |
1 1 1 1 1 I, 1 |
Leitungen ' 2 2 2 2 2 |
33 3 3 33 3 |
4 44 4 4 |
5 5 j 5 55 55 |
Wird beispielsweise die Taste
gedrückt, nachdem die Segmentumschaltung betätigt wurde, so erhalten die Relais
21, 23 und 25 Strom über die durch die gedrückte Taste geschlossenen Elementenkontakte
6, 8, 10. Damit werden die Schalter 211 bis 215,
231 bis 235 und
25, bis 253 geschlossen bzw. umgeschaltet. In der Kontaktkette 31 ist damit
ein Stromweg über den umgelegten Schalter 21I, den geschlossenen Schalter 221 und
den nicht umgelegten Schalter 24, hergestellt. Die Leitung
1 erhält somit
über die Kontaktkette
31 Strom vom Pol
18 der Stromquelle. In Kontaktkette
32 sind die Kontakte 21, und
23, geschlossen, so daß auch Leitung
2 mit dem Pol
18 verbunden ist. In der Kontaktkette
33
sind Schalter
213,
232, 251 umgelegt bzw. geschlossen. Somit erhält auch Leitung
3 Strom. In ähnlicher Weise wird über Kontaktkette
34 eine Verbindung
vom Pol
18 der Stromquelle zur Leitung
4 hergestellt. Dagegen kommt
über Kontaktkette 35 keine Verbindung zustande, da durch Schalter
215 angeschalteten
Weg Kontakt
223 liegt, der geöffnet bleibt. Bei Betätigen der Taste werden
die Relais 22, 23. 24, 25 erregt und damit die Schalter 22, bis 223,
231
bis
23-", 24
1 bis
245, 251 bis 253 geschlossen. Die genannten Schalter
vermögen aber nur einen durchgehenden Stromweg in den Kontaktketten 31 bis 35 herzustellen,
so daß nur die Leitungen
1 bis 5 Strom erhalten.
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Die Anordnung der Einrichtung nach der Erfindung kann entsprechend
variiert werden. So kann z. B. die Aufzeichnung der Codierungen durch Magnetisieren
eines magnetisierbaren Bandes bewirkt werden, oder die Anordnung der Schaltkreise
kann geändert sein.