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Photographische Kamera mit zwei gleichachsigen, kuppelbaren Einstellringen
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit zwei gleichachsig
zueinander angeordneten Einstellringen, insbesondere für Belichtungszeit und Blende,
und einer lösbaren Kupplungsvorrichtung zwischen diesen, welcher ein gleichachsig
zu den Einstellringen angeordneter, relativ zu diesen verstellbarer Betätigungsring
zugeordnet ist, mittels dessen die Kupplungsvorrichtung in oder außer Eingriff bringbar
ist.
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Es ist bei photographischen Kameras mit einer der lösbaren Verbindung
von Zeit- und Blendeneinsteller dienenden, radial zur optischen Achse verstellbaren
Kupplungsvorrichtung schon vorgeschlagen worden, zu deren Betätigung einen um die
optische Achse drehbaren, mit einem Führungsring zusammenarbeitenden Betätigungsring
anzuordnen, welcher bei entsprechender Verdrehung auf mehrere, an seinem Umfang
gleichmäßig verteilt angeordnete, in Ausnehmungen des Führungsrings gelagerte Kupplungswalzen
oder Kupplungsfedern mit radial gerichteten Klauen einwirkt und die Einstellringe
für Belichtungszeit und Blende kuppelt und gegebenenfalls gleichsinnig mitverstellt.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß, sobald auf den Betätigungsring eine Rückstellbewegung
ausgeübt wird, die Kupplungswalzen oder Klauen unter dem Einfluß einer in radialer
Richtung auf sie einwirkenden Feder wieder außer Eingriff gelangen, wobei die beiden
Einstellringe durch gefederte Kugelrasten dann in der eingestellten Relativlage
gehalten werden. Diese bekannte Einrichtung ist hinsichtlich ihres Aufbaus recht
aufwendig, da außer einem relativ groß dimensionierten Betätigungsring ein weiterer,
koaxial zu letzterem angeordneter Führungsring vorhanden sein ruß, welcher an seinem
Außenumfang mit Ausnehmungen versehen ist, die der Aufnahme und Führung der Kupplungswalzen
bzw. der Kupplungsfedern dienen. Eine derart ausgebildete Kupplungseinrichtung hat
infolgedessen auch einen erheblichen Raumbedarf zur Folge, was sich letztlich in
der Dimensionierung des Betätigungsringes nachteilig bemerkbar macht. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Anordnung ist außerdem darin zu erblicken, daß sowohl dem
Zeit- und dem Blendeneinstellring als auch dem Führungsring je eine Raste zugeordnet
sein müssen, um die Ringe in der eingestellten Relativlage zu halten und zu sichern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine photographische
Kamera mit gleichachsig zueinander angeordneten Belichtungszeit- und Bledeneinstellringen
eine Kupplungsvorrichtung zum lösbaren Verbinden dieser beiden Ringe zu schaffen,
die sich bei umverwickeltem Aufbau und leichter Bedienungsweise durch ein Mindestmaß
an Raumbedarf für ihre einzelnen Bauteile auszeichnet.
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Eine Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
daß an den Einstellringen sich in axialer Richtung erstreckende, einander übergreifende
Zylindermäntel ausgebildet sind, von denen der eine in seinem Innenumfang ein Kupplungsteil
trägt, welches mit dem anderen Zylindermantel in und außer Eingriff bewegbar ist,
und daß am Außenumfang des das Kupplungsteil tragenden Zylindermantels der Betätigungsring
für die Kupplungsvorrichtung gelagert ist.
