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DE1155329B - Lichtempfindliches Schichtmaterial zum Herstellen eines photographischen Bildes - Google Patents

Lichtempfindliches Schichtmaterial zum Herstellen eines photographischen Bildes

Info

Publication number
DE1155329B
DE1155329B DEM24500A DEM0024500A DE1155329B DE 1155329 B DE1155329 B DE 1155329B DE M24500 A DEM24500 A DE M24500A DE M0024500 A DEM0024500 A DE M0024500A DE 1155329 B DE1155329 B DE 1155329B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
carrier
thermoplastic
resin
substance
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEM24500A
Other languages
English (en)
Inventor
Raymond Winfield James
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kalvar Corp
Original Assignee
Kalvar Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kalvar Corp filed Critical Kalvar Corp
Publication of DE1155329B publication Critical patent/DE1155329B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/60Processes for obtaining vesicular images

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

  • Lichtempfindliches Schichtmaterial zum Herstellen eines photographischen Bildes Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Schichtmaterial zum Herstellen eines photographischen Bildes, das aus einem Trägerstoff und einem darin feinverteilten, bei Belichtung gaserzeugenden Stoff besteht, der infolge der Ausdehnung des Gases zur Bildung von Hohlräumen in dem Trägerstoff und einer dadurch bewirkten Trübung führt, die das photographische Bild ergibt, wobei der Trägerstoff eine Gasdurchlässigkeit aufweist, welche das Gas zum Zwecke der Fixierung des Bildes allmählich entweichen läßt.
  • Bei einem bekannten lichtempfindlichen Schichtmaterial dieser Art besteht der Trägerstoff aus einem Kolloid, das sich mit einer wäßrigen Lösung des bei Belichtung gaserzeugenden Stoffes tränken läßt. Dadurch soll dieser Stoff in dem Trägerstoff fein verteilt werden. Insbesondere sind als Trägerstoff regenerierte Zellulose, Gelatine, Leim und Gummi vorgeschlagen worden. Zwar ist darüber hinaus auch die Verwendung eines Thermoplasts, nämlich Acetylzellulose, erwähnt; doch quillt dieser Stoff in Wasser so wenig, daß in ihn der bei Belichtung gaserzeugende Stoff durch Tränken mit einer wäßrigen Lösung nicht eingeführt werden kann.
  • Die aus dem bekannten lichtempfindlichen Schichtmaterial hergestellten Bilder haben nur eine sehr begrenzte Lebensdauer. Auch sind sie sehr empfindlich gegen den Einfiuß von Feuchtigkeit.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein lichtempfindliches Schichtmaterial der eingangs erläuterten Art zu schaffen, das sich durch hohe Lebensdauer und große Beständigkeit der aus ihm hergestellten Bilder auszeichnet. Auch soll sich das belichtete Schichtmaterial ohne besondere Fachkenntnisse mit geringer Mühe entwickeln lassen, damit man es für die Anfertigung von Ablichtungen in Büros, Büchereien, Zeichensälen u. dgl. verwenden kann. Zu diesem Zweck ist es nötig, daß die Belichtung und Entwicklung auch ohne große Sorgfalt zu klaren und deutlichen Bildern führt, die sich durch Beständigkeit, auch gegenüber Feuchtigkeit, auszeichnen.
  • Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Trägerstoff ein in Wasser weder löslicher noch quellender Thermoplast ist, der bei einer unteren Temperatur, bei der die Belichtung erfolgt, eine die Bildung der Hohlräume verhindernde Standfestigkeit aufweist, die aber bei höherer Temperatur in einem die Bildung der Hohlräume gestattenden Maße sinkt, wobei der Thermoplast bei beiden Temperaturen eine so beschränkte Gasdurchlässigkeit aufweist, daß die erzeugten Gase nur allmählich entweichen können. Die Entwicklung dieses Schichtmaterials erfolgt also durch einfaches Erwärmen. Dabei bilden sich dann die Hohlräume, die an den Bildstellen zu der gewünschten Trübung führen. Der Entwicklungsvorgang verläuft also völlig trocken.
  • Vorzugsweise ist die Gasdurchlässigkeit des Trägerstoffes nicht so hoch, daß das gesamte Gas bei der Entwicklungstemperatur zugleich mit der nach der Belichtung erfolgenden Entwicklung entweichen kann. Besonders bewährt hat sich als Trägerstoff Äthylzellulose oder ein Stoff gleicher Gasdurchlässigkeit.
  • Die feine Verteilung des bei Belichtung gaserzeugenden Stoffes in dem Trägerstoff läßt sich besonders leicht erreichen, wenn man als Trägerstoff und als lichtempfindlichen Stoff solche Stoffe wählt, die in nicht wäßrigen, aber mischbaren Lösungsmitteln lösbar sind.
  • Die gewünschte Gasdurchlässigkeit des Trägerstoffes läßt sich besonders leicht erreichen, wenn der Trägerstoff aus einem Thermoplast niedriger Gasdurchlässigkeit und aus einem Harz höherer Gasdurchlässigkeit besteht. Dann wird die Gasdurchlässigkeit des Trägerstoffes durch das Harz bestimmt. Dieses Harz kann dabei so gewählt werden, daß der Thermoplast weicher als das Harz ist. Insbesondere kommen dafür Kunstharze in Betracht.
  • Der erfindungsgemäß verwendete Trägerstoff hat eine Diffundierbarkeit, die bei einer gegebenen Belichtungstemperatur die Entstehung von Gasgebilden aus den freigesetzten Gasmolekülen oder Molekülgruppen fördert. Dabei liegt die Belichtungstemperatur unterhalb der Temperatur, bei welcher die Entwicklung erfolgt, sowie auch unterhalb der Temperatur, bei welcher sich der lichtempfindliche Stoff zersetzen würde.
  • Ferner hat der Trägerstoff bei der Entwicklungstemperatur eine Zähigkeit, welche die Ausdehnung der Gasgebilde auf das für die Erhaltung des photographischen Bildes erforderliche Maß begrenzt. Schließlich hat der Trägerstoff eine Durchlässigkeit, die bei der einen oder der anderen der erwähnten Temperaturen dem Gas gestattet, allmählich aus dem Trägerstoff zu entweichen, wodurch das photographische Bild fixiert wird.
  • Das auf der Verwendung des Schichtmaterials nach der Erfindung beruhende Reproduktionsverfahren verläuft in allen Phasen trocken, also unabhängig von Wasser in jeder Forin, und erfordert keinerlei chemische Behandlung oder Wässern. Man kann mit Hilfe ein und desselben Materials mit derselben Apparatur und demselben Verfahren nach Wunsch im Kontaktverfahren Negative oder Positive herstellen, wobei dieses Verfahren gegen etwaige im Schichtmaterial enthaltene Feuchtigkeit oder gegen äußere Feuchtigkeit unempfindlich ist. Die Eigenschaften des neuartigen Schichtmaterials lassen sich genau und bestimmt vorausbestimmen, unabhängig von Einflüssen der Umgebung, von der Art der Lagerung oder von der Vorbehandlung sowie unabhängig von anderen Umständen, insbesondere unabhängig von der mehr oder weniger großen Geschicklichkeit, mit der man das Verfahren durchführt. Es läßt sich --daher ein besseres Endprodukt ohne weitere Komplikationen erzielen.
