[go: up one dir, main page]

DE1148226B - Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure oder deren monomeren funktionellen Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure oder deren monomeren funktionellen Derivaten

Info

Publication number
DE1148226B
DE1148226B DED23899A DED0023899A DE1148226B DE 1148226 B DE1148226 B DE 1148226B DE D23899 A DED23899 A DE D23899A DE D0023899 A DED0023899 A DE D0023899A DE 1148226 B DE1148226 B DE 1148226B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
terephthalic acid
mixture
reaction
catalyst
xylene
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED23899A
Other languages
English (en)
Inventor
Edward James Gasson
Barrie Wood
David James Hadley
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Distillers Co Yeast Ltd
Original Assignee
Distillers Co Yeast Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from GB27557/55A external-priority patent/GB805855A/en
Application filed by Distillers Co Yeast Ltd filed Critical Distillers Co Yeast Ltd
Publication of DE1148226B publication Critical patent/DE1148226B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/24Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons
    • C07C253/28Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons containing six-membered aromatic rings, e.g. styrene
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J23/00Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
    • B01J23/16Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of arsenic, antimony, bismuth, vanadium, niobium, tantalum, polonium, chromium, molybdenum, tungsten, manganese, technetium or rhenium
    • B01J23/20Vanadium, niobium or tantalum
    • B01J23/22Vanadium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/08Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from nitriles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G63/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
    • C08G63/78Preparation processes
    • C08G63/82Preparation processes characterised by the catalyst used
    • C08G63/83Alkali metals, alkaline earth metals, beryllium, magnesium, copper, silver, gold, zinc, cadmium, mercury, manganese, or compounds thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure oder deren monomeren funktionellen Derivaten Es ist bekannt, Terephthalsäure bzw. deren funktionelle Derivate durch Oxydation von p-Xylol oder p-Cymol in flüssiger Phase mit Salpetersäure herzustellen. Da die Reinigung von Terephthalsäure auf Grund deren hohen Schmelzpunktes und deren Unlöslichkeit technische Schwierigkeiten mit sich bringt, war es notwendig, das unreine Oxydationsprodukt in Dimethylterephthalat überzuführen, welches durch Vakuumdestillation oder Umkristallisieren leichter gereinigt werden konnte, und dann von dieser Verbindung ausgehend wieder die freie Säure oder deren funktionelle Derivate herzustellen. Es ist ferner bekannt, Dimethylterephthalat durch Luftoxydation von p-Xylol in flüssiger Phase über p-Toluylsäure, p-Methyltoluat und sauren Methylterephthalat herzustellen. Der so erhaltene Ester kann, wie bereits beschrieben, gereinigt und dann in die verschiedenen Terephthal säurederivate übergeführt werden.
  • Diese Verfahren sind an die Verwendung kostspieliger Reaktionsmittel, wie Salpetersäure, und auf Grund der zahlreichen benötigten Verfahrensstufen an die Erstellung kostspieliger Vorrichtungen gebunden. Die Herstellung der Terephthalsäure durch katalytische Oxydation von p-Xylol in der Dampfphase, welche vom technischen Standpunkt aus günstiger wäre, ist nicht möglich (s. zum Beispiel »The Chemistry of Petroleum Hydrocarbons«, 1955, Bd. 3, herausgegeben von Brooks et a1., S. 6).
