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Mechanisch bewegbare Rakelvorrichtung für den Schablonendruck Die
Erfindung betrifft eine automatische Abstreifvorrichtung für den Schablonendruck.
Für diesen sind Einrichtungen bekannt, die die Handarbeit des bedienenden Personals
bei der Verteilung des Farbstoffes auf der Schablone durch elektrisch angetriebene
Abstreifer ersetzen. Das gemeinsame Merkmal dieser Einrichtungen ist der ausschwenkbare
einfache oder doppelte Abstreifer, welcher gewöhnlich bei Veränderung der Bewegungsrichtung
auch seinen Neigungswinkel verändert. Diese Ausschwenkungen des Abstreifers, die
bei dem Handdruck zweckmäßig sind, wurden auch für den Maschinendruck übernommen.
Es zeipte sich jedoch, daß die ausschwenkbaren Ab-
streifer in bezug auf den
richtigen Abschliff der Abstreiferkante und die Neigungswinkeleinstellung sehr empfindlich
sind. Die Einhaltung der zweckmäßigsten Bedingungen ist jedoch sehr schwierig und
eventuelle Abweichungen offenbaren sich durch ungleichmäßigen Druckausfall. Eine
weitere Störung .,sursache ist die zur Bewegung des Abstreifers dienende Einrichtung,
die zu grob arbeitet und zur Verhinderung von Vibrationen eine besondere Verstärkung
der ganzen Maschinenkonstraktion erfordert und außerdem keine Veränderung der Hublänge
des Abstreifers zuläßt.
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Ein wesentlicher Mangel der bekannten mechanisch bewegbaren Abstreifvorrichtungen,
bei denen die Rakel durch eine Schwenkbewegung auf die Schablone abgesetzt wird,
besteht darin, daß sie die Senkrechtstellung der Rakel in bezug auf die Schablone
nicht gewährleisten, weil die Entfernung des Schwenkungsmittelpunktes von der Schablone
nicht mit der hierfür erforderlichen Genauigkeit eingehalten werden kann. Da diese
Entfernung zur Vermeidung untragbar großer Bauhöhen stets klein ist, verändert deren
Schwankung die Winkellage der auf die Schablone abgesetzten Rakel im Sinn einer
Schrägstellung ganz beträchtlich. Eine in beiden Richtungen wirkende, beiderseits
um den gleichen Winkel abgeschrägte Rakel würde dann so stehen, daß ihre die Scheitellinie
bildende, die Schablone berührende Kante entweder beim Hin- oder beim Rückgang der
Schablonenfläche entgegenläuft. Daraus würde die Gefahr einer Beschädigung für die
Schablone entstehen. So genau läßt sich aber die Entfernung des Schwenkungsmittelpunktes
von der Schablonenfläche nicht einstellen, daß die Rakel nach dem Absenken immer
genau senkrecht steht. Jedenfalls müßte für die Einstellung viel Sorgfalt aufgewendet
werden, und jedesmal, wenn eine neue Schablone eingeschoben wird, müßte eine Kontrolle
und gegebenenfalls eine Neueinstellung erfolgen, da nicht erwartet werden kann,
daß die Schablonen stets die gleiche Höhenlage einnehmen. Um diese Nachteile auszuschalten,
sind Abstreifvorrichtungen geschaffen worden, bei denen die Rakel während ihrer
Hub- und Senkbewegung zwangläufig in senkrechter Richtung gehalten werden. Bei dieser
Bauart wird aber die Umsteuerung des Rakelwagens von einer Laufrichtung in die andere
nicht von der Bewegung des die Rakel tragenden Elementes abgeleitet, sondern es
sind besondere Umsteuereinrichtungen vorgesehen, die einen Mehraufwand an beweglichen
Teilen darstellen, der die Vorrichtung wesentlich verteuert. Außerdem ist die Weglänge
des Hin- und Rückganges des Rakelwagens nicht veränderbar, so daß entweder nur Schablonen
bestimmter Breite verwendbar sind, oder der Wagen bei angehobener Rakel Leerwege
zurücklegen muß, die einen Verlust an Betriebszeit ergeben.