  • Bei einem besonders wichtigen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Trägerstoff ein aus Vinylidenchlorid und Acrylonitril gebildetes Copolymer. Dieser Trägerstoff ist hinsichtlich seiner Diffusionskonstante und Härte durch Polymethylmethacrylat modifiziert. Beide Kunstharze sind praktisch unempfindlich gegen Wasser, aber in nicht wäßrigen Flüssigkeiten löslich; z. B. in Methyläthylketon. Als lichtempfindlicher Stoff wird bei diesem Ausführungsbeispiel eine Diazoverbindung verwendet, die zum Zwecke der Vereinigung mit dem Trägerstoff in einer Flüssigkeit gelöst wird, die sich mit dem Lösungsmittel des Trägerstoffes mischen läßt und sich mit ihm verträgt. Als Lösungsmittel für die Diazoverbindung kommt z. B. Methanol in Frage, sofern der Trägerstoff in Keton gelöst ist.
  • Dieser Trägerstoff führt nach Belichtung und Entwicklung zu einem photographischen Bild, das im wesentlichen ausschließlich durch eine Gefügeänderung entsteht. Das photographische Bild besteht nämlich aus der thermoplastischen Trägerschicht, in welcher die Bildelemente durch Hohlräume oder Luftbläschen und durch im wesentlichen unsichtbare Zersetzungsprodukte des lichtempfindlichen Stoffes gebildet werden. Der Thermoplast und das nachstehend als »Modifikator« bezeichnete zugesetzte Harz bestimmen wechselseitig die Diffundierbarkeit und Härte bzw. Zähigkeit des Trägerstoffes, und zwar derart, daß die erforderliche Durchlässigkeit entsteht. Diese ist so groß, daß das Gas bei durchschnittlicher Zimmertemperatur allmählich aus dem Trägerstoff entweichen kann. Die Härte muß so bemessen sein, daß bei normalen Temperaturen die die Bildaufzeichnung darstellenden Hohlräume oder Luftbläschen erhalten bleiben. Die Erfindung sei nunmehr an Hand der Zeichnungen erläutert. In diesen zeigt Fig. 1 ein Schema, das die aufeinanderfolgenden Verfahrensstufen wiedergibt und den bei jeder Stufe herrschenden Zustand der photographischen Schicht erkennen läßt, Fig. 2 ein die Plastizität in Abhängigkeit von der Temperatur wiedergebendes Schaubild, Fig. 3 eine schematische Darstellung der Diffusionsvorgänge, die sich bei dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren abspielen, und Fig. 4 ein Diagramm, in welchem die Änderungen der Plastizität der Diffundierbarkeit und der Durchlässigkeit während der in Fig. 1 gezeigten Verfahrensstufen zu erkennen sind.
  • Die Eigenschaften des lichtempfindlichen Schichtmaterials der Erfindung richten sich nach dessen Verwendung und lassen sich am besten mit Bezug darauf erläutern. Daher sei zunächst mit Bezug auf das Diagramm der Fig. 1 ein bezeichnendes Beispiel des Kopierverfahrens beschrieben, für das sich der neue lichtempfindliche Stoff besonders eignet. Die Zustandsänderungen, die der Stoff dabei erfährt, sind in den Fig. 2, 3 und 4 dargestellt. Dort sind die einzel-. ncn Verfahrensstufen ebenso bezeichnet wie in Fig. 1.
  • Im Feld I der Fig. 1 deutet S einen Querschnitt durch die Schicht aus dem neuen Stoff an. Diese Schicht hat keine besondere Unterlage, doch kann sie auf einer Unterlage der üblichen Art oder einer besonders hergerichteten Art befestigt werden, wie später erläutert werden wird.
  • Der Stoff S besteht aus einem thermoplastischen Trägerstoff v mit Molekülen oder Molekülgruppen m des darin einverleibten lichtempfindlichen Stoffes. In dem Zustand, in welchem er aufbewahrt oder behandelt wird (mit der einzigen Ausnahme der Entwicklungsphase), ist er ziemlich hart, wenigstens bei Zimmertemperatur. In diesem Zustand nun wird der Stoff S mit einem Originalbild O, etwa einem Mikrofilm od. dgl., im Kontaktverfahren belichtet, was bei a erläutert und im Feld II schematisch dargestellt ist. Dort geben die dunklen Abschnitte r die Bildteile des Originals O wieder. Die Belichtung braucht aber nicht im Kontaktverfahren gemäß II zu erfolgen, sondern kann auch mit Hilfe eines Projektionsapparates vorgenommen werden. Dabei ist es möglich, Abzüge mit dem gleichen oder entgegengesetzten photographischen Vorzeichen herzustellen. Mit diesem Ausdruck soll das Schwarz-Weiß-Verhältnis des Abzuges zum Original bezeichnet werden, wie es sich bei gewöhnlicher Betrachtung ergibt. Ein Abzug mit dem gleichen Vorzeichen bedeutet einen positiven Abzug von einem positiven Original oder bedeutet einen negativen Abzug von einem Negativ. Negative und Positive haben ein verschiedenes Vorzeichen. Diese Ausdrucksweise gilt unabhängig davon, welcherart die Unterlage der Trägerschicht ist. Nachstehend sei zunächst angenommen, diese sei durchsichtig.
  • Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gelangt ein lichtempfindlicher Stoff zur Verwendung, welcher auf eine Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 300 und 420 Millimikron anspricht. Das bietet die Möglichkeit der Handhabung bei gewöhnlicher Raumbeleuchtung. Als lichtempfindlicher Stoff dieser Art kommt Diazodimethylanilin-Zinkchlorid in Betracht.
  • Der belichtete lichtempfindliche Stoff setzt Gasmoleküle frei, die jedoch noch keine Blasen bilden, weil das Gas in der festen Schicht gelöst bleibt. Das Original O wird also mit entgegengesetztem Vorzeichen in Gestalt der unsichtbaren Gebilde u kopiert, kopiert, welche zunächst ein latentes Bild darstellen.
  • In dem bei b angedeuteten Verfahrensschritt wird das Material v der Schicht S durch Erwärmen erweicht. Dadurch wird die Entwicklung des Bildes infolge einer Ausdehnung der Gaseinheiten u zu Gasblächen b bewirkt. Das Ergebnis ist bei III schematisch dargestellt: Die Schicht S enthält nun das dem Original O entsprechende entwickelte Bild, das durch die sichtbaren Gasbläschen dargestellt wird. In den nicht belichteten Feldern der Schicht verbleiben die Moleküle m des lichtempfindlichen Stoffes.
  • Das Erwärmen der Schicht S kann auf beliebige Weise erfolgen, z. B. dadurch, daß man die Schicht auf eine heiße Platte bringt, die durch einen Thermostaten auf der für das betreffende Schichtmaterial besonders günstigen Temperatur gehalten wird.
