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Spaltlampenger ät zur Augenuntersuchung Die Erfindung betrifft ein
Spaltlampengerät zur Augenuntersuchun g mit einer Beleuchtungseinrichtung, mittels
welcher ein flaches Lichtbüschel ins Auge geworfen werden kann, und mit einem Mikroskop
zur Beobachtung des Auges, wobei Mikroskop und Beleuchtungseinrichtung völlig unabhängig
voneinander auf um eine gemeinsame, feste Vertikalachse schwenkbaren Trägern derart
montiert sind, daß die Beleuchtungseinrichtung in jeder Betriebslage frei zwischen
Mikroskop und Auge durchgeschwenkt werden kann. Im folgenden wird unter dem Auge
stets das zu untersuchende Auge des Patienten verstanden.
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Bisher war es im allgemeinen üblich, die Untersuchung mit einem Lichtbüschel
von flachem, vertikal stehendem Querschnitt, im folgenden kurz vertikales Lichtbüschel
genannt, vorzunehmen, dessen Einfallrichtung unter einem bestimmten Winkel zur optischen
Achse des Beobachtungsmikroskops bzw. zur Beobachtungsrichtung steht. Um sowohl
den Einfallwinkel des Lichtbüschels als auch die Beobachtungsrichtung beliebig wählen
zu können, sind sowohl die Beleuchtungseinrichtung als auch das Mikroskop um eine
gemeinsame, durch den Ort des scharfen Spaltbildes gehende Vertikalachse schwenkbar,
wobei der Winkel zwischen dem Lichtbüschel und der optischen Achse des Mikroskops
sehr gering oder sogar Null werden kann, weil die Beleuchtungseinrichtung frei zwischen
dem Auge und dem Mikroskop vorbeigeschwenkt werden kann.
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Es gibt Fälle, wo es erwünscht ist, ein Lichtbüschel von flachem,
horizontal liegendem Querschnitt, im folgenden kurz horizontales Lichtbüschel genannt,
in das zu untersuchende Auge zu werfen, dessen Einfall richtung wiederum zur Beobachtungsrichtung
unter einem bestimmten Winkel stehen soll. Bei einem bekannten Spaltlampengerät
mit zwischen dem Auge und dem Mikroskop angeordneter Beleuchtungseinrichtung ist
die Möglichkeit vorhanden, das Lichtbüschel stets unter einem gleichbleibenden Winkel
von schräg unten ins Auge zu werfen und dabei die Spaltblende der Beleuchtungseinrichtung
derart drehbar anzuordnen, daß sowohl ein horizontales als auch ein vertikales Lichtbüschel
ins Auge geworfen werden kann. Dabei macht sich der große Mangel bemerkbar, daß
der Einfallwinkel des horizontalen Lichtbüschels nicht verändert werden kann.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Mangel zu beheben.
Das erfindungsgemäße Spaltlampengerät ist dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungseinrichtung
an ihrem um die erwähnte gemeinsame Vertikalachse schwenkbaren Träger um eine
Horizontalachse
derart schwenkbar gelagert ist, daß die Einfallsneigung des Lichtbüschels bezüglich
der optischen Achse des Mikroskops durch Verschwenkung der Beleuchtungseinrichtung
um ihre horizontale bzw. vertikale Schwenkachse in vertikaler und völlig unabhängig
davon in horizontaler Richtung einstellbar ist, ohne daß der Ort der scharfen Abbildung
der Spaltblende verändert wird. Dadurch werden die Möglichkeiten zur Augenuntersuchung
wesentlich erweitert, indem sowohl das vertikale als auch das horizontale Lichtbüschel
innerhalb bestimmter Grenzen unter jedem beliebigen Winkel zur Beobachtungsrichtung
ins Auge geworfen werden kann.
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Bei bekannten Geräten mit gemeinsamer fester Vertikalachse für die
Beleuchtungseinrichtung und das Mikroskop besteht nur eine Einstellbarkeit der Beleuchtungseinrichtung
um die gemeinsame Vertikalachse, so daß die Möglichkeit fehlt, dem ins Auge einfallenden
flachen Lichtbüschel auch eine Neigung gegenüber der die optische Achse des Mikroskops
enthaltenden Horizontalebene zu erteilen. Gerade diese letztgenannte Möglichkeit
stellt aber eine erhebliche Bereicherung der Spaltlampenmikroskopie dar.
