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Zündanlage für Brennkraftmaschinen mit einer elektronischen Einrichtung
zur Verstellung des Zündzeitpunkts Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündanlage
für Brennkraftmaschinen mit einem in den Primärstromkreis einer Zündspule eingeschalteten
Transistor, der im Zündzeitpunkt den aus einer Gleichstromquelle gelieferten Primärstrom
der Zündspule unterbricht.
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Es sind bereits Zündanlagen bekanntgeworden, bei denen im Zündzeitpunkt
durch einen mechanisch betätigten Schalter oder einen von einem elektromagnetischen
Steuergenerator erzeugten Stromimpuls ein vorher stromleitender Transistor gesperrt
wird, der im Primärstromkreis einer Zündspule angeordnet ist. Es ist ferner bekannt,
zwischen einem mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine oder deren Nockenwelle
umlaufenden Steuergenerator und der Steuerelektrode eines elektronischen Schalters
frequenzabhängige Schaltelemente anzuordnen, mit denen die vom Steuergenerator gelieferte
Steuerspannung mit zunehmender Drehzahl phasenverschoben wird. Bei diesen bekannten
Verstellvorrichtungen für den Zündzeitpunkt stimmt infolge der festen Kupplung des
Generators mit der Kurbelwelle der Phasendrehwinkel und der Kurbelwellendrehwinkel
im Fall der Spätzündung überein. Durch die Phasenverschiebung wird der Zündzeitpunkt
bei höheren Drehzahlen in Richtung auf Frühzündung verstellt. Den bekannten Zündanlagen
ist das gemeinsame Merkmal eigen, daß sowohl bei nockenbetätigter Auslösung des
Zündzeitpunkts als auch bei Steuerung durch eine elektromagnetisch erzeugte Wechselspannung
im gesamten Drehzahlbereich der Stromflußwinkel konstant bleibt, wobei unter dem
Stromflußwinkel derjenige Winkel verstanden wird, den die Kurbelwelle jeweils zurücklegt,
solange die Primärwicklung der Zündspule zur Vorbereitung des nächsten Zündzeitpunkts
vom Primärstrom durchflossen wird. Dies bringt den Nachteil mit sich, daß bei steigenden
Drehzahlen die für den Aufbau des magnetischen Feldes in der Zündspule zur Verfügung
stehende Zeit stark verkürzt wird und deshalb die Zündleistung mit zunehmender Drehzahl
kleiner wird.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Zündanlage zu schaffen,
bei welcher sich auch bei hohen Drehzahlen eine ausreichend lange Magnetisierungszeit
und damit eine weitgehend drehzahlunabhängige Zündleistung ergibt. Diese Aufgabe
ist bei einer Zündanlage der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei welcher ein
monostabiler Multivibrator in einem Steuerzeitpunkt, der um den maximalen Verstellwinkel
vor dem oberen Totpunkt liegt, eingeschaltet wird und mit einer in Abhängigkeit
von Drehzahl und Leistung veränderbaren Verzögerungszeit selbst ausschaltet und
dabei einen Zündfunken auslöst, dessen Lage gegenüber dem oberen Totpunkt aus der
jeweiligen veränderbaren Verzögerungszeit bestimmt wird. Beim Erfindungsgegenstand
liegt daher der Steuerzeitpunkt früher als der früheste Frühzündungszeitpunkt, so
daß zur last- und drehzahlabhängigen Zeitpunktregelung stets eine entsprechende
Verzögerungszeit notwendig ist. Diese wird durch den Multivibrator bereitgestellt,
der beim Zurückkippen den Zündfunken auslöst. Infolge der kurzen Verzögerungszeit
ergibt sich eine bei hohen Drehzahlen ausreichend lange Magnetisierungszeit für
die Zündspule und damit drehzahlunabhängige Zündleistung.
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Weitere Einzelheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung
sind nachstehend an Hand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Hochspannungszündanlage zum
Betrieb einer Kraftfahrzeugbrennkraftmaschine in ihrem elektrischen Schaltbild;
Fig. 2, 3 und 4 zeigen Diagramme für die Verstellkennlinie der Zündanlage nach Fig.
