DE1122705B - Verfahren zur Entaschung von Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zur Entaschung von PolyolefinenInfo
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Description
Es ist bekannt, feste, hochmolekulare Polyolefine, insbesondere Polyäthylen, durch Polymerisation gasförmiger
Olefine bei Drücken unterhalb 100 kg/cm2 und Temperaturen bis etwa 100° C herzustellen. Bei
diesem Verfahren arbeitet man in Gegenwart von Katalysatoren, die aus Gemischen von metallorganischen
Verbindungen, insbesondere Aluminiumalkylverbindungen einerseits und Metallverbindungen der
IV. bis VI. Nebengruppe des Periodischen Systems, insbesondere Titanverbindungen, andererseits bestehen
(vgl. »Angewandte Chemie«, 67,1955, S. 541 bis 547). Die gebildeten rohen Polyolefine enthalten immer
noch Reste des zur Polymerisation verwendeten Katalysators, die ihre Qualität beeinträchtigen, so daß
ihre Entfernung unbedingt erforderlich ist.
Es ist schon vorgeschlagen worden, das Rohpolymerisat zweckmäßig nach vorheriger Abtrennung der
inerten organischen Suspensionsflüssigkeit, in der die Polymerisation durchgeführt wurde, gleichzeitig mit
Chlorwasserstoff und Alkoholen, deren Konzentration 5O°/o überschreitet, zu behandeln. Nach der anschließenden
Neutralwaschung wurde ein reines Endprodukt mit Aschegehalten von 0,01 Gewichtsprozent
und weniger erhalten.
Nach einem anderen Entaschungsverfahren behandelt man die Polymerisationsprodukte mit Chlorwasserstoff
und wasserfreien und alkoholfreien Flüssigkeiten und wäscht anschließend neutral. Für diese
Arbeitsweise haben sich solche aliphatischen Kohlenwasserstoffe besonders bewährt, die auch bei der Polymerisation
selbst als Hilfsflüssigkeit benutzt werden.
Beide Verfahren ergeben zwar Endprodukte mit Aschegehalten von etwa 0,01 Gewichtsprozent, beide
Verfahren besitzen jedoch gewisse Nachteile. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Entaschung mit
Chlorwasserstoff und wasserlöslichen Alkoholen dann ganz besonders niedrige Aschegehalte und rein weiße
Folien ergibt, wenn der zur Entaschung verwendete Alkohol eine Konzentration von möglichst nahe
100% hat. Nach beendigter Entaschung wird das Polymerisationsprodukt durch Filtration von dem zur
Entaschung verwendeten Alkohol abgetrennt. Das Filtrat kann dann erneut zur Entaschung weiterer
Polymerisate verwendet werden. Das bei der sich anschließenden Neutralwaschung des Filterrückstandes,
die mit Wasser oder auch mit Alkoholen durchgeführt werden kann, anfallende Waschfiltrat enthält Chlorwasserstoff
und Aschebestandteile. Bei der Ausfällung dieser Aschebestandteile und Neutralisation des
Waschfiltrates entsteht Wasser. Aus diesem Gemisch kann man in bekannter Weise durch azeotrope Destillation
die wasserhaltigen Alkohole sehr leicht wieder-Verfahren zur Entaschung von Polyolefinen
Anmelder:
Ruhrchemie Aktiengesellschaft,
Oberhausen (Rhld.)-Holten
Oberhausen (Rhld.)-Holten
Theodor Lattenkamp, Oberhausen (Rhld.)-Holten, Dr. Friedrich Rappen, Oberhausen (Rhld.)-Sterkrade,
Dr. Helmut Kolh'ng und Nikolaus Geiser,
Oberhausen (Rhld.)-Holten,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
gewinnen und sie erneut für die Neutralwaschung des Filterrückstandes einsetzen. Die Rückgewinnung dieser
Alkohole in hoch konzentrierter Form, wie sie für die Entaschung selbst benötigt werden, erfordert jedoch
bei den wasserlöslichen Alkoholen, mit Ausnahme des Äthylalkohols, umständliche und kostspielige Ver-
3" fahren, die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in
Frage stellen. Im Fall der Verwendung von Äthylalkohol aber wird bei der Entaschung so viel Chlorwasserstoff
benötigt, daß der Verbrauch an Alkohol durch die Bildung von Äthylchlorid hohe Kosten verursacht.
