DE1112808B

DE1112808B - Einrichtung fuer Tele-Roentgendiagnostik

Info

Publication number: DE1112808B
Application number: DES68463A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Kurt Bischoff
Original assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Current assignee: Siemens Reiniger Werke AG
Priority date: 1960-05-12
Filing date: 1960-05-12
Publication date: 1961-08-17
Also published as: BE603626A

Description

Einrichtung für Tele-Röntgendiagnostik Die Einführung der Fernsehtechnik in der Röntgendiagnostik, die im Zusammenhang mit der Entwicklung des sogenannten Röntgenbildverstärkers zur Anwendung gekommen ist, hat zur Ausbildung von Einrichtungen für Tele-Röntgendiagnostik geführt, bei denen an die Stelle der bis dahin gebräuchlichen unmittelbar manuellen Gerätebedienung eine Fernbedienung mit Hilfe von in einem vom Untersuchungsgerät bzw. -raum abgeschirmten Arbeitsraum angeordneten Kommandogebern getreten ist. Damit entfällt für den Untersucher die Notwendigkeit des Arbeitens im dunklen Raum mit den bekannten Schwierigkeiten der Adaptation usw., während andererseits ein praktisch vollständiger Schutz für den Untersucher und das Hilfspersonal gegen schädliche Strahlung erzielt wird.
Bei derartigen Einrichtungen hat man eine bei Röntgengeräten bekannte fernbedienbare Verstellung des Kompressionstubusses in der Weise vorgesehen, daß eine motorische Kompression unter Instrumentenkontrolle des Kompressionsdruckes erfolgt, wobei von der Vorderseite des mit dem Rücken an der Unterlage anliegenden Patienten komprimiert wird, da üblicherweise das Zielgerät bzw. der Leuchtschirm mit dem Kompressionstubus oberhalb desselben angeordnet ist, so daß bei liegendem Patienten eine Kompression von oben nach unten erfolgt. Solche Einrichtungen erfordern einerseits einen verhältnismäßig großen konstruktiven Aufwand und sind andererseits verfahrensmäßig ungünstig, da die exakte Anwendung der Kompression verhältnismäßig schwierig ist.
Die Erfindung bringt eine Lösung, bei der die genannten Schwierigkeiten dadurch vermieden sind, daß bei einer Röntgen-Untersuchungsanordnung mit einer verstellbaren Patientenlagerung mit daran angeordneter Obertisch-Röntgenröhre und auf der gegenüberliegenden Seite der Lagerung gehaltertem Zielgerät mit Direktaufnahme- und Fernsehaufnahme- bzw.
-durchleuchtungseinrichtung gemäß der Erfindung insbesondere bei Verwendung einer Drehmulde als Lagerfläche zur Erzielung einer Kompression bei in Bauchlage auf der Lagerfläche liegendem Patienten die Lagerfläche etwa in ihrer Längsmitte eine in Längsrichtung der Fläche auf wenige Dezimeter begrenzte, quer dazu aber möglichst nur durch die Lagerflächenränder eingeengte Öffnung aufweist, daß unmittelbar unterhalb der Öffnung, vom Tisch bzw. von dessen Halterungsvorrichtung getragen, eine in an sich bekannter Weise fernbedienbare Kompressionseinrichtung in Form eines durch die Öffnung in der Lagerfläche nach oben hindurchgreifbaren, vorzugsweise pneumatisch verstellbaren Gliedes (Gummiblase od. dgl.) mit einer gegenüber der Öffnung wesentlich kleineren Druckfläche -angebracht ist und daß zur Querverstellung des verstellbaren Gliedes der Kompressionseinrichtung in der Öffnung der Lagerfläche die Kompressionseinrichtung und die Lagerfläche quer zur Kompressionsrichtung relativ zueinander verstellbar sind.
Beim Gegenstand der Erfindung ist eine konstruktive Vereinfachung der Anordnung insofern erreicht, als bei Verwendung eines Tisches, der eine allseitige Patientenbeweglichkeit gestattet, das verhältnismäßig schwere Zielgerät mit der Fernseheinrichtung unterhalb des Tisches angebracht werden kann, so daß auch bei liegendem Patienten der Zwang einer Kompression von oben nach unten entfällt. Oberhalb des Tisches braucht dann nur die gegenüber dem Zielgerät mit der Fernsehkamera erheblich leichtere Röhrenhaube gehaltert zu werden.