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Auf diese Weise ist ein besonders geschlossener, raumgedrängter und
übersichtlicher Aufbau der Kupplungsvorrichtung erreicht, da die ineinandergreifenden
Elemente der Vorrichtung, in radialer Richtung gesehen, keinen zusätzlichen Raum
beanspruchen, während die beweglichen Glieder der Vorrichtung sowohl die Funktion
der Mitnahme der beiden einander zugeordneten Zylindermäntel als auch deren gegenseitige
Arretierung übernehmen. Auf Grund der umverwickelten Verstellbarkeit der beweglichen
Elemente der Kupplungsvorrichtung ist auch eine wesentliche Vereinfachung in der
Anordnung und Ausbildung des Betätigungsringes erreicht, der bei der erfindungsgemäßen
Ausführung als schmaler, dünnwandiger Ring ausgebildet sein kann. Ebenso kann zur
Bewegungsübertragung vom Betätigungsring auf das Kupplungsteil ein einfaches Übertragungsorgan,
beispielsweise ein Stift od. dgl., dienen, was insgesamt dazu beiträgt, den baulichen
Aufwand
für die Kupplungsvorrichtung auf ein Mindestmaß zu beschränken.
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In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung ist es zur Erzielung einer
möglichst geringen Dicke des Kupplungsbetätigungsrings und damit zur Erzielung eines
raumsparenden sowie unverwickelten Aufbaus der Vorrichtung von Vorteil, die Ausbildung
der Kupplungsvorrichtung so vorzunehmen, daß das am Innenumfang des Zylindermantels
des einen Einstellrings angeordnete Kupplungsteil in radialer Richtung bewegbar
ist und daß an ihm ein den Zylindermantel durchdringender Vorsprung, beispielsweise
ein Stift, angeordnet ist, mit welchem ihm zugewendete, in radialer Richtung wirksame
Steuerflächen des Betätigungsrings zusammenarbeiten. Nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung ist das bewegliche Kupplungsteil als Teil einer Rastenkupplung, beispielsweise
in Farm einer flachen Federzunge, ausgebildet, deren freie, je einen axial gerichteten
Rastzahn aufweisenden Enden mit am Zylindermantel des einen Einstellrings ausgebildeten
Rastausnehmungen zusammenwirken. Mit Hilfe dieses relativ einfachen und kostensparenden
Bauteils ist bei kleinem etwa der Zylindermantelstärke entsprechenden Verstellweg
zum Zwecke der Herstellung oder Aufhebung der Kupplungsverbindung eine sichere Funktion
der Kupplungsvorrichtung erreicht worden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer Kupplungsverbindung
im Hinblick auf eine hinreichend genaue Anpassung des Zeit-Blende-Verhältnisses
an einen ermittelten Belichtungswert sowie unter Gewährleistung einer einfachen,
sicheren und übersichtlichen Bedienbarkeit läßt sich bei Kameras, bei denen die
Kupplungsvorrichtung zwischen den beiden Einstellringen als Rastenkupplung ausgebildet
ist, dadurch erzielen, daß mehrere gleichartige Rastkupplungsvorrichtungen in solcher
Relativlage angeordnet sind, daß jeweils nur ein Rastzahn einer dieser Vorrichtungen
eine Kupplung zwischen den Einstellringen herstellt und daß sämtliche dieser Vorrichtungen
mittels des Betätigungsrings gleichzeitig betätigbar sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es bei Kameras, bei
denen die Kupplungsvorrichtung von den beiden Einstellringen getragen wird, von
Vorteil, daß der Betätigungsring für die Kupplungsvorrichtung am Blendeneinstellring
gelagert ist und zur Einstellbetätigung desselben dient. Der Vorteil dieser Anordnung
liegt vor allem darin begründet, daß der Blendeneinstellring im Gegensatz zum Zeiteinstellring,
welcher zur Umstellung von einem Zeitwert auf einen anderen nur über bestimmte Intervalle
stufenweise einstellbar ist, eine kontinuierliche Einstellung des Betätigungsrings
ermöglicht. Außerdem stellt der Blendeneinstellring ein Bedienungsorgan der Kamera
dar, das häufiger als der Zeiteinstellring einer Bedienungsoperation unterworfen
ist, wodurch die Bedienungsperson mehr Nutzen aus den Vorteilen ziehen kann, die
sich aus der gleichzeitigen Betätigung von Kupplungsvorrichtung und Einstellring
ergeben.