1, Fig. 5 ein Schaubild zur Erklärung der Wirkungsweise der Zündanlage nach Fig.
1, Fig. 6 ein weiteres Diagramm zur Erklärung ihrer Wirkungsweise; Fig. 7 zeigt
eine zweite Hochspannungszündanlage in ihrem elektrischen Schaltbild.
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Die mit 10 bezeichnete Sechszylinderbrennkraftmaschine benötigt gemäß
Fig.2 im Vollastbetrieb (geknickter Linienzug 11) einen Zündverstellwinkel a, der
vom Wert 0 bei 500 U/min auf 10° bei
1250 U/min ansteigt, im Drehzahlbereich
bis etwa 2250 U/min annähernd gleichbleibt und dann ungefähr geradlinig bis auf
25° bei 3000 U/min ansteigt. Bei Teillast (Linienzug 12) dagegen ist bereits bei
1000 U/min ein Verstellwinkel von etwa 25° erforderlich. Im Bereich von 1250
bis 3000 U/min kann er unverändert beibehalten werden und liegt dabei wesentlich
über denjenigen Werten, die bei Vollast erforderlich sind.
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Die im folgenden näher beschriebene Zündanlage ist so eingestellt,
daß sie im Leerlauf eine größte Verzögerung von 25° ergibt und dadurch die auf 25°
Vorzündung liegende Grundeinstellung kompensiert. Nach der in Fig.3 mit 13 bezeichneten
Vollastkennlinie muß die Verzögerungseinrichtung bei 1250 U/min einen Verzögerungswinkel
(3 von 15 ergeben, damit der noch verbleibende Voreilungswinkel a von 10° gemäß
Fig. 2 erreicht wird.
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Fig. 4 läßt nun erkennen, welche Verzögerungszeiten Z durch die elektronische
Einrichtung erzielt werden müssen, damit die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Voreilungs-
bzw. Verzögerungswinkel bei den jeweiligen Drehzahlen der Brennkraftmaschine erreicht
werden können. Man ersieht aus Fig. 4, daß im Leerlauf bei einer Kurbelwellendrehzahl
der Brennkraftmaschine von 500 U/min eine Verzögerungszeit von 8,4 m/sec erforderlich
ist. Im Teillastbetrieb muß die Verzögerung gemäß der Kurve 15 so stark verkürzt
werden, daß sie bereits bei 1000 U/min annähernd den Wert 0 hat, während sie im
Vollastbetrieb bei gleicher Drehzahl immer noch 3 msee beträgt. Diese Verzögerungszeiten
werden durch die im folgenden näher beschriebene Einrichtung erzielt.
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Mit der in Fig. 1 und 7 bei 20 angedeuteten Nockenwelle der Brennkraftmaschine
10 ist die umlaufende Elektrode 21 eines Verteilers gekuppelt, dessen feststehende
Elektroden 22 mit je einer der Zündkerzen 23 der Brennkraftmaschine über je ein
Zündkabel 24 verbunden sind. In der Zeichnung ist der besseren übersichtlichkeit
halber nur das von einer der feststehenden Elektroden zur Zündkerze des sechsten
Zylinders führende Zündkabel dargestellt.
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An die umlaufende Verteilerelektrode ist ein Wicklungsende der zusammen
mit einer Primärwicklung 27 auf einen gemeinsamen Eisenkern 28 aufgebrachten Sekundärwicklung
29 einer Hochspannungszündspule angeschlossen. Die Primärwicklung 27 liegt mit ihrem
einen Ende an einer Masseleitung 30, die zur Minusklemme einer mit 31 angedeuteten
12-V-Batterie führt, während ihr anderes Ende mit dem Kollektor eines Transistors
40 verbunden ist, dessen Emitter an der mit der Plusklemme der Batterie verbundenen
Sammelleitung 32 liegt. Der Transistor 40 wird durch eine im folgenden näher
beschriebene elektronische Kippeinrichtung gesteuert, die in der Zeichnung mit unterbrochenen
Linien 35 umrahmt ist. Die Kippeinrichtung 35 liefert einen in Abhängigkeit von
der Drehzahl und der Drosselklappenstellung der Brennkraftmaschine 10 veränderbaren
Impuls, dessen Ende den Zündungsaugenblick bestimmt.
