DE1147141B - Sicherheitsrasierklinge und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Sicherheitsrasierklinge und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein- oder zweischneidige
Rasierklingen und im besonderen auf eine dadurch verbesserte Rasierklinge, daß ihre
Schneidkante mit einem haftenden Überzug versehen ist, der einen Fluorkohlenstoff enthält, der die Rasierfähigkeit
der Klinge verbessert. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Herstellen
solcher Rasierklingen.
Die herkömmlichen Stahlrasierklingen, bei denen die Erfindung Anwendung finden kann, besitzen eine
Dicke von 0,075 bis 0,375 mm und weisen keilförmige Schneidkanten auf, deren das Material einschließender
Winkel größer als 14° und kleiner als 35° ist. Die Facetten oder Seiten einiger solcher
Schneidkanten erstrecken sich von der Vorderkante aus nach rückwärts über eine Strecke von 2,5 mm
und mehr. Jede Schneidenseite braucht nicht aus einer einzigen ununterbrochen verlaufenden ebenen
Facette, sondern kann aus zwei oder mehr Facetten bestehen, die nacheinander durch Schleifen oder
Honen erzeugt werden und einander längs Zonen schneiden, die allgemein parallel zur eigentlichen
Schneidkante liegen. Die Schlußfacette, d. h. die sich an die eigentliche Schneidkante unmittelbar anschließende
Facette, kann eine Breite aufweisen, die im Vergleich zum Durchmesser eines Barthaares, der im
Durchschnitt ungefähr 0,1 bis 0,125 mm beträgt, gering ist und ungefähr 0,0075 mm beträgt, während
die Dicke der eigentlichen Schneidkante selbst allgemein weniger als 0,6 μ und vorzugsweise weniger
als 0,25 μ beträgt. Die Klinge wird entweder aus Kohlenstoffstahl oder aus härtbarem, nichtrostendem
Stahl hergestellt. In jedem Fall wird die Klinge durch eine geeignete Wärmebehandlung gehärtet. Für das
Ausmaß, in dem die Klinge später erwärmt werden kann, besteht eine Grenze, da ein nochmaliges, übermäßig
starkes Erhitzen zu einem Härteverlust führt. Als allgemeine Regel gilt, daß die gehärteten Metallklingenkanten
der Einwirkung einer über 205° C liegenden Temperatur länger als 5 Minuten nicht ausgesetzt
werden dürfen, da der Stahl sonst getempert oder erweicht wird, weshalb bei einer Art von Fluorkohlenstoff
der Art und Weise der Behandlung Grenzen gesetzt sind. Der Überzug kann jedoch auch auf Klingen
aufgetragen werden, deren Schneidkanten abgesehen von Stahl oder nichtrostendem Stahl aus anderen
Metallen oder Metallegierungen bestehen oder mit diesen überzogen sind, wobei die Höchsttemperatur,
der diese anderen Metalle oder Metallegierungen ohne nennenswerte Änderung der physikalischen Eigenschaften
ausgesetzt werden können, wie an sich bekannt, innerhalb eines weiten Bereichs liegen kann.
Sicherheitsrasierklinge und Verfahren
zu ihrer Herstellung
zu ihrer Herstellung
Anmelder:
The Gillette Company,
Boston, Mass. (V. St. A.)
Boston, Mass. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.phil. G.Henkel,
Baden-Baden-Balg, Waldgasse 20,
und Dr. rer. nat. W.-D. Henkel, München 9.
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1959 (Nr. 863 109)
V. St. v. Amerika vom 31. Dezember 1959 (Nr. 863 109)
Irwin William Fischbein, Hyde Park, Mass.
