-
Vorrichtung zum Heranholen von Knüppeln an Werkzeugmaschinen Die Erfindung
befaßt sich mit einer Vorrichtung, mit welcher Knüppel oder ähnliche lange Werkstücke
mit eckigen Querschnitten an eine Werkzeugmaschine, insbesondere Grobschleifmaschine,
mechanisch herangeholt werden sollen. Die Werkstücke liegen meist unregelmäßig auf
einem Ablegeplatz und müssen daher einzeln zurechtgelegt und verholt werden. Diese
an sich nicht einfache Aufgabe wird noch erschwert, wenn die Werkstücke unterschiedliche
Querschnittsgrößen aufweisen, wenn also z. B. zeitweise große Knüppel, etwa vom
Querschnitt 250 X 250 mm, dann aber auch kleinere Knüppel bis herunter zu 75 X 75
mm Querschnitt herangeholt werden sollen.
-
Zum Heranholen von Knüppeln und ähnlichen langen Werkstücken sind
verschiedene Vorrichtungen bekanntgeworden, bei welchen Schieppwagen entgegen der
Förderrichtung an das nächstliegende Werkstück heranfahren, es mit einem mechanisch
betätigten Haken oberhalb der Schleppbahn einzeln erfassen und nach Bewegungsumkehr
abbefördern.
-
Bei einem Teil dieser - bekannten Ausführungen wird ein Schlepper
mit seilgesteuertem Schleppdaumen benutzt, der sich von der Unterseite der Schleppbahn
her zwischen die dicht aneinandergereihten Knüppel schiebt, den vordersten Knüppel
absondert und dann vor sich herschiebt, wobei der Knüppel auf der Gleitbahn aufliegt.
-
Wenn Knüppel unterschiedlicher Größe heranzuholen sind oder wenn
das stabförmige Walzgut sich verzogen hat, also eine gekrümmte Längsachse aufweist,
oder wenn der vorderste Knüppel nicht immer an der gleichen Stelle liegt, so ist
es schwierig, den Schleppdaumen genau von unten in den Spalt zwischen den vordersten
und den nächsten Knüppel zu zu bringen.
-
Man kann nach einer weiteren bekannten Bauart auch den vordersten
Knüppel mit der schrägen Oberfläche eines Schleppwagens unterlaufen, ihn mit einem
Anschlag an den folgenden Knüppel andrücken und danach den Knüppel, auf dem Schleppwagen
ruhend, zur Abgabestelle befördern.
-
Auch diese Einrichtung ist für das Heranholen von Knüppeln unterschiedlicher
Querschnittsgröße nicht ohne weiteres verwendbar. Es besteht die Gefahr, daß beim
Unterlaufen des ersten Knüppels von kleinem Querschnitt noch ein zweiter Knüppel
ganz oder nur teilweise erfaßt wird und deshalb die Vereinzelung der Knüppel doch
wieder von Hand vorgenommen werden muß. Die Anwendung von Distanzbügeln zur Anpassung
an kleinere Knüppelquerschnitte bringt nur dann eine Verbesserung, wenn für eine
beträchtliche Betriebszeit nur kleine Knüppel herangeholt
werden sollen, nicht aber,
wenn die Größen der Querschnittsformen (z. B. Quadrat- oder Rechtecksquerschnitt)
öfters wechseln.
-
Es sind auch Einrichtungen zum Verschieben langgestreckter eiserner
Werkstücke, wie z. B. Profilträger, bekannt, bei denen das Werkstück mit einem Elektromagneten
oder mit einer Klinke befördert wird, die vom Elektromagneten gesteuert wird.
-
Die Klinke, gegebenenfalls auch ein Paar von Klinken, hintergreifen,
durch die Schwerkraft bewegt, den jeweils vordersten Flansch des Profilträgers und
schleifen ihn dann auf die Bahn zur Ablegestelle. Die Drehachse der Klinke liegt
etwa in der Höhe der Oberkante des Profils, so daß höhere Träger, Knüppel oder Stäbe
nicht oder nur unsicher erfaßt werden können.
-
Die Erfindung geht ebenfalls von Vorrichtungen zum Heranholen von
Knüppeln oder ähnlichen Werkstücken mit eckiger, im wesentlichen gleicher Querschnittsform
mit Hilfe von Schleppwagen aus, welche entgegen der Förderrichtung an das nächstliegende
Werkstück heranfahren, es mit einem mechanisch betätigten Haken oberhalb der Schleppbahn
einzeln
erfassen und nach Bewegungsumkehr abbefördern.
-
Sie besteht darin, daß die Hakendrehachse oberhalb der Schleppbahn
so angeordnet ist, daß beim Hintergreifen des Werkstückes die Bewegungsrichtung
der Arbeitskante des Hakens etwa diagonal zum Werkstückquerschnitt liegt und daß
ferner zum beiderseitigen Erfassen des Werkstückes dem Haken gegenüber ein Widerlager
am Schleppwagen angeordnet ist.
-
Dieses Widerlager kann aus einer über die Schleppbahn ansteigenden
Schrägfläche mit Anschlagkante am Schleppwagen bestehen. Man kann das Widerlager
aber auch pendelnd beweglich ausführen und dann das Widerlager und Haken durch einen
Kraftzylinder gegeneinanderbewegen.