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Die Erfindung hat eine Abstreifvorrichtung geschaffen, die die Rakel
in genau senkrechter Stellung auf die Schablone absetzt und gleichzeitig die Umsteuerung
des Rakelwagens von einer Bewegungsrichtung in die andere von der Hubbewegung der
Rakel ableitet, wobei die Wegstrecke des Hin- und Rückganges des Wagens in weiten
Grenzen durch Verstellung von Anschlägen einstellbar ist, so daß Schablonen unterschiedlicher
Breite Verwendung finden können, sofern jedesmal die Einstellung der Anschläge verändert
wird, sobald eine Schablone verwendet wird, die in ihrer Breite von der vorher verwendeten
abweicht. Die Einstellung von Anschlägen ist aber eine
sehr einfache
und mit geringem Zeitaufwand auszuführende Arbeit.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Rakel an den Enden von zu beiden
Seiten des Wagens an diesem gelagerten Parallelogrammlenkem in senkrechter Lage
angeordnet ist und daß mindestens einer der Parallelogrammlenker einerseits ein
z. B. durch eine Rolle gebildetes Abtastglied aufweist, welches zum Heben und Senken
der Rakel durch einen in Abhängigkeit von der Wagenbewegung bzw. Wagenstellung gesteuerten
Nocken beeinflußbar ist, und andererseits einen Anschlag trägt, der zur Umsteuerung
der Wagenbewegung mit einem Schaltglied des Umkehrgetriebes zusammenwirkt.
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Eine besonders günstige Ausführungsmöglichkeit besteht darin, daß
der das Abtastglied beeinflussende Nocken eine pendelnde Drehbewegung ausführt,
die von einer am Wagen verschiebbar gelagerten, mit einstellbaren, ortsfesten Endanschlägen
zusammenwirkendeen Stoßstange abgeleitet ist. Der Nocken kann einen bogenförmigen
Schlitz aufweisen, in welchen der Zapfen eines schwenkbaren, mit der Stoßstange
in bewegungsschlüssiger Verbindung stehenden einarmigen Steuerhebels eingreift,
wobei durch Anschlag des Zapfens an die eine oder andere Endbegrenzung des Schlitzes
der Nocken mit dem Steuerhebel in dem einen oder dem anderen Drehsinn gekuppelt
ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, die einen schematischen Seitenriß
der Abstreifvorrichtung darstellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung, die einen
schematischen Seitenriß der Abstreifvorrichtung darstellt, veranschaulicht.
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Der Abstreiferl mit symmetrisch abgeschliffener Kante wird auf beiden
Seiten durch ein Parallelogramm 2 getragen, das aus zwei an ihren Enden durch
eine Zugstange verbundenen und im Wagen 3 festgehaltenen Zugstangen besteht.
Der Wagen 3, bewegt sich auf nicht dargestellten Rollen, wobei seine Bewegung
durch zwei endlose Ketten 4, die stets in gleicher Richtung auf den Kettenrädem
5 laufen, erfolgt. Zur Erzielung der verlangten Bewegungsrichtung des Wagens
werden die in diesem gelagerten Segmente 6
entweder mit dem oberen oder unteren
Teil der betreffenden laufenden Kette in Eingriff gebracht, wodurch der Wagen samt
Abstreifer mitgenommen wird. Die Bestimmung der Bewegungslänge des Wagens,
d. h. des Streiferhubes, erfolgt durch verstellbare Anschläge 7, die
an beiden Seiten des Maschinenrahmens befestigt sind. Auf dem Wagen sind Schaltzugstangen
8 verschiebbar angeordnet und mit dem die Bewegung des Abstreifers und die
Bewegungsrichtung des Wagens umkehrenden Mechanismus verbunden. Dieser Mechanismus
überragt den Wagen um einen Längenwert, der zum Hervorrufen der Tätigkeit dieses
Steuermechanismus bei der Einschiebung der erwähnten Zugstangen in den Wagen,
d. h. zum Heben des Abstreifers vor dem Wendepunkt zur überschreitung der
abgestreiften Farbe und seinem wiederholten senkrechten Aufsetzen auf die Schablone,
ausreicht.