(V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Bekanntlich können die herkömmlichen Stahlrasierklingen trotz deren Schärfe nur unter Schmerzen
und Unbehagen zum Rasieren eines trockenen Bartes verwendet werden, weshalb allgemein ein Barterweichungsmittel,
beispielsweise Wasser und/oder eine Rasiercreme oder Rasierseife benutzt werden muß. Das Unbehagen und der beim Trockenrasieren
verursachte Schmerz ist eine Folge der übermäßig großen Kraft, die erforderlich ist, um die Schneidkante
der Klinge durch die nicht erweichten Barthaare zu ziehen, wobei die Kraft auf die in der Nähe
derjenigen Haarbälge, aus denen die Barthaare austreten, liegenden Hautnerven übertragen wird; bekanntHch
kann der durch übermäßig starkes Ziehen an diesen Haaren verursachte Schmerz noch ziemlich
lange andauern, nachdem der Zug aufgehört hat.
Es hat zwar nicht an Versuchen gefehlt, eine Rasiererleichterung und insbesondere eine Verminderung
dieses Zuges nicht nur durch eine Vorbehandlung der Barthaare, sondern auch durch Aufbringen
von Überzügen verschiedener Art auf die Klinge zu erzielen; die bei Rasierklingen bekannten Überzüge
haben jedoch keine nennenswerten Besserungen der Schneideigenschaften der Rasierklinge gebracht.
Überzüge bei Rasierklingen wurden auch zu anderen Zwecken, wie Erhöhung der Rostbeständigkeit,
309 549/21
Feststellung des Gebrauchszustandes der Klinge usw., verwendet. Man kennt Überzüge aus flüssigem,
insbesondere öligem Material, Seife, Wachs, Campher, weichmacherlialtigen Kunststoffen, wie
Cellulosederivaten, Graphit, Aluminiumoxyd, Nickel, Rhodium usf. Keines dieser Überzugsmaterialien gab
die gleichen Resultate wie die Erfindung. Insbesondere bei der Verwendung von Graphit als Überzugsmaterial ist man davon ausgegangen, daß es einen
und des Sägeblattes mit klebrigem Sägestaub zu unterdrücken, in der Backereitechnik klebriges
zuckerhaltiges Material ohne die Gefahr des Anklebens am Bohandlungswerkzeug zu verarbeiten, bei
medizinischen Nadeln das Einstechen in die Haut zu erleichtern, Skalpelle zu überziehen, damit nichts
an ihnen haftet u. dgl. Im Bäckereiwesen wurden aus vollem Fluorkohlenstoffmaterial bestehende, also
nicht überzogene Messer mit gerader oder kreis-
sehr niedrigen Reibungskoeffizienten besitzt; entgegen i0 förmiger Schneide zum Verteilen von Zuckermasse,
den Erwartungen haben aber Versuche mit Über- Teig oder anderen klebrigen Materialien benutzt. Bei
zügen aus Graphit und anderen vorstehend erwähnten Substanzen weicher und reibungsarmer Natur
keinem der vorgenannten Anwendungsgebiete handelt es sich um die Verbesserung von Schneideigenschaften.
Alle diese bekannten Anwendungsgebiete gemäßen Überzug nur unwesentliche oder gar keine i5 unterscheiden sich somit grundlegend von der Erfin-Verbesserung
gegenüber überzugsfreien Klingen er- dung, die sich mit der ganz anderen und einzigartigen
Aufgabe beschäftigt, ein einseitig eingespanntes Fadengebilde, wie es ein Barthaar darstellt, schneidend
zu kürzen, und daher bieten diese bekannten
Überzug aus einem organischen Gel vom Siliciumtyp ao Anwendungsformen dem Fachmann kein Vorbild
anzubringen, das in überhitztem Dampf polymerisiert zur Lösung des Erfindungsproblems. Der Fachmann
konnte auch nichts aus den allgemeinen Hinweisen in einem Lehrbuch über Reibung und Schmierung
von Feststoffen entnehmen, in denen Angaben über
Erfindung, die Uberzugsverbindungen aus festen 25 die Reibungskoeffizienten verschiedener nichtmetal-Fluorkohlenstoffpolymeren
verwendet, welche be- lisoher Substanzen, darunter Graphit und Polymerverbindungen
vom Typ der Fluorkohlenwasserstofle Polyäthylen, Polystyrole usw., enthalten sind. Wie
bereits weiter oben angegeben wurde, haben die V«*
30 gledchsversuche mit derartigen Substanzen in bezug
auf ihre Fähigkeit, die Rasiereigenschaften einer
ergeben, daß sie eine im Vergleich zum erfindungs-
geben.
