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Einrichtung zur Feststellung und zum Ausgleich der Schiefstellung
von Verladebrücken u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für ortsveränderliche
gleisgebundene Anlagen mit Eigenantrieb, beispielsweise Verladebrücken, zum Einhalten
bzw. Herbeiführen einer bestimmten gegenseitigen Stellung der beiden Fahrgestelle
in Laufrichtung. Bei den bekannten Verladebrücken oder ähnlichen Anlagen erfolgt
der Antrieb entweder über von einem einzigen Motor angetriebene mechanische Wellen
mit Kegelradumlenkungen an den Laufrädern der beiden Fahrgestelle oder durch Einzelantriebe
der beiden Fahrgestelle, wobei durch eine elektrische Welle mittels gesonderter
Ausgleichsmaschinen ein Gleichlauf der beiden Fahrgestelle angestrebt ist.
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Diese bekannten Antriebsarten bei den Verladebrücken u. dgl. ergeben
jedoch keinen sicheren Gleichlauf der Fahrgestelle, da eine Schiefstellung der Brücke
gegenüber dem Geleisweg z. B. durch einseitiges Rutschen eines Fahrgestelles möglich
ist. Zur Anzeige einer derartigen relativen Verschiebung beider Fahrgestelle hat
man schon überwachungseinrichtungen vorgesehen, die die Verschiebung der beiden
Fahrgestelle gegeneinander anzeigen und bei Überschreiten eines bestimmten Wertes
der Verschiebung den Antrieb abschalten. Ferner sind Einrichtungen bekanntgeworden,
mit denen der Winkel, den die Projektion der die beiden Fahrgestelle miteinander
verbindenden Anlagenteile mit den Laufschienen bildet, gemessen wird und bei Abweichungen
von der betriebsmäßigen Winkelstellung Steuerungen ausgelöst werden, die auf den
Antrieb im Sinne einer Beseitigung der Verschiebung einwirken. Derartige Einrichtungen
zum Messen des Winkels sind aber sehr aufwendig und verhältnismäßig ungenau.
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Es sind auch Einrichtungen bekannt, bei denen auf beiden Seiten der
Verladebrücke od. dgl. Schaltmittel angeordnet sind, die mit längs der Fahrbahn
angeordneten Steuermitteln, z. B. in Form von Anschlägen oder Steuerlinealen, zusammenarbeiten.
Bei Geradlauf der Brücke werden diese Steuermittel entweder in einer bestimmten
Reihenfolge oder gleichzeitig betätigt; sie lösen bei einer Änderung der vorgesehenen
Reihenfolge oder bei nicht gleichzeitiger Betätigung einen die Schiefstellung wieder
ausgleichenden Steuer-oder Regelvorgang aus und schalten gegebenenfalls bei Überschreitung
der höchstzulässigen Schiefstellung die Fahrwerkantriebe ab. Bei diesen Einrichtungen
ist aber nicht berücksichtigt, daß bei dem rauhen Betrieb einer Verladebrücke, z.
B. für Erzverladung, die auf der Strecke angeordneten Steuermittel leicht verschüttet
oder beschädigt, z. B. verbogen, werden können, so daß sie nicht wirken. In beiden
Fällen würde die Überwachungseinrichtung nicht betriebsbereit sein oder ein falsches
Steuerkommando an die Mittel zum Ausgleich der Schiefstellung geben, so daß das
Fahrwerk gefährdet wäre. Aufgabe der Erfindung ist es daher, auch diese Störungsmöglichkeiten
auszuschalten.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Feststellung und zum Ausgleich
der Schiefstellung von Verladebrücken u. dgl. unter Verwendung von beiden Fahrgestellen
zugeordneten Schaltmitteln, die mit längs des Fahrweges in bestimmten Abständen
angeordneten Betätigungsmitteln zusammenarbeiten und bei Schiefstellung der Brücke
einen Steuervorgang auslösen.
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Die Erfindung besteht dabei darin, daß jedem Fahrgestell in an sich
bekannter Weise mindestens drei Schaltmittel zugeordnet und zu den ortsfesten Betätigungsmitteln
in ein derartiges Verhältnis gebracht sind, daß der Antrieb abgeschaltet wird, wenn
gleichzeitig alle Schaltmittel beider Fahrgestelle in Ruhe- oder in Arbeitslage
sind und wenn alle einander entsprechenden Schaltmittel der beiden Fahrgestelle
verschiedene Schaltstellungen einnehmen.
