DE1118625B

DE1118625B - Verstaerkungsfreie Scheibenbremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1118625B
Application number: DEK35418A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hermann Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-07-29
Filing date: 1958-07-29
Publication date: 1961-11-30

Description

Verstärkungsfreie Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Es sind verstärkungsfreie Scheibenbremsen bekannt, bei denen in einem umlaufenden Bremsgehäuse zwei axial auf dem Bremsträger verschiebbare, aber in Umfangsrichtung nicht verdrehbare Bremsscheiben angeordnet sind, welche über in in Umfangsrichtung ansteigenden Ausnehmungen gelagerte Kugeln und einem koaxial zu den Bremsscheiben liegenden Bremsbetätigungsring miteinander in Verbindung stehen, dessen Verdrehen ein Anpressen der Bremsscheiben an die Innenfläche des rotierenden Bremsgehäuses zur Folge hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei verstärkungsfreien Scheibenbremsen der vorstehend gekennzeichneten Art zwecks Freihaltung des Bremseninneren von einer Betätigungsvorrichtung diese am Außenumfang anzuordnen und eine geringere Belastung der Verzahnung des Bremsbetätigungsringes zu erzielen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß in an sich bekannter Weise über das rotierende, an seinem Außenumfang offene Bremsgehäuse der topfartig ausgebildete Bremsträger hinweggreift, in dessen axialen Längsschlitzen in an sich bekannter Weise die radial angeordneten Fortsätze der Bremsscheiben axial verschiebbar geführt sind, und daß in einer Ausnehmung des Bremsträgers eine zum Bremsbetätigungsring tangentiale Betätigungsstange gelagert ist, deren Verzahnung in ein am Außenumfang des Brernsbetätigungsringes angeordnetes Zahnsegment eingreift.
Die Betätigungsstange ist für den Bremsbetätigungsring an einem Ende mit einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Betätigungskolben und am anderen Ende mit einer Nachstellvorrichtung zur Einstellung des Lüftspiels der Bremse versehen.
Bei einer bekannten Servo-Scheibenbremse werden die beiden Bremsscheiben gegeneinander mittels der am Außenumfang des Bremsträgers angeordneten Vorrichtung in Umfangsrichtung verdreht. Im Gegensatz dazu wird bei der erfindungsgemäß ausgebildeten servolosen Scheibenbremse der zwischen den beiden Bremsscheiben angeordnete Bremsbetätigungsring verdreht. Dabei bleiben die Bremsscheiben in Umfangsrichtung fest. Sie werden lediglich bei der Bremsbetätigung in axialer Richtung verschoben. Man hat auch schon Servo-Scheibenbremsen mit einem an seinem Außenumfang offenen Bremsgehäuse ausgeführt, über das ein topfartig ausgebildeter Bremsträger derart hinweggreift, daß in axialen Längsschlitzen radial angeordnete Fortsätze der Bremsscheiben axial verschiebbar geführt sind. Diese Bremsen werden jedoch in anderer Weise betätigt. In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es ist das Beispiel einer am Getriebegehäuse eines Kraftwagens angebrachten Getriebebremse gewählt worden.
Fig. 1 zeigt einen durch die Bremsenachse gelegten Längsschnitt, Fig. 2 einen dazu senkrechten Querschnitt entlang der Linie A-B in Fig. 1.
Die Abtriebswelle 1 des Schaltgetriebes ist mit einem Abtriebsflansch 2 versehen, der mittels Schrauben 3 mit dem umlaufenden Bremsgehäuse 4 verbunden ist. Mit dem letzteren ist durch Schrauben 6 der Bremsdeckel 5 verschraubt. Die Fig. 1 zeigt, daß das Bremsgehäuse 4 an seinem äußeren Umfang offen ist. Der Getriebeabschlußdeckel ist gleichzeitig als Bremsträger 7 ausgebildet und an seinem äußeren Umfang mit axialen Längsschlitzen 8 versehen, in die Fort-Sätze 9 der mit Bremsbelag versehenen Bremsscheiben 10 und 11 eingreifen. Der Bremsträger könnte auch mit einer Innenverzahnung zur Drehmomentaufnahme ausgerüstet sein.
Die Bremsscheibe 11 ist an der dem Bremsbetätigungsring 14 zugekehrten Seite mit in Umfangsrichtung ansteigenden Ausnehmungen 12 ausgerüstet, in denen die Betätigungskugeln 13 liegen, welche sich auf dem Bremsbetätigungsring 14 abstützen, der wie die Bremsscheibe 11 in Umfangsrichtung ansteigende Kugelbahnen 15 aufweist.
Auf der anderen Seite ist der Bremsbetätigungsring 14 durch einen Kugelkranz 16 auf der Bremsscheibe 10 gelagert. An seinem Außenumfang weist der Mittelring - wie aus Fig. 2 zu ersehen ist - ein Zahnsegment 17 auf; in das die Verzahnung 18 einer Betätigungsstange 19 eingreift. Diese ist in dem dargestellten Beispiel in einer zylindrischen Ausnehmung 20 des als Bremsträger ausgebildeten Getriebeabschlußdeckels 7 gelagert. Das eine Ende der Betätigungsstange 19 ist mit einem Hydraulikkolben 21 kraftschlüssig verbunden, der in einem Zylinder 22 geführt ist, welchem durch eine Bohrung 23 Drucköl zugeführt werden kann. Eine Feder 24 sorgt für die Zurückführung des Betätigungskolbens 21 nach Abschluß des Bremsvorganges.
Das andere Ende der Betätigungsstange 19 ist mit einem Gewindefortsatz 25 ausgerüstet, auf dem zwei Kontermuttern 26 aufgeschraubt sind, die zur Einstellung des Lüftspiels der Bremse dienen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1.. Verstärkungsfreie Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei der in einem umlaufenden Bremsgehäuse zwei axial auf dem Bremsträger verschiebbare, aber in Umfangsrichtung nicht verdrehbare Bremsseheiben angeordnet sind, welche über in in Umfangsrichtung ansteigenden Ausnehmungen gelagerte Kugeln und einen koaxial zu den Bremsscheiben liegenden Bremsbetätigungsring miteinander in Verbindung stehen, dessen Verdrehen ein Anpressen der Bremsscheiben an die Innenfläche des rotierenden Bremsgehäuses zur Folge hat, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise über das rotierende, an seinem Außenumfang offene Bremsgehäuse (4, 5) der topfartig ausgebildete Bremsträger (7) hinweggreift, in dessen axialen Längsschlitzen (8) in an sich bekannter Weise die radial angeordneten Fortsätze (9) der Bremsscheiben (10, 11) axial verschiebbar geführt sind, und daß in einer Ausnehmung (20) des Bremsträgers (7) eine zum Bremsbetätigungsring (14) tangentiale Betätigungsstange (19) gelagert ist, deren Verzahnung (18) in ein am Außenumfang des Bremsbetätigungsringes (14) angeordnetes Zahnsegment (17) eingreift.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsstange (19) für den Bremsbetätigungsring (14) an einem Ende mit einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Betätigungskolben (21) und am anderen Ende mit einer Nachstellvorrichtung (26) zur Einstellung des Lüftspiels der Bremse versehen ist.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 und 2 in ihrer Anwendung als Getriebebremse, dadurch gekennzeichnet, da_ß der Bremsträger (7) als Getriebeabschlußdeckel ausgebildet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1014 857; USA.-Patentschriften Nr. 2 274 213, 2 655 237.