DE1124633B - Beinlagerungsschiene - Google Patents
BeinlagerungsschieneInfo
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Description
- Beinlagerungsschiene Schienen zur Lagerung des Beines bei Verletzungen sind als starre, gerade Schienen ausgebildet, die lediglich zur gestreckten Lagerung des Beines dienen können. Es sind auch Schienen bekannt, bei denen Oberschenkelteil und Unterschenkelteil einen starren Winkel von etwa 1350 bilden und bei denen die Unterschenkellänge verstellt werden kann. Außerdem ist die sogenannte Kirschner-Schiene bekannt, bei der Ober- und Unterschenkellänge eingestellt werden können und bei denen eine Anpassung an die Lage des Kniegelenkes von absoluter Streckstellung bis etwa 900 Beugestellung möglich ist. Trotz einer gewissen Anpassungsfähigkeit der Unterschenkellänge bei einer bekannten Art von Beinlagerungsschiene muß in den Krankenhäusern eine große Zahl von Beinlagerungsschienen verschiedener Art vorrätig gehalten werden, um Menschen mit verschiedenen Körpergrößen zwischen 70 cm bis 2 m versorgen zu können. Bei starren Schienenmodellen sind dazu sechs verschiedene Größen erforderlich, bei den sogenannten Kirschner-Schienen zwei Größen für eine Körpergröße über 1 m.
- Der Erfinder hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Beinlagerungsschiene zu entwickeln, die jede beliebige Beugung des Knies des zu versorgenden Beines zuläßt und bei der außerdem eine Anpassung des Oberschenkelteiles an den vom Kniegelenk sich nach oben verbreiternden Oberschenkel zuläßt.
- Zur Verbindung der Ober- und Unterteile von Lagerungsschienen für Extremitäten hat man schon Kugelgelenke vorgesehen, die aber eine unabhängige Schwenkungsmöglichkeit der Längsstreben des einen Teils nicht zuließen, wie es nach der Erfindung zur Erreichung einer besonderen Anpassungsfähigkeit vorgesehen ist.
- Die Beinlagerungsschiene mit Kugelgelenk zwischen Oberschenkelteil und Unterschenkelteil ist gemäß Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Oberschenkelteil, der aus zwei in an sich bekannter Weise in der Länge verstellbaren Längsstreben besteht, über je ein Kugelgelenk, die am Unterschenkelteil nebeneinanderliegend angeordnet sind, mit diesem verbunden ist.
- Diese Kugelgelenke lassen eine Schwenkung der Oberschenkel und Längsstreben in allen Ebenen zu.
- Naturgemäß kommt jedoch eine Schwenkung des Oberschenkelteils über die gestreckte Lage des Beines nach oben praktisch kaum in Betracht. Dadurch kann die Beinlagerungsschiene jeder Beugestellung des Knies angepaßt werden, und außerdem können die beiden den Oberschenkelteil bildenden Längsstreben entsprechend der Form des Oberschenkels gespreizt werden. Die Ausbildung der Verbindung von Unterschenkelteil und Oberschenkelteil als feststellbare Kugelgelenke ergibt eine sichere Einhaltung der eingestellten Lage ohne zusätzliche Verbindungsmittel.
- Mit den neuen Kugelgelenken ist die lückenlose Anpassung von 1800 Streckstellung bis etwa 800 Beugestellung, die praktisch als kleinster Wert in Betracht kommt, möglich.
- Diese Kugelgelenke lassen eine Schwenkung der Oberschenkel- und Längsstreben in allen Ebenen zu.
