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DE1133504B - Verfahren zur Gewinnung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum

Info

Publication number
DE1133504B
DE1133504B DEV14598A DEV0014598A DE1133504B DE 1133504 B DE1133504 B DE 1133504B DE V14598 A DEV14598 A DE V14598A DE V0014598 A DEV0014598 A DE V0014598A DE 1133504 B DE1133504 B DE 1133504B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
injectable
seeds
flavone
extracts
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEV14598A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hans Roemisch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Teva GmbH
Original Assignee
Arzneimittelwerk Dresden GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Arzneimittelwerk Dresden GmbH filed Critical Arzneimittelwerk Dresden GmbH
Priority to DEV14598A priority Critical patent/DE1133504B/de
Publication of DE1133504B publication Critical patent/DE1133504B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/77Sapindaceae (Soapberry family), e.g. lychee or soapberry

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Alternative & Traditional Medicine (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung saponinfreier, injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum.
  • Extrakte aus dem Samen der Roßkastanie werden in der Form pharmazeutischer Präparate zum Einnehmen oder als Salbe seit langem als Heilmittel verwendet. Ihre Wirkung besteht vornehmlich in einer Tonisierung der Venen und Resistenzsteigerung der Kapillaren. Werden solche Extrakte für Injektionszwecke hergestellt, dann müssen die in ihnen enthaltenen haemolytisch wirkenden Saponine entfernt werden, da durch sie die roten Blutkörperchen zerstört werden.
  • Bisher wurden diese Saponine in verhältnismäßig mühevoller Weise entfernt durch ihre Bindung an Sterine, wie z. B. Cholesterin. In letzter Zeit wurde dieser umständliche Produktionsabschnitt der Saponinentfernung dadurch umgangen, daß auf die Herstellung der bekanntermaßen hochwirksamen Samenextrakte überhaupt verzichtet und an ihrer Stelle Blattextrakte von Aesculus hippocastanum, die von vornherein saponinfrei sind, hergestellt wurden. Da jedoch die Blatt- und Samenflavone nicht identisch sind, wäre es ein Nachteil, wenn man auf die Herstellung flavonhaltiger Samenextrakte verzichten wollte und nur Blattextrakte zum Einsatz bringen würde.
  • Es sind auch einige Verfahren bekannt, nach denen aus. Roßkastaniens amenextrakten das Saponin oder Prosapogenin in hochgereinigter Form gewonnen wird.
  • Nicht möglich ist es jedoch, diese Verfahren gleichzeitig zur Herstellung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte anzuwenden. Nach dem einen Verfahren wird das Saponin durch Ansäuern auf pH 1,5 bis 2 ausgefällt. Da hierbei jedoch noch erhebliche Mengen an Saponin (Aescin) in den Mutterlaugen verbleiben, ist entsprechend einem anderen bereits beschriebenen Verfahren neben anderen Isolierungsstufen das Alkalisieren auf pH 8 bis 9 und ein nochmaliges Ansäuern notwendig.
  • Nach einem dritten Verfahren wird durch Behandlung des Roßkastanienextraktes mit alkoholischer Alkali- oder Erdalkalilösung das sogenannte Prosapogenin ausgeschieden. Erhebliche Mengen an Saponin verbleiben jedoch in den Filtraten. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahren ist darin zu sehen daß sie zahlreiche Verfahrensstufen aufweisen, die eine schonende Darstellung von injizierbaren, flakon haltigen Extrakten nicht gewährleisten.
  • Ein Verfahren zur Herstellung nicht haemolysierender Injektionslösungen der Alkali- oder Erd- alkalisalze von Saponinen kann der Gewinnung von flavonhaltigen Extrakten ebenfalls nicht dienen, da es durch Alkalibehandlung einer alkoholischen Aescinlösung, Auflösen des gebildeten Niederschlages in Wasser, Zugabe einer Suspension von z. B. Rutin Substanzen mit Vitamin P-Charakter und Lösen in Alkali gekennzeichnet ist. Eine solche alkoholische Aescinlösung enthält die im Roßkastaniensamen ursprünglich vorhandenen Flavone nicht.
  • Es wurde nun gefunden, daß die wasserlöslichen Saponine durch Anwendung einer kombinierten Alkali-Säure-Behandlung in eine ungiftige und wasserunlösliche Form übergeführt und durch Filtration leicht quantitativ entfernt werden können. Es verbleibt ein für arzneiliche Zwecke verwendbarer, flavonhaltiger Extrakt. Bei dieser Behandlung wird im wäßrigen, schwach alkalischen Medium, vorzugsweise bei p, 10 unter Erwärmen, vorzugsweise auf 500 C, in verhältnismäßig kurzer Zeit das hämolytisch wirkende und deshalb giftige, native Roßkastaniensaponin (Aescin) durch Abspaltung der hämolytisch wirkenden Gruppe, die aus Tiglinsäure und Essigsäure besteht, in das ungiftige »Aescinol« umgewandelt aus dessen Salzform beim Ansäuern die praktisch wasserunlösliche, freie Aescinolsäure abgeschieden wird, vorzugsweise bei Temperaturen unter 200 C.
  • Es wurde ferner gefunden, daß noch reinere und höherprozentigere flavonhaltige Extrakte hergestellt werden durch Fällung, Abfiltration und anschließende Aufarbeitung des bekannten gelben Niederschlages, der beim Zusatz von Alkalilauge zu einer verdünnten methanolischen oder äthanolischen Extraktlösung entsteht und der, wie ermittelt wurde aus Alkalisalzen des Aescinols, Flavon (Flavon- bzw, Flavonolkomplex) und Zucker besteht.
  • Nach Abfiltration und Suspendierung bzw. Auflösung dieses gelben Niederschlages in Wasser kann aus diesem wiederum das Saponin durch Ansäuern abgeschieden werden, wobei aus dem Alkalisalz des Aescinols die freie Aescinolsäure entsteht. Es verbleibt ein für arzneiliche Zwecke verwendbarer, injizierbarer, fiavonhaltiger Extrakt.
  • Die Zuckeranteile im wäßrigen Urextrakt oder in Suspensionen bzw. Lösungen des gelben Niederschlages werden nach bekannten Methoden durch Gärung zerstört. Es verbleibt ein saponin- und zuckerfreier, injizierbarer und stark fiavonhaltiger Extrakt.
  • Beispiel 1 50 kg geschälte und entfettete Kastanien werden nach Grobschrotung im Perkolationsverfahren mit der 5- bis I0fadhen Menge 80°/Oigem Methanol extrahiert. Anschließend wird das Methanol abdestilliert und der Extraktionsrückstand mit Wasser zu einer 5- bis 100/oigen Lösung verdünnt. Diese wäßrige Lösung wird bis zur deutlichen Phenolphthaleinalkalität mit Alkalilauge versetzt und anschließend etwa 30 Minuten auf 500 C gehalten. Nach Abkühlung auf Zimmertemperatur wird das Reaktionsgemisch mit verdünnter Salzsäure auf etwa p, 2 angesäuert. Der amorphe Niederschlag wird abfiltriert, das Filtrat ist saponinfrei und flavonhaltig. Dieser flavonhaltige Extrakt kann nach entsprechender Verdünnung mit Aqua bidest. und Reinigung in der üblichen Weise und Neutralisation und Abpufferung als Injektionslösung dienen. Zuckerfreiheit wird dadurch erreicht, daß die Zuckeranteile nach bekannten Methoden durch Gärung zerstört werden.
  • Beispiel 2 501 einer äthanolischen Urtinkturlösung aus Kastanienschrot werden mit 100/oiger alkoholischer Alkalilauge so lange unter Umrühren versetzt, als noch gelber Saponin-Flavon-Zuckerniederschlag auftritt. Danach wird der Niederschlag abfiltriert und in 10 bis 15 1 destilliertem Wasser aufgelöst bzw. suspendiert. Durch Ansäuern, vorzugsweise mit verdünnter Salzsäure auf den pH-Wert 2, wird das Saponin als wasserunlösliche Aescinolsäure abgeschieden.
  • Das Filtrat wird nach Neutralisation durch eine Vakuumdestillation alkoholfrei gemacht und dann mit Aqua bidest. auf die gewünschten Konzentrationen verdünnt. Nach Reinigung dieses ílavonhaltigen Extraktes in der üblichen Art und Weise mit Adsorptionsmitteln kann die Lösung als Injektionslösung dienen. Die Zuckeranteile werden, wenn erforderlich, wie im Beispiel 1 erläutert, entfernt.

