DE1130545B - Heizoel auf Erdoelbasis - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Heizöle auf Erdölbasis, die einen wesentlichen Anteil an Rückstandsheizöl enthalten. Dieser Heizöltyp kann aus einem Rückstand, der von einem wachshaltigen Rohöl erhalten wurde, hergestellt werden. Gewöhnlich ist es notwendig, den Rückstand mit einem Gasöl zu verdünnen, um ein Heizöl zu erhalten, dessen Viskosität auf den vorgeschriebenen Wert eingestellt ist. Heizöle dieser Art können sowohl wachsartige Materialien als auch Asphaltene enthalten, und ihre Stockpunkte liegen häufig zu hoch, um sie bei niedrigen Temperaturen lagern und leicht pumpen zu können. Einige ähnliche Heizöle, die aus naphthenischen Rohölen hergestellt werden, weisen diesen Nachteil nicht auf.
' Es sind viele Zusatzstoffe bekannt, die den Stockpunkt von Schmierölen und wachshaltigen Gasölen erniedrigen, aber diese Zusätze haben keinerlei nennenswerte Wirkung auf den Stockpunkt von Rückstandsheizölen, wahrscheinlich weil die letzteren Asphaltene enthalten, die in Schmierölen und Gasölen nicht vorhanden sind. Rückstandsheizöle sind viel billiger als Schmieröle, und es ist unerwünscht, den Preis beispielsweise durch Verwendung eines teuren Zusatzmittels oder eines Zusatzmittels, das bei der wirksamen Konzentration teuer ist, zu erhöhen. Gegenstand der Erfindung sind Heizöle, die ein Zusatzmittel enthalten, das den genannten Nachteil nicht aufweist.

Die Heizöle gemäß der Erfindung bestehen im wesentlichen aus einem Basisöl und einer geringen Menge eines darin gelösten Zusatzstoffs, der aus einem oder mehreren Diestern eines Glykols oder Polyglykols mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen im Molekül und einer gesättigten Fettsäure mit wenigstens 10, vorzugsweise wenigstens 18 Kohlenstoffatomen im Molekül oder eines Gemisches solcher Säuren oder eines solchen Gemisches, das einen geringen Anteil ungesättigter und/oder unverseifbarer Bestandteile enthält, besteht, wobei das Basisöl ein Heizöl auf Erdölbasis ist, das einen wesentlichen Anteil eines Destillationsrückstandes enthält. Bevorzugt werden Zusatzstoffe, die aus Monoäthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol und Propylenglykol hergestellt sind, z. B. der Diester von Diäthylenglykol und Wollfettstearin.

Vorzugsweise enthält das Heizöl gemäß der Erfindung 0,05 bis 1 Gewichtsprozent, z. B. etwa 0,05 bis 0,3 Gewichtsprozent des Zusatzstoffs.

Rückstandsheizöle auf Erdölbasis enthalten gewöhnlich etwa 20 bis 80 Gewichtsprozent eines Destillationsrückstandes, der entweder ein Vakuumrückstand oder ein Rückstand der Atmosphärendestillation sein kann. Zuweilen werden Mischungen beider Rückstandstypen verwendet. Es ist auch möglich, die meisten Erdöl-

Anmelder:

The British Petroleum Company Limited,
London

Vertreter: Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Patentanwalt,
Köln 1, Deichmannhaus

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 22. August 1960 (Nr. 836 442)

Alfred Champagnat, Paris,
ist als Erfinder genannt worden

kohlenwasserstoffe einzubeziehen, z. B. Rückstände aus Krack- und Reformierverfahren, vorausgesetzt, daß die Endmischung eine Viskosität und einen Flammpunkt aufweist, die den Vorschriften entsprechen. Häufig enthält die Mischung nur Destillationsrückstände und Gasöl, wobei die genaue Zusammensetzung vom Rohöl, den Verarbeitungsbedingungen usw. abhängt. Üblich sind jedoch Mischungen aus a) etwa 50 Gewichtsprozent Vakuumrückstand und etwa 50 Gewichtsprozent Gasöl und b) etwa 70 Gewichtsprozent Rückstand der Atmosphärendestillation und etwa 30 Gewichtsprozent Gasöl. Alle diese Rückstandsheizöle ergeben zufriedenstellende Stockpunkte, wenn sie als Basisöl in den Heizölen gemäß der Erfindung verwendet werden.