  • Die Erfindung befaßt sich mit der Herstellung von Terephthalsäure oder deren funktionellen Derivaten, ausgehend vom p-Xylol über das leicht zu reinigende Terephthalsäuredinitril. Es wurde festgestellt, daß man auch handelsübliches p-Xylol, das geringere Mengen an m-Xylol enthält (z. B. bis zu 5 Gewichtsprozent), als Ausgangsmaterial verwenden kann, d. h. ein Produkt, welches viel leichter zugänglich ist als reines p-Xylol.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure oder deren monomeren funktionellen Derivaten durch Dampfphasenoxydation von p-Xylol mit Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen im Gemisch mit Ammoniak an Tonerdekatalysatoren bei erhöhter Temperatur ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch der Reaktionsteilnehmer über eine Molybdänoxyd enthaltende Tonerde, die vor dem Aufbringen der Metalloxyde mindestens 3 Stunden auf eine Temperatur von 1000 bis 1500° C erhitzt worden war, leitet und das anfallende Terephthalsäuredinitril in bekannter Weise in die freie Säure, deren Salze, insbesondere das Ammoniumsalz, Amid oder Gemische aus diesen verseift und gegebenenfalls die Verseifungsprodukte mit niedrigmolekularen Alkoholen verestert. Wenn auch die optimalen Reaktionstemperaturen entsprechend den jeweils verwendeten Katalysatoren und anderen Verfahrensbedingungen schwanken, so sind im allgemeinen Temperaturen zwischen etwa 300 und 450° C und vorzugsweise zwischen 330 und 420° C geeignet. Die Umwandlung von p-Xylol in Terephthalnitril kann in der für Dampfphasenkatalysen bekannten Art durchgeführt werden. Der Katalysator kann aus einem festen oder sich bewegenden Bett bestehen. Im Hinblick auf die große Wärmeentwicklung und die Notwendigkeit einer guten Temperaturregelung ist das Wirbelbettverfahren vorteilhaft.
  • Zur Herstellung des Katalysators wird der Tonerdeträger dadurch aktiviert, daß er an der Luft mindestens etwa 3 Stunden auf Temperaturen zwischen 1000 und 1500° C erhitzt wird. Die Wärmebehand#-lung soll durchgeführt werden, bevor das Katalysatormaterial auf der Tonerde niedergeschlagen wird. Der Katalysator kann z. B. hergestellt werden, indem eine Lösung von Ammoniummolybdat auf aktivierter Tonerde, welche vorher etwa 20 bis 24 Stunden auf etwa 1350° C erhitzt und dann abkühlen gelassen worden war und eine Maschengröße von z. B. 1,7 bis r0,85 mm (s. auch das Beispiel) besitzt, eindunsten gelassen wird. Das Gemisch wird unter häufigem Rühren bei etwa 100° C zur Trockne eingedunstet und; dann in einem Luftstrom auf eine Temperatur von 350 bis 400° C erhitzt. Der Anteil des Molybdänoxydes im Katalysator kann beträchtlich variieren, und es kann z. B. in einer Menge von 0,1 bis 109/o, vorzugsweise etwa 59/o, bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysators, verwendet werden. Um die Wärmeabfuhr in der stark exothermen Reaktion zu erleichtern, ist es vorteilhaft, den gekörnten aktiven Katalysator mit gekörnten inerten Verdünnungsmitteln, wie Ziegelmaterial, Bimsstein oder Siliciumcarbid, zu mischen. Dies ist ein bequemes Mittel, um die Wärmeableitung je Volumeinheit des Reaktionsgefäßes zu regeln.
  • Es wurde gefunden, daß mit diesem bevorzugten Katalysator Terephthalsäuredinitril erhalten werden kann, daß jedoch die Temperatur bei der Wärmebehandlung des Katalysatorträgers, Berührungszeit und Reaktionstemperatur sorgfältig;ausgewählt werden müssen, um hohe Ausbeuten zu erreichen. Die Auswahl der richtigen Kombination an Reaktionsbedingungen, um hohe Ausbeuten zu erhalten, ist für einen Fachmann leicht möglich. So sinkt bei steigender Temperatur bei der Wärmebehandlung des Katalysatorträgers die Aktivität des erhaltenen Katalysators ab, d. h., die aktivsten Katalysatoren werden erhalten, indem die Tonerde auf etwa 1000° C erhitzt wird, und die am wenigsten aktiven Katalysatoren werden durch Erhitzen auf etwa 1500° C hergestellt. Solche Katalysatoren besitzen eine Oberfläche von etwa 15 bis 1/2 m2/g. Temperaturen für eine Wärmebehandlung von über 1500° C sind aus praktischen Gesichtspunkten nicht erwünscht. Mit den aktiveren Katalysatoren sollen innerhalb der oben angegebenen Grenzen die weniger starken Reaktionsbedingungen bezüglich Berührungszeit und Reaktionstemperatur verwendet werden, und umgekehrt. Weiterhin werden mit einem Katalysator mittlerer Aktivität, z. B. einem, in welchem der Träger auf etwa 1250 oder 1300° C erhitzt worden war, die Berührungszeit und die Reaktionstemperatur ähnlich eingestellt, um die höchsten Ausbeuten zu erhalten, wobei innerhalb der obengenannten Grenzen die längeren Berührungszeiten mit den geringeren Reaktionstemperaturen verwendet werden, und umgekehrt. Vorzugsweise sollen die Wärmebehandlung des Katalysators und die Reaktionstemperaturen so gewählt werden, daß eine Berührungszeit von etwa 0,5 bis 5 Sekunden gegeben ist, obwohl auch längere Berührungszeiten, z. B. bis zu 20 Sekunden, angewandt werden können. Die Anwendung von Berührungszeiten von mehr als 6 Sekunden kann allerdings, obwohl technisch durchführbar, unerwünscht große Reaktionsgefäße notwendig machen. Die Berührungszeit kann auch nur 0,25 Sekunden betragen.
