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Presse zur Herstellung von Filtermassekuchen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Filtermassepresse, mit der aus einem Papier- bzw. Faserbrei ein Filtermassekuchen
hergestellt wird, der insbesondere in Brauereien Verwendung findet.
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Bei den bisher bekannten Filtermassepressen wird durch Einführung
des Druckmediums in einem Druckzylinder ein Kolben einschließlich des darauf befestigten
Ringsiebes aufwärts getrieben, wobei dasselbe über eine Gegendruckplatte gleitet,
die an einem Schwenkarm angeordnet ist. Die im Ringsieb enthaltene Filtermasse wird
dabei zu einem Filtermassekuchen zusammengepreßt. Nach Beendigung des Preßvorganges
wird der Druckzylinder durch ein Ventil geöffnet, so daß der Druckkolben einschließlich
Ringsieb und dem darin befindlichen Filtermassekuchen in seine Ausgangsstellung
zurückgleitet.
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Nach dem Ausschwenken der Gegendruckplatte kann der Filtermassekuchen
dem Ringsieb entnommen werden.
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Diese bekannte Filtermassepresse hat verschiedene Nachteile. So wird
z. B. der Kolben bei unsachgemäßer Bedienung der Presse, d. h. wenn sie in Funktion
gesetzt wird, bevor der Schwenkarm mit seiner Gegendruckplatte in der Betriebsstellung
verriegelt ist, aus dem Druckzylinder geschleudert. Schwere Betriebsunfälle und
längere Betriebsunterbrechungen waren die Folge, so daß sich der Einbau zusätzlicher
Sicherungen erforderlich machte. Diese Sicherungen haben jedoch den Nachteil, daß
sie entweder mehr Handgriffe und damit mehr Arbeitszeit zur Herstellung eines Filtermassekuchens
erforderlich machen oder bei dem rauhen Betrieb durch ihre Störanfälligkeit oft
zu Betriebsstörungen führen.
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Ein weiterer Nachteil macht sich beim Herausnehmen der fertig gepreßten
Filtermassekuchen bemerkbar. Denn während des Preßvorganges werden die Fasern der
Filtermasse in die Maschen des Ringsiebes gedrückt, so daß der Filtermassekuchen
beim Hochklappen des Ringsiebes in diesem hängenbleibt und vom Bedienungspersonal
ausgestoßen werden muß, was außer einem Zeitverlust oft zu Beschädigungen des Filtermassekuchens
führt.
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Ein weiterer Nachteil ist das auftretende Spritzwasser. Infolge Undichtigkeit
der Kolbenmanschette und durch Herausspritzen der ausgepreßten Flüssigkeit aus dem
Ringsieb ist das Bedienungspersonal dauernd der Nässe ausgesetzt.
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Es sind auch Preßvorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe lediglich
einer Masse, wie Obst, Wäsche od. dgl., die Feuchtigkeit entzogen wird. Bei diesen
Pressen wird, entgegen den eingangs beschriebenen bekannten Filtermassepressen,
eine mit dem Kolben verbundene Druckplatte in ein stationär angeordnetes Ringsieb
gedrückt, dessen oberes Ende durch einen aufklappbaren Deckel verschlossen ist.
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Diese Preßvorrichtungen eignen sich nicht zur Herstellung von Filtermassekuchen,
da unter anderem der Kolben im Druckzylinder nicht steuerbar ist.
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Vielmehr muß bei diesen Preßvorrichtungen nach dem Preßvorgang, und
zwar vor dem Öffnen der Presse, durch Öffnen eines Abflusses der Druck aus dem Zylinder
beseitigt werden, wobei der Kolben in seine Ausgangsstellung zurückgleitet. Dies
würde bedeuten, daß der an den Deckel gepreßte und am Umfang des Ringsiebes festhängende
Filtermassekuchen nicht mehr auf dem Kolben aufliegt und beim Öffnen des Deckels
zerstört wird. Außerdem würde der Filtermassekuchen erst durch einen zweiten Arbeitshub
aus dem Ringsieb gedrückt werden.
