DE114909C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Feuerung.

Bei der Feuerung nach vorliegender Erfindung soll durch einen den Brennstoff transportirenden Drehrost eine ununterbrochene, gleichmäfsige Verbrennung bewirkt werden, wobei durch eine entsprechende Beschickung der frische Brennstoff von dem hellbrennenden scharf gesondert gehalten wird.

Nach Fig. 1 besteht die Feuerung aus einem abgeschlossenen Verbrennungsraum A, Welcher zur Verhinderung des Luftzutrittes beim Beschicken nicht mit einer Feuerthür, sondern mit einem Fülltrichter F versehen ist. Zur Aufnahme des Brennstoffes aus dem Fülltrichter ist zunächst ein Schrägrost B angeordnet, und zwar mit einer Neigung, auf welcher der Brennstoff durch seine eigene Schwere nach unten rutschen kann. Der zweite Theil des Rostes besteht aus einem waagerecht gelagerten, cylindrischen Drehrost C, dessen Umfangsfläche bezw. Mantel die Rostfläche darstellt. Diese Rostfläche wird aus einzelnen Roststäben nach Fig. 4 bis 7 oder aus einem glatten Mantel, dessen Wand mit Löchern für den Luftzutritt versehen ist (Fig. 8 und 9), ausgeführt. Der Drehrost C ist auf einer quer zur Feuerrichtung gelegenen Achse b gelagert, mit deren Hülfe derselbe von aufsen durch eine Antriebvorrichtung c oder durch maschinenmäfsigen Antrieb in eine gleichmäfsig oder auch nur stückweise fortschreitende Bewegung versetzt werden kann. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung wird dem Verlauf der Verbrennung des angewendeten Brennstoffes angepafst.

Zwischen dem Drehrost C und der Feuerbrücke ist ferner ein Spalt oder Senkschacht D angeordnet, dessen Weite den verschiedenen Kohlensorten angepafst wird. Dieser Spalt dient oben zur Aufnahme der hier anlangenden, schon zum gröfsten Theil durchgebrannten Brennstoffe, weil die Erhaltung eines gleichmäfsigen frischen Feuers auf dem Drehrost eine frühe Entfernung derselben erforderlich macht. Die noch ganz hellglühenden Brennstoffreste finden hier reichlich Zeit zu einem langsameren, aber vollständigen Durchbrennen. Die schliefslich zurückbleibenden Aschenrückstände und Schlacken senken sich allmälig tiefer und gehen selbstthätig, ohne jede Störung der oberen Kohlenglut, aus dem Feuerraume hinaus.

Eine im Betriebe sich befindende Feuerung zeigt die Fig. 2, in welcher die Bewegung des Brennstoffes vom Eintritt bis zur vollständigen Verbrennung im Feuerraume dargestellt ist.

Der Drehrost bietet bei seiner Bewegung dem frisch eintretenden Brennstoff stets eine reine Rostfläche und gewährt dadurch einen viel gröfseren Luftzutritt. Hierdurch wird die Vorbedingung für eine ununterbrochene, sehr lebhafte Verbrennung gegeben. Es tritt deshalb infolge der durch die Aufgebevorrichtung bedingten geringen Schütthöhe auf dem Drehrost völlige Verbrennung ohne Gaserzeugung ein. Die am Eingang der Feuerung auf dem Schrägrost sich bildenden Rauchgase werden beim Hinwegziehen über den in heller Glut stehenden Brennstoff verbrannt.

Die Feuerung eignet sich für die meisten Brennstoffarten und soll für Kesselbetriebe und ähnliche gröfsere Heizungen Verwendung finden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Feuerung zur Erzielung einer rauchfreien Verbrennung, dadurch gekennzeichnet, dafs der vom Schrägrost (B) rutschende Brennstoff im Verbrennungsräume (A) vermittelst eines Drehrostes (C) in der Flammenrichtung auf einer gröfseren Strecke transportirt wird, wodurch eine continuirliche Speisung des Feuers, eine gleichmäfsig helle Glut und infolge der geringen Schütthöhe eine vollkommene Verbrennung ohne Gaserzeugung hervorgerufen wird, und dafs ferner hinter dem Drehrost (C) und vor der Feuerbrücke ein offener Spalt (D) zum Aschenschacht angeordnet ist, welcher oben als Behälter fär einen langsameren vollständigen Nachbrand und in abwärts gehender Richtung zur selbstthätigen Entfernung der Asche und Schlacken dient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen. ,