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Eine besonders einfache Handhabung einer Kupplungsvorrichtung der
vorgenannten Art sowie ein übersichtlicher Aufbau derselben läßt sich weiterhin
dadurch erzielen, daß am Betätigungsring zur Zusammenarbeit mit dem bewegbaren Kupplungsteil
Steuerkurven oder Steuerflächen ausgebildet sind, die aus zwei symmetrisch gegeneinander
geneigten Teilstücken bestehen, von denen jeweils eines zur Beeinflussung des Kupplungteils
in einer der beiden Verstellrichtungen des Betätigungsrings dient.
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Zur Gewährleistung einer zuverlässigen und sicheren Wirkungsweise
der Vorrichtung ist es weiter von Vorteil, zwischen dem Betätigungsring und dem
ihn tragenden Einstellring eine in tangentialer Richtung wirksame Federverbindung
anzuordnen, welche den Betätigungsring in einer das bewegbare Kupplungsteil nicht
beeinflussenden Lage zu halten sucht. Hierdurch ist erreicht, daß sogleich beim
Loslassen des Betätigungsrings der ursprüngliche (ungekuppelte oder gekuppelte)
Zustand der beiden Einstellringe wiederhergestellt ist.
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Eine wirkungsgünstige und die Kupplungsvorrichtung gegen Überbeanspruchung
sichernde Zusammenarbeit zwischen dem Kupplungsbetätigungsring und dem ihn tragenden
Einstellring läßt sich in einfacher Weise dadurch erreichen, daß am Betätigungsring
und an dem ihn tragenden Einstellring miteinander zusammenarbeitende Anschläge angeordnet
sind, welche den Verstellweg der beiden Ringe gegeneinander begrenzen und nach Lösen
der Kupplungsvorrichtung eine Mitnahme des Einstellrings durch den Betätigungsring
bewirken.
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Für eine mühelose und sichere Bedienungs- und Funktionsweise einer
gemäß der Erfindung ausgebildeten Kupplungsvorrichtung ist es weiter von Bedeutung,
d'aß die Entkupplungsbetätigung des Betätigungsrings keinen Einfluß auf die Einstellage
der Einstellringe ausüben kann. Dies läßt sich in einfacher Weise dadurch erreichen,
daß das Verstellmoment des vom Betätigungsring freien Einstellrings größer als das
Verstellmoment des Betätigungsrings bezüglich des anderen Einstellrings gehalten.
ist, beispielsweise durch Wirkung einer den ersten Einstellring sichernden, an sich
bekannten Rastvorrichtung, und daß zwischen den beiden Einstellringen eine Reibungskupplung,
beispielsweise eine vom einen Einstellring getragene, am anderen Einstellring schleifende
Feder, angeordnet ist, wobei das hieraus sich ergebende Verstellmoment des den Betätigungsring
tragenden Einstellrings größer als das Verstellmoment des Betätigungsrings und kleiner
als das Verstellmoment des vom Betätigungsring freien Einstellrings ist.
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In der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung ist die Erfindung
an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
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Fig. 1 zeigt in Seitenansicht einen an eine Kamera angesetzten photographischen
Objektivverschluß, bei welchem zwischen den Einstellringen für Blende und Belichtungszeit
eine gemäß der Erfindung ausgebildete lösbare Kupplungsvorrichtung angeordnet ist;
Fig.2 zeigt in Draufsicht, teilweise geschnitten, Einzelteile einer Kupplungsvorrichtung
gemäß Fig 1 und das Zusammenwirken dieser Teile; Fig.3 zeigt die in Fig.2 dargestellten
Teile im Querschnitt; Fig.4 zeigt eine zwischen den beiden Einstellringen angeordnete
besondere Friktionsverbindung; Fig.5 zeigt in Draufsicht die Wirkungsweise der Kupplungsvorrichtung
gemäß Fig. 2.
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In Fig. 1 ist mit 3. das Gehäuse einer photographischen Kamera bezeichnet.
An dieser ist in an sich bekannter Weise ein photographischer Objektivverschluß
2 mit Einstellringen 3 und 4 für Blende und
Belichtungszeit angeordnet.