  • Bei der Umwandlung von p-Xylol in Terephthalsäuredinitril kann die Konzentration an Sauerstoff in der Reaktionsmischung im allgemeinen in weiten Grenzen variieren. Vorzugsweise wird dem Reaktionsgefäß jedoch meist- ein Gasgemisch zugeführt, das wenigstens 59/o Sauerstoff und wenigstens 3 Mol Sauerstoff je Mol p-Xylol enthält. Ein solches Gemisch kann z. B. Luft oder ein Gemisch aus Luft und Sauerstoff sein. Das Verhältnis von Ammoniak zu p-Xylol in dem Reaktionsgemisch kann ebenso in weiten Grenzen variieren. Vorzugsweise wird jedoch etwa 11/2- bis 2mal so viel Ammoniak verwendet, als der stöchiometrischen Menge entspricht, d. h. etwa 3 bis 4 Mol Ammoniak je Mol p-Xylol. Es können gegebenenfalls auch niedrigere oder höhere Anteile an Ammoniak verwendet werden, jedoch sind die Ausbeuten, wenn niedrigere Mengen verwendet werden, im allgemeinen geringer und andererseits nicht wesentlich erhöht, wenn größere Mengen verwendet werden. Die Konzentration von p-Xylol in dem Gemisch der Reaktionsteilnehmer wird vorzugsweise niedrig gehalten, und es ist zweckmäßig, Konzentrationen zu verwenden, die nicht höher sind als etwa 2 Volumprozent des gesamten gasförmigen Reaktionsgemisches. Bevorzugt werden 11/2 Volumprozent angewandt. Wenn höhere Konzentrationen als diese verwendet werden, können sich explosible Gemische aus Xylol und Sauerstoff bilden.
  • Das Terephthalsäuredinitril wird aus dem Reaktionsprodukt gewonnen, indem die heißen Gase so weit abgekühlt werden, daß sich das Terephthalsäuredinitril als weißer, fester Stoff abscheidet. Dieses liegt dann schon in praktisch reinem Zustand vor. Falls eine weitere Reinigung notwendig ist, z. B. zur Abtrennung von Spuren an p-Tolunitril, so kann diese erfolgen, indem mit paraffinischen Lösungsmitteln, wie Petroläther, extrahiert wird. Eventuell anwesende geringe Mengen an Isophthalsäuredinitril können leicht durch bekannte Verfahren abgetrennt werden.
  • Das gegebenenfalls gereinigte Terephthalsäuredinitril wird dann in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines Alkalis oder einer Säure hydrolysiert. Die Verseifung des Terephthalsäuredinitrils ist nicht Gegenstand des Schutzrechts.
  • Im Falle der alkalischen Hydrolyse wird das Terephthalsäuredinitril in Gegenwart einer wäßrigen alkalischen Lösung, wie einer wäßrigen Lösung eines Alkali- oder Erdalkalihydroxydes, oder in Gegenwart eines festen alkalischen Materials, wie Magnesiumoxyd in Form einer wäßrigen Suspension, erhitzt.