Verwendet man höhersiedende wasserunlösliche Alkohole, so wird infolge der höheren Molekulargewichte
die Bildung von Alkylchloriden so groß, daß das Verfahren ebenfalls unwirtschaftlich wird.
Diese Nachteile besitzt das Verfahren zur Ent-
4" aschung von Polyolefinen mit Chlorwasserstoff und
alkohol- und wasserfreien organischen Flüssigkeiten nicht. Hier bereitet die Wiedergewinnung des Lösungsmittels
keine Schwierigkeiten, und Verluste durch Alkylchloridbildung entstehen nicht. Leider hat sich
aber gezeigt, daß die Entaschung sehr aschehaltiger Polymerisate nach diesem Verfahren nicht immer zu
Endprodukten mit den erwünschten niedrigen Aschegehalten von 0,01 Gewichtsprozent und darunter
führt. Das Verfahren ist zwar in den meisten Fällen, wenn es sich um Produkte mit normalen Ausgangsaschegehalten
handelt, mit Erfolg anwendbar, versagt aber bei sehr aschereichen Ausgangsprodukten.
109 787/444
I 122 705
Es wurde gefundein, daß man die Entaschung von Polyolefinen, insbesondere von Polyäthylen, die durch
Polymerisation bei Drücken unterhalb etwa 100 kg/cm2 und bei Temperaturen bis etwa 100° C in Gegenwart
von Katalysatoren hergestellt wurden, die aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen, insbesondere
AluminiumaBcylverbindungen, einerseits und Metallverbindungen der IV. bis VI. Nebengruppe
des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen, andererseits gebildet wurden, mit sehr
gutem Erfolg und in einfacher und wirtschaftlicher Weise durchführen kann, wenn man die zu reinigenden
Polymerisate nach1 Abtrennung der Hauptmenge der in der Polymerisation verwendeten Hilfsflüssigkeit
oder nach restloser Entfernung anhaftender Hilfsflüssigkeit mit Chlorwasserstoff und Mischungen aus
Alkoholen, die weniger als 5 °/o Wasser enthalten, und flüssigen Kohlenwasserstoffen bei Temperaturen
unterhalb etwa 100° C behandelt, das zur Entaschung verwendete Flüssigkeitsgemisch abfiltriert und das
Polymerisat neutral wäscht und trocknet.
Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß die Entaschung mit Chlorwasserstoff und Mischungen
aus flüssigen Kohlenwasserstoffen und Alkoholen im Gegensatz zu der Verwendung von Chlorwasserstoff
mit einer der beiden Komponenten allein synergistischer Art ist. Dies erkennt man insbesondere daran,
daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr viel geringere Chlorwasserstoffmengen benötigt werden.
So erfordert beispielsweise das gleiche Ausgangsprodukt für die Entaschung mit Chlorwasserstoff und
Äthylalkohol zur Erzielung von Aschegehalten unter 0,01 Gewichtsprozent einen Chlorwasserstoffgehalt
des Gemisches von mindestens 5%>. Für die Entaschung mit Chlorwasserstoff und Kohlenwasserstoffen
muß eine noch größere Menge Chlorwasserstoff durch das Gemisch geleitet werden. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren genügt es dagegen schon, wenn das zur Entaschung benutzte Flüssigkeitsgemisch
weniger als 0,5% Chlorwasserstoff enthält. Die Verluste durch Alkylchloridbildung sowie die Kosten für
Chlorwasserstoff selbst sind daher entscheidend geringer.
