DE114731C

DE114731C -

Info

Publication number: DE114731C
Application number: DENDAT114731D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um das besonders für die Herstellung von Kochwurst bestimmte Fleisch zu befähigen, eine grofse Menge Wasser aufzunehmen, müssen die im Fleisch enthaltenen Eiweifskörperchen geöffnet werden, was durch Zerquetschen ' des schlachtwarmen Fleisches erreicht werden soll. Die bisher zu diesem Zwecke benutzte Quetschmaschine besteht im Wesentlichen aus zwei gezahnten Walzen, über denen ein Trichter angeordnet ist, welcher das Fleisch den Walzen zuführt. Nachdem eine bestimmte Menge durch die Walzen gegangen ist, werden dieselben enger gestellt und das Fleisch wird wiederholt gequetscht. Diese Maschine hat den Nachtheil, dafs das Fleisch schon zwischen dem ersten und zweiten Quetschen die Schlachtwärme verliert und nun die Eiweifskörperchen nicht mehr in gewünschter Weise geöffnet werden können.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Verbesserung dieser Maschine, zum Zwecke, das Fleisch schon beim einmaligen Durchschicken durch die Walzen genügend zu quetschen, so dafs diese Bearbeitung erledigt wird, ehe das Fleisch erkaltet ist.

Fig. ι zeigt die neue Maschine in einem Verticalschnitt nach der Linie x-x der Fig. 2 und Fig. 2 eine Vorderansicht.

Im Wesentlichen besteht die Erfindung darin, dafs über der einen der vorbesprochenen Walzen noch eine dritte, ebenfalls gezahnte Walze angeordnet wird und der Trichter so gestaltet ist, dafs er das Fleisch zunächst durch diese beiden Walzen schickt. Unmittelbar darauf wird es zwischen der zweiten und dritten Walze fertig gequetscht. Der Weg des Quetschgutes ist in Fig. 1 durch Pfeile angedeutet.

Die Gestaltung der Maschine ist die folgende: Mit α und b sind die bisher üblichen Walzen bezeichnet, deren Zwischenraum durch Anwendung verschiebbarer Lager entsprechend eingestellt werden kann. Ueber der Walze a ist eine dritte Walze c angeordnet, die vertical verstellbar sein kann. Ein Trichter d führt das Fleisch zwischen die Walzen α und c. Die Walzen sind mit in einander arbeitenden Zähnen und umlaufenden Nuthen e versehen, in welchen Abstreifer f gleiten, die um Stellschrauben g schwingen und durch Vorreiber h festgehalten werden, indem diese Vorreiber unter Federn i geschoben werden.

Der Antrieb der Maschine kann von einer Vorgelegewelle k aus je nach der Gröfse des Betriebes mittelst Handkurbel oder mittelst Riemscheiben erfolgen.

Die Verstellung des Zwischenraumes der Walzen α und b kann durch Druckbolzen I bewirkt werden, die durch Riegel m verschoben werden, indem die Enden dieser Riegel mit Keilflächen versehen sind, so dafs durch ihre Längsverschiebung die Druckbolzen mehr oder weniger gegen die Lager der Walzen geschoben werden. Die Verstellung der Riegel m kann durch Schrauben η bewirkt werden, indem dieselben von den Muttern o, welche mit

einem Handrade versehen sind, nach rechts oder links bewegt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Fleischquetschmaschine, gekennzeichnet durch drei im Winkel angeordnete Quetschwalzen (abc), von welchen zwei über einander angeordnete Walzen (a c) das schlachtwarme Fleisch zunächst vorquetschen und alsdann unmittelbar zwischen zwei waagrecht neben einander angeordnete Walzen (a b) führen, welche das Quetschen vollenden, ehe das Fleisch erkaltet ist.

. Hierzu ι Blatt Zeichnungen.