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Dieser Impuls setzt dann ein, wenn ein aus einem beweglichen Schaltarm
37 und einem zugehörigen Schaltnocken 38 bestehender Steuerschalter geschlossen
wird. Der Schließungszeitpunkt dieses Schalters ist um einen Drehwinkel gegenüber
dem Zündzeitpunkt versetzt, der größer ist als derjenige Bereich, innerhalb dessen
der Zündzeitpunkt verstellt werden muß. Der Nocken 38 des Schalters sitzt auf einer
Antriebswelle, die mit der Nockenwelle 20 über ein Getriebe 39 verbunden
ist, das während je einer Umdrehung der Nockenwelle den Unterbrechernokken 38 sechsmal
in seine Schließstellung bringt. In Reihe mit dem beweglichen Schaltarm 37 liegt
ein an die Plusleitung 32 angeschlossener Widerstand 41 von 20 kOhm. Vom Verbindungspunkt
dieses Widerstands mit dem beweglichen Schaltarm zweigt ein Koppelkondensator 42
von 0,025 J ab und führt einerseits zu einem Widerstand 43 von 5 kOhm und andererseits
zu einem Gleichrichter 44 aus Silizium. An diesen ist außer der Basis B eines zur
Kippeinrichtung 35 gehörenden Transistors 45 ein zur Plusleitung 32 führender Widerstand
46 von 5 kOhm und ein weiterer Widerstand 47 von 10 kOhm angeschlossen. Dieser liegt
mit seinem anderen Ende am Kollektor K eines zweiten, ebenfalls zur Kippeinrichtung
35 gehörenden Transistors 50,
der mit seinem Emitter unmittelbar an die Plusleitung
32 angeschlossen ist. In der Basisleitung des Transistors 50 liegt ein die Kippdauer
der Kippeinrichtung beeinflussendes Zeitglied, bestehend aus einem Widerstand
51 von 100 kOhm und einem Kondensator 52 von 0,1 #iF sowie zwei mit dem Zeitglied
in Reihe geschaltete Widerstände 53 und 54, von denen jeder einen Wert von 3 kOhm
hat. Das Ende des Widerstandes 54 ist an einen in der Zeichnung mit P angedeuteten
Verbindungspunkt angeschlossen, von dem ein zum Kollektor des Transistors 45 führender
Widerstand 55 von 500 Ohm und ein zur Minusleitung 30 führender Widerstand 56 von
5 kOhm abzweigt. Der Emitter des Transistors liegt an einem Spannungsteiler aus
einem an die Minusleitung 30 angeschlossenen Widerstand 57
von 5 kOhm
und einem an die Plusleitung 32 angeschlossenen Widerstand 58 von 500 Ohm.
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Zur Veränderung der Kippdauer des Kippgerätes 35 ist ein Steuergerät
vorgesehen, das im wesentlichen folgende Hauptteile aufweist: Einen von der Nockenwelle
20 angetriebenen Wechselstromgenerator 60 mit einem auf der Nockenwelle
20 angeordneten umlaufenden Dauermagnet 61 und zwei feststehenden, von diesem
bei seinem Umlauf induzierten Wicklungen 62 und 63, ferner vier in Graetz-Schaltung
miteinander verbundene Gleichrichter 65, die auf einen Glättungskondensator 66 und
ein an den Widerstand 54 angeschlossenes Potentiometer 67 arbeiten, sowie vier weitere
in Graetz-Schaltung miteinander verbundene Trockengleichrichter 70, die an die andere
Wicklung 62 des Generators angeschlossen sind und auf eine nichtlineare Brücke arbeiten.
Diese besteht aus zwei Widerständen 71 und 72, die jeweils in zwei gegenüberliegenden
Brückenzweigen angeordnet sind, während in den beiden anderen Brückenzweigen zwei
Gleichrichter 74 und 75 liegen. Die mit ihrer einen Diagonale an die Gleichrichter
70 angeschlossene nichtlineare Brücke ist so abgestimmt, daß in ihrem anderen Diagonalzweig,
mit dem sie parallel zum Widerstand 53 in das Kippgerät eingekoppelt ist, eine Spannung
entsteht, die mit der Drehzahl der Brennkraftmaschine zunächst etwa linear ansteigt,
zwischen 1500 und 2000 U/min ein flaches Maximum von 0,7 V hat und dann im oberen
Drehzahlbereich annähernd linear wieder auf 0 absinkt.