Im Gegensatz zu dem Entaschungsverfahren mit Chlorwasserstoff und alkoholfreien organischen Flüssigkeiten
führt das erfindungsgemäße Verfahren auch bei sehr aschereichen Ausgangsprodukten zu außerordentlich
niedrigen Aschewerten, die immer unter 0,01 Gewichtsprozent liegen. Die Tatsache, daß
Mischungen aus Alkoholen und Kohlenwasserstoffen eine so viel bessere Wirkung als die einzelnen Komponenten
allein besitzen, ließ sich nicht vorhersehen.
Weitere Vorteile ergeben sich bei der Aufarbeitung des zur Entaschung benutzten Flüssigkeitsgemisches.
Das bei der Filtration des entaschten Polyolefins anfallende Filtrat kann sofort wieder zur Entaschung
neuen Polyolefins benutzt, also in den Verfahrenskreislauf der Entaschung zurückgeführt werden. Die
im Filterrückstand verbleibende Entaschungsflüssigkeit wird bei der anschließenden Waschung dieses
Rückstandes, die vorzugsweise mit wasserlöslichen Alkoholen durchgeführt wird, herausgewaschen und
gelangt so in das Waschfiltrat. Aus diesem kann nach Ausfällung der Aschebestandteile und Neutralisation
des Chlorwasserstoffs, z. B. mit wäßrigen Alkalilösungen, die organische wasserfreie Flüssigkeit, z. B.
die Kohlenwasserstofffraktion, leicht abgetrennt werden. Auf die Wiedergewinnung des Alkohols, möglichst
in einer Konzentration von über 95%, kann, wenn man wasserlösliche Alkohole zur Entaschung verwendet,
meist verzichtet werden, da die im Filterrückstand verbleibende und in das Waschfiltrat gelangende Menge
dieses Alkohols so gering ist, daß man diese Alkohole in niedrigkonzentrierter Form, wie sie als azeotrop
siedendes Gemisch anfallen, gewinnt und zur Deckung der Alkoholverluste im Kreislauf der Waschflüssigkeit
verwendet.
ίο Für das Reinigungsverfahren sind flüssige aliphatische,
cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe geeignet, z. B. diejenigen, die man auch
in der Polymerisation verwendet.
Als Alkohole können wasserlösliche sowie wasserunlösliche Alkohole Verwendung finden, wobei sowohl
aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Alkohole benutzt werden können. Neben einwertigen
können auch zwei- oder mehrwertige Alkohole angewendet werden.
ao Vorteilhaft ist die Verwendung aliphatischer Alkohole mit C-Zahlen bis zu C4, weil die aus Chlorwasserstoff
und diesen Alkoholen gebildeten Alkylchloride so niedrig sieden, daß ihre Entfernung aus
der Entaschungsflüssigkeit bzw. der Waschflüssigkeit ganz besonders leicht, beispielsweise durch Ausblasen
mit Inertgasen, erfolgen kann. Außerdem ist die durch die Esterbildung verlorengehende Alkoholmenge wegen
deren verhältnismäßig niedrige Molekulargewichte im Verhältnis zu Alkoholen mit höheren Molekulargewichten
klein und verursacht daher weniger Kosten. Ganz besonders vorteilhaft ist die Verwendung von
Äthylalkohol, weil hier die Wiedergewinnung des Alkohols aus dem Waschfiltrat in einer Konzentration von
96%, wie schon ausgeführt, sehr einfach möglich ist.