- Naturgemäß kommt jedoch eine Schwenkung des Oberschenkelteiles über die gestreckte Lage des Beines nach oben praktisch nicht in Betracht. Dadurch kann die Beinlagerungsschiene jeder Beugestellung des Knies angepaßt werden, und außerdem können die beiden den Oberschenkelteil bildenden Längsstreben entsprechend der Form des Oberschenkels gespreizt werden, verschieden weit ausgezogen werden bzw. verschiedene Kniebeugewinkel der Innen- oder Außenstrebe aufweisen. Diese Ausbildung der Verbindung von Unterschenkel- und Oberschenkelteil als feststellbare Kugelgelenke ergibt eine sichere Einhaltung der eingestellten Lage ohne zusätzliche Verbindungsmittel. Mit den neuen Kugelgelenken ist die lückenlose Anpassung von 1800 Streckstellung bis etwa 800 Beugestellung des Kniegelenkes, die praktisch als kleinster Wert in Betracht kommt, möglich.
- Besonders vorteilhaft ist es, die Kugelgelenke asymmetrisch auszubilden, d. h., die Verbindungsstelle der Oberschenkelstreben an der Gelenkkugel liegt in gestreckter Lage oberhalb der waagerechten (gedachten) Teilungsebene der Kugel. Die Schwenkung der Oberschenkelteile gegen die Unterschenkelteile erfolgt also um einen Schwenkpunkt, der oberhalb der Beinlagerungsschiene dem Kniegelenk so nahe wie möglichliegt.
- Vorteilhaft ist es, die beiden Längsstreben, welche im Unterschenkelteil liegen, in an sich bekannter Weise durch Querstreben zu verbinden, die eine Breitenanpassung an den Unterschenkel zulassen, also z. B. durch in Querrichtung verlaufende Rohrstücke an den Längsstreben, die teleskopartig ineinandergeführt sind und z. B. durch Knebelschrauben an jedem beliebigen Punkt feststellbar sind.
- Für das Einrichten von Knochenbrüchen und die Kontrolle des Abheilens ist es erforderlich, die Röntgenplatte relativ zur abzubildenden Stelle des Unterschenkels bei wiederholten Aufnahmen stets in die gleiche Lage zu bringen. Gemäß Erfindung sind daher die Querstreben, die unterhalb des Unterschenkels liegen, zu Halterungen für die Röntgenplatten ausgebildet.
- Vorzugsweise sind der Oberschenkel- und/oder der Unterschenkelteil in der Länge verstellbar ausgebildet.
- Deshalb sind diese Teile vorzugsweise ebenfalls aus teleskopartig ineinandergeführten und an beliebiger Stelle feststellbaren Rohren ausgebildet. Da die den Oberschenkelteil bildenden beiden Längsstreben durch die neuen Kugelgelenke so festgehaltert sind, daß eine Querverbindung zwischen diesen Streben nicht erforderlich ist, können sie auch leicht unabhängig voneinander verlängert werden. Dies ergibt den Vorteil, daß man bei Hüftgelenkbrüchen die äußere Strebe über das Hüftgelenk hinaus zum Ruhigstellen dieses Gelenkes verlängern kann.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die neue Beinlagerungsschiene in Seitenansicht und Fig. 2 die Schiene nach Fig. 1 in Draufsicht.
- Die den Oberschenkelteil bildenden Streben 1 sind mittels der Kugelgelenke 3 mit den Längs streben 2 des Unterschenkelteiles verbunden. Aus Fig. 1 ist die asymmetrische Ausbildung dieses Gelenkes ersichtlich und aus Fig. 2 die Spreizstellung der Streben 1 des Oberschenkelteils. In den Streben 2 liegen ausziehbare Streben 4 zur Verlängerung des Unterschenkelteiles, welche mittels der Knebelschraube 5 festgestellt werden können. Die Querstreben bestehen aus Rohrstücken 6, die von der einen Längsstrebe 2 bzw. deren Verlängerung 4 nach unten abgehen und dann in Querrichtung abgebogen sind, sowie in entsprechender Weise an der anderen Querstrebe 2 bzw. deren Verlängerung 4 angeordneten dünneren Rohrstücken 7, welche in die Rohrstücke 6 eingeführt und in diesen verschiebbar sind. Die Rohrstücke 7 werden mittels Knebelschrauben 8 festgestellt. Bei mehr als zwei Querstreben können zwei Feststelleinrichtungen genügen. Die Verlängerungen der Längsstreben des Oberschenkelteiles sind mit 9 bezeichnet; sie enden in Kugelkörpern 10, die vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt sind und die eine schonende Auflage des oberen Endes der Bein- lagerungsschiene auf der Matratze oder dem Bettuch darstellen. Dadurch wird auch eine Druckbelastung des Patienten verhindert.