Der mit dem Erfindungsgegenstand erzielte verfahrensmäßige Vorteil wird darm gesehen, daß bei Magen- und Darmuntersuchungen, bei denen bevorzugt mit Kompression gearbeitet wird, die Bauchlage der Rückenlage vorzuziehen ist und daß hierbei die Kompression durch die den Patienten tragende Unterlage hindurch vorgenommen werden kann, so daß eine Kompression von der Auflageseite des Patienten her möglich ist. Der Patient ist für diesen Zweck auf der Lagerungsmulde lediglich derart zu lagern, daß der Magenbereich in die ausgesparte Zone der Lagerungsmulde zu liegen kommt. Es ergibt sich dabei der weitere konstruktive Vorteil, daß die schwere Zielgeräteanordnung relativ zum Tischrahmen fest angeordnet werden kann und auch die Röhrenhalterung relativ zu ihm keine Verschiebungen benötigt.
Einzelheiten der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung rein schema- tisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Auf einer Bodenplatte 1 sind Bodenstützen 2, 3 befestigt, in denen Lagerglieder 4, 5 für eine horizontale Achse 6-6, zweckmäßig mit Hilfe von in der Zeichnung nicht veranschaulichten fernsteuerbaren motorischen Antrieben elektrischer, hydraulischer oder dergleichen Art höhenverstellbar angeordnet sind. Auf der Schwenkachse 6-6 ist eine Halterungsvorrichtung 7 befestigt, in der ein Tragrahmen 8, bestehend aus den beiden Längsholmen 9, 10 und den beiden stirnseitigen Querholmen II, 12, in seiner Längsrichtung verschiebbar gelagert ist. In den Querholmen 11, 12 sind zwei Stützen 13, 14 querverschiebbar angeordnet, in denen mittels der Zapfens, 16 eine Drehmulde 17 um ihre Längsachse drehbar angeordnet ist. Die Drehmulde weist eine Patientenlagerfläche mit den Lagerflächenteilen 18, 19, 20 sowie eine in Längsrichtung der Drehmulde verstellbare Fuß stütze 21 auf, die beispielsweise mittels einer Stellschraube 22 in der Arbeitsstellung feststellbar ist.
Die Patientenlagerfläche weist eine Aussparung 23 auf, die in Längsrichtung der Fläche auf wenige Dezimeter begrenzt ist, quer dazu aber lediglich durch die Lagerflächenränder 24, 25 eingeengt ist. Die Begrenzungen in Längsrichtung der Lagerfläche werden durch die benachbarten Ränder der Lagerflächenteile 19, 20 gebildet.
Unmittelbar unterhalb der Aussparung ist eine Kompressionseinrichtung an der schwenkbaren Halterungsvorrichtung 7 angeordnet, die ein durch die Aussparung der Lagerfläche nach oben hindurchgreifendes, pneumatisch verstellbares Glied, beispielsweise eine Gummiblase 26 od. dgl., aufweist, das eine gegenüber der Aussparung wesentlich kleinere Druckfläche besitzt. Unterhalb der Drehmulde ist weiterhin an der Halterungsvorrichtung 7 ein in der Zeichnung nicht veranschaulichtes Zielgerät (Leuchtschirm) mit einem Röntgenbildverstärker 27 und einer Fernsehaufnahmekamera28 angeordnet, während oberhalb der Drehmulde, in fester Zuordnung zu dem Röntgenbildverstärker, eine Röntgenröhrenhaube 29 mittels eines Schlittens 30 höhenverstellbar in der Halterungsvorrichtung gelagert ist, wobei der Schlitten 30 beispielsweise mittels einer Spindel 31 durch ein Handrad 32 antreibbar sein kann.
Für die Untersuchung wird der Patient innerhalb der Mulde mit Hilfe der ein- und feststellbaren Fußplatte 21 so gelagert, daß sein Magenbereich in die ausgesparte Zone 23 zu liegen kommt. Dabei wird die Drehmulde in Längsrichtung immer so eingestellt, daß die Aussparung23 vor den Kompressionstubus 26 zu liegen kommt. Die exakte Einjustierung der zu untersuchenden Partie relativ zum Kompressionstubus kann durch Längs- und Querverschiebung der Drehmulde erfolgen.
Die erforderlichen Verstellungen am Gerät können vom Untersucher an einem Kommandotisch vorgenommen werden, der in einem vom Untersuchungsgerät bzw. -raum mittels einer strahlensicheren Wandung 33, in der ein strahlensicheres Fenster 34 angeordnet sein kann, abgeschirmten Arbeitsraum, in dem ein Fernsehempfänger35 angeordnet ist, durchgeführt werden. Für die Verstellbewegungen am Gerät sind fernsteuerbare motorische Antriebe, z. B. Elektromotor 36 mit Zwischengetriebe für die Schwenkbewegung um die Achse 6-6, Elektromotor 37 für die Längsverschiebung des Rahmens 8, Elektromotor 38 für die Querverschiebung der Drehmulde, Elektromotor 39 für die Drehung der Lagerungsmulde um ihre Längsachse, vorgesehen, die gegebenenfalls mit Hilfe eines gemeinsamen Schaltorgans, z. B. eines Steuerknüppels 40, steuerbar sein können.