Das Mischungsverhältnis von Kohlenwasserstoff und Alkohol kann in verhältnismäßig weiten Grenzen
variiert werden. Meist wird man jedoch den Anteil an Kohlenwasserstoff wesentlich größer wählen als den
des Alkohols, z. B. mehr als 70% in der Mischung.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann technisch in sehr verschiedener Weise durchgeführt werden. Die
Behandlung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen. Man verwendet dazu Rührgefäße, Umlaufapparaturen,
Rohrschlangen, Extraktionsapparate, Waschschnecken oder andere geeignete Apparate. Die
Behandlungstemperaturen liegen je nach der Art des verwendeten Lösungsmittels zwischen etwa 40 und
100° C, der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 60 und 80° C. Die erforderlichen Reaktionszeiten
liegen meist zwischen 1 und 4 Stunden. Die Menge des verwendeten Lösungsmittels richtet sich
vor allem nach der Art der verwendeten Apparatur. Im allgemeinen benutzt man die 5- bis lOfache Gewichtsmenge
Lösungsmittel, bezogen auf das zu entaschende Polyolefin.
Die Menge an Chlorwasserstoff kann verschieden hoch sein. Meist genügen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Chlorwasserstoffgehalte der Entaschungsflüssigkeit von weniger als 0,5%. Derartig geringe
Mengen Chlorwasserstoff haben den Vorteil, daß die durch Alkylchloridbildung verbrauchte Alkohohnenge
sehr klein bleibt. Andererseits ist die Wirkung des zugesetzten Chlorwasserstoffs ausschlaggebend für den
Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ohne Chlorwasserstoffzusatz ist der Entaschungseffekt, wie
man aus den Beispielen ersehen kann, ganz erheblich schlechter. Dies gilt auch ganz besonders bezüglich
der Entfernung kleiner Eisenmengen, die bei technisch
durchgeführten Polymerisationen meist vorhanden sind und die die Farbe des Endproduktes bzw. der daraus
hergestellten Produkte ungünstig beeinflussen.
Eine besonders zweckmäßig, kontinuierlich durchgeführte Art der Entaschung bedient sich mehrerer
hintereinandergeschalteter Reaktionsbehälter. Das zur Entaschung kommende Gemisch aus Polymerisat und
chlorwasserstoffhaltiger Entaschungsflüssigkeit wird durch diese Behälter im Gleichstrom von oben nach
unten oder von unten nach oben durchgeführt. Mischt sich der flüssige Kohlenwasserstoff und der verwendete
Alkohol nicht vollständig miteinander, so kann man auch das Polymerisat mit dem flüssigen Kohlenwasserstoff
einerseits und den Alkohol andererseits im Gegenstrom zueinander führen, z. B. das erste
Gemisch von unten nach oben und den Alkohol von oben nach unten.
Das am Ende des letzten Reaktionsbehälters anfallende Gemisch gelangt dann zu einer Filtereinrichtung,
beispielsweise einem Trommelfilter, in dem es in einen Filterrückstand und ein Filtrat zerlegt wird.
Das Filtrat kann nach Ergänzung durch eine solche Menge, wie sie im Filterrückstand verbleibt, und nach
Einstellung auf den erforderlichen Chlorwasserstoffgehalt wieder zum ersten Reaktionsbehälter zurückgeführt
und zur Entaschung neuen Polymerisats mit gleichem Erfolg immer wieder verwendet werden.
Der Filterrückstand wird anschließend auf der Filtereinrichtung neutral- und aschefrei gewaschen.
Dies kann mit dem gleichen oder auch einem anderen Lösungsmittel wie bei der vorhergehenden Entaschung
durchgeführt werden, wobei bis zu etwa 100° C erhöhte Temperaturen angewendet werden
können. Gegebenenfalls kann man auch Wasser als Waschflüssigkeit benutzen. Ganz besonders vorteilhaft
ist die Verwendung wasserlöslicher Alkohole, beispielsweise die Verwendung von Äthyl- oder Propylalkohol
als Waschflüssigkeit.