  • Das Wasser kann auch teilweise durch ein organisches Lösungsmittel, wie Äthanol, ersetzt werden. Das Alkali soll zweckmäßig in einem leichten stöchiometrischen überschuß über das Terephthaldinitril vorhanden sein. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Terephthalsäuredinitril mit einer verdünnten wäßrigen Lösung von normalem Natriumhydroxyd erhitzt. Die Hydrolyse wird bei einer Temperatur oberhalb etwa 80° C durchgeführt; vorzugsweise wird in Gegenwart von Wasser bei Rückf(uß des Reaktionsgemisches bei etwa 100° C hydrolysiert, jedoch können gegebenenfalls auch höhere Temperaturen verwendet werden. Die alkalische Hydrolyse liefert Salze der Terephthalsäure, aus denen durch Zugabe einer Mineralsäure, wie Salzsäure, die freie Säure ausgefällt werden kann.
  • Bei der sauren Hydrolyse wird das Terephthalsäuredinitril bei einer Temperatur von unterhalb etwa 60° C, vorzugsweise unterhalb etwa 35° C, mit Schwefelsäure behandelt, um einen festen Terephthalsäuredinitril-Schwefelsäure-Komplex zu bilden. Die Temperatur wird so niedrig gehalten, daß die Bildung von Nebenprodukten vermieden wird. Dies kann erfolgen, indem das Terephthalsäuredinitril unter Rühren vorsichtig zu einer Schwefelsäure einer Konzentration von mindestens 759/o zugegeben wird. Das Terephthalsäuredinitril kann auch mit der Schwefelsäure in Form einer Lösung in einem Lösungsmittel, wie Essigsäure oder Benzol, gemischt werden, in welchem Falle höhere Temperaturen, z. B. etwa 80° C, angewandt werden können. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Reaktionsteilnehmer in Verhältnissen von 2 bis 10 Mol, vorzugsweise 2 bis 4 Mol Schwefelsäure je Mol Terephthalsäure zu vermischen. Der Nitril-Säure-Komplex wird in Terephthalsäure umgewandelt, indem mit Wasser bei Temperaturen von etwa 50 bis 100° C umgesetzt wird. Beim Arbeiten bei Temperaturen oberhalb von 100° C treten keine weiteren Vorteile auf, und bei Temperaturen unter 50° C kann die Hydrolyse unvollständig sein. Das Wasser ist vorzugsweise in der geringsten Menge anwesend, die notwendig ist, um eine vollständige Ausfällung der Terephthalsäure zu gewährleisten. Ein überschuß an Wasser hat auf die Reaktion keine Wirkung und addiert sich nur zu der Menge an Wasser, welche aus der Schwefelsäure abgetrennt werden muß, wenn diese anschließend zur Weiterverwendung wiedergewonnen wird.
  • Die Terephthalsäure, die durch saure oder alkalische Hydrolyse anfällt, kann aus dem Hydrolysegemisch gewonnen werden, indem filtriert und zur Abtrennung von Spuren von Ammonium- oder Natriumsalzen mit Wasser gewaschen wird.
  • Terephthalsäuredinitril kann durch Hydrolyse in Gegenwart von Wasser auch in das Diammoniumsalz der Terephthalsäure umgewandelt werden.
  • Nach der Hydrolyse kann das Diammoniumterephthalat gegebenenfalls durch übliche Verfahren gewonnen werden.
  • Das Terephthalsäuredinitril kann auch in verschiedene Diester der Terephthalsäure, wie den Dimethyl- oder Diäthylester, übergeführt werden. Die Herstellung dieser Diester kann direkt aus dem Terephthalsäuredinitril oder über den aus Terephthalsäuredinitril und Schwefelsäure erhaltenen Nitril-Säure-Komplex, wie oben bei der Herstellung von Terephthalamid beschrieben, durchgeführt werden.
