DE1112410B

DE1112410B - Lenkgetriebe fuer Gleiskettenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1112410B
Application number: DEK34788A
Authority: DE
Inventors: Kurt Wenz
Original assignee: Krauss Maffei AG
Current assignee: Mannesmann Demag Krauss Maffei GmbH
Priority date: 1958-05-02
Filing date: 1958-05-02
Publication date: 1961-08-03

Description

Lenkgetriebe für Gleiskettenfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenkgetriebe für Gleiskettenfahrzeuge mit zwei je ein innenverzahntes Gehäuse aufweisenden Umlaufgetrieben zum Antrieb der beiden Gleisketten, bestehend aus einem hydrostatischen Getriebe mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen regelbaren Pumpe und einem von dieser angetriebenen Motor zum unmittelbaren Eingriff mit dem einen Umlaufgetriebe und zum mittelbaren Eingriff mit dem anderen Umlaufgetriebe über Zahnräder und eine Ausgleichswelle.
Bei den bekannten Lenkgetrieben dieser Art sind die zur Antriebsübertragung des Motors auf die Umlaufgetriebe vorgesehenen Zahnräder als Stirnzahnräder ausgebildet. Es hat sich hierbei herausgestellt, daß die auf die Gleisketten durch Fahrbahnungleichheiten verursachten wechselnden Fahrbahnwiderstände auf das Lenkgetriebe Rückdrehmomente ausüben, die infolge der hohen Leckverluste der hydrostatischen Getriebe deren Rücklauf bewirken. Da die Stimzahnräder hierbei diesen Rücklauf der Umlaufgetriebe und damit auch ein Zurückbleiben der Gleisketten nicht verhindern können, entstehen Fahrtrichtungsabweichungen des Gleiskettenfahrzeuges. Diese Abweichungen können zwar vom Fahrer durch Gegenlenken ausgeglichen werden, indessen beeinträchtigen diese in Anbetracht ihrer Häufigkeit die Fahrsicherheit sowie die Wendigkeit des Fahrzeuges und ermüden-den Fahrer außerordentlich. Außerdem beanspruchen die in größerer Anzahl erforderlichen Stirnzahnräder einen verhältnismäßig hohen Raumbedarf.
Es sind auch schon Lenkgetriebe für Gleiskettenfahrzeuge bekannt, bei denen das Gehäuse jedes Umlaufgetriebes durch je eine selbsthemmende Schnecke angetrieben wird, so daß ein durch Rückdrehmomente verursachtes Zurückbleiben der Unilaufgetriebe und damit unerwünschte Fahrzeugrichtungsabweichungen des Gleiskettenfahrzeuges nicht auftreten können. Jedoch ist für jede Schnecke ein besonderer Elektromotor als Antriebsquelle vorgesehen, deren gemeinsame Regelvorrichtung zum Einhalten der Fahrtrichtung, insbesondere zum Erzielen des Vorlaufes der einen Schnecke und des Rücklaufes der anderen Schnecke bei der Kurvenfahrt sehr aufwendig und raumbedürftig ist.
Schließlich ist es auch nicht mehr neu, bei Lenkgetrieben von Gleiskettenfahrzeugen ein Flüssigkeitsgetriebe mit einer in der Menge und Strömungsrichtung des flüssigen Druckmittels regelbaren Pumpe zu verwenden. Bei dem bekannten Lenkgetriebe ist jedoch je ein auf jedes Umlaufgetriebe einwirkender Flüssigkeitsmotor angeordnet, der gleichfalls dem Einfluß von ungleichen Fahrbahnwiderständen durch Rückdrehmomente unterliegt und daher keine sichere Lenkung des Gleiskettenfahrzeuges gewährleistet.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu- grunde, ein Lenkgetriebe zu schaffen, das bei einem Optimum an Fahrsicherheit, Manövrierfähigkeit und Wendigkeit nur ein Minimum an Raumbedarf und technischem Aufwand erfordert.
Die Lösung dieser Aufgabe ist demgemäß darin zu sehen, daß jedes Umlaufgetriebe in an sich bekannter Weise durch ein auf sein umlaufendes Gehäuse einwirkendes selbsthemmendes Schneckengetriebe angetrieben wird und die Antriebswellen dieser Schnekkengetriebe über Kegelzahnräderpaare mittels einer bekannten Ausgleichswelle miteinander verbunden sind.
Durch das Zusammenwirken der selbsthemmenden Schneckengetriebe mit der Ausgleichswelle wird nicht nur eine von der Fahrbahnbeschaffenheit unbeeinflußte, daher richtungsgenaue Geradeausfahrt, sondem infolge der durch die Ausgleichswelle bewirkten gleichzeitigen gegenläufigen Drehung der beiden Gleisketten eine im Krümmungsradius, genau vorbestimmbare Kurvenfahrt erhalten. Weiterhin bedingt die Anordnung der Ausgleichswelle unter Verwendung von nur zwei Kegelräderpaaren zwischen den Schneckenwellen eine wesentliche Verringerung des Platzbedarfes, so daß die Schneckengetriebe, das Wendegetriebe und die Ausgleichswelle in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht werden können.