-
Verlegt man den Kraftzylinder auf die der Hakenspitze abgewendeten
Seite der Hakendrehachse, so kann der Kraftzylinder zugleich als Gegengewicht dienen,
auch kann er dann das sichere Erfassen der Werkstücke nicht stören.
-
Die neue Ausbildung bietet den Vorteil, daß quadratische Knüppel
von recht unterschiedlicher Querschnittsgröße und sonstige lange Werkstücke mit
eckiger, im wesentlichen gleicher Querschnittsform, aber unterschiedlicher Querschnittsgröße
ohne Veränderung des Schleppwagens oder des Schlepphakens sicher erfaßt werden können.
Dies gilt selbst für den Fall, daß diese Werkstücke keine gerade Längsachse aufweisen,
vielmehr verzogen oder verworfen sind.
-
Dabei werden die Werkstücke auch während der Beförderung sicher zwischen
dem Schlepphaken und dem Widerlager gehalten, die Bewegung wird nicht durch einen
verstärkten Druck auf die Schleppbahn erschwert.
-
Schief zur Förderrichtung liegende Werkstücke werden in die zum Hintergreifen
mit dem Schlepphaken richtige Lage gebracht und erst dann erfaßt und verholt. Um
das selbsttätige Ausrichten zu erreichen, sind am Schleppwagen, z. B. am Widerlager
oder in der Nähe des Widerlagers, Fühler angeordnet, die beim Auftreffen auf das
Werkstück ansprechen. Liegt das Werkstück schräg, so tritt zunächst nur ein Fühler
in Tätigkeit, er schaltet jedoch den Fahrantrieb nicht ab, so daß das schrägliegende
Werkstück nunmehr so lange verschoben wird, bis auch der an der anderen Seite liegende
Fühler anspricht und damit den Fahrantrieb stillsetzt. Dies geschieht erst, wenn
sich das Werkstück in der reich tigen Lage befindet.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung
dargestellt: Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Ablegestelle und die Förderbahn,
Fig. 2 und 3 geben je eine Seitenansicht eines Wagens mit den Schwenkhaken wieder.
-
Nach Fig. 1 liegen abzuschleifende Knüppel 1 bis 4 unregelmäßig und
zum Teil in Schräglage auf Schienen 5. Sie sollen einzeln verholt werden, so daß
sie sich in der Richtung der Maschinenachse 6 einer Grobschleifmaschine 7 befinden.
Dazu dient ein auf oder neben den Schienen verfahrbarer Wagen 8, der mit zwei oder
mehr Schwenkhaken9 versehen ist. Der Wagen läuft auf Rollen 10 und besitzt ein Gerüst
11, an dessen oberem Ende die Drehachsel2 für Haken9 sitzt. An der Rückseite des
Wagens ist bei 13 ein Kraftzylinder 14 angelenkt, dessen Kolbenstange 15 den Schwenkhaken
9 betätigt.
-
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, faßt der Haken 9 hinter die Oberkante
der Werkstücke, und zwar
gleichviel, welche Größen deren Querschnitte bei im wesentlichen
gleicher Querschnittsform aufweisen.
-
Durch die Betätigung des Schwenkhakens werden die Werkstücke auf eine
etwas über eine Schleppbahn 5 ansteigende Widerlagerfläche 16 gedrängt und auf ihr
festgehalten, so daß sich der Wagen mit dem Werkstück leicht verschieben läßt. Die
Schleppbahn 5 ist etwas abfallend angeordnet, so daß der Transport der Werkstücke
erleichtert wird.
-
Die Einrichtung nach Fig. 3 ist dadurch vervollkommnet, daß das Widerlager
16 Teil eines Pendels 17 darstellt, welches um die Achse 12 schwenkbar ist. Der
Kraftzylinder 14 ist in diesem Fall bei 18 ebenfalls an das Pendel 17 angelenkt,
so daß die Schwenkhaken 9 und die Widerlager 16 durch diesen Zylinder gegeneinanderbewegt
werden.
-
An dem Pendel 17 sind bezüglich ihrer Schaltwirkung hintereinandergeschaltete
Taster oder Fühler 20 angeordnet, welche ansprechen, sobald der Wagen gegen das
vordere Werkstück fährt. Die Fahrbewegung wird infolge der Hintereinanderschaltung
jedoch erst dann beendet, wenn die Fühler zu beiden Seiten des Wagens angesprochen
haben, weil erst dann die Gewähr dafür gegeben ist, daß das Werkstück ausgerichtet
ist.
-
Der Wagen ist mit einem eigenen Fahrantrieb durch Motor, Getriebe
u. dgl., etwa nach Art einer Laufkatze, versehen. Man kann ihn aber selbstverständlich
auch durch Seilstränge hin- und herbewegen, die zu beiden Seiten des Wagens angreifen,
so daß in beiden Richtungen Kräfte ausgeübt werden können.
-
Die Erfindung ist insbesondere für die Behandlung langer Werkstücke
bestimmt. Wenn in Ausnahmefällen die zu erfassenden Stücke verhältnismäßig kurz
sind, so wird unter Umständen ein einziger breiter Haken ausreichen.