Zur Erklärung
der Wirkungsweise wird zunächst davon ausgegangen, daß sowohl die am Widerstand
54 von der Wicklung 63 und den Gleichrichtern 65 erzeugte Steuerspannung U 1 als
auch die von der Wicklung 62 des Generators 60 am Widerstand 53 erzeugte Spannung
U 2 den Wert 0 hat, obwohl die Brennkraftmaschine bei einer bestimmten Drehzahl
läuft. Bei jeder Umdrehung des Steuernockens 38 wird dann der über den Widerstand
41 gehende Stromkreis geschlossen und der Koppelkondensator 42 über den Schaltarm
37 mit der Minusleitung 30 in Verbindung gebracht. Der in diesem Augenblick ungeladene
Koppelkondensator 42 versucht, sich über den Widerstand 58, die Emitterbasisstrecke
des Kollektors 45 und den Gleichrichter 44 auf die Spannung der Batterie 31 aufzuladen,
wobei der einsetzende Ladestrom bewirkt, daß der vorher gesperrte Transistor 45
stromleitend wird und einen Kollektorstrom J1 von etwa 1,8 mA zu führen vermag.
Dieser erzeugt am Widerstand 56 einen Spannungsabfall von 9 V und verschiebt
dabei das Basispotential des Transistors 50 auf wesentlich höhere Werte als das
an dessen Emitterelektrode liegende Potential der Plusleitung 32, weil in den Pausen
zwischen zwei Schließungen des Schaltarms 37 der Transistor 50 stromleitend ist
und sich der zum Zeitglied gehörende Kondensator 52 daher auf eine Spannung aufzuladen
vermag, die durch das dann herrschende Emitterpotential von etwa 11 V und den am
Entladewiderstand 51 des Zeitgliedes entstehenden Spannungsabfall bestimmt
wird. Dieser beträgt .etwa 10 V und addiert sich zu dem im Schließungsaugenblick
infolge des einsetzenden Kollektorstroms J 1 entstehenden Potential von 9
V des Punktes P, so daß das Basispotential des Transistors 50 auf 19 V angehoben
wird und der Transistor 50 daher in seinen Sperrzustand gelangt. Gleichzeitig wird
der in der Stromzuführungsleitung zur Primärwicklung 27 der Zündspule liegende Transistor
40 stromleitend und bewirkt, daß im Eisenkern 28 ein magnetisches Kraftfeld aufgebaut
wird. Dieses erzeugt in der mit dem Verteiler verbundenen Sekundärwicklung 29 einen
zur Zündung der Brennkraftmaschine ausreichenden Spannungsstoß, sobald der Transistor
40 wieder gesperrt wird, wenn die Kippeinrichtung 35 nach Ablauf ihrer durch das
Zeitglied 51 und 52 bestimmten Kippdauer in ihren vor dem Schließen des Schaltarms
37 herrschenden Betriebszustand zurückkippt.
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Dieses Zurückkippen erfolgt dann, wenn sich der Kondensator 52 von
seiner anfänglichen Ladespannung von 10 V über den Widerstand 51 so weit entladen
hat, daß trotz des Spannungsabfalls am Widerstand 56 das Potential der Basis des.
Transistors 50 unter den Wert von 12 V absinkt. In diesem Augenblick wird der Transistor
50 wieder leitend und vermag über seinen mit 59 bezeichneten und einen Wert von
5 kOhm aufweisenden Kollektorwiderstand einen Strom J2 zu führen. Der dann am Widerstand
59 entstehende Spannungsabfall von etwa 10V bewirkt, daß der seither in stromleitendem
Zustand gehaltene Transistor 45 in seinen Sperrzustand zurückkehrt.
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Der eben beschriebene Vorgang ist in Fig.5 schaubildlich dargestellt.