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Durch eine solche Ausbildung kann auf einfache Weise ein Geradlauf
der Verladebrücken u. dgl. durch wiederholte Prüfung der Stellung ihrer Fahrwerke
entlang des Fahrweges herbeigeführt werden, wobei eine Abschaltung der Antriebe
erfolgt, wenn aus irgendeinem Grunde die Schiefstellung ein vorgegebenes Maß überschreiten
sollte, und außerdem wird gleichzeitig auch eine Überwachung der Betriebsbereitschaft
der an der Strecke und an den Fahrwerken
angeordneten Betätigungs-
und Schaltmittel vorgenommen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 in perspektivischer schematischer Darstellung die beiden Fahrgestelle
einer nicht näher dargestellten beweglichen Anlage mit daran angeordneten Schaltmitteln
und entsprechender Zuordnung der Betätigungsmittel, Fig. 2 eine schematische Darstellung
der von den Betätigungsmitteln abhängigen Schaltmittel und die von den Schaltmitteln
gesteuerten Stromkreise für Schalteinrichtungen im Stromkreis des Antriebs bzw.
seiner Regeleinrichtung, Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Anzeigevorrichtung
zur Überprüfung des Zusammenwirkens von Schalt- und Betätigungsmitteln.
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Die beiden in Fig. 1 dargestellten gleisgebundenen Fahrgestelle A
und B einer nicht näher dargestellten ortsveränderlichen Anlage, beispielsweise
einer Verladebrücke, sind mit nicht näher dargestellten Einzelantrieben bekannter
Art versehen. Jedes Fahrgestell weist an der Außenseite der mit Rädern versehenen
Tragstücke C und D drei Schaltmittel I bis III und IV bis VI in gleichmäßigen Abständen
voneinander auf. Längs der beiden Schienen sind einzelne Betätigungsmittel E in
Form von gleichlangen Linealen vorgesehen, mit denen beim Vorbeifahren der Anlage
die Schaltmittel vorübergehend der Reihe nach in Eingriff kommen und dabei in nachfolgend
noch näher erläuterter Weise auf den Antrieb einwirken können. Die Längserstreckung
der Lineale ist gleich dem Abstand der einzelnen Lineale voneinander. Es betragen
die Abmessungen der Lineale und ihre gegenseitigen Abstände im vorliegenden Ausführungsbeispiel
das 11/2fache der Abstände zweier am gleichen Fahrgestell angeordneter Schaltmittel.
Durch diese Anordnung und Bemessung von Schalt- und Betätigungsmitteln wird erreicht,
daß bei einem Abstand zweier Schaltmittel von beispielsweise 1 m nach je 1/2 m Fahrweg
jeweils ein Schaltvorgang ausgelöst wird, da entweder ein Schaltmittel mit einem
Lineal in Eingriff kommt oder von einem Lineal abläuft. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß bei ordnungsgemäß funktionierenden Schalt- und Betätigungsmitteln von den drei
Schaltmitteln immer mindestens eines eingeschaltet und eines ausgeschaltet ist,
während das dritte Schaltmittel wahlweise ein- oder ausgeschaltet sein kann. Bei
einem Fahrweg von 3 m ergeben sich somit sechs verschiedene Kombinationen der Schaltmittelstellungen,
wodurch der Weg von 1/2 m genau festgelegt ist.
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Die in Fig. 2 dargestellte Schaltungsanordnung soll überwachen, ob
alle Schaltmittel im richtigen Takt an den auf gleicher Höhe längs beider Schienen
vorgesehenen Linealen auf- und ablaufen, und sie soll eine sofortige Stillsetzung
des oder der Antriebe selbsttätig herbeiführen, wenn eine Störung an den Schaltmitteln
oder Linealen vorliegt. Auf diese Weise ist eine vollkommene Sicherheit dafür gegeben,
daß bei Störungen, beispielsweise bei Ausfall eines Schaltmittels (z. B. Abbrechen
des Rollenhebels eines mechanisch betätigten Schalters) oder bei Verbiegen oder
Verschütten eines Lineals durch Massengut, die Anlage stets sofort selbsttätig stillgesetzt
wird.