Die Ansprüche 2 und 3 sind echte Unteransprüche, für deren Merkmale nur irn Zusammenhang mit den Merkmalen des Anspruches 1 Schutz begehrt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Abb. 1 einen Schnitt durch das Getriebegehäuse für den Gleiskettenantrieb und Abb. 2 die Draufsicht auf die Anordnung des Lenkgetriebes und die Antriebe für die Gleisketten.
Für den Antrieb der Gleisketten1 eines Gleiskettenfahrzeuges ist eine Brennkraftmaschine als Fahrzeugmotor2 vorgesehen, die an das Gehäuse3 für das Wechselgetriebe angeflanscht ist. Die Abtriebswelle4 des Wechselgetriebes führt zu einem Wendegetriebe 5, dessen gleichachsig angeordnete Wellen 6 an das Sonnenrad je eines Umlaufgetriebes7 angeschlossen sind. Die Umlaufräder8 treiben über den Steg 9 die Gleiskettenantriebsräder 10 an. Die Umlaufgetriebe 7 sind mit dem Wendegetriebe 5' in ein gemeinsames Gehäuse 11 eingebaut, das an das Gehäuse 3 für das Wechselgetriebe angeflanscht ist. Der übersichtlichkeit halber ist das Wendegetriebe 5 in Abb. 2 vereinfacht gezeichnet und dessen Lager weggelassen worden. Zur Lenkung des Gleiskettenfahrzeuges ist ein hydrostatisches Getriebe 12 vorgesehen, dessen Pumpe 13 vom Fahrzeugmotor 2 angetrieben wird. Die Pumpe 13 des hydrostatischen Getriebes ist stufenlos regelbar ausgebildet. In üblicher Weise wird hierbei die Fördermenge durch Schwenken der Pumpe 13 mittels eines Handhebels 14 verändert. Die Druckmittelleitungen 15 führen unmittelbar zum Motor16 des hydrostatischen Getriebes, der auf ein Umlaufgetriebe 7 unmittelbar und auf das andere Umlaufgetriebe 7 durch eine Ausgleichswelle 17 einwirkt. Der Motor 16 des hydrostatischen Getriebes 12 wirkt auf die Umlaufgetriebe 7 über ein Schneckengetriebe 18. Zu diesem Zweck weisen die Umlaufgetriebe 7 ein innenverzahntes drehbares Gehäuse 19 auf, das auf seinem Außenmantel mit einer Verzahnung 20 für die Schnecke 21 des Schneckengetriebes 18 versehen ist. Selbstverständlich kann an Stelle der als Schneckenrad dienenden Verzahnung des Gehäuses 19 auch ein an diesem befestigtes besonderes Schneckenrad vorgesehen werden. Auf den Schneckenwellen 22 sitzt je ein Kegelrad 23, das mit einem Kegelrad 24 auf dem zugehörigen Ende der Ausgleichswelle 17 kämmt. Die Schnecken 21 sind selbsthemmend ausgebildet, so daß von der Gleiskette 1 herrührende Rückdrehmomente weder auf die andere Gleiskette 1 noch auf das hydrostatische Getriebe 12 übertragen werden können. Auch wird durch die Verwendung von Kegelrädern 23 und 24 das sonst übliche Zwischenrad an einem der Umlaufgetriebe 7 entbehrlich, weil die Kegelräder 23 und 24 bereits die Umkehr der Drehrichtung bewirken. Durch Regeln der Pumpe 13 des hydrostatischen Getriebes 12 läßt sich das Gehäuse 19 des Umlaufgetriebes 7 zum Lenken des Gleiskettenfahrzeuges im gewünschten Drehsinn antreiben, wodurch die Geschwindigkeit der einen Gleiskette 1 während der Fahrt erhöht und die der anderen Gleiskette 1 vermindert wird, so daß das Gleiskettenfahrzeug eine stetige Kurve beschreibt. Die Pumpe 13 des hydrostatischen Getriebes 12 wird von der Abtriebswelle 4 des Wechselgetriebes angetrieben, wodurch in jeder Untersetzungsstufe des Wechselgetriebes einem bestimmten Ausschlag des Hebels 14 ein bestimmter Kurvenradius entspricht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE-. 1. Lenkgetriebe für Gleiskettenfahrzeuge mit zwei je ein innenverzahntes Gehäuse aufweisenden Umlaufgetrieben zum Antrieb der beiden Gleisketten, bestehend aus einem hydrostatischen Getriebe mit einer vom Fahrzeugmotor angetriebenen regelbaren Pumpe und einem von dieser angetriebenen Motor zum unmittelbaren Eingriff mit dem einen Umlaufgetriebe und zum mittelbaren Eingriff mit dem anderen Umlaufgetriebe über Zahnräder und eine Ausgleichswelle, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Umlaufgetriebe (7) in an sich bekannter Weise durch ein auf sein umlaufendes Gehäuse (19) einwirkendes selbsthemmendes Schneckengetriebe (18) angetrieben wird und die Antriebswellen dieser Schneckengetriebe über Kegelzahnräderpaare (23, 24) mittels einer bekannten Ausgleichswelle miteinander verbunden sind.
2. Lenkgetriebe, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel des umlaufenden Gelfäuses (19) des Umlaufgetriebes (7) als Schneckenrad ausgebildet ist. 3. Lenkgetriebe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Pumpe (13) des hydrostatischen Getriebes von der Abtriebswelle (4) eines dem Fahrzeugmotor (2) nachgeschalteten Wechselgetriebes vorgesehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 926 714, 860 601, 747 763, 734 330, 679 337, 661656, 644 547, 321972; USA.-Patentschrift Nr. 1395 023.