Mit t 1 ist derjenige Zeitpunkt bezeichnet, in dem der Schaltarm 37 vom Nocken 38
in seine Schließstellung gebracht und das Potential p des Verbindungspunktes P von
seinem seitherigen Wert von 0,9 V durch den einsetzenden Kollektorstrom J
1 des Transistors 45 auf 9 V angehoben wird. Gleichzeitig erhöht sich
das in Fig. 5 mit einer unterbrochenen Linie b angedeutete Potential der Basis des
Transistors 50 auf 19 V, da dieses um den Wert der Ladespannung UL von 10 V des
Kondensators 52 angehoben wird.
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Wenn dagegen der Schleifer des Potentiometers 67,
der mit der
nicht dargestellten Drosselklappe der Brennkraftmaschine gekuppelt und außerdem
über ein Gestänge mit einem ebenfalls nicht dargestellten Fußhebel zur Verstellung
der Drosselklappe verbunden ist, bei Verstellung der Drosselklappe auf Teillast
von seiner mit e bezeichneten Endstellung in die Nähe mit seiner mit a bezeichneten
Anfangsstellung verschoben wird und dabei von der am Potentiometer 67 erzeugten,
durch die Wicklung 63 des Generators 60 bereitgestellten Steuerspannung einen Teil
U 1 von beispielsweise 2 V abgreift, wird das Potential der Basis des Transistors
50 um den gleichen Betrag erniedrigt, sobald der Schaltarm 37 schließt und
den Transistor 45 stromleitend macht. Dies ist in Fig. 5 mit einer durch eine strichpunktierte
Linie angedeuteten Kurve b' angedeutet. In diesem Falle erreicht das Basispotential
bereits zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt t3 den Wert des auf 12 V liegenden
Emitterpotentials. Der Transistor 40 im Versorgungsstromkreis der Zündspule
wird dann schon im Zeitpunkt t 3 gesperrt, so daß der Zündfunke ebenfalls in diesem
früheren Zeitpunkt entsteht.
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Parallel zur Zeitachse ist in Fig. 5 eine Skala für den Drehwinkel
T der Brennkraftmaschine aufgetragen und dabei angenommen, daß die Brennkraftmaschine
mit einer gleichbleibenden Drehzahl von 1500 U/min läuft. Zur Erklärung der Wirkungsweise
ist ferner angenommen, daß einer der Kolben der Brennkraftmaschine in dem durch
360°-Kurbelwellenwinkel angedeuteten Zeitpunkt 14 seinen oberen Totpunkt erreicht.
Dann ist bereits 10° vor Erreichung dieser oberen Totpunktstellung im Zeitpunkt
t2 bei einem Drehwinkel 99 von 350° der Zündfunke durch Sperren des Transistors
40 erzeugt worden, während der noch wesentlich früher liegende Schließzeitpungt
t l des Schaltarms 37 bei einem Drehwinkel (p von 308° liegt. Die vom Kippgerät
35 erzielte Verzögerung reicht dann vom Zeitpunkt t l bis zum Zeitpunkt t 2 und
erstreckt sich über einen Kurbelwellendrehwinkel von 42°. Wenn dagegen die Brennkraftmaschine
bei Teillast betrieben wird und der Abgriff des Potentiometers 67 gegen seine mit
n bezeichnete Anfangsstellung verschoben ist, reicht bei gleicher Drehzahl der Brennkraftmaschine
die Verzögerungszeit nur vom Zeitpunkt t 1 bis zum Zeitpunkt t 3. Gegenüber dem
oberen Totpunkt bei 360° ergibt sich dann ein Voreilungswinkel a von 25°, weil die
im Zeitpunkt t3 durch Sperren des Transistors 40 ausgelösten Zündfunken bei
einem Drehwinkel (p von 335° auf die Zündkerzen der Brennkraftmaschine gelangen.
