DE1111781B - Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter Schutzgas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter SchutzgasInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D37/00—Controlling or regulating the pouring of molten metal from a casting melt-holding vessel
- B22D37/005—Shielding the molten metal stream
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/003—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using inert gases
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum fallenden Gießen von Metall
in Kokillen unter Ausschluß der Einwirkung der Atmosphäre auf die Gießoberfläche und wenigstens
einen Teil des Gießstrahles, wobei die Kokille ein inertes Gas enthält.
Bekanntlich reagieren schmelzflüssige Metalle beim Gießen, je nach ihrer Affinität zu Sauerstoff, mehr
oder weniger stark mit dem Luftsauerstoff. Die sich hierbei bildenden Oxyde beeinträchtigen die mechanischen,
chemischen und elektrischen Eigenschaften der Erzeugnisse. Beim Eisen, das in schmelzflüssigem
Zustand eine große Affinität zu Sauerstoff besitzt, macht sich der schädliche Einfluß solcher Oxyde an
dem Fertigstahl besonders unangenehm bemerkbar.
Das bekannte Abgießen des Stahles im Vakuum ergibt praktisch eine Unterbindung der Reaktion des
flüssigen Stahles mit dem Luftsauerstoff. Die Durchführung dieses Verfahrens erfordert jedoch verwickelte
und aufwendige Vorrichtungen. Bei diesen Vorrichtungen ist es bekannt, an der Unterdruckkammer^im
Durchlaß für das Eingießen des Stahles eine abdichtende Membran, z. B. aus Stahlblech oder
einem anderen Metall, vorzusehen, welche die Erzeugung des gewünschten Unterdrucks in der Kammer
zuläßt, jedoch beim Einfüllen des Stahles durchschmilzt.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Stahl während des Abstiches und Abgießens mit einem
Gasmantel aus einem möglichst sauerstoffarmen Schutzgas, wie Wasserstoff, Stickstoff, Koksofengas
od. dgl., zum umgeben, wobei aber höchstens ein Teilerfolg möglich war, weil sich bei diesem Verfahren
nicht vermeiden ließ, daß der Gießstrahl in der Gießform mit der Luft in Berührung kommt.
Ein anderer bekannter Vorschlag sieht die Verbindung des Schmelzofens und der Gießform mit einer,
beispielsweise aus teleskopartigen Sektoren bestehenden Abdeckung vor, welche der Bewegung des Ofens
während des Gießens folgen kann, und läßt das Gießen des Metalls unter einer Atmosphäre von
Kohlenoxydgas vor sich gehen, wobei das Gas sowohl den Raum über der Schmelze im Schmelztiegel als
auch die Abdeckung zwischen Ofen und Gießform sowie die Gießform ausfüllt. Hier besteht der Nachteil,
daß es, insbesondere bei hohen Gießtemperaturen, sehr schwierig ist, mit den bekannten Vorrichtungen
eine hinreichend luftdichte Verbindung zwischen Ofen und Gießform zu erzielen. Ein anderer
erheblicher Nachteil besteht darin, daß das Verfahren nur in Fällen angewandt werden kann, bei denen nur
eine einzige Gießform zur Anwendung kommt. Für Verfahren und Vorrichtung zum fallenden
Gießen von Metallen in Kokillen
unter Schutzgas
Anmelder:
Hüttenwerk Oberhausen Aktiengesellschaft,
Oberhausen (RhId.)
Oberhausen (RhId.)
Dipl.-Ing. Gerhard Becker,
Oberhausen (Rhld.)-Osterfeld,
und Dipl.-Ing. Erich Drescher, Oberhausen (RhId.), sind als Erfinder genannt worden
das übliche Abgießen des Stahles, bei welchem der Stahl aus einer Gießpfanne in mehrere Kokillen gegossen
wird, kommt die Anwendung dieses Verfahrens nicht in Frage.
Auch das Ausfüllen der Kokille vor dem Gießen mit einem indifferenten Gas ist bekannt. Hierbei wird
von unten indifferentes Gas in die Kokille eingeleitet und die Einleitung des Gases beim Gießen unterbrochen,
um das Entstehen eines Überdruckes in der Kokille zu verhüten. Da die Kokille auf der Eingießseite
keinerlei das Abströmen des Gases hindernde Abschirmung besitzt, strömt das sich in der Kokille
beim Gießen rasch erwärmende Gas nach begonnenem Gießen ungehemmt innerhalb kürzester Zeit ins
Freie und tritt der Luftsauerstoff während des größten Teils des Gießvorganges frei zum Gießstrahl
und zu dem in der Kokille befindlichen flüssigen Metall.