  • Um das Bild zu fixieren, ist das folgende Verfahren besonders zuverlässig: Man läßt die Schicht S in dem bei c angedeuteten Verfahrensschritt durch Abkühlen erhärten, wodurch ein weiteres Ausdehnen der Bläschen gehemmt wird. Dann belichtet man die Schicht gleichmäßig und läßt das sich dabei entwickelnde Gas durch das Schichtmaterial v hindurch ins Freie entweichen. Es verbleiben lediglich die das Bild darstellenden Blasen b, wie bei IV in Fig. 1 angedeutet. Häufig reicht es zum Fixieren aus, die Abzüge bei Zimmertemperatur und gedämpfter Beleuchtung aufzuheben. Dann erzeugt der verbleibende Sensibilisator Gas, das allmählich aus dem Trägerstoff ins Freie entweicht, ohne Blasen zu bilden.
  • In welchem Maße sich das Schichtmaterial nach der Erfindung bei dem an Hand des vorstehend erläuterten typischen Ausführungsbeispiels beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Abzügen eignet, hängt von den sich gegenseitig ergänzenden Eigenschaften des Trägerstoffes, des lichtempfindlichen Stoffes und gegebenenfalls von der zur Verwendung gelangenden Unterlage ab.
  • In erster Linie muß der Trägerstoff gegen klimatischeEinflüsse, insbesondereFeuchtigkeitundWärme, im wesentlichen unabhängig sein. Außerdem muß er den Sensibilisator in einer Dispersion aufnehmen können, deren Feinheit und Gleichförmigkeit sich bestimmen lassen. Ferner muß sich der Trägerstoff hinsichtlich seiner physikalischen Eigenschaften mit dem vom lichtempfindlichen Stoff bei Belichtung gebildeten Gas vertragen, wobei diese physikalischen Eigenschaften gewissen Forderungen entsprechen müssen, und zwar hinsichtlich der Brillianz und der Schärfe des zu erzeugenden dauerhaften Bildes. Hierzu sollen möglichst wenige und leicht durchzuführende Verfahrensschritte ausreichen. Der lichtempfindliche Stoff muß sich nicht nur mit dem Trägerstoff vertragen und sich mit ihm so vereinigen lassen, daß die gewünschte Erzeugung des Bildes möglich ist, sondern er muß außerdem eine günstige Empfindlichkeit aufweisen und die richtige Gasentwicklung bewirken. Die Unterlage schließlich wird danach ausgewählt, wie das aus der Gefügeänderung bestehende Bild unter den gegebenen Betrachtungsbedingungen am besten sichtbar wird.
  • Der wichtigste Gesichtspunkt für die Wahl des Trägerstoffes nach der Erfindung ist dessen völlige Unabhängigkeit von Feuchtigkeit und Wärme, gleichgültig ob diese durch klimatische Gegebenheiten oder durch zufällig auftretende Vorgänge bedingt sind. Vor allem gegen Wasser muß der Trägerstoff nach der Erfindung unempfindlich sein. Er darf also in Wasser weder lösbar sein noch quellen, noch darf er Wasser enthalten, obgleich nichts dagegen einzuwenden ist, wenn der Trägerstoff eine gewisse Durchlässigkeit für Wasser zeigt, jedoch nur eine rein mechanische Durchlässigkeit, wobei das Wasser auf die molekulare Struktur des Trägerstoffes keinen Einfluß haben darf.
  • Die Trägerschicht nach der Erfindung kann entweder die erforderliche Festigkeit aufweisen, um sich selbst zu tragen, oder auch auf einer Unterlage befestigt sein, wobei sich alle Vorteile ergeben, die man von einer solchen Unterlage verlangt.
  • Der Trägerstoff muß sich bei solchen Temperaturen behandeln lassen, daß die Höhe und der Bereich der Temperatur sowie etwaige Temperaturschwankungen keine Schwierigkeiten erzeugen und daß sich demgemäß die gewünschte Unabhängigkeit vom Klima ergibt. Für die Behandlung kommen nur zwei Temperaturen in Betracht, nämlich die Zimmertemperatur, die in weiten Grenzen schwanken kann, und die Entwicklungstemperatur, die höher als jede in Betracht kommende klimatische Temperatur sein muß. Diese Entwicklungstemperatur gelangt nur für kurze Zeit zur Anwendung. Dabei muß der Trägerstoff diejenigen Eigenschaften aufweisen, welche sich zur Bildung der Gasbläschen, die das sichtbare Bild ergeben, eignen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Bildung des latenten Bildes als auch des dauerhaften, endgültigen, sichtbaren Bildes in erster Linie von drei bestimmten Eigenschaften des Trägerstoffes abhängt, nämlich von der Diffundierbarkeit gegenüber dem gebildeten Gas, von der Durchlässigkeit für das Gas, das ins Freie entweichen soll, und von der Standfestigkeit, d. h. der Widerstandsfähigkeit gegen ein die Schicht verformendes Fließen.
  • Die Diffusion des Gases im Trägerstoff ermöglicht die Entstehung des Bildes und bestimmt den photographischen Charakter, also die Auflösung, die Kontraste und die Brillanz des Bildes. Die Durchlässigkeit gegenüber dem Gas ist durch die Diffusion der Gasmoleküle durch den Trägerstoff hindurch von Räumen höheren Drucks, etwa den Gasblasen, zu Räumen niedrigen Drucks, etwa dem Freien, bedingt. Die Durchlässigkeitseigenschaften sind hauptsächlich entscheidend für die Fixierung des Bildes. Denn sie bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit und Vollständigkeit das Gas aus dem Trägerstoff entweicht. Ein vollständiges Entweichen ist nötig, um zu verhindern, daß sich nach der ordnungsgemäßen Belichtung und Entwicklung etwa unkontrollierbare Bildwirkungen ergeben. Die Standfestigkeit oder ihr reziproker Wert, die Plastizität, stellt eine Eigenschaft dar, die davon abhängt, in welchem Maße in Abhängigkeit von der Temperatur ein molekulares Fließen des Materials eintreten kann. Sie bestimmt unmittelbar, bis zu welcher Größe sich die Gasbläschen ausdehnen. Mittelbar stellt sie eine der Eigenschaften dar, von denen die Diffusion des Gases und sein Entweichen ins Freie abhängt. Auch bestimmt die Festigkeit die makroskopischen mechanischen Eigenschaften der Bildschicht.
  • Die Durchlässigkeit, d. h. die Fähigkeit des Gases, aus der Schicht ins Freie zu entweichen, hängt zwar unter anderem von der Diffusionskonstante ab, doch ist diese Abhängigkeit nicht von entscheidender Bedeutung, weil die Bemessung der Durchlässigkeit hauptsächlich nach qualitativen Gesichtspunkten erfolgen kann und sich für die Zwecke der Erfindung durch Wahl der Temperatur und der Zeit hinreichend so beherrschen läßt, daß das Gas aus der Schicht restlos ins Freie entweicht. Andererseits kommt es indessen auf die Diffusionskonstante entscheidend dafür an, wie nach dem Entweichen des Gases aus der erhärteten fixierten Trägerschicht die Gasblasen sich gebildet und verteilt haben und welche Größe sie besitzen. In der nachstehenden Erläuterung der Erfindung wird daher die Diffundierbarkeit als eine besondere Eigenschaft behandelt, die unabhängig bestimmt werden muß und nicht lediglich als einer der Faktoren eine Rolle spielt, von welchen die Durchlässigkeit des Gases ins Freie abhängt.