  • Im letzteren Falle wird der Terephthalsäuredinitril-Schwefelsäure-Komplex mit dem für den Diester gewünschten aliphatischen Alkohol erhitzt, vorzugsweise in Mengen, die größer sind als die theoretisch benötigte Menge. Im allgemeinen kann jeder aliphatische Alkohol verwendet werden, jedoch werden vorzugsweise niedrige aliphatische Alkohole, wie Methanol und Äthanol, angewandt. Die theoretische Gleichung verlangt die Anwesenheit von 2 Mol Wasser je Mol Komplex. Die Reaktion erfolgt jedoch auch in Abwesenheit von Wasser, welches dann durch Verätherung eines Teiles des überschüssigen anwesenden Alkohols geliefert wird. Die Reaktionsbedingungen können über einen ziemlich weiten Bereich variieren; es hat sich jedoch als geeignet erwiesen, den Terephthalsäuredinitril-Schwefelsäure-Komplex mit etwa 20 Mol Alkohol je Mol Nitril bei der Rückflußtemperatur des Gemisches zu erhitzen. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch gekühlt, wenn der Diester aus der Lösung ausgefällt werden soll. Es kann notwendig sein, die Lösung zu konzentrieren, um den gesamten Diester auszufällen, welcher dann z. B. durch Filtrieren gewonnen wird. Zweckmäßigerweise wird er dann noch mit verdünntem Alkali gewaschen, um Säurespuren abzutrennen, und dann getrocknet. Es kann auch eine weitere Reinigung in üblicher Art durchgeführt werden, z. B. ein Umkristallisieren aus einem organischen Lösungsmittel. Die Herstellung der. Diester kann auch direkt durchgeführt werden, indem das Terephthalsäuredinitril mit einem aliphatischen Alkohol, der nicht mehr als 6 Kohlenstoffatome in seinem Molekül besitzt, und Schwefelsäure erhitzt wird. Allgemein kann jeder einwertige aliphatische Alkohol bis zu 6 Kohlenstoffatomen für diese Reaktion verwendet werden, jedoch werden vorzugsweise niedrigere Alkohole, wie Methanol und Äthanol, angewandt. Die Reaktion kann über einen ziemlich weiten Bereich von Reaktionsbedingungen durchgeführt werden. Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen, daß das Terephthalsäuredinitril mit einem überschuß an aliphatischem Alkohol, z. B. etwa 20 Mol Alkohol je Mol Nitril, in Gegenwart von wenigstens 1 Mol Schwefelsäure erhitzt wird. Die theoretische Gleichung verlangt die Anwesenheit von 2 Mol Wasser je Mol Nitril, und dieses kann der Reaktion zugefügt werden. Indes wird die Reaktion vorzugsweise in Abwesenheit von Wasser durchgeführt, welches in diesem Falle durch Verätherung eines Teiles des überschüssigen anwesenden Alkohols gebildet wird. Das Reaktionsgemisch wird zweckmäßigerweise auf Rückflußtemperatur erhitzt, jedoch können gegebenenfalls auch höhere oder niedrigere Temperaturen Anwendung finden. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch gekühlt, wobei der Diester auskristallisiert. Es kann notwendig sein, die Lösung zu konzentrieren und die Gesamtmenge an Diester auszufällen, welcher dann z. B. durch Filtrieren gewonnen wird. Zweckmäßigerweise wird er dann zur Abtrennung von Säurespuren mit verdünntem Alkali gewaschen und dann getrocknet. Es kann eine weitere Reinigung durchgeführt werden, z. B. durch Umkristallisieren aus einem organischen Lösungsmittel.
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren. Die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel Es wurden 23 Teile aktivierte Tonerde (mit einer Größe, daß sie durch ein Sieb mit 2 mm lichter Maschenweite, nicht jedoch durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,85 mm hindurchgeht) 22 Stunden auf 1100° C erhitzt und nach dem Abkühlen mit einer Lösung von 1,484 Teilen Ammoniummolybdat in 8 Teilen Wasser und 1 Teil konzentrierter Ammoniaklösung gemischt. Das Gemisch wurde bei etwa 80° C unter häufigem Rühren getrocknet und dann in einem Luftstrom 16 Stunden bei 380° C erhitzt, um das Ammoniummolybdat in Molybdänoxyd überzuführen.
  • Der Katalysator, der 10% Molybdänoxyd auf aktiver Tonerde enthielt, wurde in ein durch ein flüssiges Bad auf 380°C erhitztes Glasgefäß gegeben und durch dieses ein Gemisch aus 1,5 Volumprozent p-Xylol und 7,4 Volumprozent Ammoniak in Luft geleitet. Die Berührungszeit betrug 6 Sekunden. Aus den gekühlten austretenden Gasen wurde Terephthalsäuredinitril in 39°/oiger Ausbeute abgeschieden.
