DE1115935B - Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm zur Gewinnung seiner Bestandteile - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm zur Gewinnung seiner BestandteileInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/04—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
- C01F7/08—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom by treating aluminous minerals with sodium carbonate, e.g. sinter processes
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
S54366VIa/40a
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDEB
AUSLEGESCHRIFT: 26. OKTOBER 1961
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDEB
AUSLEGESCHRIFT: 26. OKTOBER 1961
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm, wobei dieser Rotschlamm
alkalisch gesintert wird.
Rotschlamm ist ein Produkt, das als Rückstand bei der Herstellung von Aluminium nach klassischen Verfahren
übrigbleibt und sich durchschnittlich zusammensetzt aus:
Aluminiumoxyd 25 bis 30 %
Eisenoxyde 25 bis 35 %
Kalk 10 bis 15%
Kieselsäure 5 bis 10%
Titanoxyd 3 bis 6 %
Dieser Rotschlamm ist schwer zu behandeln und wird meistens nicht ausgenutzt, da auch seine bekannte
alkalische Sinterung beschwerlich ist und die Rückgewinnung nur unvollständig, schwierig und unwirtschaftlich
erfolgt.
Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine wirtschaftliche und industriell anwendbare Rückgewinnung
der Bestandteile des Rotschlamms zu ermöglichen. Die in dem Rotschlamm enthaltenen wertvollen
Produkte sollen sowohl in reine, sofort verwendbare Produkte als auch in leicht zu behandelnde Konzenträte
umgewandet werden.
Das diese Aufgabe lösende erfindungsgemäße Verfahren eingangs genannter Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß die alkalische Sinterung mit Natriumkarbonat in Gegenwart von Borax bei einer Temperatur
zwischen 800 und 8 50° C durchgeführt und das gesinterte Produkt dann in siedendem Wasser gewaschen
wird, wobei einerseits ein Eisenoxyd, Titanoxyd, Kieselsäure usw. enthaltender Rückstand entsteht,
den man in an sich bekannter Weise durch reduzierendes Verschmelzen unter Rückgewinnung
von Roheisen und einer titanoxydhaltigen Schlacke behandelt, andererseits eine alkalische Lösung, von
der man Aluminiumoxyd in an sich bekannter Weise durch kohlensaures Gas abscheidet und die dann entweder
zur Gewinnung von Metallen, wie Mangan, Chrom und Vanadium, dient oder nach der Verdampfung
für eine neue alkalische Sinterung verwendet werden kann.
Vorzugsweise wird eine Menge von 1 bis 2% Borax, bezogen auf das Aluminiumoxydgewicht, des Rotschlammes
verwendet.
Die Menge an Natriumkarbonat, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet
wird, hängt vom Aluminiumoxydgehalt der verwendeten Rohstoffe ab. Die Sinterung benötigt bei
Temperaturen zwischen 800 und 8500C nur eine Zeit Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm
zur Gewinnung seiner Bestandteile
Anmelder:
Societe des Blancs de Zinc
Societe des Blancs de Zinc
de la Mediterranee
Eug. Chabaury-Pierre Gindre & Qe,
Marseille (Frankreich)
Vertreter: Dipl.-Ing. F. Weickmann
und Dr.-Ing. A. Weickmann, Patentanwälte,
München 2, Brunnstr. 8/9
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 27. August 1956 (Nr. P. V. 36 709)
Frankreich vom 27. August 1956 (Nr. P. V. 36 709)
Ferdinand Gregoire, Limonest, Rhone,
und Raymond Ricard, Lyon (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
von 10 bis 30 Minuten Dauer. Borax dient als Reaktionsbeschleuniger.
Durch den im Rahmen der Erfindung erfolgenden Sintervorgang gewinnt man 95% des in dem Rohstoff
vorhandenen Aluminiumoxyds. Um zu diesem bemerkenswerten Ergebnis zu kommen, ist der Verbrauch
an Kalorien verhältnismäßig gering; denn die Sintertemperatur ist nicht sehr hoch und die Reaktionsdauer
sehr kurz.
Das bei der Sinterung zur Anwendung kommende Natriumkarbonat wird leicht bis zu 90% wiedergewonnen.
Das reduzierende Verschmelzen kann mittels verschiedener Verfahren im elektrischen Ofen erreicht
werden. Insbesondere eignet sich dazu das Verfahren nach der französischen Patentschrift 1 125 534. Man
erhält dabei einerseits Roheisen guter Qualität und andererseits eine nahezu eisenfreie Schlacke.
Diese Schlacke enthält, je nach den Ausgangsstoffen, interessante Bestandteile, besonders Titanoxyd, das
durch die bekannten Verfahren gewonnen werden kann. Insbesondere sind hier vorteilhaft die in den
französischen Patentschriften 1 108 062 und 1 109 087 beschriebenen Verfahren.
109 710/435
Durch die alkalische Lösung leitet man zweckmäßig einen Strom kohlensauren, von einer äußeren Quelle
herkommenden Gases, wie dies an sich bekannt ist, oder, noch einfacher, Rauchschwaden des Ofens, die
mit kohlensaurem Gas angereichert sind. Man erhält so leicht eine Abscheidung des hydrierten Aluminiumoxyds,
das man nach dem Filtern den üblichen Verfahren unterwirft.