  • Die Diffundierbarkeit läßt sich durch eine mathematische Funktion der Temperatur und gewisse, dem Material eigentümliche Konstanten ausdrücken. Die Gasdurchlässigkeit ist eine Funktion der Diffusionskonstante und des Druckgefälles. Da solche Formeln weitgehend von kritischen Konstanten abhängen, ist es das beste, diese Eigenschaften experimentell zu bestimmen und sie in willkürlichen Einheiten auszudrücken, z. B. durch den Begriff Kd für die Diffundierbarkeit und Kp für die Durchlässigkeit. Die Dimensionen dieser Begriffe sind diejenigen einer Geschwindigkeit bzw. einer Strömungsmenge.
  • Die Bedeutung der Diffusion innerhalb des Trägerstoffes, also die Wanderung der Gasmoleküle durch diesen Stoff hindurch, spielt keineswegs nur eine Rolle bei dem Entweichen des Gases ins Freie, sondern ist darüber hinaus deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie die Möglichkeit bietet, daß in dem Stoff Gasgebilde entstehen, bevor das Gas ins Freie entweicht. Diese Gasgebilde sind die primären Bildelemente. Denn sie stellen Körper aus wirklichem Gas dar. Sobald der Trägerstoff nachgibt, dehnen sie sich aus und bilden die Bläschen, deren Größe durch Einstellung des molekularen Fließens des Trägerstoffes und durch Bestimmung der nach Belichtung des Sensibilisators frei werdenden anfänglichen Gasmenge beherrscht werden kann.
  • Fig. 3 erläutert zwar diese Begriffe, aber kann natürlich nur eine ungefähre Wiedergabe der verhältnismäßig verwickelten Vorgänge sein und diese nur insoweit darstellen, als sie für die Zwecke der Erfindung wesentlich sind. In Fig. 3 ist der Stoff v der Schicht S bei 1I während der Belichtung wiedergegeben (vgl. auch den in Fig. 1 bei 11 dargestellten Vorgang). Dabei werden Gasmoleküle oder Gruppen von Gasmolekülen s frei, welche nun in dem festen Trägerstoff diffundieren können, um Einheiten u zu bilden. Bei IV in Fig. 3 ist der Trägerstoff v nach der Entwicklung und während des Fixierens wiedergegeben. Die Gaseinheiten haben sich dann zu Bläschen b ausgedehnt, und der Trägerstoff ist wiederum fest geworden, und das Gas entweicht aus denBläschen b ins Freie.
  • Die Geschwindigkeit, mit der das Gas in dem Trägerstoff diffundiert, schwankt zwischen einer oberen und einer unteren Grenze. Die untere Grenze der Diffusion wird dadurch bestimmt, daß die Gasmoleküle in der Lage sein müssen, sich aus dem gelösten Zustand, wie er bei u in Fig. 2 gezeigt ist, zu Blasen zusammenzuschließen. Würden diese Gasmoleküle nach ihrer Freisetzung durch Photolyse in dem Trägerstoff gelöst bleiben, so wäre sie nicht in der Lage, sich zu den kleinstmöglichen Gasblasen zusammenzuschließen. Das gelöste Gas, bestehend aus den Molekülen u, stellt ein unsichtbares latentes Bild dar, welches das Bestrahlungsmuster wiedergibt, wie es durch das Original O bestimmt ist. Denn die Bestrahlung bewirkt die Freisetzung der Gasmoleküle aus dem lichtempfindlichen Stoff innerhalb des Trägerstoffes. Der Gasgehalt der Molekülgebilde u läßt sich durch die Diffundierbarkeit beeinflussen. Die obere Grenze der Diffusion hängt davon ab, eine wie feine räumliche Auflösung das fertige Bild haben soll, und richtet sich daher nach der erwünschten Größe der das fertige Bild bildenden Bläschen oder Hohlräume. Wünscht man also eine Auflösungsfeinheit von 40 Linien je Millimeter, dann dürfen die Bläschen nicht wesentlich größer sein als annähernd 10 #t. Dieser Höchstwert entspricht einer Linie, deren Breite der Größe von zwei Bläschen gleicht. Will man also eine so feine Auflösung erreichen, dann muß man die Diffusion des Gases so einstellen, daß keine Gasgebilde entstehen, die wesentlich mehr als die erforderliche Gasmenge enthalten. Weiter muß die Diffusion so geregelt werden, daß das Gas nicht etwa von den belichteten Stellen in die unbelichteten abwandert und dort womöglich später einen Schleier bildet.
  • Die Festigkeitseigenschaften des Trägerstoffes müssen den dargestellten Bedingungen für die Diffundierbarkeit und Durchlässigkeit entsprechen. Das gilt vor allem für die Festigkeit des Stoffes während der Hauptbehandlungsschritte, nämlich während der Belichtung, Entwicklung und Fixierung.
  • Die richtige Diffundierbarkeit, die erforderlich ist, um während der Belichtung die richtigen Gasgebilde zu ergeben, ist oben mit Bezug auf Fig. 3 bereits erläutert. Während der Belichtungszeit muß der Stoff eine so große mechanische Widerstandsfähigkeit haben, daß er jede Ausdehnung der Gaseinheiten verhindert. Sonst würden sich vorzeitig Gasbläschen bilden, die während der Belichtung die Strahlen an den stark belichteten Stellen zerstreuen und dadurch die weitere Photolyse an diesen Stellen beschränken würden. Das würde zu einer falschen Belichtung führen und insbesondere die Kontraste verringern.
  • Durch die Entwicklung des aus den Gasgebilden bestehenden Bildes, durch die das Bild in Gestalt von Bläschen sichtbar werden soll, wird die Festigkeit des Trägerstoffes so weit verringert, daß sich die Gasgebilde ausdehnen und eine Größe erreichen, bei der sie die größte Lichtstreuung bewirken, die mit der erforderlichen Auflösungsfeinheit vereinbar ist. Gleichzeitig muß die Durchlässigkeit so niedrig sein, daß nicht etwa das Gas während der Entwicklung vorzeitig ins Freie entweicht und dadurch das Bild verdirbt. Man kann also bei der Entwicklung durch rein physikalische Mittel die Geschwindigkeit bestimmen, mit der die bei der Belichtung entstandenen Gasgebilde wachsen. Dabei wird diese Geschwindigkeit so gewählt, daß sich die beste Ausnutzung des lichtempfindlichen Materials ergibt und das ganze photographische Verfahren mit dem besten Gesamtwirkungsgrad abläuft.
  • Die Fixierung dient dem Zweck, dem Bild die erforderliche Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit im Gebrauch zu verleihen und dafür zu sorgen, daß es nicht schwindet oder an Kontrast oder Schärfe nach der Entwicklung verliert. Auch muß Gewähr dafür gegeben sein, daß, wenn das fertige Bild mit einer besonders hohen Lichtstärke später zufällig wieder bestrahlt wird, sich dadurch kein Schleier bildet. Weiter muß das Bild diejenige mechanische Festigkeit und Härte aufweisen, daß es bei normaler Behandlung nicht ewa zerkratzt wird und unter der Wärme einer Projektionslampe nicht erweicht.