Claims (2)

  1. PATENTANS PRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren, fiavorhaltigen Extrakten aus dem Samen der Roßkastanie (Aesculus hippocastanum) durch Abtrennen der darin enthaltenen Saponine, dadurch gekennzeichnet, daß man einen in wäßrige Lösung übergeführten Extrakt unter Erwärmen, vorzugsweise auf 500 C, mit Alkalihydroxyd versetzt, bis der p-Wert 10 erreicht ist, nach dem Abkühlen, vorzugsweise auf Temperaturen unter 200 C mit Säure versetzt, bis der pE-Wert 2 erreicht ist, von Niederschlag abtrennt und die Lösung abfüllt.
  2. 2. Verfahren zur Gewinnung von injizierbaren, flavonhaltigen Extrakten aus dem Samen der Roßkastanie, dadurch gekennzeichnet, daß man einen alkoholischen Extrakt in an sich bekannter Weise mit alkoholischer Alkalilauge versetzt, den entstehenden Niederschlag abtrennt, in Wasser einträgt, die Mischung ansäuert, vorzugsweise auf den p-Wert 2, vom Unlöslichen abtrennt und die Lösung abfüllt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Patentschriften Nr. 6488, 11 942, 11 178 des Amtes für Erfindung und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutsc!hlands.
DEV14598A 1958-06-25 1958-06-25 Verfahren zur Gewinnung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum Pending DE1133504B (de)

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DEV14598A Pending DE1133504B (de) 1958-06-25 1958-06-25 Verfahren zur Gewinnung injizierbarer, flavonhaltiger Extrakte aus dem Samen von Aesculus hippocastanum

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DE (1) DE1133504B (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE11942C (de) * J. HOCK in Wien Neuerungen an Dampfkesseln
DE6488C (de) * C. A. GREIF, Nähmaschinentechniker, in Coburg Spritzeinrichtungen an gläsernen Oelflaschen
DE11178C (de) * F. JAGENBERG in Solingen Kreisel-Holländer für Papierstoffbereitung

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE11942C (de) * J. HOCK in Wien Neuerungen an Dampfkesseln
DE6488C (de) * C. A. GREIF, Nähmaschinentechniker, in Coburg Spritzeinrichtungen an gläsernen Oelflaschen
DE11178C (de) * F. JAGENBERG in Solingen Kreisel-Holländer für Papierstoffbereitung

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