Letzterer besitzt eine Griffrändelung 4 a und wird in an sich bekannter Weise durch
eine an der Vorderseite des Verschlusses befestigte Frontplatte 5 gegen axiale Verschiebung
gesichert. Zum Einstellen der Blende und der Belichtungszeit ist an der Frontplatte
5 eine Einstellmarke 6 angebracht, die mit an den Einstellringen 3 und 4 befindlichen
Skalen 7 und 8 für Blende und Belichtungszeit zusammenarbeitet. Zwecks gemeinsamen
Verstellens der Einstellringe 3 und 4 im Sinne einer Zeit-Blende-Auwahl ist zwischen
diesen eine lösbare Kupplungsvorrichtung angeordnet, mittels welcher die Ringe im
Normalzustand miteinander gekuppelt sind.
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Gleichachsig zu den Einstellringen 3 und 4 für Blende bzw. Belichtungszeit
ist ein weiterer zur Zusammenarbeit mit dem Betätigungsglied der Kupplungsvorrichtung
ausgebildeter und gegenüber den Einstellringen relativ verstellbarer Ring 9 angeordnet,
der eine Griffhandhabe besitzt und mittels welchem die Kupplungsverbindung zwischen
den Einstellringen lösbar ist.
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Die zur Verbindung der Einstellringe 3 und 4 dienende Kupplung ist
im Ausführungsbeispiel als Rastenkupplungsvorrichtung ausgebildet (Fig.2, 3 und
5). Diese umfaßt eine am Blendeneinstellring 3 mittels Schrauben 10 angebrachte
federnde Zunge 11, deren freies Ende einen parallel zur Verschlußachse gerichteten
Rastzahn 11a aufweist. Dieser greift jeweils in eine der am Belichtungszeiteinstellring
4 ausgebildeten Rastausnehmungen 4 b ein. Die Teilung der Rastausnehmungen entspricht
hierbei der Hälfte eines Skalenintervalls der Skalen 7 und 8, wobei eine lineare
Teilungscharakteristik der Skalenwerte vorausgesetzt ist. Der zur Betätigung der
Kupplung dienende, mit einer Griffrändelung 9 a versehene Ring 9 ist hierbei am
Blendeneinstellring 3 gelagert und dient gleichzeitig zur Einstellbetätigung desselben.
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Durch diese Anordnung des Betätigungsrings ergibt sich bei Kupplungsvorrichtungen,
deren Träger die Einstellringe sind, der besondere Vorteil, daß zur Entkupplung
der Einstellringe und zur Einstellung eines neuen Zeit-Blende-Verhältnisses lediglich
eine einzige, in einem Zug erfolgende Drehverstellung des Betätigungsrings 9 erforderlich
ist.
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Eine Zusammenarbeit zwischen der federnden Kupplungszunge 11 und dem
Betätigungsring 9 ist im Ausführungsbeispiel dadurch herbeigeführt, daß am Betätigungsring
Steuerkurven oder Steuerflächen 20 ausgebildet sind, an welchen die Kupplungszunge
1.1 unter Wirkung der ihr innewohnenden Federkraft anliegt. Die Steuerflächen bestehen
hierbei aus jeweils zwei gleichen, in einem bestimmten Winkel gegeneinander geneigten
Teilstücken, von denen das ; eine in der einen und das andere in der entgegengesetzten
Drehrichtung des Betätigungsrings zum Entkuppeln der Einstellringe wirksam wird.
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Durch diese Ausgestaltung der Steuermittel ergibt sich die Möglichkeit
eines Lösens der Kupplungsvorrichtung sowohl in der einen als auch in der anderen
Verstellrichtung des Betätigungsrings. Dies bedeutet, daß die Bedienungsperson vor
Durchführung einer Entkupplung der Einstellringe keinerlei überlegungen darüber
anzustellen braucht, in welcher Richtung der Betätigungsring zur Entkupplung zu
bewegen ist. Der Bedienungsperson wird überhaupt nicht bewußt, daß sie eine Entkupplungsbetätigung
durchführt, sondern sie gewinnt den Eindruck, nur eine Drehung des den Betätigungsring
tragenden Einstellrings vorzunehmen.