  • Die Fixierung des Bildes erfolgt dadurch, daß die Gasbläschen gewissermaßen eingefroren werden, daß also ihre Wandungen eine solche Härte erhalten, daß die Bläschen und somit die durch sie bewirkte Lichtstreuung auch dann erhalten bleiben, wenn das Gas später den Trägerstoff zwischen den Bläschen durchdringt und ins Freie entweicht. Bei normaler Behandlung des Bildes bleibt also das Gefüge der Schicht infolge entsprechender mechanischer Festigkeit erhalten und bildet die gewünschte Bildaufzeichnung. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Fixierung am besten dadurch, daß man die Freigabe des Gases durch die unbelichteten Moleküle des lichtempfindlichen Stoffes herbeiführt, ohne dabei jedoch dem Gas die Bildung von Bläschen zu ermöglichen. Das freigesetzte Gas entweicht dann vollständig ins Freie, so daß sich auch später keine Bläschen mehr bilden können. Im allgemeinen kann man die der Fixierung dienende Belichtung mit dem Entweichen des Gases ins Freie vereinigen, indem man das entwickelte Material ein paar Stunden bei Zimmertemperatur bei gedämpfter Beleuchtung aufhebt.
  • Für die Entwicklung muß der Stoff also in erhöhtem Maße plastisch fließen. Das erreicht man durch Erhitzen des thermoplastischen Trägerstoffes durch Wärmeleitung, Wärmeströmung oder Bestrahlung. Dabei können die physikalischen Mittel für die Wärmezufuhr sehr einfach ausgestaltet sein, worin ein Hauptvorteil des Verfahrens liegt. Fig. 2 veranschaulicht diesen Vorgang. Im niedrigen Temperaturbereich, der mit den Zahlen I, 1I und IV markiert ist, ist der Trägerstoff fest, aber doch gasdurchlässig. Es ist dies der normale Zustand. Diesen soll der Trägerstoff in den in Fig. 1 mit 1, 11 und IV bezeichneten Phasen aufweisen. Im Bereich III ist der Stoff so weich, daß sich die Bläschen ausdehnen können. Es ist dies der Zustand bei der Entwicklung. Diese wird durch Abkühlen unterbrochen, wenn das gewünschte Bild entstanden ist. Fig. 2 fäßt erkennen, daß sich dieser Vorgang umkehren läßt. Dabei beziehen sich die Angaben der Fig. 3 auf das Diagramm der Fig. 1 und 2. Die Bereiche I und 11 gelten für die Belichtung, der Bereich III für die Entwicklung und der Bereich IV für die Fixierung und danach.
  • Thermoplastische Trägerstoffe, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, lassen sich aus verschiedenen Stoffklassen wählen, und zwar unabhängig vom chemischen Aufbau, da die erforderlichen Eigenschaften rein physikalischer Art sind. In erster Linie muß der Trägerstoff unbeeinflußbar durch Wasser sein und die Eigenschaft haben, daß ihm der licht empfindliche Stoff rein mechanisch, z. B. durch eine Kugelmühle oder durch nicht wäßrige Lösungsmittel, einverleibt werden kann. Das Einverleiben mit Hilfe von Lösungsmitteln kann erfindungsgemäß auf verschiedene Weise geschehen. So kann man als lichtempfindlichen Stoff und Trägerstoff Materialien wählen, die nicht nur die erforderlichen photographischen Eigenschaften haben, sondern auch im selben Mittel lösbar sind. Man kann aber auch einen Trägerstoff und einen lichtempfindlichen Stoff nehmen, die in verschiedenen Lösungsmitteln lösbar sind. Dann müssen die Lösungsmittel sich aber miteinander vertragen. Mit anderen Worten kann also das gemeinsame Lösungsmittel eine Mischung verschiedener Lösungsmittel sein, von denen das eine den Trägerstoff und das andere den lichtempfindlichen Stoff zu lösen vermag. Der Trägerstoff muß also entweder eine selbständige Schicht bilden können oder sich auf eine entsprechende Unterlage aufbringen lassen. Ferner muß er eine Diffundierbarkeit und Durchlässigkeit haben, welche die besten photographischen Eigenschaften ergibt, und die Steuerung des Verfahrens durch Einstellung der Temperatur innerhalb leicht beherrschbarer Grenzen ermöglichen, wobei diese Grenzen unterhalb der Temperatur liegen, bei welcher sich der lichtempfindliche Stoff zersetzt. Auch muß der Trägerstoff während der Entwicklung die bestmögliche Entspannung der Gasgebilde ermöglichen und schließlich bei Zimmertemperatur wieder fest werden und dabei die erforderliche Durchlässigkeit aufweisen.
  • Es hat sich gezeigt, daß sich für die Zwecke der Erfindung als Trägerstoff gewisse bekannte Stoffe verwenden lassen, z. B. Polystyrol, Polyvinylchlorid, Copolymere, bestehend aus Vinylchlorid und Vinylacetat, und im Grenzfall Äthylzellulose.
  • Thermoplaste ohne Beimischung, die sich für die Erfindung eignen, stehen aber nicht sehr reichlich zur Verfügung. Gegen ihre Verwendung sprechen häufig besondere Gründe, z. B. andere physikalische Eigenschaften als diejenigen, auf die es für die Erfindung ankommt. Darum ist es vorzuziehen - darin liegt ein wesentliches Merkmal der Erfindung -, den Trägerstoff, der sich an sich zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse nicht eignet, durch ein zugesetztes Harz abzuwandeln. Derartige Zusätze werden nachstehend als Modifikatoren bezeichnet.
  • Manche Polyplaste sind zwar für zahlreiche Zwecke ausreichend, doch führen sie nicht zu den besten Ergebnissen. Derartige Stoffe kann man nun durch die Verwendung von Modifikatoren so verbessern, daß sie die besten Ergebnisse zeitigen.
  • Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, als Trägerstoff einen Thermoplast zu verwenden, der zwar die gewünschte Temperaturabhängigkeit seiner Härte aufweist, aber hinsichtlich seiner Diffundierbarkeit und Durchlässigkeit nicht recht befriedigt. Man kann nämlich diesen Mangel durch Hinzufügen eines Modifikators Berichtigen, der die Durchlässigkeit auf den gewünschten Wert bringt. Statt einen Modifikator zur Einstellung der Diffundierbarkeit zu benutzen, ist es auch angängig, einen Trägerstoff auszuwählen, der zwar die richtige Diffundierbarkeit aufweist, aber dessen Härte ungeeignet, etwa zu niedrig ist. Diesen Mangel behebt man durch Hinzufügen eines Modifikators, der die Härte berichtigt. Als drittes Beispiel sei die besonders wünschenswerte Möglichkeit erwähnt - und darin liegt ein wichtiges Merkmal der Erfindung -, als Trägerstoff einen Thermoplast auszuwählen, der günstige allgemeine physikalische Kennzeichen hat, aber hinsichtlich der Härte als auch der Diffusionskonstante zu wünschen übrigläßt. Die Härte und die Diffusionskonstante werden dann mit Hilfe eines Modifikators berichtigt, der außer der Härte auch die Diffusionskonstante und die Durchlässigkeit beeinfiußt. Man kann auch getrennte Modifikatoren für die Beeinflussung der Härte und für die Beeinflussung der Diffusionskonstante verwenden. Bei dem nachstehend im einzelnen beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel gelangt ein Trägerstoff zur Verwendung, dessen niedrige Diffundierbarkeit und geringe Härte durch einen Modifikator erhöht werden. Bei diesem Modifikator handelt es sich also gewissermaßen um einen negativ wirkenden Weichmacher oder, mit anderen Worten, um einen Härter und Durchlässigmacher.