Die nach dieser zweiten Filtrierung entstehende Lösung kann man einer Behandlung unterziehen, bei
der man Mangan, Chrom und Vanadium nach an sich bekannten Verfahren gewinnt. Die Lösung läßt
sich durch Zerstäuben oder jedes andere Verfahren trocknen und konzentrieren, wodurch ein mehr oder
weniger durch die Fremdmetalle gefärbtes, alkalisches Karbonat entsteht. Die Lösung kann jedoch auch für
eine neue Sinterung verwendet werden. Bei jedem Vorgang reichert man sie so mit Fremdmetallen an.
Im folgenden wird ein Beispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
Es wird von einem Rotschlamm etwa folgender Zusammensetzung ausgegangen:
Al2O3 27,00%
Fe2O3 31,24%
Glühverlust SiO2, TiO2, CaO,
Na2O, CrO3 41,76%
Na2O, CrO3 41,76%
100 kg dieses Rotschlammes, den man fest mit 93 kg wasserfreiem Natriumkarbonat und 0,500 kg Natriumborat
vermengt, werden 30 Minuten lang auf einer Temperatur von 8200C gehalten.
Das erhaltene, gesinterte, sehr bröckelige Produkt wird fein gemahlen, bevor es in siedendem Wasser
ausgelaugt wird.
Durch Filtrieren scheidet man den Rückstand des Filtrats ab.
Durch ein Tauchbad in dem Filtrat aus mit kohlensaurem Gas angereicherten Rauchschwaden des Ofens
stellt man die Bildung eines hohen Niederschlags an hydriertem Aluminiumoxyd fest, den man auffängt
und daraufhin brennt. Man erhält 25,700 kg sehr weißes Aluminiumoxyd (Al2O3), was einer Ausbeute
von 95% gleichkommt.
Durch Konzentrierung und Zerstäubung der verbleibenden Flüssigkeit erhält man 84,0 kg wasserfreies
Natriumkarbonat (90% des verwendeten Natriumkarbonats werden auf diese Weise wiedergewonnen).
Die Analyse des Rückstandes zeigt, daß dieser 54% Eisenoxyd (Fe2O3) enthält; diesen Rückstand kann
man auch als Eisenerz bezeichnen (ähnlich den kalkartigen Minetten in Lothringen) und nach Art des
ίο schon erwähnten Rückstandes im elektrischen Ofen durch reduzierende Verschmelzung zur Gewinnung
von Roheisen guter Qualität behandeln.
Claims (3)
1. Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm, wobei dieser Rotschlamm alkalisch gesintert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Sinterung mit Natriumkarbonat in Gegenwart von Borax bei
einer Temperatur zwischen 800 und 85O°C durchgeführt
und das gesinterte Produkt dann in siedendem Wasser gewaschen wird, wobei einerseits
ein Eisenoxyd, Titanoxyd, Kieselsäure usw. enthaltender Rückstand entsteht, den man in an
sich bekannter Weise durch reduzierendes Verschmelzen unter Rückgewinnung von Roheisen
und einer titanoxydhaltigen Schlacke behandelt, andererseits eine alkalische Lösung, von der man
Aluminiumoxyd in an sich bekannter Weise durch kohlensaures Gas abscheidet und die dann entweder
zur Gewinnung von Metallen, wie Mangan, Chrom und Vanadium, dient oder nach der Verdampfung
für eine neue alkalische Sinterung verwendet werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Menge von 1 bis 2% Borax,
bezogen auf das Aluminiumoxydgewicht, des Rotschlammes verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1650, 939 355;
W. Fulda und H. Ginsberg, »Tonerde und Aluminium«, I. Teil, »Tonerde« 1951, S. 130;
Deutsche Patentschriften Nr. 1650, 939 355;
W. Fulda und H. Ginsberg, »Tonerde und Aluminium«, I. Teil, »Tonerde« 1951, S. 130;
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Band,
3. Auflage, 1953, S. 391/392.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR361789X | 1956-08-27 |
Publications (1)
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DE1115935B true DE1115935B (de) | 1961-10-26 |
Family
ID=8893973
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES54366A Pending DE1115935B (de) | 1956-08-27 | 1957-07-18 | Verfahren zur Behandlung von Rotschlamm zur Gewinnung seiner Bestandteile |
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DE1650C (de) * | 1877-12-20 | G. LOEWIG in Dresden und Dr. F. LOEWIG in Goldschmieden (Schlesien) | Neuerungen zu dem Verfahren zur Darstellung von Aetzalkalien und Thonerdepräparaten. (Zusatz zu dem Patent P. R. Nr. 93.) | |
DE939355C (de) * | 1953-11-18 | 1956-02-23 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zur Herstellung von Schwermetallen aus ihren Halogeniden oder Boriden durch Umsetzung mit Kalk und Kohle |
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US1334004A (en) * | 1918-03-25 | 1920-03-16 | Ind & Mijnbouw Mij Titan | Process for the treating of titaniferous iron ore |
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BE463399A (de) * | 1945-03-02 | |||
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-
1957
- 1957-07-10 CH CH361789D patent/CH361789A/fr unknown
- 1957-07-18 DE DES54366A patent/DE1115935B/de active Pending
- 1957-07-30 US US675031A patent/US3028218A/en not_active Expired - Lifetime
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DE1650C (de) * | 1877-12-20 | G. LOEWIG in Dresden und Dr. F. LOEWIG in Goldschmieden (Schlesien) | Neuerungen zu dem Verfahren zur Darstellung von Aetzalkalien und Thonerdepräparaten. (Zusatz zu dem Patent P. R. Nr. 93.) | |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH361789A (fr) | 1962-05-15 |
US3028218A (en) | 1962-04-03 |
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