Es ist auch bereits ein Vorschlag bekanntgeworden, auf der Schneidkante einen haftenden
ist. Gegenüber diesem Vorschlag des Ausgehens von einer solchen Grundsubstanz für den Überzug, die
verhältnismäßig weich (gelartig) ist, zeichnet sich die
kanntlich hart und zäh sind, unter anderem durch die Vereinfachung der Herstellungsweise aus, indem
die Polymerisationsbedingungen weniger kritisch sind.
Die Erfindung besteht aus einer Sicherheitsrasierklinge mit der Besonderheit, daß sie einen an
einer Schneidkante haftenden Belag aus festen Fluorkohlenstoffpolymeren aufweist, die eine Kette
von Kohlenstoffatomen mit einer Anzahl (—CF2—CF2—)-Gruppen enthalten.
Rasierklinge zu verbessern, gezeigt, daß keinerlei
sichtbare Zusammenhänge zwischen Reibungskoeffizient
und Rasiereigenschaften bestehen. Daher konnte von 35 der Fachmann auch aus den allgemeinen Lehrbüchern
keinen Hinweis darauf entnehmen, daß sich eine Sicherheitsrasierklinge mit der weiter oben angegebenen Art ihres Überzugs aus Fluorkohlenwasserstoffen extrem günstige Rasiereigenschaften
Eine Sicherheitsklinge mit einem solchen Schneidkantenbelag in Form eines festen Fluorkohlenstoffpolymers
besitzt überraschenderweise eine bemerkenswert länger anhaltende höhere Rasierfähigkeit 40 besitzt.
als alle bisher bekannten, einen Schneidkanten- Der Fluorkohlenstoffbelag oder -überzug kann
überzug aufweisenden Sicherheitsklingen. Diese Verbesserung ist durch eine Verminderung des Zuges
bemerkenswert, d. h. durch eine Verminderung der
so daß, wenn gewünscht, die vor dem Rasieren übliche Erweichung des Bartes abgekürzt werden kann,
da die Erweichung des Bartes hier nicht so von
sich von der eigentlichen Schneidkante aus nach rückwärts über die ganzen Keilflächen und noch
weiter erstrecken oder nur den sich an die eigent-
zum Abschneiden der Barthaare erforderlichen Kraft, 45 Mche Schneidkante anschHeßendeji Teil der ScMußwodurch
das Rasieren leichter und sanfter erfolgt, faoette bedecken. Die genaue Dicke des Belages ist
anscheinend nicht kritisch, und ein dünner ununterbrachen
verlaufender, haftender Überzug mit einer Dicke in der Größenordnung" von einer Lage ausWichtigkeit ist wie bei Verwendung der herkömm- 50 gerichteter Moleküle hat sich für die Zwecke der
liehen Rasierklingen. Die erfindungsgemäßen Klingen vorliegenden Erfindung als wirksam erwiesen. Der
erforderten bei der Untersuchung unter sorgfältig Belag braucht nicht über dessen ganze Ausdehnung
kontrollierten Bedingungen zum Durcihschneiden der hinweg gleichmäßig dick zu sein,
mit Wasser erweichten Haare viel weniger Kraft als Die Fiuorkahfenstoffmaterialien, die für die Erfin-
die gleichen Klängen ohne Belag. Diese Verminde- 55 dung verwendet werden können, sind Feststoffe und
rung des Zuges kann während mehrerer aufeinander- umfassen verschiedene feste Polymere von Tetrafolgender Rasuren, jedoch nicht unbegrenzt an- fluoräthylen, die eine Kette von Kohlenstoffatomen
dauern. mit einer Anzahl von (—CF2—CF2—)-Gruppen
Überzüge aus Fluorkohlenstoffen und auch aus enthalten. Das Molekulargewicht dieser Polymere
solchen vorstehend angegebener Struktur auf ver- 60 kann in der Form, in der sie auf die Schneidkante
sohiedenen Gegenständen, auch metallischer Art, aufgetragen werden, innerhalb eines Bereiches von
sind bereits bekannt. Man nutzte aber hierbei nur 2000 und sogar weniger bis zu 2 000 000 und mehr
den niedrigeren Reibungskoeffizienten, die Hitze- Hegen. Selbst mit Polytetrafluoräthylen mit sehr