Nach der Erfindung wird nach Absperung der Kokille gegen das Eindringen der Atmosphäre die Kokille
mit einem Schutzgas, wie Stickstoff, Argon, Kohlensäure od. dgl., unter vollständiger Verdrängung
der in der Kokille befindlichen Atmosphäre mit Überdruck angefüllt und anschließend durch das Einfallen
des Metalls in die Kokille eine Sperre im Einlaß der Kokille derart aufgehoben, daß das aus der
Kokille strömende Schutzgas den Gießstrahl umhüllt. Dieses Verfahren gewährleistet in einfacher Weise,
daß sowohl der Gießstrahl als auch das gegossene Metall nicht mit der Atmosphäre in Berührung
kommen.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aus einer auf die Kokille aufzusetzenden Haube mit einer Eingießöffnung,
einer durch den einfallenden Gießstrahl aufzuhebenden Sperre, z. B. einer Blechfolie, im Gießeinlaß
und einer Einlaßöffnung für das Schutzgas. Beim Gießen wird die Pfannenöffnung bzw. die Ofenschnauze,
aus welcher der flüssige Stahl strömt, möglichst nahe an die durch die Sperre geschlossene Eingießöffnung
herangebracht. Zu Beginn des Gießens durchschlägt der Gießstrahl die Blechfolie und
strömt durch die hierbei in der Blechfolie gebildete Öffnung in den mit dem Schutzgas gefüllten, von der
Gießhaube, den Kokillenwänden und der Bodenplatte gebildeten Raum. Durch die in der Blechfolie entstandene
Öffnung stömt das Schutzgas unter Überdruck nach oben ins Freie und umhüllt hierbei den
Gießstrahl zwischen der Pfannenöffnung und der Blechfolie, um so die Oxydation des Gießstrahles zu
verhindern.
Weitere Merkmale der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
schematisch im Aufriß zeigt.
Auf die Kokille 1 ist eine Gießhaube 2 mit einem zylindrischen Aufsatz oder Ansatz 3 als Gießeinlaß
dicht aufgesetzt. Der Gießhaubenansatz 3 ist durch eine auf einer Ringschulter 4 aufliegende, mit einem
ringförmigen Gewicht 5 oder in anderer Weise festgelegten Blechfolie 6 von dem Innenraum der Gießhaube
abgeschlossen. In der Gießhaube ist ein Kanal? vorgesehen, durch den ein in das Innere der
Gießhaube ragendes Rohr 8 von solcher Länge eingeführt ist, daß bei auf die Kokille aufgesetzter Gießhaube
das Rohr bis nahe an die Bodenplatte 12 heranreicht. Durch das Rohr 8 wird das Schutzgas
eingeleitet.
Die Einleitung des Schutzgases durch das Rohr 8 erfolgt solange, bis der von der Gießhaube und der
Kokille gebildete Raum vollständig mit dem Schutzgas angefüllt ist und an dem in der Gießhaube vorgesehenen
Kanal 9, an welchem ein mit einem Stutzen versehener Druckmesser 10 und ein Rückschlagventil
11 angeschlossen sind, kein sauerstoffhaltiges Gas mehr entweicht, was beispielsweise dadurch
festgestellt werden kann, daß ein glimmender Span, der an den Ausströmstutzen gehalten wird,
erlischt. Durch entsprechende Regelung der Schutzgaszufuhr und entsprechendes Einstellen des Rückschlagventils
11 wird ein Überdruck in der Kokille erzeugt, welcher während des ganzen Gießvorganges
beibehalten wird, damit zwischen der Kokille 1 und der Bodenplatte 12 oder zwischen der Gießhaube 2
und der Kokille 1 oder durch den Kanal 7 neben dem Einlaßrohr oder ander Blechfolie 6 keine Luft in die
Kokille angesaugt werden kann. Durch den während des Gießens in der Gießform herrschenden Überdruck
erübrigen sich besondere Dichtungen an den vorgenannten Stellen, wo an sich die Möglichkeit
eines Eindringens von Luftsauerstoff in die Kokille besteht.
Beim Gießen schmilzt das Rohr 8 in dem Maße ab, wie die Gießoberfläche hochsteigt. Es kann auch der
Fall eintreten, daß das Rohr bereits früher vom fallenden Gießstrahl zerstört wird und sich die abgetrennten
Rohrteile in der Schmelze auflösen. Beim Gießen von Massenstahl ergibt sich durch das Aufschmelzen
der Rohres 8 keine Verschlechterung der Güte des Fertigstahles. Erforderlichenfalls läßt sich
das Rohr 8 vor dem Gießen aus der Kokille herausziehen, worauf der Kanal 7 sofort durch einen Stopfen
oder in anderer Weise abgedichtet werden muß. Die im erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen
Stahlblöcke zeichnen sich durch eine sehr gute Oberflächenbeschaffenheit aus, weil ihre Oberflächen nicht
mit oxydierten Spritzern und Schalen bedeckt sind, wie dies bei nach dem üblichen Gießverfahren erzeugten
Blöcken der Fall ist. Die bei der Gießweise nach der Erfindung verwandten Kokillen besitzen
gegenüber den beim üblichen Gießverfahren verwandten Kokillen eine wesentlich größere Lebensdauer.
