DE1130664B

DE1130664B - Verfahren zur Metallisierung von unter Vakuum gasabgebenden Gegen-staenden durch Vakuumbedampfen

Info

Publication number: DE1130664B
Application number: DEL20740A
Authority: DE
Inventors: Dr Elfriede Giegerl
Original assignee: Leybold Hochvakuum Anlagen GmbH
Current assignee: Leybold Hochvakuum Anlagen GmbH
Priority date: 1954-12-23
Filing date: 1954-12-23
Publication date: 1962-05-30

Description

Verfahren zur Metallisierung von unter Vakuum gasabgebenden Gegenständen durch Vakuumbedampfen Es ist bekannt, hochglänzende metallische überzüge auf elektrisch nichtleitenden Unterlagskörpern oder Trägerstoffen durch Lackieren der Träger und anschließender Metallisierung durch Bedampfen herzustellen. Die Lackierung ist namentlich dann erforderlich, wenn die Oberfläche des Trägerstoffes bei Berührung mit Wasser quillt. In diesem Falle gelingt es ohne Lackierung nicht, haftfeste und gegen Feuchtigkeit beständige Metallüberzüge zu erzeugen.
Die bisher beschriebene Methode für die Lackierung mit einem Lack aus warmbildsamem Werkstoff genügt aber nicht, wenn es sich um Trägerkörper handelt, welche aus Holz, Papier, Leder oder ähnlichen Stoffen bestehen, also Körper, welche einen hohen Gehalt an Feuchtigkeit oder auch an Lösungsmitteln oder Monomeren aufweisen. Die in den Trägerkörpern enthaltenen flüchtigen Bestandteile diffundieren entweder durch den Lack hindurch oder zerreißen die Lackschicht wegen der wechselnden Druckdifferenzen zwischen dem zu metallisierenden oder metallisierten Körper und dem umgebenden Raum.
Es ist daher bisher nicht möglich gewesen, zu bedampfende Gegenstände, die einen nennenswerten Gehalt an leicht flüchtigen Stoffen besitzen, ohne weitere Vorbehandlung mit Lack zu überziehen und zu bedampfen. Die Gegenstände mußten viehmehr vorher getrocknet oder entgast werden, da sonst die Gefahr bestand, daß bei den beim Bedampfen auftretenden höheren Temperaturen und dem verminderten Außendruck die Lackschutzschicht platzt, Blasen bildet oder zumindest stark undicht wird.
Durch die Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt werden. Sie betrifft ein Verfahren zum Metallisieren von Gegenständen aus unter Vakuum gasabgebenden Stoffen durch Aufdampfen im Vakuum, bei welchem .die Gegenstände vor dem Bedampfen mit einer die Gasabgabe verhindernden, allseitig geschlossenen Hülle umkleidet werden, so daß die Gegenstände in dem jeweils vorliegenden Zustand ohne vorherige Trocknung oder Entgasung verarbeitet werden können. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß für die Hülle ein aushärtbarer Kunststoff verwendet wird, der flüssig auf die Gegenstände aufgebracht und durch Polymerisation ausgehärtet wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung liefert also eine druckfeste Umhüllung, die den beim Bedampfen auftretenden Beanspruchungen widersteht und praktisch keine flüchtigen Bestandteile aus dem Inneren des Gegenstandes in die Vakuumanlage gelangen läßt. Dadurch, daß die Gegenstände ohne langwierige Vorbereitung bearbeitet werden können und das Aufdampfen schnell durchgeführt werden kann, da die nach der Erfindung behandelten Gegenstände praktisch kein Gas abgeben, werden die Bearbeitungszeiten beträchtlich verkürzt und der gesamte Metallisierungsprozeß wesentlich wirtschaftlicher.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Metallschichten auf der ausgehärteten Hülle sehr gut haften. Dank der besonderen Oberflächengüte der ausgehärteten Kunststoffschicht sind die aufgedampften Beläge hochglänzend und außergewöhnlich dauerhaft.
Es ist ferner möglich, die Metallschicht in bekannter Weise mit jedem beliebigen Lack ohne Zerstörung oder Verminderung des Glanzes zu überziehen. Der Lack kann sowohl zur Erzielung bestimmter Effekte, z. B. zur Herstellung metallisch leuchtender Farben, als auch zum Schutz gegen Abrieb für aufgetragene Metallschicht dienen. Bei hochbeanspruchten Oberflächen kann außerdem entweder auf die Metallschicht direkt oder auf den oben beschriebenen Schutzlack nochmals ein durch Polymerisation aushärtbarer Kunststoff aufgetragen, werden. Man erhält auf diese Weise metallisch glänzende, reib- und stoßfeste Oberflächen auf Trägerkörpern von an sich niedriger Qualität.
Das Verfahren kann natürlich in gleicher Weise auch zur Erzeugung von haftfesten metallischen Überzügen auf Gegenständen aus Aminoplasten, Phenoplästen u. dgl. oder Gegenständen aus Kunststoffen mit hohem Gehalt an Weichmachern dienen.
Als Beispiel ist in der Zeichnung für die Ausführung des Verfahrens der Querschnitt einer Leiste gezeigt, welche aus Holz 1 besteht. Diese Leiste wird auf allen Seiten mit dem aushartbaren Kunststoff 2 umkleidet, der dann auf der Vorderseite mit Metall 3 bedampft, sodann. mit einem Effektlack 4 und anschließend mit einem aushärtbaren Kunststoff 5 überzogen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Metallisieren von Gegenständen aus unter Vakuum gasabgebenden Stoffen durch Aufdampfen im Vakuum, bei welchem die Gegenstände vor dem Bedampfen mit einer die Gasabgabe verhindernden allseitig geschlossenen Hülle umkleidet werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Hülle ein aushärtbarer Kunststoff verwendet wird, der flüssig auf die Gegenstände aufgebracht und durch Polymerisation ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgedampfte Metallschicht mit einem gefärbten Lack überzogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Lackschicht eine zweite Kunststoffschicht aus einem durch Polymerisation aushärtbaren Kunststoff aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß direkt auf die Metallschicht eine Kunststoffschicht aufgebracht wird, die durch Polymerisation ausgehärtet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 756 058, 762 540, 889 501; schweizerische Patentschrift Nr. 228 659; »Metall«, 1954, S. 621/622.