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Eine Mitnahme des Blendeneinstellrings 5 durch den Betätigungsring
9 ist in einfacher Weise dadurch erzielt, daß am Betätigungsring 9 in einem dem
doppelten Entkupplungsweg desselben entsprechenden Abstand zwei Begrenzungsanschläge
9 c und 9 d ausgebildet sind, in deren Weg sich ein Stift 1.2 des Blendeneinstellrings
3 befindet. Auf diese Weise erfolgt bei einer Drehverstellung des Betätigungsrings
9 zuerst ein Lösen der Kupplungsverbindung zwischen den Einstellringen 3 und 4 und
sodann eine Mitnahme des Blendeneinstellrings. Außerdem ist durch die Anordnung
der Anschläge gewährleistet, daß die Kupplungsfeder 11 nicht übermäßig durchgebogen
und damit kein schädigender Einfuß auf sie ausgeübt werden kann; vielmehr erfolgt
auf Grund der Anschlagbegrenzung ein Durchbiegen der Feder nur so weit, daß eine
sichere Entkupplung der beiden Einstellringe erreicht ist.
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Um nach erfolgter Einstellung eines neuen Zeit-Blenden-Verhältnisses
ein selbsttätiges Wiederherstellen der Kupplungsverbindung zwischen den Einstellringen
in sicherer Weise zu gewährleisten, ist eine Rückstellvorrichtung angeordnet, welche
den Betätigungsring 9 nach seinem Loslassen in eine dem gekuppelten Zustand der
Einstellringe entsprechende Lage führt. Im Ausführungsbeispiel umfaßt diese Rückstellvorrichtung
zwei in entgegengesetzter Richtung wirksame, gleich starke Federn 13 und 14. Diese
sind in einer Ausnehmung 9 b des Betätigungsrings angeordnet, wobei sie sich an
den Stirnflächen dieser Ausnehmung abstützen und mit ihren freien Enden auf ein
Querstück 12a des Stiftes 12 aufgeschoben sind.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, besitzen die Einstellringe 3
und 4 für Blende und Belichtungszeit sich in axialer Richtung erstreckende Zylindermäntel
3 a und 4 c, an denen die Skalen 7 und 8 angeordnet sind. Außerdem ist am Innenumfang
des Zylindermantels 3 a des Blendeneinstellrings 3 die federnde Kupplungszunge 11
in der bereits beschriebenen Weise befestigt, während am Außenumfang dieses Zylindermantels
an einem an ihm ausgebildeten Ansatz 3 b (Fig. 3 und 4) der Betätigungsring 9 gelagert
ist. Zur Sicherung desselben gegen axiale Verschiebung ist hierbei ein Sprengring
15 angeordnet, welcher in eine Nut 9 e des Rings 9 eingreift und an der hinteren
Stirnfläche des Ansatzes 3 b anliegt. Der Zylindermantel 4 c des Belichtungszeit-Einstellrings
4 trägt dagegen an seiner Stirnfläche die bereits genannten Rastausnehmungen 4 b
für die federnde Kupplungszunge 1.1.
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Im Ausführungsbeispiel ist die am Innenumfang des Zylindermantels
3 a des Blendeneinstellrings angeordnete federnde Kupplungszunge 11 zum Kuppeln
und Entkuppeln der Einstellringe 3 und 4 in radialer Richtung bewegbar und arbeitet
mittels eines m einer Bohrung 3 c nach außen geführten Stifts 16 mit in radialer
Richtung wirksamen Steuerflächen 20 des Betätigungsrings 9 zusammen.
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Die beschriebene Anordnung gewährleistet einen übersichtlichen, raumgedrängten
und geschlossenen Aufbau der Kupplungsvorrichtung. Auf Grund der Bewegbarkeit des
Kupplungsteils 11 in radialer Richtung ist außerdem eine besonders einfache Ausbildung
des Betätigungsrings 9 im Hinblick auf die mit
dem Kupplungsteil
zusammenazbeitenden Steuerflächen .erzielt.
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Zur Erzielung einer mühelosen und zuverlässigen Bedienungs- und Wirkungsweise
der erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung ist es erforderlich, daß bei Durchführung
einer Entkupplung der Einstellringe diese von dem durch die Entkupplungsbewegung
des Betätigungsrings 9 hervorgerufenen Drehmoment nicht beeinflußt werden, sondern
hierbei in ihrer jeweiligen Einstellage verharren.