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Es ist allerdings auch bereits ein Gerät bekannt, bei dem die Beleuchtungseinrichtung
mittels zweier Schwenkarme am Mikroskop aufgehängt ist, wobei der mit dem Mikroskop
verbundene Arm um eine mit der optischen Achse des Mikroskops zusammenfallende
Horizontalachse
schwenkbar ist, während der andere, die Beleuchtungseinrichtung tragende Arm um
eine senkrecht zur erwähnten Horizontalachse stehende Achse eines die beiden Anme
verbindenden Gelenkes drehbar ist. Die für die praktische Handhabung des Gerätes
durch den Arzt besonders wichtige völlige Unabhängigkeit der Einstellbarkeit jeder
gewünschten Größe fehlt diesem Gerät. Mit jeder Schwenkung des Mikroskops um seine
zusätzlich noch vorhandene vertikale Schwenkachse wird auch die Beleuchtungseinrichtung
mitgeschwenkt, und umgekehrt. Da das Mikroskop an sich bereits schwenkbar gelagert
ist und dann wiederum über zwei Arme bzw. zwei Gelenke die Beleuchtungseinrichtung
mit dem Mikroskop verbunden ist, wird eine genügend stabile Aufhängung der Beleuchtungseinrichtung
nur schwer erreicht. Um von einer bestimmten Einstellung des Einfallwinkels des
Beleuchtungsbüschels ins Auge eine andere beliebige Einstellung zu erreichen, sind
im allgemeinen Falle stets beide Arme bzw. Gelenke, durch welche die Beleuchtung
mit dem Mikroskop verbunden ist, zu verstellen, auch wenn nur die eine, also entweder
die vertikale oder die horizontale Komponente des Einfallwinkels zu ändern ist.
Mit anderen Worten, eine unabhängige Einstellung beider Komponenten des Einfallwinkels
ist im allgemeinen Falle nicht möglich. Es kommt daher zu den bereits erwähnten
Nachteilen rein konstruktiver Art eine erhebliche Erschwerung in der Bedienung dieses
bekannten Gerätes, was beim Erfindungsgegenstand alles vermieden ist.
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Die Beleuchtungseinrichtung des erfindungsgemäßen Gerätes wird vorzugsweise
über der Achse des Mikroskops angeordnet, wo für deren Verschwenkung um die Horizontalachse
genügend Raum zur Verfügung steht, und der Beleuchtungsstrahl wird über einen Reflektor
in das Auge geworfen. Dabei ist es von besonderem Vorteil für die praktische Gestaltung,
die erwähnte Horizontalachse der Beleuchtungseinrichtung am Ort des in bezug auf
den als Spiegel wirkenden ortsfesten Reflektor virtuellen Spiegelbildes der scharfen
Abbildung der Spaltblende anzuordnen. In diesem Falle wird es unnötig, die ganze
Beleuchtungseinrichtung um zwei senkrechte, je durch das Auge gehende Achsen schwenkbar
zu gestalten, wie dies bei der oben an letzter Stelle erwähnten bekannten Ausführung
der Fall ist.
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Um nicht nur die Komponenten des Einfallwinkels der Spaltbeleuchtung,
sondern auch die Richtung derselben unabhängig von den übrigen Größen einstellen
zu können, wird die Spaltblende der Beleuchtungseinrichtung vorzugsweise gegenüber
dem Reflektor drehbar angeordnet.
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Um den Strahlengang des Mikroskops nach Möglichkeit durch den Reflektor
nicht zu stören, wird dieser mit Vorteil mit einem schmalen, in die Achse des Mikroskops
ragenden Teil und einem außerhalb der Achse des Mikroskops liegenden breiteren Teil
ausgeführt.
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Wird das Gerät mit einer Hruby-Vorsatzlinse ausgerüstet, so wird,
um die erwähnte besonders günstige Anordnung der schwenkbaren Beleuchtungseinrichtung
über dem Mikroskop zu ermöglichen, die Schwenkbewegung des Mikroskops mit Vorteil
über dessen Träger unterhalb der optischen Ebene des Mikroskops auf die Vorsatzlinse
übertragen. Dabei kann die Vorsatzlinse auf einer Stütze angeordnet sein, welche
quer zur Beobachtungsrichtung gerade-
geführt ist und welche unverdrehbar, aber radial
beweglich in einen der Schwenkbewegung des Mikroskops folgenden Teil greift. Dieser
Teil kann vorzugsweise als am oberen Ende der festen Vertikalachse angebrachte,
mit dem Mikroskopträger gekuppelte Platte mit einer diametralen Nut ausgebildet
sein, in welche Nut die Stütze der Vorsatzlinse unverdrehbar, aber längsverschiebbar
eingreift.