  • Bei einem anderen, in gleicher Weise praktisch verwendbaren Ausführungsbeispiel verwendet man einen Trägerstoff, der verhältnismäßig hart und zu durchlässig ist und den man daher mit einem Modifikator vereinigt, der seine Durchlässigkeit herabsetzt.
  • Stoffe,- die sich für die vorliegende Erfindung als Trägerstoffe eignen, welche indessen Modifikatoren brauchen, sind: Polyvinylbutyral, Polyäthylen, Zelluloseacetat, Polyisobutylen, Polyvinylchlorid, eine Wachs enthaltende Gummimischung, Gummihydrochlorid und daraus bestehende gestreckte Folien, weiter Polyvinylidenchlorid und Äthylzellulose.
  • Äthylzellulose läßt sich für die Zwecke der Erfindung verwenden, wenn Belichtung und Entwicklung kurz hintereinander, also praktisch gleichzeitig stattfinden. Anderenfalls würde nämlich wegen der hohen Diffusionskonstante dieses Stoffes das Gas alsbald nach der Belichtung entweichen, so daß sich bei der Entwicklung keine Bläschen mehr bilden könnten. Dieser Stoff hat die höchste zulässige Durchlässigkeit. Diese ist so groß, daß sie gerade noch die Bildung von Bläschen vor dem Entweichen des Gases gestattet. Können sich die Bläschen nicht sofort bei der Belichtung bilden, so würde das Gas entweichen, bevor es Gelegenheit zur Bläschenbildung findet. Dieser Stoff bildet also eine Grenznorm. Freilich läßt er sich für praktische Zwecke dadurch erheblich verbessern, daß ein Modifikator zugefügt wird, der die Durchlässigkeit verringert, denn dann kann man zwischen der Belichtung und der Entwicklung eine gewisse, für die praktische Ausführung des Verfahrens ausreichende Zeit verstreichen lassen.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung von Modifikatoren erweitert also erheblich den Kreis der als Trägerstoff in Betracht kommenden Materialien, deren Auswahl in Abhängigkeit von den für den jeweiligen Zweck gegebenen Erfordernissen erfolgt. Der lichtempfindliche Stoff muß im Trägerstoff in einer so feinen Dispersion enthalten sein, daß sich die erforderliche Auflösung des Bildes unter Beeinflussung durch die Diffundierbarkeit und Härte des Trägerstoffes ergibt. Die Diffundierbarkeit hängt dabei erheblich von der Verteilung des lichtempfindlichen Stoffes ab, und diese Verteilung wiederum steht in Abhängigkeit davon, wie der lichtempfindliche Stoff einverleibt wird. Weiter ist der Druck, unter dem das Gas bei der Belichtung freigegeben wird, eine Funktion der Konzentration des lichtempfindlichen Stoffes sowie eine Funktion seiner photolytischen, bei Bestrahlung entstehenden Wirksamkeit und schließlich eine Funktion der Härte des Trägerstoffes, die von dem sich ausdehnenden Gas überwunden werden muß. Mit Hilfe des Modifikatorprinzips lassen sich Stoffe mit diesen Eigenschaften zusammenstellen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß als lichtempfindliche Stoffe Diazoverbindungen, die bei Belichtung Stickstoff freisetzen, besonders geeignet sind. Doch kann man auch andere Verbindungen verwenden, z. B. solche, die bei Belichtung Kohlenoxyd entwickeln. Als stickstoffentwickelnder lichtempfindlicher Stoff hat sich p-DiazodimethylaniIin-Zinkchlorid als besonders wertvoll erwiesen, doch kommen auch die folgenden Stoffe praktisch in Frage: p-Diazodiphenylaminsulfat, p-Diazodiäthylanilin-Zinkehlorid, p-Diazoäthylhydroxyäthylanilin-Zinkchlorid, p-Diazoäthylmethylanilin-Zinkchlorid, p-Diazodiäthylmethylanilin-Zinkchlorid, p-Diazoäthylhydroxyäthylanilin-Zinkchlorid,1-Diazo-2-oxynaphthalin-4-sulfonat,p-Diäthylaminobenzol-Diazoniumuhlorid (ZnCIZ), 4-Benzoylamino-2,5-diäthoxybenzol-Diazoniumchlorid, p-Chlorobenzolsulfonat von 4-Diazo-l-cyclohexylanilin, p-Chlorobenzolsulfonat von 4-Diazo-2-methoxy-l-cyclohexylaminobenzol, Zinnchlorid-Doppelsalz mit 4-N -Methylcyclohexylaminobenzol-Diazoniumchlorid, p-Acetaminobenzol-Diazoniumchlorid, 4-Dimethylaminobenzol-Diazoniumchlorid, 3-Methyl-4-diäthylaminobenzol-Diazoniumchlorid, 4-Morpholinobenzol-Diazoniumchlorid, 4-Piperidyl-2,5-diäthoxybenzol-Diazoniumchlorid, 1.-Dimethylaminonaphthalen-4-Diazoniumchlorid, 4-Phenylaminodiazobenzol-Diazoniumchlorid.
  • Die Unterlage soll aus irgendeinem geeigneten Stoff bestehen. Soll die Belichtung durch die Unterlage hindurch erfolgen, so muß dieser Stoff durchsichtig sein. Das gleiche gilt für den Fall, wenn die photographische Reproduktion ein Diapositiv sein soll. Der Stoff muß die bei der Entwicklung verwendete Erhitzung aushalten können und frei von Weichmachern sein, die womöglich in die Schicht des Trägermaterials wandern könnten. Beispiele für die Stoffe, aus denen die Unterlage bestehen kann, sind folgende: Glas, Athylzellulose und ein aus der Kondensation von Terephthalsäure mit einem Glykol herrührendes Polymer. Zelluloseacetat enthält Weichmacher und ist darum nicht ohne weiteres als Unterlage brauchbar, doch kann man auch diesen Stoff verwenden, wenn man eine Isolierschicht zwischen der Unterlage und der Trägerschicht einfügt.
  • Als undurchsichtige Unterlagen, die im allgemeinen biegsam sind, kommen Papier oder Kunststoffe in Frage. Sie können beliebig gefärbt sein. Eine schwarze Unterlage hat sich für bestimmte Zwecke bewährt. Von dem schwarzen Hintergrund heben sich nämlich die aus den Bläschen bestehenden Bildteile hell ab. Derselbe Abzug auf einer durchsichtigen Unterlage ergibt einen Abzug für Diapositivzwecke. Die aus den Bläschen bestehenden Bildteile erscheinen also hell oder dunkel, je nachdem, ob die Unterlage lichtdurchlässig ist oder das Licht verschluckt.