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Während die Steuerspannung U 1 nur dann voll wirksam wird,
wenn die Brennkraftmaschine unter voller Last läuft und daher der Schleifer des
Potentiometers 67 auf seiner Endstellung e steht, ist die in der Wicklung 62 des
Generators 60 erzeugte und in den Gleichrichtern 70 gleichgerichtete zweite Steuerspannung
U2, die über die nichtlineare Brücke am Widerstand 53 in die Basisleitung
des Transistors 50 eingekoppelt wird, auch bei Teillastbetrieb der
Brennkraftmaschine
voll wirksam. Sie bewirkt, daß die durch das Kippgerät 35 erzeugte Verzögerungszeit
Z gemäß Fig. 4 bei steigender Drehzahl von etwa 1250 Umdrehungen ab sich nicht in
der mit einer unterbrochenen Linie 16 angedeuteten Kurve bei Vollastbetrieb fortsetzt.
Die dargestellte Kurve der Verzögerungszeit geht vielmehr von dort ab mit einer
stark verminderten Neigung bis etwa 2250 Umdrehungen weiter und deutet eine nur
geringfügig kleiner werdende Verzögerungszeit an, die dann allerdings von Drehzahlen
über 2250 U/min ab sich rasch auf den Wert 0 bei 3000 U/min vermindert. Nach Fig.
6 liefert die Wicklung 62 wegen des spannungsabhängigen Gesamtwiderstandes der nichtlinearen
Brücke eine Steuerspannung U2, die im Drehzahlbereich unterhalb von 2000 U/min annähernd
proportional mit der Drehzahl ansteigt, bei 2000 U/min ein flaches Maximum von etwa
0,65 V hat und dann ziemlich steil abfällt. Die Steuerspannung U 2 hat die in der
Zeichnung durch einen Pfeil angedeutete Richtung. Sie addiert sich daher zur Ladespannung
UE des Kondensators 52 und bewirkt, daß der Transistor 50 erst zu einem späteren,
in Fig. 5 mit t 5 bezeichneten Zeitpunkt zurückkippt und dabei den Zündvorgang auslöst.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist eine mit den gleichen
Bezugszeichen versehene Kippeinrichtung 35 vorgesehen, die jedoch auf den im Versorgungsstromkreis
der Primärspule 27 liegenden Transistor 40 nur mittelbar einwirkt, und zwar
über eine zweite Kippeinrichtung 80, die dazu bestimmt ist, den Transistor 40 zu
steuern und diesen jeweils zur Erzeugung eines von der Drehzahl der Brennkraftmaschine
in seiner Dauer unabhängigen, durch die Primärwicklung 27 gehenden Stromimpulses
zu veranlassen. Dieses zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich daher in vorteilhafter
Weise von dem ersten Ausführungsbeispiel, weil die Primärspule 27 in der Anlage
nach Fig. 7 mit Stromimpulsen gleichbleibender Länge versorgt wird, während dort
die Stromimpulse mit zunehmender Drehzahl der Brennkraftmaschine kürzer werden und
daher die Höchstdrehzahl der Brennkraftmaschine durch die Ladezeitkonstante der
Zündspule begrenzt wird. Dadurch wird die Zündspule auch bei niedrigen Drehzahlen
nur mit der zur Bildung ausreichender Zündfunken notwendigen Energie gespeist und
bei niedrigen Drehzahlen eine wesentliche Stromersparnis und bessere Ausnutzung
des Transistors 40
erzielt.
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Die Kippeinrichtung 80 ist über einen Koppelkondensator 81
von 1000 pF an die Kollektorelektrode des Eingangstransistors 45 der Kippeinrichtung
35 angeschlossen. Der Koppelkondensator führt zur Basis eines Transistors 85, zu
einem mit der Plusleitung 32 verbundenen Widerstand 82 von 5 kOhm und zu einem Widerstand
83, der an die Kollektorelektrode eines zweiten, ebenfalls zur Kippeinrichtung 80
gehörenden Transistors 90 angeschlossen ist. An die den beiden. Kippeinrichtungen
gemeinsame Minusleitung 30 ist ein Widerstand 86 von 5 kOhm, der zur Kollektorelektrode
des Transistors 85 führt, sowie ein Widerstand 87 von ebenfalls 5 kOhm, der zusammen
mit einem in die Emitterleitung des Transistors 85 eingeschalteten Widerstands 88
von 500 Ohm einen Spannungsteiler zur Bestimmung der Emittervorspannung des Transistors
85 bildet, und ferner ein Widerstand 89 angeschlossen, der die Kollektorelektrode
des Transistors 90 mit der Minusleitung 30 verbindet. Die Basis des mit seiner
Emitterelektrode unmittelbar an die Plusleitung 32 angeschlossenen Transistors 90
ist über ein Zeitglied mit dem Kollektor des Transistors 85 verbunden. Das Zeitglied
besteht aus einem Kondensator 91 und einem dazu parallel geschalteten Entladewiderstand
92. Dieses Zeitglied bestimmt die Zeitdauer der über den Transistor 40 und die Primärwicklung
27 der Zündspule gehenden Stromimpulse, die bei ihrem Ende jeweils einen Zündspannungsstoß
in der Hochspannungswicklung 29 erzeugen.