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Um entsprechend der vielseitigen Einstellbarkeit der Beleuchtungseinrichtung
auch die Hrubylinse jeweils in optimale Lage für einen günstigen Strahlengang und
minimale Reflexwirkung bringen zu können, wird sie vorzugsweise durch ein bewegliches
Gestänge mit ihrer Stütze verbunden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Spaltlampengerätes dargestellt.
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Fig. 1 ist eine Gesamtansicht des Gerätes; Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt
durch die Beleuchtungseinrichtung in der Ebene des Strahlengangs; Fig. 3 zeigt die
Beleuchtungseinrichtung teilweise in Ansicht und teilweise im Schnitt quer zur Ebene
des Strahlengangs; Fig. 4 ist ein Schnitt durch einen Teil der Einstellvorrichtung
für die Spaltblende der Beleuchtungseinrichtung; Fig. 5 ist eine Ansicht der Stütz-
und Haltevorrichtung für den Patienten teilweise im Schnitt; Fig. 6 ist ein Schnitt
nach Linie VI-VI in Fig. 5, und Fig. 7 ist ein Teilschnitt nach Linie VII-VII in
Fig. 6.
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Das Spaltlampengerät besitzt einen feststehenden Tisch, auf welchem
eine Platte 2 in an sich bekannter Weise auf Rollen 3 und einer kugeligen Stütze
4 beweglich abgestützt ist. Die Stütze 4 kann mittels eines Betätigungsgriffes 5
geschwenkt werden, um die Platte 2 auf dem Tisch 1 fein einzustellen. Die Platte
2 trägt eine Nabe 6, in welcher eine Säule 6' geführt ist, auf welcher ein Arm 7
mit einem binokularen Beobachtungsmikroskop 8 bekannter Bauart schwenkbar gelagert
ist. In der folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen wird als Achse dieses binokularen
Mikroskops stets die Symmetrieachse der Objektive beider optischen Systeme bezeichnet.
Über dem Schwenkarm 7 ist auf der Säule 6 ein weiterer Arm 9 unabhängig schwenkbar
gelagert, welcher als Träger der Beleuchtungseinrichtung des Spaltlampengerätes
dient. Die Arme 7 und 9 können mittels einer Stellmutter 10 über einen Arm 11 und
eine Nabe 12 gegenüber der Platte 2 vertikal verstellt werden.
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Mit dem Arm 9 ist ein Tragorgan 13 verbunden, auf dessen oberes Ende
ein Halter 14 für einen Spiegel 15 der in Fig. 3 ersichtlichen Form aufgesetzt ist.
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In eine mittlere Erweiterung 16 des Tragorgans 13 ist eine Schwenkachse
17 fest eingesetzt, auf welcher zwei Naben 18 schwenkbar gelagert sind. Die Naben
18 stehen unter dem axialen Druck von Reibscheiben 19, die unverdrehbar auf den
rechteckig angefrästen Enden der Achse 17 sitzen und durch je eine Tellerfeder 20
belastet sind. Dadurch ist eine Drehung der Naben 18 auf der Achse 17 nur unter
Überwindung einer gewissen Reibung möglich. In die Naben 18 sind beidseitig Tragsäulen
21 bzw. 22 eingesetzt. Die nach unten ragenden Säulen 21 tragen einen Lagerkörper
23, in welchem eine mittels Knöpfe 24 drehbare Steuerwelle mit etwas Reibung drehbar
ist. An dieser nicht näher dargestellten Steuerwelle ist eine
Steuerrolle
25 exzentrisch gelagert, die mit einem Betätigungsstift 26 in später erläuterter
Weise zusammenarbeitet. Die nach oben ragenden Tragsäulen 22 sind an den Stellen
22' verjüngt, um den Strahlengang des Mikroskops möglichst wenig zu beeinträchtigen.