beständigkeit und die Nichthaftungseigenschaft dieser hohem Molekulargewicht in undegradierter Form,
Fluorkohlenstoffe aus, um beispielsweise Küchen- 65 wenn es als Überzug auf Rasierklingen aus Kofalen-
geräte gegen das Anbrennen von Speisen zu sichern, bed Sägen für klebrige oder klebstoffimprägnierte
Massen das Verkleben der Seitenflächen der Zähne
stoffstahl benutzt wird, werden Vorteile, wenn auch nicht ganz so befriedigende Ergebnisse erzielt, da
dieses Überzugsmaterial sich besser für Klingen
5 6
eignet, die aus anderen Metallen oder Metallegie- Auftragens des festen Fluorkohlenstoffs zu erwärmen
rungen hergestellt sind. Die Schlußgruppen an den und dadurch das Backen zugleich mit dem Nieder-
Enden der Kohlenstoffketten können ferner, wie an schlagen durchzuführen.
sich bekannt, je nach dem bei der Herstellung des Obwohl, wie bereits erwähnt, der Belag auf der
Polymers angewendeten Verfahren, veränderlich sein. 5 Schneidkante der verwendungsbereiten Klinge außer-In
wäßrigen Medien hergestellte Polymere können ordentlich dünn ist, ist es für die Herstellung eines
Karboxyl-Schlußgruppen aufweisen, während bei solchen Belages erwünscht, daß der Überzug zu Beanderen
Polymeren sich an die Schlußkohlenstoff- ginn des Backens wesentlich stärker ist. Alles auf
atome der Kette Wasserstoff- und/oder Chloratome der Sohneidkante zurückbleibende, überschüssige
anheften. 10 Material, das sich beim Backen mit dem Substrat Bei Verwendung von Fluorkohlenstoffen mit nicht verbindet, bleibt in Form eines losen Films
hohem Molekulargewicht wird das Material auf die stehen und kann durch Bürsten oder Reiben leicht
Schneidkante der Klinge vorzugsweise in der Weise entfernt werden. Es ist jedoch nicht wesentlich,
aufgetragen, daß die Schneidkante in die Nähe eines dieses überschüssige Material vor Verwendung der
Vorrats von Fluorkohlenstoff gebracht wird, während 15 Klinge zu entfernen.
dieser erhitzt wird, wobei sich auf die Schneidkante Da sich nicht genau ermitteln läßt, in welcher
durch Sublimation ein Überzug aus degradiertem Weise sich die Bildung des Belages vollzieht, wird,
Fluorkohlenstoff niederschlägt. Zum Niederschlagen ohne daß durch die nachstehende Erläuterung eine
eines Materials mit hohem Molekulargewicht aus Festlegung erfolgen soll, angenommen, daß eine
aufgeladenen, flüssigen Dispersionen kann auch die 20 Koaleszenz mindestens einiger fester Fluorkohlen-Elektrophorese
angewendet werden; oder die Schneid- stoffteilchen stattfindet, und daß eine gegenseitige
kante kann auch einfach in die Dispersion einge- Einwirkung zwischen dem Fluorkohlenstoff und der
taucht und trocknen gelassen werden. darunterliegenden Fläche, beispielsweise dem Stahl,
Feste Fluorkohlenstoffe mit verhältnismäßig nied- erfolgt, wobei eine kräftige Verbindung zwischen
rigem Molekulargewicht können gleichfalls auf die 25 dem Fluorkohlenstoff und dem Substrat hergestellt
Schneidkante in der Weise aufgetragen werden, daß wird. Der sich ergebende dünne, haftende Überzug,
diese in eine Dispersion des besonderen Fluorkohlen- der in vollem Ausmaß von der darunterliegenden
Stoffs in einem flüchtigen, flüssigen Medium einge- Klinge mechanisch getragen wird, vermindert den
taucht wird, oder die Dispersion wird auf die Zug während des Rasieren«, so daß die Rasur leich-Schneidkante
aufgespritzt oder mit dem Pinsel auf- 30 ter und sanfter erfolgt.
getragen, wonach das flüssige Medium verdampft Das Wesen der Erfindung soll durch die nachwird.