Claims (5)
1. Verfahren zum fallenden Gießen von Metall in Kokillen unter Ausschluß der Einwirkung der
Atmosphäre auf die Gießoberfläche und wenigstens einen Teil des Gießstrahles, wobei die Kokille
ein inertes Gas enthält, dadurch gekennzeich- net, daß nach Absperrung der Kokille gegen das
Eindringen der Atmosphäre die Kokille mit einem Schutzgas, wie Stickstoff, Argon od. dgl., unter
vollständiger Verdrängung der in der Kokille befindlichen Atmosphäre mit Überdruck angefüllt
und daß anschließend durch das Einfallen des Metalls in die Kokille eine Sperre im Einlaß der
Kokille derart aufgehoben wird, daß das aus der Kokille strömende Schutzgas den Gießstrahl umhüllt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
auf die Kokille aufzusetzende Haube mit einer Eingießöffnung, eine durch den einfallenden
Gießstrahl aufzuhebende Sperre, z. B. eine Blechfolie, im Gießeinlaß und eine Einlaßöffnung für
das Schutzgas.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingießöffnung eine in ihr
radial vorstehende Ringschulter zum Auflegen der Blechfolie aufweist und auf dem Rand der aufgelegten
Blechfolie ein deren Lage sicherndes, lose aufgelegtes Gewicht ruht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß vom Schutzgaseinlaß
(7) der Haube (2) ein zur Zerstörung bzw. Auflösung durch das einzugießende Metall
bestimmtes Gaseinleitungsrohr (8) bis in die Höhe der Bodenplatte (12) für die Kokille (1) führt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 mit einem als Rückschlagventil ausgebildeten Überdruckventil
zur Einstellung des in der Kokille zu bewirkenden Überdrucks, dadurch gekennzeichnet, daß am
Rückschlagventil (11) ein Druckmesser (10) vorgesehen ist.
60
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In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 68 483, 581579,
590444, 660 094, 866 231;
deutsche Patentanmeldung A13237VI/31c (bekanntgemacht
am 28.5.1953);
österreichische Patentschrift Nr. 184 679.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH27697A DE1111781B (de) | 1956-07-28 | 1956-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter Schutzgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEH27697A DE1111781B (de) | 1956-07-28 | 1956-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter Schutzgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1111781B true DE1111781B (de) | 1961-07-27 |
Family
ID=7150646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH27697A Pending DE1111781B (de) | 1956-07-28 | 1956-07-28 | Verfahren und Vorrichtung zum fallenden Giessen von Metallen in Kokillen unter Schutzgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1111781B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3833047A (en) * | 1971-11-13 | 1974-09-03 | Dalmine Spa | Process and apparatus for supplementary cooling of the center of a continuously cast metal bar |
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DE68483C (de) * | W. S. SIMPSON, 49 Battersea Park-Road, Surrey, England | Vorrichtung zum Giefsen im luftverdünnten Raum | ||
DE581579C (de) * | 1930-09-22 | 1933-07-29 | Ougree Marihaye Sa D | Vorrichtung zum Reinigen von Stahl, Gusseisen und anderen giessbaren Metallen |
DE590444C (de) * | 1930-10-27 | 1934-01-04 | Electro Metallurg Co | Verfahren zur Behandlung von Metallen, insbesondere von Eisenlegierungen, in fluessigem Zustand zwecks Erzeugung poroeser Gussstuecke |
DE660094C (de) * | 1935-08-18 | 1938-05-16 | Dortmund Hoerder Huettenver Ak | Verfahren zum Desoxydieren bzw. zum Desoxydieren und Aufkohlen von Stahl oder Gusseisen mittels reduzierender Gase |
DE866231C (de) * | 1951-04-29 | 1953-02-09 | Gussstahlwerk Bochumer Ver Ag | Vorrichtung zum Entgasen und Giessen von Stahl |
AT184679B (de) * | 1954-01-09 | 1956-02-10 | Bernhard Dr Mont Ing Matuschka | Verfahren zur Herstellung dichter und fehlerfreier Gußblöcke aus Metallen, insbesondere Stahl und Eisen |
-
1956
- 1956-07-28 DE DEH27697A patent/DE1111781B/de active Pending
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