  • Durch Verwendung entsprechender Modifikatoren, die beim Zusammenstellen der Stoffe zur Erzielung der besten photographischen Eigenschaften einen weiten Spielraum eröffnen, ist die Wahl eines Trägermaterials möglich, das eine genügende Festigkeit aufweist, um ohne Unterlage auszukommen.
  • Athylzellulose eignet sich besonders als Unterlage. Eine Trägerschicht, die keine Unterlage braucht, kann aus Polystyrol bestehen, das in Gestalt einer Folie von 0,0012 bis 0,018 mm Stärke verwendet wird und einen geeigneten Modifikator enthält.
  • Ausführungsbeispiele Beispiel I Der Thermoplast ist ein Kunstharz, dessen allgemeine Eigenschaften zwar günstig sind, der aber für Stickstoff nicht durchlässig ist und daher nicht fixiert werden könnte, wenn er für sich allein zur Verwendung gelangen würde. Er wird daher mit einem Modifikator versetzt. Als solcher gelangt ein anderes Kunstharz zur Verwendung, das sowohl die Diffundierbarkeit als auch die Härte auf Grund der oben erläuterten Wirkung beeinflußt, also als negativer Weichmacher und positiver Undurchlässigmacher wirkt. Die genaue Zusammensetzung des lichtempfindlichen Schichtmaterials dieser Art ist folgende:
    Thermoplast Gewichtsteile
    Mischpolymerisat aus Vinyliden-
    0
    chlorid und Acrylnitril . . . . . . . . . . . 17,0
    Modifikator
    Polymethylmetacrylat . ........ . . . 3,0
    Gaserzeugender Stoff
    p-Diazodimethylanilin-Zinkchlorid 1,2
    Lösungsmittel
    Methyläthylketon ............... 60,0
    Methylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12,0
    Das Polymethylmethacrylat ist als eine 40o/oige Lösung in Methyläthylketon auf dem Markt erhältlich. Das oben angegebene Gewicht stellt den errechneten Anteil des Harzes allein dar.
  • Der Methylalkohol wird auf etwa 50° C erwärmt, und dann wird der bei Belichtung gaserzeugende Stoff hineingeführt. Diese Lösung wird dann mit 5 ccm Methyläthylketon verdünnt und dann unter Rühren allmählich eine Lösung des Thermoplastes und des Modifikators in dem Rest des Methyläthylketons zugesetzt, wobei diese Lösung gleichfalls aus 50° C erwärmt wird.
  • Diese Mischung kann man aus einen Äthylzellulosefilm der für photographische Zwecke üblichen Art mit einer Schichtstärke von etwa 0,18 mm gießen, wobei man eine übliche Rakel verwendet. Um zu verhindern, daß sich die Schicht beim anschließenden Trocknen abschält, werden die Filme unmittelbar nach dem Gießen in eine mit Methyläthylketon gesättigte Atmosphäre gebracht. Dann werden sie getrocknet, wobei das Lösungsmittel verdampft, was etwa 30 Minuten bei etwa 95° C erfordert. Das Kopiermaterial ist dann gebrauchsfertig. Man kann diese Mischung auch auf eine undurchsichtige Unterlage, z. B. Papier, aufbringen. Bei einer besonders bewährten Ausführung wird der wie oben zusammengesetzte Trägerstoff, der einen Modifikator und den lichtempfindlichen Stoff enthält, als Schicht auf eine schwarze harte Papierfläche aufgebracht. Allerdings wird dieses Papier zunächst mit einer Isolierschicht in einer Stärke von 0,006 mm aus Äthylzellulose versehen. Dadurch wird verhindert, daß das Lösungsmittel aus dem Papier den Farbstoff aufnimmt. Dann wird wiederum die Trägerlösung mit Hilfe einer Rakel in einer Stärke von 0,013 bis 0,018 mm aufgebracht.
  • Statt diese Mischung auf eine durchsichtige oder undurchsichtige, mehr oder weniger durchlässige Unterlage aufzubringen, kann man sie als freie Folie von einer Stärke von 0,08 bis 0,13 mm verwenden.
  • Belichtung, Entwicklung und Fixierung entsprechen dem Beispiel gemäß Fig. 1, werden jedoch mit Rücksicht auf die Unterlage in der folgenden Weise etwas abgewandelt.
  • Dieses Material, das als freie Folie oder als Schicht auf einer durchsichtigen, insbesondere aus Zelluloid bestehenden Unterlage verwendet wird, wird im Kontaktverfahren gemäß Fig. 1 mit dem Original etwa 8 Sekunden lang in einem Abstand von etwa 25 cm von einer genormten Quecksilberlampe belichtet. Diese Belichtung kann als Norm für andere Kopierarten dienen.
  • Die Entwicklung erfolgt z. B. dadurch, daß die Kopie etwa 7 Sekunden lang zwischen zwei Stahlplatten gebracht wird, die auf etwa 88° C erwärmt sind. Es genügt, wenn nur eine Platte elektrisch beheizt wird, wobei ihre Temperatur thermostatisch geregelt wird.
  • Gelangt das Material als freie Folie oder auf einer Zelluloseunterlage zur Verwendung, so erübrigt sich in der Regel ein besonderes Fixieren. Wenn nach der Entwicklung der Trägerstoff bei gewöhnlicher Temperatur erstarrt ist, dann bewirkt eine beiläufige schwache Belichtung, daß der lichtempfindliche Stoff sich erschöpft und das von ihm entwickelte Gas ohne Bläschenbildung, also ohne Störung des entwickelten Bildes, ins Freie entweicht. Dieses günstige Verhalten ist der hohen Durchlässigkeit der Zelluloseunterlage oder, im Falle der freien Folie, der noch günstigeren unmittelbaren Berührung mit der Luft auf beiden Seiten zuzuschreiben.
  • Bildet der Trägerstoff einen überzug auf einem undurchsichtigen Material, wie z. B. Papier, so genügt eine Kontaktbelichtung von 5 Sekunden bei einem Abstand von etwa 10 cm von einer genormten Quecksilberlampe. Die Entwicklung eines solchen Kopierpapiers erfordert eine etwas kürzere Zeit und niedrigere Temperatur, nämlich etwa 5 Sekunden bei 82° C. Das Kopiermaterial dieser Art als Überzug einer weniger durchlässigen Unterlage erfordert indessen eine besondere Fixierbehandlung, um zu verhindern, daß sich bei Belichtung durch eine ziemlich starke Strahlung, wie Sonnenlicht oder das Licht der Lampe eines Betrachtungsgeräts, ein Schleier ergibt. Zu diesem Zweck wird das Material nach dem Entwickeln und Abkühlen von neuem belichtet, z. B. 25 Sekunden durch eine Quecksilberlampe, im Abstand von etwa 60 cm, je nach der Stärke des Films. Der Stoff wird dann etwa 1 Stunde lang kühl aufbewahrt, so daß das Gas ins Freie entweichen kann. Damit ist der Fixiervorgang beendet.