Flüchtige, flüssige verwendbare Medien sind stehenden, besonderen Beispiele erläutert werden. Es
unter anderem Wasser und unter dem Handelsnamen hat sich gezeigt, daß alle behandelten Klingen im
Freone bekannte Verbindungen, wie Dichlordifluor- Vergleich zu einer gleichen, unbehandelten Klinge
methan, Dichlortetrafluoräthan, Trichlortrifluoräthan 35 bemerkenswert bessere Rasiereigenschaften auf-
und deren Mischungen. weisen.
Unabhängig davon, in welcher Weise der feste Beispiel 1
Fluorkohlenstoff auf die Schneidkante aufgetragen
wird, muß die den aufgetragenen festen Fluorkohlen- 500 Milligramm festen Tetrafluoräthylenpolymers
stoff tragende Klinge bei einer erhöhten Temperatur 40 (in Form von aus unter dem Handelsnamen Teflon
von ungefähr 90 bis 400° C so lange gebacken wer- bekannter Folie herausgeschnittenen Stücken) wurden
den, bis der Fluorkohlenstoff am Substrat fest haften- in ein keramisches Rohr (Länge 50,8 mm, Durchbleibt.
Fluorkohlenstoffe mit sehr hohem Molekular- messer 11,11 mm, Wandstärke 1,6 mm) mit einer
gewicht müssen bis fast zum oberen Ende des Tem- Auskleidung aus nichtrostendem Stahl (Dicke:
peraturbereiches erhitzt werden, während Fluor- 45 0,75 mm) eingefüllt. Das keramische Rohr wurde
kohlenstoffe mit verhältnismäßig niedrigem Mole- erhitzt durch Hindurchleiten eines elektrischen Strokulargewicht
solche hohen Temperaturen nicht be- mes durch eine Wendel aus 1-mm-Wolframdraht, der
nötigen. Je nach dem verwendeten besonderen Fluor- auf das keramische Rohr mit 30 Windungen pro
kohlenstoff, dem Wesen des Substrates, der Rasch- 50,8 mm Länge aufgewickelt wurde. Eine Rasierheit,
mit der die überzogene Klinge erwärmt wird, 5° klinge aus gehärtetem Kohlenstoffstahl mit einer
und der erreichten Temperatur kann die Zeit weniger Dicke von 0,125 mm, die zuvor durch Waschen mit
als 2 Minuten bis zu 48 Stunden und mehr betragen. Trichloräthylen und darauffolgendem Trocknen ge-Wie
bereits erwähnt, dürfen Stahlklingen nicht länger reinigt worden war, wurde in einer Entfernung von
als 5 Minuten auf eine Temperatur von nicht höher 4 cm vom Rohr so angeordnet, daß die Schneidkante
als ungefähr 205° C erhitzt werden, damit die Klin- 55 dem offenen Ende des Rohres zugewandt war. Das
gen nicht getempert oder erweicht werden. Bei Klin- Ganze wurde dann in eine Vakuumkammer gesetzt,
gen aus gewissen anderen Materialien, besonders aus die bis auf einen Druck von 1O-4 mm Quecksilbernichtrostendem Stahl, kann ein Erweichen oder Tem- säule evakuiert wurde. Danach wurde die Wolframpern
der Klingen in beschränktem Ausmaß züge- wendel elektrisch bis auf die Tiegeltemperatur von
lassen werden, da die hiermit verbundenen Nachteile 60 370 bis 400° C erhitzt. Danach wurde der Strom so
durch die von der Erfindung bewirkte Verbesserung bemessen, daß während des 4 Stunden dauernden
der Rasierwirksamkeit mehr als aufgewogen werden. Erhitzens ein Druck von 3-10~4mm Quecksilber-Im
allgemeinen müssen Stahlklingen wenigstens säule aufrechterhalten wurde. Danach wurde die
Minuten lang bei einer Temperatur von 150 bis Klinge entfernt. Sie wies auf der Schneidkante einen
160° C gebacken werden, um die besten Ergebnisse 65 Niederschlag auf, der im Lichtmikroskop Interferenzzu
erzielen, obwohl eine länger dauernde Erwärmung farben zeigte. Danach wurde die Klinge 40 Minuten
den Überzug nicht beschädigt. In einigen Fällen ist lang in einen Luftofen mit einer Temperatur von
es möglich, die KMnge vor dem oder während des 160° C gelegt.