Die Aufarbeitung der Waschflüssigkeit kann in verschiedener, an sich bekannter Weise erfolgen. So
kann man beispielsweise das Waschfiltrat mit wäßrigen alkalischen Flüssigkeiten, z. B. mit wäßriger
Sodalösung, neutralisieren, wobei die gelösten Katalysatorbestandteile ausfallen und abfiltriert werden
können, dann die Kohlenwasserstofffraktion abscheiden und anschließend den Waschalkohol als
azeotrop siedendes Wasser-Alkohol-Gemisch durch Destillation wiedergewinnen.
Der Filterrückstand muß nach beendigter Waschung von der Restmenge des Lösungsmittels befreit werden.
Dies kann durch Behandlung mit Wasserdampf und anschließende Trocknung erfolgen. Zweckmäßig ist
jedoch die Entfernung der Restmenge des Lösungsmittels mit Hilfe eines geheizten, unter Äthylen- oder
Inertgasatmosphäre und bei Ausnutzung der Zentrifugalwirkung arbeitenden Trocknungsrohres, eines
sogenannten Drallrohres.
Als Einsatzprodukt für das erfindungsgemäße Verfahren werden Polymerisate verwendet, aus denen die
Hauptmenge der in der Polymerisation verwendeten Hilfsflüssigkeit durch Filtration bei Luft- und Feuchtigkeitsabschluß,
beispielsweise in einer Siebschleuder, abgetrennt wurde. Das dann noch dem Polyolefin anhaftende
Lösungsmittel kann mit in den Entaschungsprozeß eingesetzt werden, besonders dann, wenn dort
das gleiche Lösungsmittel verwendet wird.
Wesentlich vorteilhafter ist es jedoch, diese Restmenge an Lösungsmittel vor dem Entaschungsprozeß
abzutrennen, beispielsweise durch eine Abtreibung in Drallrohren in Gegenwart inerter Gase. Man kann
das restliche Lösungsmittel aber auch durch eine Behandlung mit einem Wasserdampf- oder Wasserdampf-Alkalilauge-Gemisch
und anschließende Trocknung entfernen. Obwohl bei dieser Behandlung die Metallsalze aus dem Katalysatorgemisch in schwerlösliche
Oxydform übergeführt werden, gelingt es in überraschender Weise mit dem erfindungsgemäßen
ίο Verfahren, diese Metallsalze bis auf Aschegehalte
unter 0,01 Gewichtsprozent zu entfernen. Die Abtrennung der Hilfsflüssigkeit aus der Polymerisation
vor der Entaschung hat den großen Vorzug, daß man die als Hilfsflüssigkeit in der Polymerisation meist
verwendeten Kohlenwasserstofffraktionen ohne Verunreinigung durch die bei der Entaschung benutzten
Alkohole zurückgewinnen kann. Nach dem Abtreiben dieser Kohlenwasserstoffe durch Wasserdampfdestillation
genügt meist eine einfache Trocknung, um sie
ao bei der Polymerisation wiederverwenden zu können, während anderenfalls nicht unerhebliche Anstrengungen
gemacht werden müssen, um den durch die Entaschung verursachten Alkoholgehalt dieser Kohlenwasserstoffe
quantitativ zu entfernen, da schon Spuren von sauerstoffhaltigen Verbindungen die Polymerisation
bekanntlich erheblich stören.
Die Polymerisation des Äthylens erfolgte unter Verwendung einer aliphatischen, hydrierten und sorgfältig
getrockneten C9- bis Cjj-Kohlenwasserstofffraktion
aus der Fischer-Tropsch-Synthese und eines Katalysators aus 1 Mol Titantetrachlorid und 1,5 Mol
Diäthylaluminiummonochlorid bei einer Temperatur von etwa 75° C. Aus dem Reaktionsprodukt wurde
zunächst in einer Siebschleuder, die vor Luft- und Feuchtigkeitszutritt geschützt war, die Hauptmenge
der als Hilfsflüssigkeit verwendeten Kohlenwasser-Stofffraktion abgetrennt.