- Da die Beinlagerungsschiene nur an zwei Punkten, und zwar an ihrem unteren Ende am Bett und an ihrem oberen Ende durch Auflage der Kugelenden 10 auf der Matratze unterstützt ist, fehlt ein bei der Pflege des Patienten störender Schienenunterbau.
- Die Querverstrebungen 6, 7 können so breit eingestellt werden, daß Röntgenplatten in Längsrichtung des Beines eingeschoben werden können, wobei eine Unterbrechung des Strahlenganges von vorn nach hinten nicht stattfindet. Wenn die Aufnahmerichtung seitlich verläuft, kann die Röntgenplatte durch einen Aluminiumhaken an der Schiene derart eingehängt werden, daß eine seitliche Röntgenaufnahme der Beinknochen vorgenommen werden kann, ohne daß der Strahlengang im Knochenbereich durch Metallteile unterbrochen ist.
- Die neue Beinlagerungsschiene zeichnet sich durch ihre vielseitige Anwendungsmöglichkeit aus, und zwar als gestreckte Schiene, als gebeugte Schiene und als verstellbare Schiene. Dazu hat sie aber noch den Vorteil der Breitenverstellung, der Anpassungsmöglichkeit an die Oberschenkelform und die Möglichkeit, Röntgenplatten in fixierter Lage anzubringen.
- Außerdem entfällt die Notwendigkeit, Schienenbretter zu verwenden, und die Pflege des Patienten ist erleichtert. Weiterhin kann die neue Schiene als Transportschiene bei Beinverletzungen unter gleichzeitiger Ruhestellung des Hüftgelenkes Verwendung finden, wobei die entsprechende Verlängerung 9 einer Oberschenkelstrebe 1 über die Hüfte hinaus ausgezogen wird.
- Wenn Streckverbände zur Anwendung kommen, wird ein abnehmbarer, der Breite nach verstellbarer Bügel vorgesehen, der das Gewicht der Bettdecke trägt, der aber auch als feste Fußstütze dienen kann.
- Um eine Beinlagerung für die verschiedensten Körpergrößen vornehmen zu können, ist es nur erforderlich, zwei Größen der nach der Erfindung ausgestalteten Beinlagerungsschiene vorrätig zu halten, wodurch die Anzahl der vorrätig zu haltenden Schienen beträchtlich verringert wird.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Beinlagerungsschiene mit Kugelgelenk zwischen Oberschenkelteil und Unterschenkelteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberschenkelteil, der aus zwei in an sich bekannter Weise in der Länge verstellbaren Längsstreben besteht, über je ein Kugelgelenk, die am Unterschenkelteil nebeneinanderliegend angeordnet sind, mit diesem verbunden ist.
- 2. Beinlagerungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelgelenke asymmetrisch ausgebildet sind.
- 3. Beinlagerungsschiene nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch verstellbare Querstreben im Unterschenkelteil, z. B. in an sich bekannter Weise teleskopartig ineinandergeführte, von den Längsstreben ausgehende Rohrstücke, die z. B. mittels Knebelschrauben an jeder beliebigen Stelle feststellbar sind.
- 4. Beinlagerungsschiene nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die tiefer als die Längsstreben des Unterschenkelteiles liegenden Querstreben als Auflager für Röntgenplatten ausgebildet sind.
- 5. Beinlagerungsschiene nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschenkelteil in an sich bekannter Weise in der Länge verstellbar ist.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 813 750, 764 071, 513 707, 319 233; deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1706039, 1750875; französische Patentschrift Nr. 374 755; USA.-Patentschrift Nr. 2052990.
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DE (1) | DE1124633B (de) |
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1958
- 1958-12-27 DE DEB51590A patent/DE1124633B/de active Pending
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