Eine im Handel erworbene Rasierklinge aus nichtrostendem Stahl wurde durch Waschen mit Trichloräthylen
gründlich gereinigt und getrocknet, wonach deren Schneidkante in eine wäßrige, kolloidale
Dispersion mit einem Gehalt von 25 Gewichtsprozent feinzerteilten festen Tetrafluoräthylenpolymeren eingetaucht
wurde (Teflon Clear Finish der Firma du Pont). Nach dem Herausnehmen aus der Dispersion
befand sich auf der Schneidkante der Klinge ein Belag der wäßrigen Dispersion, der 1 Stunde lang bei
einer Temperatur von etwa 500C an der Luft getrocknet wurde, wonach der Überzug 7 Minuten lang
bei einer Temperatur von 400° C gebacken wurde.
Ein feinzerteiltes festes Fluorkohlenstoffpolymer, das eine Kette von Kohlenstoffatomen mit einer Anzahl
von (—CF2 — CF2—)-Gruppen und einen
kleinen Anteil von Chloratomen (ungefähr 1 Gewichtsprozent) sowie einen gleichen Anteil von
Wasserstoffatomen mit einem Schmelzbereich von etwa 265 bis 295° C enthielt (Fluorowax TLT Lot
Nr. 2 der Firma du Pont), wurde in einem Gemisch aus den unter Handelsnamen bekannten Bestandteilen
Freon 12 (Dichlordifluormethan) und Fxeon 114 (Dichlortetrafluoräthan) mit einem Gewichtsverhältnis
von 40:60 dispergiert, wobei eine Dispersion mit einem Gehalt von 1 Gewichtsprozent Feststoffen gebildet
wurde. Diese Dispersion wurde aus einem Druckbehälter auf die Sohneidkante einer nach dem
vorstehenden Beispiel gereinigten Rasierklinge der im Beispiel 1 beschriebenen Art aufgespritzt, wonach die
Klinge 7 Stunden lang in einem Luftloch bei einer Temperatur von 1650C gebacken wurde.
Der im Beispiel 3 beschriebene Fluorkohlenstofffeststoff wurde in dem unter dem Handelsnamen
Freon 113 bekannten Trichlortrifluoräthan unter Bildung einer Dispersion mit einem Gehalt von 1 Gewichtsprozent
Feststoffen dispergiert. In diese Dispersion wurde die Schneidkante einer wie oben beschrieben
gereinigten Rasierklinge der im Beispiel 1 beschriebenen Art getaucht und an der Luft getrocknet.
Danach wurde die Klinge 16 Stunden lang bei einer Temperatur von 1600C gebacken. Ähnliche Ergebnisse
wurden ferner bei Verwendung ähnlicher Dispersionen mit einem Gehalt bis zu 11 Gewichtsprozent
Fluorkohlenstoffpolymer erzielt.
Der im Beispiel 3 beschriebene feste Fluorkohlenstoff wurde auf die Schneidkante einer Rasierklinge
der im Beispiel 1 genannten Art niedergeschlagen, mit der Maßnahme, daß die Temperatur des Tiegels auf
etwa 165° C gehalten und die Erhitzung 10 Minuten lang fortgesetzt wurde. Danach wurden die Klingen
aus der Vakuumkammer entfernt. Sie zeigten Interferenzfarben an der Schneidkante. Ähnliche Ergebnisse
können durch langer dauerndes Erhitzen auf eine Temperatur von nur etwa 12O0C erzielt werden.