und tragen einen Tubus 27 der Beleuchtungseinrichtung, in welchen Tubus das Objektiv
28 der Beleuchtungseinrichtung eingesetzt ist. Auf den Tubus 27 ist ein weiterer
Tubus 29 drehbar aufgesetzt, welcher das eigentliche Beleuchtungsgehäuse 30 mit
der Glühlampe 31 und dem Kondensator 32 trägt. Im Beleuchtungsgehäuse 30 sind zwei
schalenartige Backen 33 mit halbzylindrischen Lagerflächen 34 um Zapfen 35 schwenkbar
angeordnet. Mit den Backen 33 sind die beiden Schneiden 36 einer Spaltblende verbunden,
und jede Backe 33 trägt je eine Steuerrolle 37. Die Steuerrollen 37 arbeiten mit
einem Steuerkörper 38 der in Fig. 3 ersichtlichen Form zusammen. Der Steuerkörper
38 ist mit einer Betätigungsstange 39 verbunden, die sich auf einen Flansch 40 einer
auf dem Tubus 27 axial verschiebbaren Büchse 41 abstützt. Der Betätigungsstift 26
stützt den Flansch 40 von unten. Der Tubus 29 mit dem Beleuchtungsgehäuse 30 kann
mittels eines Betätigungsgriffes 29' auf dem Tubus 27 gedreht werden, wobei die
Betätigungsstange 39 über den Flansch 40 gleitet.
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Am Tisch 1 ist mittels zweier Säulen 42 ein Stirnbügel 43 der Stütz-
und Haltevorrichtung für den Patienten befestigt. Die Kinnstütze 44 sitzt auf einem
Träger 45, welcher an der einen der Säulen 42 geführt und an der anderen Säule 42
mittels einer Büchse 46 gelagert ist, die durch Drehen einer Stellmutter 47 in der
Höhe verstellt werden kann, um die Stütz- und Haltevorrichtung der Kopfgröße des
Patienten anzupassen. Der Träger 45 ist an seiner Unterseite mit einer Nut 48 versehen,
in deren Flanken Führungsnuten 49 eingearbeitet sind. In den Nuten 49 ist ein Schlitten
50 mittels Rollen 51 längs der Nut 48 geradlinig verschiebbar gelagert. Mit dem
nach vorn ragenden Ende des Schlittens 50 ist eine Hülse 52 verschraubt und mittels
einer Gegenmutter 53 gesichert. In radiale Bohrungen der Hülse 52 sind Kugeln 54
frei drehbar eingesetzt, die sich innen auf eine in der Hülse 52 vertikal verschiebbare
Stütze 55 und außen auf eine leicht konische Hülse 56 stützen.
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Über dem oberen, verdickten Ende der Hülse 56 ist eine Betätigungsmutter
57 auf ein Gewinde der Hülse 52 aufgesetzt.
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Die Säule55 greift mit ihrem unteren Ende, an welchem durch seitliche
Anfräsungen ein Kamm 58 von rechteckigem Querschnitt gebildet ist, in eine Nut 59
entsprechenden rechteckigen Querschnitts, welche sich diametral durch eine am oberen
Ende der Säule 6' drehbar gelagerte Platte 60 erstreckt. Die Platte 60 ist durch
einen mit der Nabe des Armes 7 verschraubten Keil 61 derart mit dem Mikroskop 8
gekuppelt, daß die Drehbewegungen des Mikroskops 8 winkelgetreu auf die Platte 60
übertragen werden.
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Mit dem oberen Ende der Säule 55 ist über Gelenkteile 62 und 63 eine
Hruby-Vorsatzlinse 64 verbunden, welche mit einem an ihr befestigten Einstellarm
65 in die gewünschte Stellung bezüglich des zu untersuchenden Auges 66 gebracht
werden kann.
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Mit dem dargestellten Spaltlampengerät kann die Augenuntersuchung
z. B. in der üblichen Weise durchgeführt werden, wobei das aus der Spaltblende 36
austretende Licht durch das Objektiv 28 nach
unten austritt und vom Spiegel 15 in
das Auge des Patienten reflektiert wird, wie Fig. 1 schematisch zeigt. Die Anordnung
ist so gewählt, daß das Bild der Spaltblende, welches in die Verlängerung der gemeinsamen
Schwenkachse von Mikroskop und Beleuchtungseinrichtung fällt, im Auge scharf erscheint.
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Steht die Spaltblende, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, parallel
zur Beobachtungsrichtung, so wird über den Spiegel 15 ein vertikales schmales Lichtbüschel
in das zu untersuchende Auge geworfen.
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Durch gegenseitiges Verschwenken der Beleuchtungseinrichtung und des
Mikroskops 8 kann der gewünschte Winkel zwischen der Einfallrichtung des Lichtbüschels
und der Beobachtungsrichtung eingestellt werden.