1 Teil des Filterrückstandes, der etwa gleiche Teile Polyäthylen und Lösungsmittel enthielt, wurde nun in
einem Rührgefäß mit 4,5 Teilen eines Gemisches, das aus 85 Teilen der als Hilfsflüssigkeit für die Äthylenpolymerisation
verwendeten C9- bis Cn-Kohlenwasserstofffraktion
und 15 Teilen 99,8%>igem Isopropylalkohol bestand und das eine Chlorwasserstoffkonzentration
von 0,4 °/o hatte, 2 Stunden bei einer Temperatur von 80° C behandelt. Anschließend wurde abfiltriert,
mit Isopropylalkohol neutral gewaschen und getrocknet. Das Endprodukt hatte einen Aschegehalt
von 0,005 Gewichtsprozent.
Wurde die Entaschung vergleichsweise mit demselben Kohlenwasserstoff-Alkohol-Gemisch, aber ohne
Chlorwasserstoffzusatz in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt, so erhielt man ein Endprodukt
mit einem Aschegehalt von 0,085 Gewichtsprozent.
Die Polymerisation von Äthylen wurde mit der gleichen Kohlenwasserstofffraktion wie im Beispiel 1,
jedoch unter Verwendung eines Katalysators aus 1 Mol Titantetrachlorid und 2 Mol Aluminiumtriäthyl
bei einer Temperatur von etwa 75° C durchgeführt. Aus dem Reaktionsprodukt wurde zunächst die
Hauptmenge der Kohlenwasserstofffraktion durch Filtration abgetrennt. Die Restmenge der Kohlen-
Wasserstofffraktion wurde dann in einem von außen auf etwa 100° C beheizten Trocknungsrohr mit HiHe
eines vorerhitzten Stickstoffstromes entfernt. Es wurde so ein Polyäthylenpulver mit einem Aschegehalt
von 0,14 Gewichtsprozent erhalten.
1 Teil dieses Produktes wurde in einem Rührgefäß mit 8 Teilen eines Gemisches, das aus 80 Teilen Xylol
und 20 Teilen 99,7e/oigem Butylalkohol bestand und
das 0,4 %> Chlorwasserstoff enthielt, 2 Stunden bei einer Temperatur von 80° C behandelt, anschließend
abfiltriert, mit Butylalkohol neutral gewaschen und getrocknet. Das Endprodukt hatte einen Aschegehalt
von 0,003 Gewichtsprozent.
Wurde die Entaschung vergleichsweise mit demselben Xylol-Butylalkohol-Gemisch, aber ohne Chlor-Wasserstoffzusatz
in der oben beschriebenen Weise durchgeführt, so wurde ein Endprodukt mit einem
Aschegehalt von 0,093 Gewichtsprozent erhalten.
Beispiel 3 ao
Für die Polymerisation des Äthylens wurde die gleiche Kohlenwasserstofffraktion wie im Beispiel 1,
als Katalysator jedoch ein Gemisch aus 1 Mol Titantetrachlorid und 1,2 Mol Diisobutylaluminiummono- »5
chlorid verwendet. Aus dem Polymerisationsprodukt wurde zunächst wieder die Hauptmenge der Kohlenwasserstofffraktion
durch Filtration abgetrennt und dann die Restmenge der Kohlenwasserstofffraktion in
der im Beispiel 2 beschriebenen Weise mit Hilfe eines Trocknungsrohres entfernt. Man erhielt so ein Polyäthylenpulver
mit einem Aschegehalt von 0,18 Gewichtsprozent.
1 Teil dieses Produktes wurde in einem Rührgefäß mit 10 Teilen eines Gemisches, das aus 75 Teilen
Toluol und 25 Teilen 96°/oigem Äthylalkohol bestand und 0,3 °/o Chlorwasserstoff enthielt, 2 Stunden bei
einer Temperatur von 75° C behandelt. Nach dem Abfiltrieren wurde mit Äthylalkohol neutral gewaschen
und getrocknet. Das Endprodukt hatte einen Aschegehalt von 0,006 Gewichtsprozent.