Für die Betätigung des aufblasbaren Kompressionstubusses 26 kann eine gegebenenfalls mittels des gleichen Steuergliedes 40 steuerbare, motorisch angetriebene Pumpe 41, die an der Halterungsvorrichtung 7 befestigt sein kann, vorgesehen sein. Der Druck an der Pumpe kann z. B. elektrisch an den Kommandotisch übertragen und dort in einen entsprechenden Federdruck umgesetzt werden, der am Regelgriff für die Pumpe spürbar ist, so daß der Untersucher den am Patienten wirksamen Druck unmittelbar an dem Griff fühlt, mit dem er den Druck regelt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Röntgen-Untersuchungsanordnung mit einer verstellbaren Patientenlagerung mit daran angeordneter Obertisch-Röntgenröhre und auf der gegenüberliegenden Seite der Lagerung gehaltertem Zielgerät mit Fernsehaufnahmeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Verwendung einer Drehmulde als Lagerfläche zur Erzielung einer Kompression bei in Bauchlage auf der Lagerfläche liegendem Patienten die Lagerfläche etwa in ihrer Längsmitte eine in Längsrichtung der Fläche auf wenige Dezimeter begrenzte, quer dazu aber möglichst nur durch die Lagerfiächenränder eingeengte Öffnung hat, daß unmittelbar unterhalb der Öffnung eine in an sich bekannter Weise fernbedienbare Kompressionseinrichtung in Form eines durch die Öffnung in der Lagerfläche nach oben hindurchgreifbaren, vorzugsweise pneumatisch verstellbaren Gliedes (Gummiblase od. dgl.) mit einer gegenüber der Öffnung wesentlich kleineren Druckfläche angebracht ist und daß zur Querverstellung des verstellbaren Gliedes der Kompressionseinrichtung in der Öffnung der Lagerfläche die Kompressionseinrichtung und die Lagerfläche quer zur Kompressionsrichtung relativ zueinander verstellbar sind.
2. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Querverstellung des verstellbaren Gliedes der Kompressionseinrichtung und der Lagerfläche quer zur Kompressionsrichtung relativ zueinander fernbedienbare motorische Mittel, insbesondere ein elektromotorischer Antrieb, vorgesehen sind.
3. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmulde in einem in einer um eine horizontale Achse schwenkbaren Halterungsvorrichtung mit Hilfe fernbedienbarer Mittel, z. B. elektromotorischer Antriebe, längs- und querverstellbaren Tischrahmen gelagert ist.
4. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halterungsvorrichtung eine Röntgenröhrenhaube oberhalb der Drehmulde in zur Drehmulde senkrechter Richtung verstellbar angeordnet ist.
5. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Halterungsvorrichtung unterhalb der Drehmulde ein Zielgerät (Buckyblende mit Kassettenträger) sowie eine Fernsehaufnahme- bzw. -durchleuchtungseinrichtung in fester Zuordnung zur Röntgenröhre angeordnet sind.
6. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungsvorrichtung in Bodenstützen höhenverstellbar angeordnet ist.
7. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompressionseinrichtung einen an sich bekannten aufblasbaren Kompressionstubus aufweist, der gegebenenfalls mittels einer motorisch angetriebenen Pumpe aufblasbar ist, derart, daß der Druck an der Pumpe z. B. elektrisch an den Kommandotisch übertragen und dort in einen entsprechenden Federdruck umgesetzt wird, der am Regelgriff für die Pumpe spürbar ist, so daß der Untersucher den am Patienten wirksamen Druck unmittelbar an dem Griff fühlt, mit dem er den Druck regelt.
8. Röntgen-Untersuchungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Steuerung der fernbetätigbaren Verstell- bzw. Einstellmittel am Kommandotisch ein gemeinsames Betätigungsglied, z. B. ein Steuerknüppel od. dgl., vorgesehen ist. ~~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 1 074 120.