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Gemäß der Erfindung ist dies dadurch erzielt, daß das Verstellmoment
des vom Betätigungsring 9 freien Einstellrings 4 größer als das Verstelhnoment des
Betätigungsrings bezüglich des Einstellrings 3 gehalten ist, beispielsweise durch
Wirkung einer den Belichtungszeiteinstelhing 4 sichernden, an sich bekannten Rastvorrichtung,
und daß zwischen den beiden Einstellringen eine Reibungskupplung, beispielsweise
eine vom einen Einstellring getragene, am anderen Einstellring schleifende Feder,
angeordnet ist, wobei das hieraus sich ergebende Verstellmoment des den Betätigungsring
tragenden. Einstellring 3 größer als das Verstellmoment des Betätigungsrings und
kleiner als das Verstelhnoment des vom Betätigungsring freien Einstellrings 4 ist.
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Im Ausführungsbeispiel ist eine solche Feder als offene Ringfeder
17 ausgebildet, welche in eine am Zylindermantel 4 c des Beliehtungszeiteinstelh5ngs
4 ausgebildete Nut 4 d eingelegt ist und sich mit Teilen ihrer Außenfläche am Innenumfang
des Zylindermantels 3 a des Blendeneinstellrings 3 anlegt.
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Die Größe der durch die Feder 17 bewirkten Reibungskraft ist so gewählt,
daß zum Verstellen des Rings 3 gegenüber dem Ring 4 nach erfolgter Entkupplung ein
größeres Drehmoment erforderlich ist als zum Verdrehen des Betätigungsrings 9 gegenüber
dem Ring 3.
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Auf diese Weise ist gewährleistet, daß zuerst der Ring 9 gegenüber
dem Ring 3 bis zum Anschlag verdreht und damit ein volständiges Lösen der Kupplung
herbeigeführt wird, bevor eine Einzelverstellung der Ringe 3 und 4 erfolgen kann.
Damit ist ein: sogenanntes Ratschen der Kupplung vermieden. Ferner ist durch die
in der oben beschriebenen Weise vorgenommene Bemessung der durch die Feder 17 bewirkten
Reibung erreicht, daß das Verstellmoment des Ringes 3 gegenüber dem Ring 4 kleiner
ist als das Verstellmoment des letzteren. Dies gewährleistet, daß nach erfolgtem
Lösen der Kupplung durch die Drehverstellung des Rings 9 nur der Ring 3 mitgenommen
wird. Die erfindungsgemäße Anordnung der Reibungskupplung zwischen den beiden Einstellringen
führt darüber hinaus zu dem besonderen Vorteil, daß beim gekuppelten Verstellen
der Einstellringe die Reibungskupplung keinen Einfluß auf das zum gemeinsamen Verstellen
der Ringe erforderliche Moment besitzt.
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Wie bereits erwähnt, entspricht die Teilung der Rastausnehmungen 4
b für die Kupplungszunge 11 der Hälfte eines Skalenintervalls der Skalen 7 und B.
Der Abstand der Rastausnehmungen 4 b ermöglicht es somit, daß der Blendenauswahl
einen zwischen zwei Blendenskalenwerten liegenden Zwischenwert einzustellen. Es
hat sich jedoch bei Belichtungszeit-Blende-Kupplungen gezeigt, daß eine zwei- oder
dreifache Unterteilung eines Skalenintervalls den in der Praxis auftretenden Erfordernissen
nicht in allen Fällen gerecht wird; da bei einer Belichtungseinstellung nach einem
Belichtungsmesser keine hinreichend genaue Anpassung der Einstellorgane für Blende
und Belichtungszeit an die ermittelten Belichtungswerte, die für ein optimal belichtetes
Negativ erforderlich sind, erreicht wird.