Wurde die Entaschung vergleichsweise mit dem gleichen Toluol-Äthylalkohol-Gemisch, aber ohne
Zusatz von Chlorwasserstoff in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt, so erhielt man ein
Endprodukt mit einem Aschegehalt von 0,11 Gewichtsprozent.
Wurde die Entaschung mit 96°/oigem Äthylalkohol ohne Zumischung von Toluol durchgeführt, so erhielt
man bei sonst gleicher Arbeitsweise unter Zusatz von 0,3 °/o Chlorwasserstoff ein Endprodukt mit einem
Aschegehalt von 0,08 Gewichtsprozent, beim Zusatz von 5°/o Chlorwasserstoff ein Endprodukt mit einem
Aschegehalt von 0,008 Gewichtsprozent. Wurde schließlich die Entaschung mit reinem Toluol ohne
Zusatz von Äthylalkohol durchgeführt, wobei so viel Chlorwasserstoff eingeleitet wurde, daß ein Chlorwasserstoffüberschuß
das Rührgefäß verließ, so erhielt man bei einer Temperatur von 85° C und einer Behandlungszeit von 3 Stunden, Neutralwaschung mit
Toluol nach dem Abfiltrieren und anschließender Trocknung ein Endprodukt mit einem Aschegehalt
von 0,024 Gewichtsprozent.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entaschung von Polyolefinen, insbesondere von Polyäthylen, hergestellt durch
Polymerisation gasförmiger Olefine bei Drücken unterhalb etwa 100 kg/cm2 und bei Temperaturen
bis etwa 100° C in Gegenwart von Katalysatoren aus Gemischen von metallorganischen Verbindungen,
insbesondere Aluminiumalkylverbindungen, mit Metallverbindungen der IV. bis VI. Nebengruppe
des Periodischen Systems, insbesondere mit Titanverbindungen, durch Behändem mit
Chlorwasserstoff und Alkoholen oder Gemischen organischer Lösungsmittel unter Säurezusatz nach
vorhergehender Abtrennung der Hauptmenge der bei der Polymerisation verwendeten Hilfsflüssigkeit
oder nach restloser Entfernung anhaftender Hilfsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Polymerisat bei Temperaturen unter etwa 100° C mit Chlorwasserstoff und einer Mischung
von flüssigen Kohlenwasserstoffen mit Alkoholen, die weniger als 5°/o Wasser enthalten, behandelt
und nach Abtrennen des zur Entaschung verwendeten Flüssigkeitsgemisches durch Filtration das
Polymerisat in an sich bekannter Weise neutral wäscht und anschließend trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Entaschung benutzte
Flüssigkeitsgemisch weniger als 3O°/o Alkohol enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Entaschung benutzte
Flüssigkeitsgemisch weniger als 0,5 °/o Chlorwasserstoff enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Entaschung benutzte
Flüssigkeitsgemisch als Alkoholkomponente wasserlösliche, einwertige, aliphatische Alkohole,
vorzugsweise Äthylalkohol, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entaschung kontinuierlich
in mehreren hintereinandergeschalteten Reaktionsbehältern durchgeführt wird, wobei das
zur Entaschung verwendete Flüssigkeitsgemisch nach Abtrennung in einer Filtereinrichtung und
Einstellung auf die gewünschte Anfangszusammensetzung im Kreislauf verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralwaschung des
Filterrückstandes nach der Entaschung mit wasserlöslichen Alkoholen durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die restlose Entfernung der
Hilfsflüssigkeit durch eine Behandlung mit Wasserdampf in Gegenwart alkalischer Mittel und
anschließende Trocknung erfolgt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 961 576.
Deutsche Patentschrift Nr. 961 576.
© 109 787/444 1.62
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