  • Aus dem. so erhaltenen Terephthalsäuredinitril wurden wie folgt die nachfolgenden funktionellen Derivate dar Terephthalsäure bzw. diese selbst hergestellt: a) Terephthalsäure Es wurden 10 Teile Terephthalsäuredinitril und 15 Teile Kaliumhydroxyd und 150 Teile Wasser in einem mit einem Rückflußkühler versehenen Kolben 6 Stunden zum Siedepunkt des Gemisches erhitzt, Die Lösung wurde dann abgekühlt, mit konzentrierter Salzsäure angesäuert (z. B. 30 Teile), die ausgefällte Terephthalsäure filtriert, mit Wasser gewaschen und bei 100° C getrocknet. Die Ausbeute an Terephthalsäure betrug 12,4 Teile, d. h. 95,7 % der Theorie.
  • Ein anderes Verfahren wurde zur Herstellung von Terephthalsäure wurde wie folgt durchgeführt: 10 Teile Terephthalsäurenitril wurden in pulverförmiger Form unter dauerndem Rühren langsam während einer Stunde zu 4 Teilen konzentrierter Schwefelsäure gegeben. Durch Außenkühlung wurde die Temperatur unterhalb 40° C gehalten. Als alles Terephthalsäuredinitrü gelöst war, wurde die Lösung zu 160 Teilen Wasser gegeben und das Gemisch etwa 20 Stunden bei 100°C gerührt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Die Ausbeute an Terephthalsäure betrug 12,4 Teile (97 0/0). b) Terephthalamid 10 Teile Terephthalsäuredinitril wurden in pulverförmiger Form zu 40 Teilen konzentrierter Schwefelsäure, die bei 30°C gerührt wurde, zugegeben. Die Zugabe wurde so geregelt, daß die Temperatur nicht über 35°C stieg. Die Zugabe des Nitrils war in einer Stunde beendet. Das Gemisch wurde dann noch 1 Stunde auf 30 bis 35° C gehalten, wobei sich ein Komplex aus dem Nitril und Schwefelsäure aus der Lösung als weißer, fester Körper abzuscheiden begann. Die erhaltene Aufschlämmung wurde in 400 Teile gemahlenes Eis eingerührt, das ausgefällte Terephthalamid durch Filtration gewonnen und mit verdünnter Natriumcarbonatlösung und Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen bei 100° C wurde Terephthalamid mit über 99,5 o/oiger Reinheit und einem Schmelzpunkt von 319 bis 325° C erhalten. Die Ausbeute betrug 11,9 Teile, was einer Ausbeute von 93 % der Theorie entspricht.
  • c) Dimethylterephthalat 10 Teile Terephthalatsäurednnitril wurden mit 40 Teilen 98 o/oiger Schwefelsäure gemischt und 3 Stunden bei 50° C belassen, wobei ein Komplex gebildet wurde, der teilweise aus der Lösung ausfiel. Das Gemisch wurde auf 20°C abgekühlt und ihm 50 Teile Methanol und 2,8 Teile Wasser zugegeben, dann auf einem Dampfbad 11 Stunden zum Rückfluß erhitzt und schließlich wieder auf Zimmertemperatur abgekühlt. Aus der Lösung schied sich D.imethylterephthalat ab, welches abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde. Die Ausbeute des Esters betrug 11,6 Teile, was 76 % der Theorie entspricht. Eine Kristallisation aus Methanol ergab den reinen Ester vom F. 139°C.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure oder deren monomeren funktionellen Derivaten durch Dampfphiasenoxydation von p-Xylod mit Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen im Gemisch mit Ammoniak an Tonerdekatalysatoren bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch über eine Molybdänoxyd enthaltende Tonerde, die vor dem Aufbringen des Metalloxyds mindestens 3 Stunden auf eine Temperatur von 1000 bis 150011c erhitzt worden war, leitet und das anfallende Terephthalsäuredinitril in bekannter Weise zur freien Säure, deren Salze, insbesondere dem Ammoniumsalz, Amid oder Gemische aus. diesen verseift und gegebenenfalls die Verseifungsprodukte mit niedrigmolekularen Alkoholen verestert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator, der Molybdänoxyd in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Gesamtkatalysator, enthält, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator, der mit einem körnigen, inerten Verdünnungsmittel, wie Ziegelmaterial, Bimsstein oder Siliciumcarbid, gemischt ist, verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer Temperatur zwischen 300 und 450° C, vorzugsweise zwischen 330 und 420°C, durchführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Berührungszeit von 0,25 bis 6 Sekunden einhält.