  • Fig. 4 dient der Erläuterung des oben beschriebenen Fixiervorganges und gibt für alle Verfahrensstufen, beginnend mit dem in Vorrat gehaltenen Kopiermaterial bis zum fertigen Bild, wieder, wie sich die einzelnen physikalischen Zustände und Eigenschaften ändern. Dabei ist auch der zusätzliche Fixiervorgang berücksichtigt. Im Hinblick auf die obige Erläuterung der Fig. 1 und die Erläuterung der Eigenschaften des Stoffes nach der Erfindung bedarf Fig. 4 keiner näheren Erörterung. Sie läßt erkennen, in welchem Zusammenhang die Temperatur, die Härte bzw. Plastizität, die Diffundierbarkeit (Geschwindigkeitsfaktor Kd) und Durchlässigkeit (Fließfaktor Kp) während der verschiedenen Verfahrensstufen stehen. Die Temperatur- und Zeitangaben beziehen sich auf den Fall des Beispiels I, doch versteht es sich, daß sie sich in Abhängigkeit von dem gewählten Material und den Arbeitsbedingungen erheblich ändern können, wie das bei diesem Arbeitsgebiet erfahrungsgemäß der Fall ist.
  • Beispiel 1I In der oben angegebenen Formel des Beispiels I wird das p-Diazodimethylanilin-Zinkchlorid durch 1,2 Gewichtsteile von einer methanollöslichen Diazoverbindung ersetzt, die als lichtempfindlicher Stoff bekannt ist. Da sich dieser Stoff in Alkohol leichter löst, kann der Methylalkohol in der Formel des Beispiels I auf 6 Gewichtsteile verringert werden.
  • Die Herstellung der Mischung und deren Behandlung erfolgen etwa ebenso, wie mit Bezug auf Beispiel I beschrieben.
  • Beispiel III Bei diesem Beispiel wird ein anderer Thermoplast mit einem geeigneten Modifikator in der folgenden Weise versetzt:
    Thermoplast Gewichtsteile
    Polystyrol ......... ........... 75;0
    Modifikator
    Chloriertes Polyphenyl ......... 25,0
    Lichtempfindlicher Stoff
    Wie im Beispiel I . . . . . . . . . . . . . . 10,0
    Lösungsmittel
    Methyläthylketon .............. 400,0
    Methylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . 80,0
    Das erwähnte Polystyrol ist ziemlich hart und an sich zu stark durchlässig. Darum wird seine Durchlässigkeit durch den Modifikator verringert, der von dem chlorierten Polyphenyl gebildet wird.
  • Diese Masse wird in. der gleichen Weise zusammengemischt und verwendet, wie dies mit Bezug auf Beispiel I erläutert worden ist.
  • Beispiel IV Hierbei gelangt ein Thermoplast zur Verwendung, der keines Modifikators bedarf. Es wird wie folgt zusammengemischt:
    Thermoplast Gewichtsteile
    Mischpolymerisat aus Vinylchlorid
    und aus Vinylacetat . . . . . .. . . . . . 100,0
    Lichtempfindlicher Stoff
    Wie im Beispiel I . .. . . . . . . . . . . . 10,0
    Lösungsmittel
    Methyläthylketon .............. 300,0
    Der Thermoplast wird in dem Methyläthylketon gelöst, und der lichtempfindliche Stoff wird in kristallinischer Form zugesetzt. Dann wird die Mischung für etwa 18 Stunden in der Kugelmühle gemahlen. Darauf wird die Mischung weiterverarbeitet, wie mit Bezug auf die Beispiele I bis HI erläutert.
  • Die Verwendung des so hergestellten Kopiermaterials erfolgt ähnlich wie nach Beispiel I. Natürlich können bei den verschiedenen Kopiermaterialien kleine Abänderungen der Behandlung nötig werden. Wie bei allen photographischen Verfahren läßt es sich nicht vermeiden, daß man in dieser Hinsicht in einem gewissen Maße auf Versuche angewiesen ist.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Lichtempfindliches Schichtmaterial zum Herstellen eines photographischen Bildes, das aus einem Trägerstoff und einem darin feinverteilten, bei Belichtung gaserzeugenden Stoff besteht, der infolge der Ausdehnung des Gases zur Bildung von Hohlräumen in dem Trägerstoff und einer dadurch bewirkten Trübung führt, die das photographische Bild ergibt, wobei der Trägerstoff eine Gasdurchlässigkeit aufweist, welche das Gas zum Zwecke der Fixierung des Bildes allmählich entweichen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff ein in Wasser weder löslicher noch quellender Thermoplast ist, der bei einer unteren Temperatur, bei der die Belichtung erfolgt, eine die Bildung der Hohlräume verhindernde Standfestigkeit aufweist, die aber bei höherer Temperatur in einem die Bildung der Hohlräume gestattenden Maße sinkt, wobei der Thermoplast bei beiden Temperaturen eine so beschränkte Gasdurchlässigkeit aufweist, daß die erzeugten Gase nur allmählich entweichen können.
  2. 2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdurchlässigkeit des Trägerstoffes nicht so hoch ist, daß das gesamte Gas bei der Entwicklungstemperatur zugleich mit der nach der Belichtung erfolgenden Entwicklung entweichen kann.
  3. 3. Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff Athylzellulose oder ein Stoff gleicher Gasdurchlässigkeit ist.
  4. 4. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff und der darin fein verteilt enthaltene, bei Belichtung Gas erzeugende Stoff in nicht wäßrigen, aber mischbaren Lösungsmitteln lösbar sind.
  5. 5. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff aus einem Thermoplast niedriger Gasdurchlässigkeit und aus einem Harz höherer Gasdurchlässigkeit besteht, so daß die Gasdurchlässigkeit des Trägerstoffes durch das Harz bestimmt wird.
  6. 6. Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast weicher als das Harz ist und daß das Harz ein Kunstharz ist.
  7. 7. Material nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht als Thermoplast ein aus Vinylidenchlorid und aus Acrylonitril gebildetes Copolymer und als Harz Polymethyl methaerylat enthält, vorzugsweise 17 Teile des Thermoplastes und 3 Teile des Harzes. B.
  8. Material nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage der Schicht Papier dient, das von der Schicht durch eine Zellulosefolie isoliert ist.
  9. 9. Material nach Anspruch 4 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht als Thermoplast 75 Gewichtsteile Polystyrol und als Harz 25 Teile chloriertes Polyphenyl enthält.
  10. 10. Material nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerstoff als Thermoplast etwa 100 Teile eines aus Vinylchlorid und Vinylacetat bestehenden Copolymers und als bei Belichtung gaserzeugenden Stoff 10 Teile einer Diazoverbindung enthält.
  11. 11. Material nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als bei Belichtung Gas erzeugender Stoff DiazodimethylanilinZinkchlorid dient und der Trägerstoff ein in Methyläthylketon löslicher Thermoplast und das Harz ein in Methylalkohol lösliches Harz ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 559 795.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE559795C (de) * 1931-03-05 1932-09-24 Kalle & Co Akt Ges Verfahren zur Herstellung negativer Kopien

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DE559795C (de) * 1931-03-05 1932-09-24 Kalle & Co Akt Ges Verfahren zur Herstellung negativer Kopien

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