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In Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 ist beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 7 ein Generator verwendet, dessen Läufer 61 mit der Nockenwelle 20 der
Brennkraftmaschine gekuppelt ist und sechs sternförmig angeordnete Stabmagnete 61
aufweist. In Umfangrichtung des Läufers zeigen die Stabmagnete in ihren freien Enden
abwechslungsweise Nord- und Südpole. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel sind zwei
Wicklungen 62 und 63 vorgesehen, die mit je einer Gleichrichter-Grenz-Schaltung
aus vier Gleichrichtern 65 bzw. 70 verbunden sind und an Widerständen 54 und 53
in der Basisleitung des zum ersten Kippgerät 35 gehörenden Transistors die erforderlichen
Steuerspannungen U 1 und U2 zur Änderung der Kippdauer des Kippgeräts liefern. Sie
sitzen auf jeweils einem von zwei Ankern 96 und 97, von denen jeder einem anderen
Polpaar des Läufers 61 gegenübersteht. Das dritte Polpaar des Läufers durchsetzt
in der gezeichneten Stellung einen dritten Anker 98, auf dem eine Wicklung 99 sitzt,
deren Enden mit vier untereinander ebenfalls in Graetzschaltung angeordneten Trockengleichrichtern
100 verbunden sind. Bei jedem Umlauf des Läufers 61 entstehen in der Wicklung
99 sechs Spannungsstöße von abwechselnder Polarität. Diese sind in der Zeichnung
mit 101 angedeutet und werden in den Gleichrichtern 100 derart gleichgerichtet,
daß an der Basis des Transistors 45 Spannungsstöße von der mit 102 angedeuteten
Form entstehen. Jeder dieser Spannungsstöße bewirkt, daß der vorher gesperrte Transistor
45 stromleitend wird und dabei den vorher geöffneten Transistor 50 sperrt. In der
oben angegebenen Weise kehrt der Transistor 45 erst dann nach einer durch die Steuerspannungen
U 1 und U2 bestimmten Verzögerungszeit in seinen Ruhezustand zurück, wenn sich das
aus dem Widerstand 51 und dem Kondensator 52 bestehende Zeitglied so weit entladen
hat, daß das Potential der Basis des Transistors 50 unter dessen Emitterpotential
abgesunken ist. Sobald der Transistor 45 in seinen Sperrzustand durch den Transistor
50 zurückgesteuert wird, bekommt gleichzeitig der Eingangstransistor 85 des
zweiten Kippgerätes 80 über den Koppelkondensator 81 einen Steuerimpuls. Dieser
Impuls bewirkt, daß der vorher gesperrte Transistor 85 stromleitend wird und den
vorher stromleitenden Transistor 90 über das aus dem Kondensator 91 und dem parallel
geschalteten Widerstand 92 bestehende Zeitglied sperrt. Gleichzeitig wird auch der
vorher gesperrte Transistor 40 in der Stromzuführungsleitung zur Primärspule 27
stromleitend. Der dann über den Transistor 40 gehende Strom erzeugt in der Zündspule
ein Magnetfeld, das so lang aufrechterhalten wird und erst dann unter Bildung eines
Zündspannungsstoßes in der Sekundärwicklung 29 zusammenbricht, wenn der Transistor
85 und gleichzeitig mit ihm der
Transistor 40 nach Ablauf der Entladung
des Kondensators 91 vom Transistor 90 in den anfänglichen Sperrzustand zurückgesteuert
wird.