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Auch das Öffnen der Preßvorrichtung zur Entnahme des Filtermassekuchens
würde nicht den Forderungen der Praxis entsprechen und wäre mit erheblichen Schwierigkeiten
verbunden, da zwischen Deckel und Filtermassekuchen ein Sog entsteht, der nur durch
Kraftanstrengung überwunden werden könnte, wobei der Filtermassekuchen beschädigt
wird.
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Die Filtermassepresse gemäß der Erfindung beseitigt die erwähnten
Mängel, und zwar dadurch, daß eine in Achsrichtung heb- und senkbare, in einem seitlich
verschwenkbaren Deckel angelenkte Gegendruckplatte durch ihren Flansch einen im
Gehäuseoberteil befestigten Siebmantel abdeckt und die mit dem Kolben verbundene
Druckplatte in ihrer Höhe steuerbar im Siebmantel angeordnet ist. Weiterhin ist
ein zwischen Gehäusewandung und Siebmantel durch Unterstützungsrippen entstandener
Raum mit mehreren, am Umfang des Gehäuseunterteiles angeordneten Abflußkanälen verbunden.
Einer der Abflußkanäle
wird durch das aufgeschraubte Gehäuseoberteil
abgedeckt und nimmt die Ventilsteuereinrichtung auf.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die Unterseite der flüssigkeitsdurchlassenden
Druckplatte dachförmig mit einer umlaufenden Rippe ausgebildet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird an Hand einer
Zeichnung erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Filtermassepresse im Längsschnitt im gefüllten
und geschlossenen Zustand, Fig. 2 das Oberteil der geöffneten Filtermassepresse
im Längsschnitt mit fertig gepreßtem und ausgestoßenem Filtermassekuchen.
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Das Gehäuse der Filtermassepresse setzt sich aus dem als Druckzylinder
ausgebildeten Gehäuseunterteil 1 und dem aufgeschraubten Gehäuseoberteil 2 mit dem
herausnehmbaren Siebmantel3 zusammen und wird oben durch einen DeckelS abgeschlossen,
an dem eine Gegendruckplatte 4 angelenkt ist. Da in der Praxis mehrere Durchmessergrößen
von Filtermassekuchen 27 benötigt werden, ist das Gehäuseoberteil 2 innen mit Rippen
11 versehen. Je nach den Erfordernissen werden die Rippenll dem Siebmanteldurchmesser
angepaßt.
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Im Druckzylinder des Gehäuseunterteiles 1 ist der als Scheibe ausgebildete
Kolben 6 gelagert und durch eine Kolbenstange7 mit einer im Gehäuseoberteil 2 gleitenden
Druckplatte 8 starr verbunden. Zur Versteifung der Druckplatte 8 und zum besseren
Abfluß der ausgepreßten Flüssigkeit ist diese mit einer dachförmig umlaufenden Rippe21
versehen. Die Kolbenstange 7 ist in einer Führungsplatte 9 gelagert, die das Gehäuseunterteil
1 abschließt. Weiterhin ist der Kolben 6 durch eine Manschette 10 gegen die Druckzylinderwand
abgedichtet.
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Der DeckelS ist in den Lagern 12 mittels eines Drehzapfens 13 horizontal
schwenkbar und greift mit einer Kralle26 über einen am Gehäuseoberteil 2 angeordneten
Ansatz 25. Im DeckelS ist die Gegendruckplatte4 an einem Gewindebolzen 14 eines
mittig angeordneten Handhebels 15 heb- und senkbar gelagert. Wie die Druckplatte
8 ist auch die Gegendruckplatte4 mit Wasserabflußkanälen und 4löchern versehen,
die durch gelochte Bleche und Metallgewebe abgedeckt sind.