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Reaktionsgemisch, das mindestens 51/o Sauerstoff und mindestens 3 Mol Sauerstoff je Mol Kohlenwasserstoff enthält, verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Reaktionsgemisch, in dem das Verhältnis von Ammoniak zu p-Xylol die 11/z- bis 2fache theoretisch notwendige Menge beträgt, verwendet. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Reaktionsgemisch, in dem die Konzentration des p-Xylols etwa 11/2 Volumprozent beträgt, verwendet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das anfallende Terephtihalsäuredinitril vor seiner Umwandlung in ein funktionelles Derivat durch Extraktion mit Paraffinkohlenwasserstoffen, insbesondere Petroläther, von p-Toluylsäure befreit. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.- Patentschrift Nr. 2 499 055. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patentschriften Nr. 954 241, 1054 448.
DED23899A 1955-09-27 1956-09-26 Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure oder deren monomeren funktionellen Derivaten Pending DE1148226B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB27557/55A GB805855A (en) 1955-09-27 1955-09-27 The preparation of polyethylene terephthalate

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1148226B true DE1148226B (de) 1963-05-09

Family

ID=10261537

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED23899A Pending DE1148226B (de) 1955-09-27 1956-09-26 Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure oder deren monomeren funktionellen Derivaten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1148226B (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2499055A (en) * 1946-04-02 1950-02-28 Allied Chem & Dye Corp Production of nitriles
DE954241C (de) * 1954-08-28 1956-12-13 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Iso- bzw. Terephthalsaeuredinitril

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2499055A (en) * 1946-04-02 1950-02-28 Allied Chem & Dye Corp Production of nitriles
DE954241C (de) * 1954-08-28 1956-12-13 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Iso- bzw. Terephthalsaeuredinitril

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1418750C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Acrylsäure
DE60124482T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Xylylendiamin
DE4114733A1 (de) Verfahren zur herstellung von substituierten malonesteraniliden und malonsaeure-monoaniliden
EP0680948A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N-Acylglycinderivaten
DE3215752A1 (de) Verfahren zur herstellung von calciumpropionat
DE2418569C3 (de) Verfahren zur Herstellung von dl-Weinsäure
CH374979A (de) Verfahren zur Herstellung von aromatischen Carbonsäuren
DE69511287T2 (de) Verfahren zur reinigung von aromatischen bicarbonsäuren
EP0089417B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Phthalid
DE1148226B (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeure oder deren monomeren funktionellen Derivaten
DE69309728T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Arylacrylsäuren und ihrer Ester
DE2950608C2 (de)
DE2653332C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem L-Cystin
DE2407003A1 (de) Neue naphthalin-tetracarbonsaeurederivate und verfahren zu ihrer herstellung
DE1543294A1 (de) Verfahren zur Herstellung ungesaettigter aliphatischer Saeuren
DE3437634A1 (de) Verfahren zur herstellung von gegebenenfalls substituierter zimtsaeure in gegenwart eines katalysators
DE854526C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoalkoholen
DE1236493B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzaldehyd
AT352097B (de) Verfahren zur herstellung von cyanformamid aus cyanwasserstoff und sauerstoff
DE811349C (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumformiat
DE953072C (de) Verfahren zur Herstellung von Naphthalin-2, 6-dicarbonsaeure bzw. von deren Salzen und Derivaten
AT256079B (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure
DE19628519B4 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4-Dioxan-2,5-dionen, Piperazoniumsalze von α-Hydroxycarbonsäuren und deren Verwendung
DE2904754C2 (de)
DE1133359B (de) Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsaeure oder von alkyl-, aryl- oder aralkylsubstituierten Bernsteinsaeuren