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Der den Abstreifer steuernde Mechanismus ist auf beiden Seiten des
Wagens gleich und wird von Schaltzugstangen 8 mit Zapfen 9 gebildet,
wobei die Schaltzugstangen 8 in Führungen 10 des Wagens
3 geführt werden und die Zapfen 9 im Eingriff mit einer mit einem
Stützzapfen 13 versehenen einarmigen Gabel 12 stehen, die auf einen Nocken
14 einwirkt, welcher auf einer Welle befestigt ist, auf der auch das zweite Ende
der Gabel 12 mit dem Stützzapfen drehbar gelagert ist. Der erwähnte Nocken 14 ist
symmetrisch, hat einen scharfen Scheitelpunkt und ist mit einer bogenförmi-5 gen
Nut 15, deren Bogenmitte in der Achse der Nokkenwelle hegt, versehen. In
dieser Nut bewegt sich der Stützzapfen 13. Auf der Arbeitskante 14 sitzt
eine Rolle 16 auf, die mit einem Arm des Parallelogramms 2 verbunden ist.
Während der Verschiebung der Schaltzugstange 8 wird diese Bewegung durch
den Zapfen 9 auf die Gabel 12 und durch deren Stützzapfen 13 auf den
Nocken 14 übertragen, der durch die Rolle 16 das den Abstreifer tragende
Parallelogramm 2 hebt. Wenn der Scheitelpunkt des durch den Stützzapfen gedrückten
Nockens unter der Rolle des Parallelogranun durchgleitet, fällt der Nocken so weit
auf die andere Seite herüber, daß das zweite Ende ihres Spaltes auf den Stützzapfen
13 aufzusitzen kommt. Dabei wird der Abstreifer in die höchste Lage gehoben
und wiederum auf die Schablone gesenkt, wobei der Nocken zur Tätigkeit von der anderen
Seite her bereit ist.
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Der die Veränderung der Bewegungsrichtung der Wagen steuernde Mechanismus
besteht aus dem halbkreisförmig verzahnten Segment 6 und einem auf gemeinsamer
Welle befestigten Zahnrad 17, das in ein gleiches Zahnrad 18 eingreift.
Auf der Welle mit dem Zahnrad 18 ist ein Nocken 19 mit zwei gegenseitig
um 180' versetzten Hebedaumen, in die abwechselnd ein Daumen 20 des Parallelogramms
eingreift, befestigt. Wenn das verzahnte Segment 6 mit der laufenden Kette
im Eingriff steht, hält der Daumen 20 des Parallelogramms die Daumenecke
19 in der in der Zeichnung veranschaulichten Weise zurück, wodurch die Zahnräder
17 und 18 am Drehen gehindert sind und der Wagen von den Ketten mitgenommen
wird, wobei der gesenkte Abstreifer 1 die Farbe über die Schablone verreibt.
Wenn der Wagen mit dem Ab-
streifer in die Endstellung gelangt, beginnen sich
die Schaltzugstangen nach Berührung mit den Anschlägen in den Wagen hineinzuschieben,
das Parallelo-gramm mit dem Abstreifer wird auf beschriebene Weise gehoben,
und zugleich wird der Daumen 20 aus dem Eingriff m#it dem Hobedaumennocken
19 ausgerückt. Aus diesem Grunde beginnt die laufende Kette das verzahnte
Segment 6 zu drehen, mit welchem auch derHehedaumennocken eineDrohbewegung
auszuüben beginnt. Inzwischen gelangt der das Parallelogramm hebende. Nocken in,
die zweite Ausgangsstellung, und der Daumen des Parallelogranuns gelangt in Eingriff
mit dem Hebedaumennocken. Während derDrehbewegung der letzteren senkt sich das Parallelogramm
mit dem Abstreifer, bis dieser auf die Schablone aufzusitzenkommt, undderzweiteHebedauniendesNockens
schlägt auf den Daumen des Parallelogramms an und verhindertdadurchein,weiteresUmdrehe#n&sNockens.
Zugleich wird das verzahnte Segment derart geschwenkt, daß es in Eingriff mit dem
unteren Teil der Kette gelangt, wodurch der Wagen in entgegengesetzter Richtung
mitgenommen wird.