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Damit die ausgepreßte Flüssigkeit abfließen kann, sind die durch
die Rippen 11 entstandenen Kammern 16 mit mehreren, vorzugsweise drei am Umfang
des Gehäuseunterteiles 1 angeordneten Abflußkanälen 17 verbunden. Ein weiterer an
der Bedienungsseite angeordneter Kanal7' wird durch das Gehäuseoberteil 2 abgedeckt
und nimmt das Hebelgestänge 18 und den Steuerhebel 20 auf. Beide Teile dienen zur
Betätigung des Dreiwegehahnes 19. Damit der Dreiwegehahnl9 besser eingebaut und
gewartet werden kann, ist der Kanal 17' am Fuß des Gehäuseunterteiles 1 mit einer
Aussparung 22 versehen.
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Die Wirkungsweise der Filtermassepresse ist wie folgt: Zum Öffnen
der Filtermassepresse wird der in Mitte des Deckels 5 befindliche HandhebellS nach
der Bedienungsseite bis zum Anschlag geschwenkt.
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Dadurch wird die Gegendruckplatte 4 vom Siebmantel 3 gehoben, und
der Deckel 5 kann einschließlich Gegendruckplatte 4 nach der Bedienungsseite horizontal
ausgeschwenkt werden.
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Nach Beschickung der Presse wird der Deckel 5 bis zum Anschlag des
Ansatzes 25 zurückgeschwenkt und die Gegendruckplatte 4 durch Betätigen des
Handhebels
15 auf den Siebmantel 3 gedrückt (Fig. 1).
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Die Presse ist somit verriegelt, und der Preßvorgang kann beginnen.
Durch Verschwenken des Steuerhebels 20 wird der Dreiwegehahn 19 geöffnet, und das
Druckwasser tritt in den Zylinder des Gehäuseunterteiles 1 ein. Der Kolben 6 einschließlich
Kolbenstange 7 und Drnckplatte 8 wird angehoben.
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Dabei gleitet die Druckplatte 8 im Siebmantel 3 nach oben und drückt
die Filtermasse gegen die Gegendruckplatte 4. Die aus der Filtermasse gedrückte
Flüssigkeit fließt durch die mit Abflußrinnen und 4löchern versehenen Druckplatten4
und 8 sowie durch den Siebmantel3 in die am Umfang des Gehäuseunterteiles 1 angebrachten
Abflußkanäle 17.
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Ist die Filtermasse zu einem Kuchen zusammengepreßt, wird durch Betätigen
des Steuerhebels 20 die Druckwasserzufuhr unterbunden und gleichzeitig die Abflußöffnung
des Dreiwegehahnes 19 nur so weit und so lange geöffnet, bis ein Teil des Druckwassers
ausgeströmt und somit der Betriebsdruck vom Kolben 6 genommen ist. Dadurch verbleibt
der Kolben 6 in seiner Stellung und unterstützt den gepreßten Filtermassekuchen
27. Durch Verschwenken des Handhebels 15 wird die Gegendruckplatte 4 vom Siebmantel
3 gehoben und der Deckel 5 seitlich verschwenkt. Durch nochmaliges Schalten des
Steuerhebels 20 in Betriebsstellung wird der Zylinder erneut unter Druck gesetzt,
so daß der Kolben 6 mit seiner Druckplatte 8 den bereits fertig gepreßten Filtermassekuchen
27 aus dem Siebmantel 3 drückt (Fig. 2). Dabei schlägt der Kolben 6 gegen die Anschlagfläche
23 der Führungsplatte 9, und die Oberkante der Druckplatte 8 schließt mit der Oberkante
des Gehäuseoberteiles2 ab. Nun kann der Filtermassekuchen 27 ohne Beschädigungen
von der Druckplatte 8 gehoben werden.
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Wird der Steuerhebel 20 in Ruhestellung geschwenkt, so wird die Abflußöffnung
des Dreiwegehahnes 19 freigegeben, und das Druckwasser strömt aus dem Zylinder des
Gehäuseunterteiles 1. Der Kolben 6 einschließlich Druckplatte 8 gleitet in die Ausgangsstellung
zurück. Damit der Kolben 6 nicht zu hart auf dem Boden des Druckzylinders 1 aufschlägt,
ist am Boden ein Puffer24 angebracht.