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Zange zum Einziehen vorzugsweise bügelförmiger Ohrmarken Die Erfindung
betrifft eine Zange zum Einziehen von vorzugsweise bügelförmigen Ohrmarken, deren
mit einem Zangengriff fest verbundenes Maulteil eine Amboßbacke und eine gegenüber
dieser verschwenkbare, durch einen am Maulteil angelenkten Zangengriff zu betätigende
Preßbacke aufweist.
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Es sind bereits Zangen dieser Art in verschiedenen Ausführungsformen
sowohl für bügelförmige als auch für zweiteilige Ohrmarken für die Tierkennzeichnung
bekannt.
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Bei den bekannten Zangen für bügelförmige Ohrmarken wird die einzuziehende
Ohrmarke in Klaffstellung des Bügels zwischen die Preßbacke und die Amboßbacke des
Zangenmaules eingesetzt und durch Schwenken der Preßbacke zur Amboßbacke hin geschlossen
und vernietet sowie nach vollzogener Vernietung infolge Zurückschnellens der Preßbacke
wieder freigegeben. Die Bewegung der Preßbacke erfolgt mittels eines vom beweglichen
Zangengriff betätigten Druckübertragungsgliedes, das an einem Nocken der Preßbacke
angreift.
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Bei den bekannten Zangen für zweiteilige Ohrmarken wird der Lochteil
und der Nietteil der Marke getrennt in der mit entsprechenden Haltemitteln versehenen
Amboßbacke bzw. Preßbacke untergebracht.
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Alle bekannten Zangen dieser Art weisen im wesentlichen geradegerichtete
Zangengnffe auf, von denen sich der fest mit dem Maulteil verbundene oder mit diesem
aus einem Stück bestehende, unterhalb des Zangenmaules vom Maulteil aus in im wesentlichen
mit der Hauptrichtung des Maulteiles paralleler Richtung erstreckte, während der
bewegliche Griff seitlich davon, aber am Maulteil angelenkt war.
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Diese Ausbildung und gegenseitige Anordnung der Zangengriffe und
des Zangenmaules der bekannten Zangen hatte zur Folge, daß die Stellung des Zangenmaules
bei einer für den Operateur bequemen Armhaltung ungünstig war im Hinblick auf die
Forderung, daß der durch das Tierohr durchzustoßende Teil der Ohrmarke senkrecht
auf das Ohr auftreffen muß und daß vor allem ein großer Kraftaufwand erforderlich
war, um die Zange zu schließen.
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Hier hat die Erfindung Abhilfe geschaffen dadurch, daß die Maulöffnung
sich von der vom beweglichen Zangengriff abgewandten Seite des Maulteiles aus in
zur Längsmittelachse des feststehenden Griffes geneigter Richtung erstreckt und
der bewegliche Griff an einer Stelle des Maulteiles angelenkt ist, die auf oder
nahe der verlängerten Längsmittelachse des feststehenden Griffes liegt, wobei der
bewegliche Griff
zur Seite des fest mit dem Maulteil verbundenen Griffes hin abgebogen
oder abgewinkelt ist.
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Diese neue Anordnung der Maulöffnung und des Anlenkpunktes des beweglichen
Griffes ergibt eine längere Ausbildung des letzteren, so daß die von der Bedienungsperson
auf den beweglichen Griff ausgeübte Kraft unter einem größeren Hebelarm am Schwenkmechanismus
für die Preßbacke angreifen kann. Auch ist die Anordnung der Preßbacke bei der neuen
Anordnung der Maulöffnung günstiger im Hinblick auf eine optimale Ausnutzung der
auf den beweglichen Griff ausgeübten Kraft für die Schwenkbewegung der Preßbacke.
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Weiterhin ist bei den Zeugen gemäß der Erfindung der Abstand der
Zangengriffe bei maximaler Zangenöffnung geringer als bei den bekannten Zangen,
wodurch es möglich ist, die Griffe der ganz geöffneten Zange mit einer Hand zu umspannen
und infolge des verringerten Kraftaufwandes beim Schließen der Zange auch zusammenzudrücken.
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Oberdies ergibt sich durch die Erfindung eine kompakte, leichte Bauweise
der Zange.
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Das Amboßteil einer Zange gemäß der Erfindung ist zur Längsmittelachse
des feststehenden Griffes vorzugsweise um einen Winkel von 50 bis 600 geneigt.
