DE1140837B - Rasierhobel - Google Patents

Description

Die Weichheit einer Rasur ist abhängig vom Zustand der Hautoberfläche, die Beanspruchung der Rasierklinge von der Härte der Barthaare. Es wird daher auf die Haut eine starke Seifenschaumschicht aufgetragen. Sie bewirkt ein günstiges Gleiten des Rasierhobels auf der Haut und ein zartes Abschneiden der Haare. Die Rasierseife wird in der Regel durch den Pinsel aufgetragen. Sie wird dadurch in einen schneeigen Schaum verwandelt. Da dieser mehr Luft als Seife enthält, ist seine Wirkung auch bei längerer Dauer nicht intensiv genug. Besser ist ein mehr sahniger Seifenfilm, der weniger Luft und mehr Seife enthält und schon bei kürzerer Dauer eine günstige Wirkung bringt. Es wird daher der Seifenschaum nach dem Auftragen mit der Hand verstrichen. Geschieht das aber zu intensiv, so wird die Seife in die Haut massiert und ist mindestens als Gleitmittel nicht mehr in genügender Menge vorhanden.

Mit den bekannten Rasierhobeln mit Haftschiene zum Straffen der Haut ist ein anderer Mangel verbunden. Durch die Haftschiene wird der Seifenschaum oder -film von der Haut hinweg auf die Unterseite der Unterplatte gestreift und von dort abgeklopft oder abgespült. Die Haftschiene entzieht so den Seifenschaum oder -film und deren Wirkung der Arbeitsstelle des Rasierhobels, dem Bereich der Rasierklingenschneide, was besonders bei dem wiederholten Überfahren der gleichen Hautstellen nachteilig ist. Es gibt zwar Rasierhobel mit kammförmigen Unterplatten, durch welche Rasierschaum zur Klingenschneide durchtreten kann, aber je nach Konsistenz doch nicht durchtritt. Die Kämme haben aber auch keine genügende Haft- und Straffwirkung auf die Haut.

Es ist auch ein Rasierhobel bekanntgeworden, der hinter der Haftkante der Unterplatte einen schlitzförmigen Durchbruch aufweist, durch welchen der von der Haftkante abgestreifte Seifenschaum vor der Rasierklinge auf die Haut umgeleitet wird. Diese bekannte Bauweise ist aber noch sehr unvollkommen.

Die geschilderten Mängel werden durch die Erfindung behoben.

Gemäß der Erfindung beginnt der Umleitkanal unmittelbar unterhalb der vorgewölbten Frontseite der Haftschiene mit einer der Haut in spitzen Winkeln zugewandten, weiten Öffnung und erstreckt sich in nach rückwärts ausholendem Bogen und unter fortlaufender Verengung mit seiner der Haut zugewandten Mündung in einen weitwinkeligen, parallel zur Rasierklingensehneide vor derselben angeordneten Kanal, von dem aus ein zweiter, unterhalb der Rasierklingen-

Anmelder:

Eugen Meyer,

Mühlacker, Hermann-Hesse-Str. 8

schneide beginnender und sich stark nach ab- und rückwärts erweiternder Ableitkanal wegführt, wobei zwischen dem Umleitkanal und dem Ableitkanal Ausgleichskanäle vorgesehen sind.

Durch die im spitzen Winkel der Haut zugewandte Öffnung des Umleitkanals wird demselben der durch die Haftschiene von der Haut abgestreifte Seifenschaum sicher zugeleitet. Die fortlaufende Verjüngung des Umleitkanals bewirkt eine Verdichtung des Seifenschaumes zu einer mehr sahnigen Struktur und beschleunigt außerdem seine Bewegung nach der engen Mündung hin, so daß er mit ensprechender Kraft auf die Haut gedrückt wird. Die Bogenform des Kanals bringt seine Mündung in etwa rechtem Winkel zur Hautfläche. Der weitwinkelige Längskanal verhütet eine weitere Stauung des Seifenschaumes vor der Kanalmündung, ermöglicht vielmehr die Ausbreitung auf der Hautfläche. Durch den weiten und nach unten und hinten sich erweiternden Ableitkanal werden Stauungen der Seife und der Bartstoppeln unter der Rasierklingenschneide verhindert, so daß unter derselben die Seife gut zu- und ablaufen kann. Durch die Verbindungskanäle kann aus dem Seifenschaum ausgepreßte Luft austreten und übermäßiger Staudruck sich ausgleichen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Rasierhobels in zwei Abbildungen dargestellt, welche zeigen:

Abb. 1 den Kopf eines Rasierhobels in Seitenansicht,

Abb. 2 den strichpunktiert umgrenzten Bereich der Abb. 1 in einem dieser gegenüber vergrößerten Maßstab im Querschnitt.

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Der Rasierhobel besteht aus der Deckplatte 1, der Rasierklinge 2 mit Schneide 2', der Unterplatte 3 und dem Griff 4. Bei den Längskanten der Unterplatte 3 sind durch einen Längsschlitz 5, an dessen Enden nur noch durch einen Einschnitt 6' reduzierte Verbindungsstege 6 vorhanden sind, Haftschienen 7 freigesetzt. Deren Vorderfläche ist durch im Querschnitt feilenzahnförmige Riffeln 8 aufgegliedert, deren oberste 8' in kleinem Abstand vor der Klingenschneide 2' sich befindet.

Hinter der Vorderfläche der Haftschiene 7 ist annähernd über deren Länge ein schlitzförmiger Um-Ieitkanal9 vorgesehen. Derselbe beginnt unterhalb der unteren Riffel 8" mit einer weiten Öffnung 10. Dabei ist der Umleitkanal 9 in einem nach rückwärts ausholenden Bogen geführt und dadurch seine untere Öffnung 10 dem unteren Rand bzw. der unteren Riffel 8" der Haftschiene 7 etwas zugewandt. Nach oben verjüngt sich die Tiefe des Umleitkanals 9 ständig und mündet mit einem schmalen Schlitz 11 in eine im Querschnitt weitwinkeüge Längsnut 12 zwischen der obersten Haftschienenriffel 8' und der Rasierklingenschneide 2'. Unterhalb der Ausmündung 11 des Umleitkanals 9 führen noch Ausgleichskanäle 13 zum Längsschlitz 5.

Durch die Haftschiene· 7 abgestreifter Seifenschaum staut sich vor ihrer unteren Riffel 8" und wird in die der letzteren zugewandte untere Öffnung 10 des Umleitkanals 9 und durch denselben unter Verdichten mittels seiner Verjüngung nach oben und durch seine schlitzförmige Ausmündung 11 als sahniger Seifenfilm über die Längsnut 12 unmittelbar vor der Klingenschneide 2' auf die Haut geleitet. Durch die Ausgleichskanäle 13 kann aus dem Seifenschaum gepreßte Luft oder überschüssige Seife aus dem Umleitkanal 9 in den Schlitz 5 übertreten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Rasierhobel mit an ihrer Frontseite geriffelter Haftschiene zum Straffen der Haut und mit hinter der Haftschiene angeordnetem Kanal zum Umleiten des durch die Haftschiene von der Haut abgestreiften Seifenschaumes vor die Schneide der Rasierklinge, dadurch gekennzeichnet, daß der Umleitkanal (9) unmittelbar unterhalb der vorgewölbten Frontseite der Haftschiene (7) mit einer der Hautfläche in spitzem Winkel zugewandten weiten Öffnung (10) beginnt und sich in nach rückwärts ausholendem Bogen unter fortlaufender Verengung mit seiner der Hautfläche zugewandten Mündung (11) in einen weitwinkeligen, parallel zur Rasierklingenschneide (2') vor derselben angeordneten Kanal (12) erstreckt, von dem aus ein zweiter, unterhalb der Rasierklingenschneide (2') beginnender und sich stark nach ab- und rückwärts erweiternder Ableitkanal (5) wegführt, wobei zwischen dem Umleitkanal (9) und dem Ableitkanal (5) Ausgleichskanäle (13) vorgesehen sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 600347.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 209 710/30 11.62