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Ferner wird durch die erwähnte und nachfolgend noch näher erläuterte
Schaltung überwacht, ob die einander entsprechenden Schaltmittel beider Fahrgestehe
gleichzeitig an den zugeordneten Linealen auf- bzw. ablaufen, und es wird bei Vorlaufen
eines Fahrgestelles gegenüber dem anderen der betreffende Antrieb gebremst bzw.
der Antrieb des nachlaufenden Fahrgestells durch Wirksammachen an sich bekannter
Maßnahmen beschleunigt. Die Steuerung bleibt dabei solange eingeschaltet, bis die
gegenseitige Verschiebung beider Fahrgestelle beseitigt ist. Eine derartige Steuerung
des Antriebs ist beim Ausführungsbeispiel bei gegenseitiger Verschiebung beider
Fahrgestelle bis zu 1 m möglich. Wird die Verschiebung durch äußere Einflüsse, die
den Steuerungseinflüssen entgegenwirken und diese überwiegen, trotz des erwähnten
Abbremsens bzw. Nachlaufens des betreffenden Einzelantriebs über diesen Wert hinaus
vergrößert, so erfolgt eine selbsttätige Stillsetzung der Anlage.
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Hierzu weist jedes Schaltmittel I bis VI drei gemeinsam betätigte
Kontaktgruppen mit Arbeits- und Ruhekontakten auf, von. denen die beiden ersten
Kontaktgruppen 1, 2 und 3, 4 je zweier zusammenwirkender Schaltmittel,
beispielsweise I und IV, 1I und V, III und VI, den Stromkreis einer selbsttätigen
Schalteinrichtung (Sicherheitsschütz) Sch l betätigen und dieses dann seinerseits
den Antrieb stillsetzt, wenn die vorgenannten Bedingungen vorliegen. Jedes Schaltmittel
I bis III des Fahrgestelles A und IV bis VI des Fahrgestelles B hat parallel geschaltete
Arbeitskontakte 11 bis 111 1 und IV 1 bis VI 1 und in Reihe dazu liegende,
parallel geschaltete Ruhekontakte 12 bis 111 2 und IV 2 bis VI 2, sowie eine
Parallelschaltung aller in Reihe liegenden Arbeitskontakte 3 der jeweils
zusammenwirkenden Schaltmittel beider Fahrgestelle und der in Reihe liegenden Ruhekontakte
4 dieser Schaltmittel. In Reihe mit diesen Kontaktgruppen liegt die erwähnte
Schalteinrichtung (Sicherheitsschütz) Sch 1.
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Sobald sämtliche Schalter des einen Fahrgestelles durch Ausfall eines
oder mehrerer Schalt- bzw. Betätigungsmittel die gleiche Schaltstellung einnehmen
oder wenn sämtliche einander entsprechenden Schalter beider Fahrgestelle durch Überschreiten
der zulässigen Verschiebung verschiedene Schaltstellungen haben, wird im ersteren
Fall durch die Kontakte 11
bis VI1 und 12 bis V12 oder im zweiten Fall durch
die Kontakte 13 bis VI3 und 14 bis VI4 der Stromkreis der Schalteinrichtung
(Sicherheitsschütz) Sch 1
unterbrochen, so daß diese den Stromkreis für den
nicht dargestellten Antrieb unterbricht.
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Zum Betätigen der Steuermittel für die Antriebe dient eine weitere
Kontaktgruppe 5, 6 jedes Schalters mit Ruhekontakten 5 und Arbeitskontakten
6. Die Ruhekontakte 5 der Schaltmittel 1 bis III liegen in Reihe mit den
Arbeitskontakten 6 der Schaltmittel IV bis VI. Diese Reihenschaltungen sind parallelliegend
im Stromkreis der Hilfs-Schalteinrichtung Sch 2 des einen Antriebs angeordnet.
Entsprechendes gilt für die Ruhekontakte 5 der Schaltmittel III bis VI und die Arbeitskontakte
6 der Schaltmittel I bis III im Stromkreis einer zweiten Hilfs-Schalteinrichtung
Sch 3.
Bei gegenseitiger Verschiebung der beiden Fahrgestelle A und
B bis zu 1/2 m (im Ausführungsbeispiel) wird eine der beiden Hilfs-Schalteinrichtungen
Sch 2
oder Sch 3 eingeschaltet und löst dadurch in an sich bekannter
Weise eine entsprechende Drehzahlregelung des betreffenden nicht dargestellten Antriebs
aus. So kann die Einschaltung eines Vorwiderstandes zur Herabsetzung der Motordrehzahl
oder das Auslösen einer Bremse erfolgen. Es kann ferner bei Anwen-
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einer Leonard-Schaltung eine Feldschwächung eines der beiden Motoren selbsttätig
vorgenommen werden, oder es kann ein Fahrgestell durch einen Zusatzmotor über ein
entsprechendes Getriebe beschleunigt bzw. verzögert werden und gegebenenfalls das
andere Fahrgestell im entgegengesetzten Sinne beeinflußt werden.