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Soll die Untersuchung mit einem horizontalen Lichtbüschel vorgenommen
werden, so wird die Beleuchtungseinrichtung am Betätigungsknopf 29' um 900 gedreht,
so daß nun die Spaltblende quer zur Beobachtungsrichtung bzw. quer zur Verbindungslinie
Auge-Spiegel steht, wobei das vom Spiegel 15 reflektierte Lichtbüschel bei der in
Fig. 1 und 2 dargestellten Vertikallage der Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung
horizontal in das Auge eintritt.
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Normalerweise soll jedoch auch dieses Lichtbüschel unter einem bestimmten
Winkel gegenüber der Beobachtungsrichtung in das Auge einfallen, zu welchem Zwecke
die Beleuchtungseinrichtung z. B. in die in Fig. 2 strichpunktiert dargestellte
Lage verschwenkt wird, in welcher sie dank der Reibung zwischen den Naben 18 und
den Scheiben 19 verharrt.
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Die Verschwenkung erfolgt dabei um die Achse 17, und Fig. 1 läßt erkennen,
daß diese Achse durch den Ort des in bezug auf den Spiegel 15 virtuellen Spiegelbildes
der scharfen Abbildung der Spaltblende geht. Bei dieser Anordnung bleibt das scharfe
Bild der Spaltblende stets an genau derselben Stelle unabhängig von der Neigungslage
der Beleuchtungseinrichtung, d. h. unabhängig von der Neigung des ins Auge einfallenden
Lichtbüschels gegenüber der Beobachtungsrichtung. Der Spiegel 15 ist, wie Fig. 3
veranschaulicht, so ausgebildet, daß nur der obere schmale Teil desselben in die
Achse des Mikroskops ragen kann, während der untere, breitere Teil des Spiegels
den Lichtdurchgang vom Auge in das Mikroskop nicht behindert. Der obere, schmale
Teil des Spiegels genügt vollkommen, um das normalerweise auf ihm reflektierte vertikal
stehende Lichtbüschel abzulenken, während das horizontal stehende Lichtbüschel normalerweise
auf dem unteren, breiteren Teil des Spiegels reflektiert wird, wie Fig. 2 veranschaulicht.
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Das dargestellte Spaltlampengerät gibt also die Möglichkeit, sowohl
ein vertikal stehendes als auch ein horizontal stehendes Lichtbüschel innerhalb
bestimmter Grenzen unter beliebigem Winkel zur Beobachtungsrichtung in das Auge
zu werfen. Außerdem kann natürlich die Beleuchtungseinrichtung, d. h. die Spaltblende,
zwischen den beiden bisher beschriebenen Betriebslagen in jede beliebige Zwischenlage
gedreht werden, so daß gegebenenfalls auch eine Untersuchung mit unter beliebigen
Winkeln einfallenden und beliebig geneigten Querschnitt aufweisenden Lichtbüscheln
durchzuführen ist.
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Eine wesentliche Voraussetzung zur befriedigenden Ausführung des
dargestellten Spaltlampengerätes besteht darin, daß die Beleuchtungseinrichtung
über der Achse des Mikroskops angeordnet wird. Es steht nur
so genügend
Platz für eine leistungsfähige und zugleich in der beschriebenen Weise schwenkbare
Beleuchtung zur Verfügung, und es ist dabei vor allem leicht möglich, den Objektivabstand
der Lichtquelle der Beleuchtungsvorrichtung von der Spaltblende praktisch beliebig
groß zu wählen und so eine große Lichtstärke zu erhalten. Diese Anordnung der Beleuchtungsvorrichtung
hat auch den wesentlichen Vorteil, daß sie die eigentlichen Untersuchungsgeräte
und die zu betätigenden Handgriffe nicht erwärmen kann. Die Glühlampe kann hängend
angeordnet werden und gestattet daher eine hohe Betriebsdauer, bis die Schwärzung
der Lampe die Lichtstärke unter das zulässige Minimum sinken läßt.