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Um den genannten Einstellerfordernissen, insbesondere bei der Zusammenarbeit
der Einstellringe mit einem Belichtungsmesser, hinreichend gerecht zu werden, ohne
hierbei die Querschnitte der Rastzähne zu schwächen oder Fertigungserschwernisse
in Kauf zu nehmen, sind gemäß der Erfindung zusätzlich zu der bereits beschriebenen
Kupplungsvorrichtung 4b, 11, 11a, 16 weitere, gleichartige Rastenkupplungsvorrichtungen
in solcher Relativlage zueinander angeordnet, daß jeweils nur eine dieser Vorrichtungen
eine Kupplung zwischen den Einstellringen herstellt und daß sämtliche dieser Vorrichtungen
mittels des Betätigungsrings gleichzeitig betätigbar sind.
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Im Ausführungbeispiel beträgt die Zahl der zusätzlich angeordneten
Kupplungsvorrichtungen drei. Diese besitzen den gleichen Aufbau wie die bereits
beschriebene Kupplungsvorrichtung 4b, 11, Il a, 16 und sind mit 4b, 110,
110a, 160; 4b, 111, 111a,
161 und 4b, 112, 112a, 162 bezeichnet.
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Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Rastzähne 11 a, 110a, 111a
und 112a der vier Kupplungszungen in ihrer Lage so zueinander angeordnet,
daß immer nur einer dieser Rastzähne in eine Rastausnehmung 4 b des Belichtungszeit-Einstellrings
4 eingreifen kann. Damit ist an Stelle einer Halbierung eines Skalenintervalls eine
achtfache Unterteilung desselben erzielt. Sämtliche der genannten Kupplungszungen
arbeiten hierbei mit den gleichen am Belichtungszeiteinstellring ausgebildeten Rastausnehmungen
4 b zusammen. Hierdurch ist einerseits ein besonders raumgünstiger Aufbau des Verschlusses
und andererseits eine kostensparende Herstellung desselben erzielt.
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Das Lösen sämtlicher Kupplungsvorrichtungen erfolgt, wie bereits erwähnt,
durch den Betätigungsring 9, welcher zu diesem Zweck vier gleichartig ausgebildete
Steuerflächen 20 besitzt, welche mit den Stiften 16, 160, 161, 162 der Kupplungszungen
zusammenarbeiten.
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Aus vorstehendem ergibt sich, daß eine Verwirklichung des Erfindungsgedankens
in der Art des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 eine hinsichtlich ihrer Bedienungs-
und Wirkungsweise besonders vorteilhafte Kupplungsvorrichtung zwischen im Normalzustand
miteinander gekuppelten Einstellringen darstellt. Diese besonderen Vorteile ergeben
sich zum einen daraus, daß grifftechnisch die Entkupplung der beiden Einstellringe
mit der Einstellbetätigung des den Betätigungsring tragenden Einstellrings zusammenfällt,
während zum anderen trotz Anordnung einer Rastentkupplungsvorrichtung eine praktisch
stetige Relativeinstellbarkeit des den Betätigungsring tragenden Einstellrings gegenüber
dem anderen Einstellring .erzielt ist. Der Bedienungsperson kommt somit weder die
Tatsache eines Entkuppelns noch die des Vorhandenseins einer Rastenkupplung zum
Bewußtsein, was zu einer überaschend einfachen Bedienungsweise führt: Im Ausführungsbeispiel
ist die Erfindung an einer photographischen Kamera mit Objektivverschluß gezeigt.
Hierauf ist die Erfindung indessen nicht beschränkt, sondern sie besitzt vielmehr
bei Kameras jeder Art, bei welchen zwei Einstellringe gekuppelt verstellt werden
sollen, Bedeutung. Dies gilt sowohl
für Ausführungen, bei welchen,
wie im Ausführungsbeispiel, die Kupplungsvorrichtung von den beiden Einstellringen
getragen wird, als auch für solche, bei welchen das bewegliche Kupplungsteil ortsfest
angeordnet ist.
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Auch im zweitgenannten Falle ist durch die Erfindung der Vorteil erzielt,
daß ein leichtes und müheloses Auffinden und Betätigen der Kupplungsvorrichtung
zum Zwecke eines Entkuppelns der Einstellringe gewährleistet ist.