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Es empfiehlt sich, die Abbiegung oder Abwinkelung des beweglichen
Griffes so zu wählen, daß sein unterer Teil bei ganz geöffneter Zange parallel zum
feststehenden Griff verläuft und daß sein oberer Teil sich unter einem Winkel von
70 bis 800 zur Längsmittelachse des feststehenden Griffes erstreckt.
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Eine beispielsweise Ausführungsform einer Ohrmarkenzange gemäß der
Erfindung, die zum Einziehen
bügelförmiger Ohrmarken bestimmt ist,
ist in der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen erläutert. In diesen
zeigt Fig. 1 die Zange in geöffneter und für das Einlegen der Marken vorgesehener
Stellung, wobei ein Teil des Zangenmaulteiles weggebrochen ist, Fig. 2 eine Teildarstellung
des Maulteiles der Zange gemäß Fig. 1, die bei teilweise weggebrochenen Teilen die
Öffnungslage nach vollendetem Einziehen und Freigabe der Marke veranschaulicht,
Fig. 3 die Zange in einer Stellung, bei welcher die Teile eine Lage einnehmen, die
der Stellung des beweglichen Zangengnffes entspricht, bei der dieser bis zum Ausüben
des äußersten Schließdruckes an die Preßbacke hingedrückt ist, kurz vor der Freigabe
der vernieteten Ohrmarke.
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Die Zange besteht aus einem Maulteil, einem damit fest verbundenen
Griff 2 und einem in einer oberen Ecke des Maulteiles angelenkten beweglichen Handgriff
3. Das Maulteil 1 weist ein sich keilförmig verjüngendes, unten abgerundetes Maul
4 zum Einlegen einer bügelförmigen Ohrmarke auf. Das Maul 4 befindet sich an der
vom beweglichen Zangengriff 3 abgewandten Seite des Maulteiles 1 und verläuft unter
einem Winkel a geneigt zur Längsmittelachse c des festen Griffes 2. Der Winkel a
zwischen der maulseitigen Oberfläche des Amboßteiles und der Längsmittelachse c
des festen Griffes 2 beträgt vorteilhaft 50 bis 600.
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Der bewegliche Griff 3 ist gemäß der Erfindung zum Griff 2 hin abgebogen,
derart, daß er in der Schließstellung der Zange mit seinem freien Ende an der Bodenwandung
einer rinnenförmigen Längs aus sparung2a in der zum beweglichen Griff 3 hin gewandten
Seite des festen Griffes 2 anschlägt. Die Abbiegung bzw. Abwinkelung des Griffes
3 ist im übrigen so gewählt, daß der untere Teil des Griffes 3 bei ganz geöffneter
Zange im wesentlichen parallel zum Griff 2 verläuft und die Öffnungsweite des Griffteiles
der Zange so den durchschnittlichen Abmessungen der menschlichen Hand angepaßt ist,
daß die beiden Griffe 2, 3 bei geöffneter Zange leicht mit einer Hand zu umspannen
und unter verhältnismäßig geringem Kraftaufwand mühelos durch Schließen der Hand
zusammenzudrücken sind. Bei geöffneter Zange (Fig. 1) erstreckt sich der obere Teil
des Griffes 3 unter einem Winkel ß von 70 bis 800 in der Zangenebene zur Längsmittelachse
c des feststehenden Griffes 2. Der Griff 3 ist mittels eines Bolzens 26 verschwenkbar
oben im Maulteil 1 gelagert, bei der hier gezeigten Ausführungsform auf der verlängerten
Längsmittelachse c des Griffes 2.
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Durch die vorstehend erwähnte gegenseitige Anordnung von dem Maul
4 und den Griffen2, 3 im Zusammenwirken mit der Abbiegung oder Abwinkelung des Griffes
3 wird eine besonders handliche Zangenform erreicht, die ein leichtes, schnelles
Betätigen der Zange bei bequemer Armhaltung und günstiger Maulstellung ermöglicht.
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Eine Daumenraste 6 am beweglichen Zangengriff 3 verhindert das unerwünschte
Abrutschen des Daumens zum oberen Teil des Griffes 3 hin.
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Die im nachfolgenden beschriebene, im Maulteil 1 untergebrachte Einrichtung
entspricht bekannten Ausführungsformen.
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Im Amboßteil la des Maulteiles 1 ist eine Amboßbacke 7 um einen Zapfen
8 verschwenkbar gelagert.