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Zum Einstellen der Spaltblendenweite wird an einem der Bedienungsknöpfe
24 gedreht, wobei die Steuerrolle 25 (Fig. 4) aus der ausgezogen dargestellten Lage
in Richtung auf die strichpunktiert dargegestellten Lagen angehoben wird. Dabei
wird der Betätigungsstift26, der am unteren Ende mit einer Rundung versehen ist,
zuerst nur sehr langsam und dann zunehmend rascher angehoben. Die Bewegung des Stiftes
26 überträgt sich über die Hülse 41 auf die Steuerstange 39 und somit auf den Steuerkörper
38, welcher beim Anheben die Steuerrollen 37 auseinanderdrängt, wodurch die Backen
33 mit den Blendenschneiden 36 auseinandergeschwenkt werden.
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Es wird damit eine sehr feine Regulierung bei kleinen Spaltweiten
und ein rascheres volles Öffnen der Spaltblende erzielt.
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Jede Verschwenkung des Mikroskops 8 wird über den Arm 7, den Keil
61, die Platte 60 und die Stütze 55 auf die Vorsatzlinse 64 übertragen, so daß die
Achse dieser Linse stets automatisch in der Achse des Mikroskops 8 gehalten wird.
Dagegen macht die Vorsatzlinse 64 als Ganzes nicht die kreisförmige Schwenkbewegung
des Mikroskops 8 mit, sondern erfährt infolge der geraden Führung des Schlittens
50, mit welchem sie verbunden ist, eine geradlinige Verschiebung vor dem Auge.
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Werden Mikroskop und Beleuchtungseinrichtung durch Betätigung der
Mutter 10 gemeinsam vertikal verschoben, so wird diese Vertikalbewegung auch auf
die Platte 60 und damit auf die Stütze 55 der Vorsatzlinse 64 übertragen. Andererseits
soll verhindert werden, daß beim Einstellen der Vorsatzlinse 64 am Hebel 65 zu Beginn
der Untersuchung die Stütze 55 mit angehoben wird. Es ist daher eine Hemmung vorgesehen,
die dem Anheben der Stütze 55 einen bestimmten Widerstand entgegensetzt, sie jedoch
ohne wesentlichen Widerstand absinken läßt. Diese Hemmungsvorrichtung besteht aus
den in Fig. 7 dargestellten Kugeln 54 und der sie umgebenden konischen Hülse 56.
Diese Hülse 56 stützt sich in der dargestellten Normallage mit ihrem Eigengewicht
auf die Kugeln 54 ab. Bei einer Aufwärtsbewegung der Stütze 55 werden die Kugeln
in dem Sinne gedreht, daß sie die Hülse 56 abwärts zu bewegen trachten, womit eine
Erhöhung der Reibung und damit eine gewisse Hemmung eintritt. Bei Abwärtsbewegung
der Stütze 55 werden die Kugeln 54 im umgekehrten Sinne angetrieben und bewirken
daher ein Anheben der Hülse 54 und somit eine Verminderung des Gleitwiderstandes.
Für gewisse Untersuchungen ist es auch erwünscht, die Vorsatzlinse 64 unabhängig
von der Mikroskopstellung stets in derselben Lage zu halten.
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In diesem Falle wird die Stütze 55 etwas über die Platte 60 angehoben
und dann die Stellmutter 57 fest
gegen die Hülse 56 geschraubt. Damit wird eine vollständige
Blockierung der Stütze 55 durch die Kugeln 54 erreicht, worauf die Linse 64 mittels
des Hebels 65 in die gewünschte Lage gebracht werden kann.
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Wird die Vorsatzlinse nicht benutzt, so kann sie mitsamt der Stütze
55 ganz nach oben ausgehoben und bei Bedarf wieder eingesetzt werden.
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Natürlich kann die Beleuchtungseinrichtung auch in entgegengesetzter
Richtung geneigt werden, als in Fig. 2 angedeutet, um das horizontale Lichtbüschel
nicht von schräg unten, sondern von schräg oben ins Auge einfallen zu lassen. Dabei
könnte der Spiegel 15 z. B. symmetrisch ausgebildet werden, d. h. einen schmalen
Mittelteil und zwei breitere Endteile aufweisen, so daß das horizontale Lichtbüschel
vom Spiegel unter gleichen Bedingungen oberhalb oder unterhalb der Achse des Mikroskops
reflektiert wird.
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Der Spiegel ist vorzugsweise auswechselbar angeordnet, und es kann
außer dem dargestellten Spiegel auch ein zweiter Spiegel vorhanden sein, dessen
Form dem unteren, breiteren Teil des dargestellten Spiegels entspricht, in welchem
Falle der Spiegel nie den Strahlengang des Mikroskops stört.