Die nach einem dieser Verfahren behandelten Klingen wurden dann 15 Minuten lang in einen Luftofen
mit einer Temperatur von 16O0C gelegt. Ähnliche Ergebnisse werden auch erzielt, wenn die Erwärmung
Stunden lang bei derselben Temperatur im Luftofen durchgeführt wird.
Der im Beispiel 1 beschriebene feste Fluoxkohleostoff
wurde an der Luft bei atmosphärischem Druck in einem Silikatiegel auf eine Temperatur von etwa
230° C erhitzt, bis dem Tiegel beständig ein dicker, weißer Rauch entwich. Eine wie oben beschrieben
gereinigte Rasierklinge der im Beispiel 1 genannten Art wurde 10 Minuten lang in einer Entfernung von
mm vom Tiegel mit der Kante in den weißen Rauch gehalten. Auf Grund der Nähe des Tiegels
erreichte die Klinge während der Bildung des Fluorkohlenstoffbelages auf der Schneidkante eine Temperatur
von ungefähr 150° C, so daß sich ein weiteres Backen erübrigte.
Claims (12)
1. Sicherheitsrasierklinge, gekennzeichnet durch
einen an einer Schneidkante haftenden Belag aus festen Fluorkohlenstoffpolymeren, die eine Kette
von Kohlenstoffatomen mit einer Anzahl von (— CF2 — CF2 —)-Gruppen enthalten.
2. Klinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag aus einem festen Tetrafluoräthylenpolymer
besteht.
3. Klinge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Endgruppen
aufweist, die aus Karboxylgruppen, Wasserstoffatomen oder Chloratomen bestehen.
4. Klinge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge aus gehärtetem
Stahl hergestellt ist.
5. Klinge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge aus rostfreiem
Stahl hergestellt ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Rasierklinge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der feste Fluorkohlenstoff auf eine gehärtete Schneidkante der Klinge aufgetragen
und unter Bedingungen erhitzt wird, bei denen kein übermäßiger Verlust an Klingenhärte
hervorgerufen und auf der Kante ein haftender Belag gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dispersion diskreter Partikeln
des festen Fluorkohlenstoffes in einer flüchtigen Flüssigkeit auf die Klinge aufgetragen aod
die Flüssigkeit anschließend verdampft wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete flüchtige
Flüssigkeit aus Wasser besteht.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete flüchtige
Flüssigkeit aus Dichlordifluormethan, Dichlortetrafluoräthan, Trichlortrifluoräthan oder deren
Mischungen besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluorkohlenstoff in der
Weise auf die Schneidkante aufgetragen wird, daß diese in Dämpfe des Fluorkohlenstoffs gehalten
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung
wenigstens 30 Minuten lang bei einer Temperatur von 150 bis 16O0C durchgefühlt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß Erhitzen und
Aufbringen des Belages gleichzeitig durchgeführt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 565 640, 597 177, 690031, 718 941, 765 104, 803 479;
USA.-Patentschriften Nr. 2 292 417, 2 562162, 2 699 407, 2 703 451, 2 707 157, 2 814 296,
2 855 669;
peruanisches Patent Nr. 4463;
Bowden Handbook »The Friction and Lubrication of Solids« (Oxford 1950), S. 161 bis 166:
The British Baker vom 7. 8. 1959, S. Π;
Chicago Gasket Comp., »Korda«-Prospekt B-4A;
Dow Coming Prospect 8-206 vom November 1953;
du Pont Bulletin Nr. 1, Vth Edition, 1955, S. 1
bis 13;
du Pont Bericht 58-3 (1958);
du Pont Bericht 59-4 (1959);
ICI Prospekte I. S. 402 und I. S. 492;
Pennsalt Chemicals Corp. RC-2525-Prospekt-VF2R-60;
Pennsalt Chemicals Corp. Kynar-Prospekt VF2R-61a;
Rubbers and Plastics Age betr. Tedlar;
Siemens-Ediswan Prospekt, November 1955.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US863109A US3071856A (en) | 1959-12-31 | 1959-12-31 | Razor blade and method of making same |
Publications (1)
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