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Sie ist an ihrer Vorderseite mit Vorsprüngen ver-
sehen, die der Fixierung
der Lage des am Amboßteil 1 a anliegenden Schenkels der (nicht dargestellten) Ohrmarke
dienen.
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An der der Amboßbacke gegenüberliegenden Seite des nach Art eines
flachen Gehäuses ausgebildeten Maulteiles 1 ist eine Preßbacke 9 um einen durch
die Seitenwandungen des Maulteiles 1 hindurchgeführten Zapfen 10 verschwenkbar gelagert
und durch eine in einem Einsatzll innen im Maulteilgehäuse 1 verankerte Feder 12
derart belastet, daß sie in die in Fig. 1 gezeigte Offenlage strebt.
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Eine oben vorn an der Preßbacke 9 mittels eines Zapfens 13 verschwenkbar
gelagerte Klinke 14 wird durch eine in eine Aussparung 15 der Preßbacke 9 eingelassene
Schraubenfeder derart belastet, daß sie mit ihrem unteren Teil in das Maul 4 hineingedrückt
wird, bei eingelegter Ohrmarke über das Ende von deren Schenkel schnappt und so
die Ohrmarke am Herausrutschen aus dem Maul hindert.
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Die Preßbacke 9 weist an ihrem oberen Ende rückseitig einen Nocken
9 a auf, gegen den sich eine Rolle 16 anlegt, die an einem Ende eines Winkelhebels
17 mittels eines Zapfens 18 drehbar gelagert ist. Das andere Ende des Winkelhebels
17 ist in Laschen 19 des Griffes 3 mittels eines Bolzens 20 verschwenkbar gelagert.
Die Rolle 16 kann auf der für sie als Führungsfläche dienenden Oberfläche des Nockens
9a ablaufen.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Spreizstellung der Zange befindet sich
die Preßbacke 9 in maximal zurückgeschwenkter Stellung, wobei der Klaffwinkel zwischen
ihr und dem Amboßteil 1 a nur wenig kleiner ist als der Spreizwinkel der Ohrmarke
in Klaffstellung. Der Griff 3 ist in seine äußere Endstellung ausgeschwenkt, und
der Winkelhebel 17 ist demzufolge in einer Lage, in der die Rolle 16 unten am Nocken
9a der Preßbacke 9 anliegt. Die Preßbacke 9 wird von der sie belastenden Feder 12
mit ihrem Nocken 9 a gegen die Rolle 16 angedrückt, während die Klinke 14 infolge
der Einwirkung der in der Aussparung 15 befindlichen Feder unter Druck an einem
Schenkel der Ohrmarke anliegt und damit die in das Zangenmaul eingelegte Ohrmarke
zusammen mit den Vorsprüngen am Amboßteil festhält.
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Wird nun der Griff 3 in Richtung des Pfeiles P in Fig. 1 geschwenkt,
dann drückt dieser mit seiner Schulter 3 a gegen den Winkelhebel 17 und schwenkt
diesen, so daß er mit seiner Rolle 16 über den Nocken 9 a der Preßbacke 9 abläuft.
Die Preßbacke 9 wird während dieses Vorgangs bis zum Erreichen der in Fig. 3 gezeigten
Stellung in das Maul 4 hineingedrückt und drückt dadurch die Schenkel der eingelegten
(nicht dargestellten) Ohrmarke zusammen und bewirkt am Ende dieser Bewegung die
Vernietung der Ohrmarke.
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Wird der Griff 3 aus der in Fig. 3 gezeigten Stellung heraus weiter
zum Hebel 2 hingeschwenkt, dann läuft die Rolle 16 vom Scheitel des Nockens 9 a
ab, was ein Zurückschnellen der Preßbacke 9 unter der Wirkung der Feder 12 in die
in Fig. 2 gezeigte Stellung zur Folge hat, in der das Maul 4 wieder freigegeben
ist. Die geschlossene Ohrmarke ist somit von der Zange frei, und die Zange kann
ohne weiteres von der am Tierohr befestigten Ohrmarke weggenommen werden.
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Um die Zange wieder in die in Fig. 1 gezeigte, für das Einlegen der
Ohrmarke bestimmte Offenstellung zu bringen, wird der Griff 3 wieder nach außen
geschwenkt,
wobei er den Winkelhebel 17 mitnimmt und die Rolle 16
dadurch über den Nocken 9 a zurückläuft.