Als Beispiele werden nun einige Heizöle gemäß der Erfindung beschrieben. Alle diese Heizöle werden mit dem gleichen Diester versetzt, der hergestellt wird, indem ein molekularer Anteil Diäthylenglykol mit zwei molekularen Anteilen eines Wollfettstearins, das folgende Kennzahlen aufweist, umgesetzt wird:

Säurezahl 145 mg KOH/g

Verseifungszahl 158 mg KO H/g

Jodzahl 38

Schmelzpunkt 34⁰C

Unverseif bare Anteile .... 18%

Dieser Diester wird als Zusatzstoff zur Herstellung von drei Heizölmischungen verwendet.

209 607/330

Beispiel 1

Das Basisöl besteht aus einer Mischung von 53 Gewichtsprozent eines Sahara-Vakuumrückstandes und 47 Gewichtsprozent eines Mittelost-Gasöls. Das Basisöl hat folgende Kennzahlen:

Dichte bei 15°C 0,889

Kinematische Zähigkeit bei 20° C... 45,9 cSt

Schwefelgehalt 0,9%

Gehalt an Asphaltenen 0,45 %

Stockpunkt -3⁰C

Hergestellt werden zwei Heizölmischungen durch Zusatz von 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent des Zusatzstoffs zu diesem Basisöl. Die Heizölmischungen haben die in Tabelle 1 genannten Stockpunkte.

Tabelle 1 Beispiel 3

Das Basisöl besteht aus einer Mischung von 30% Gabon-Vakuumrückstand und 70% Gabon-Gasöl. Es hat folgende Kennzahlen:

Dichte bei 15°C 0,885

Kinematische Zähigkeit bei 2O⁰C... 39,7 cSt

Schwefelgehalt 0,70%

Gehalt an Asphaltenen 0,70 %

Stockpunkt +3⁰C

Zwei Heizölmischungen werden hergestellt, indem 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent des Zusatzstoffs diesem Basisöl zugemischt werden. Die Stockpunkte der Heizölmischungen sind in Tabelle 3 genannt.

Tabelle 3

Stockpunkt, ⁰C

Menge des Zusatzstoffs

Gewichtsprozent 0 ! 0,1 I 0,2

-3

-22

-12

Stockpunkt, ⁰C

Stockpunkt, ⁰C

Menge des Zusatzstoffs

Gewichtsprozent 0 I 0,1 0,2

45

-6

-18

Menge des Zusatzstoffs

Gewichtsprozent
0 0,1 I 0,2

+6

-9

Beispiel 2

Das Basisöl besteht aus einer Mischung von 29,3 Gewichtsprozent Sahara-Vakuumrückstand, 22,1 Gewichtsprozent Mittelost-Vakuumrückstand und 48,6 Gewichtsprozent Mittelost-Gasöl. Es hat folgende Kennzahlen:

Dichte bei 15°C 0,891

Kinematische Zähigkeit bei 2O⁰C .. 43,6 cSt

Schwefelgehalt 1,43%

Gehalt an Asphaltenen 0,98 %

Stockpunkt —3°C

Es werden zwei Heizölmischungen hergestellt, indem 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent des Zusatzstoffs diesem Basisöl zugemischt werden. Die Stockpunkte der Heizölmischungen sind in Tabelle 2 genannt.

Tabelle 2

-15

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Heizöl auf Erdölbasis mit einem wesentlichen Gehalt von vorzugsweise 20 bis 80 Gewichtsprozent eines Destillationsrückstandes und einem geringen Anteil eines darin gelösten Zusatzstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff aus Diestern von Glykolen oder Polyglykolen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen je Molekül und gesättigten Fettsäuren mit mindestens 10, vorzugsweise 18 Kohlenstoffatomen je Molekül, oder Mischungen solcher Säuren, die gegebenenfalls geringe Anteile von ungesättigten oder nicht verseif baren Bestandteilen enthalten, besteht und im Heizöl vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 1, insbesondere 0,05 bis 0,3 Gewichtsprozent enthalten ist.

2. Heizöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff ein Monoäthylenglykol-, Diäthylenglykol-, Triäthylenglykol- oder Propylenglykoldiester, insbesondere der Diäthylenglykoldiester mit einem Gehalt von Wollfettstearin, ist.

© 209 607/330 5.62