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Damit bei Überschreiten der zulässigen Verschiebung eine nacheinander
folgende Einschaltung beider Hilfs-Schalteinrichtungen nicht möglich ist, wird eine
Verriegelung beider Hilfs-Schalteinrichtungen vorgesehen, indem ein Ruhekontakt
sch 1 bzw. sch 2 der einen Hilfs-Schalteinrichtung im Stromkreis jeweils
der anderen Hilfs-Schalteinrichtung angeordnet ist.
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Gemäß der weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes kann zum
Anzeigen des fehlerfreien Zusammenarbeitens von Schalt- und Betätigungsmitteln in
Abhängigkeit von diesen gebrachte, insbesondere optische Anzeigevorrichtungen für
jedes Schaltmittel vorgesehen werden. Es können solche Anzeigevorrichtungen weiterhin
zur Beobachtung der Fahrbewegung und der gegenseitigen relativen Stellung der Fahrgestelle
mitbenutzt sein.
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In Fig.3 sind von zusätzlichen Kontakteinrichtungen der Schaltmittel
I bis VI gesteuerte Anzeigevorrichtungen a 1 bis f 1 und a 2 bis f
2 (im nicht dargestellten Kranführerhaus od. dgl. untergebracht) zur kontinuierlichen
Beobachtung des Gleichlaufs der beiden Fahrgestelle schematisch dargestellt. Das
nacheinanderfolgende Auf- und Ablaufen der drei Schaltmittel jedes Fahrgestells
an den Linealen erfolgt nach dem Vorhergesagten beim Ausführungsbeispiel nach jeweils
I/2 m. In den Stromkreisen der einzelnen Anzeigevorrichtungen sind abwechselnd Ruhekontakte
und Arbeitskontakte (I7 bis VI7 bis 110 bis VI10) je zweier Schaltmittel
angebracht, die entsprechend den sechs Möglichkeiten der Reihe nach Anzeigevorrichtungen
a 1 bis f 1 und a 2 bis f 2 einschalten. Die einander entsprechenden
Anzeigevorrichtungen z. B. a 1 und a 2 beider Fahrgestelle sind über-
oder nebeneinander angeordnet. Beim Fahren der Anlage leuchten die einzelnen Anzeigevorrichtungen
der Reihe nach vorübergehend auf. Bei Gleichlauf beider Fahrgestelle leuchten die
jeweils zusammengehörigen Vorrichtungen gleichzeitig, bei Auftreten einer Verschiebung
zeitlich verschoben auf, so daß aus der zeitlichen Differenz bei Bekanntsein der
Fahrgeschwindigkeit die Verschiebung sehr genau ermittelt werden kann.
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Um bei der benötigten Anzahl von Kontakten eine Verminderung der Leitungslänge
zu erreichen, können an Stelle der dargestellten mechanisch betätigten Kontaktgruppen
in Schaltschränken zusammengefaßte Hilfsschütze oder Relais vorgesehen werden, die
die vorgeschriebene Verriegelungsschaltung bzw. Antriebssteuerung übernehmen, wobei
diese Hilfsschütze oder Relais durch einpolige Fahrgestellschalter betätigt werden.
Die Ausführung dieser Fahrgestellschalter kann an sich beliebiger Art sein. Es können,
wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, Schalter mit von den Linealen mechanisch
betätigten Rollenhebeln verwendet werden, oder es können magnetisch betätigbare
Schalter verwendet werden, wobei die Lineale als magnetische Gegenstände in Form
von beispielsweise Flacheisenstücken ausgebildet sein können. Ferner können an Stelle
von Magnetschaltern auch auf dem Induktionsprinzip beruhende oder photoelektrisch
wirkende Schaltmittel verwendet werden. Weiterhin ist es auch möglich, an Stelle
der Lineale längs der Geleise durch Isolierstücke voneinander getrennte Stromschienen
vorzusehen, auf denen Stromabnehmer laufen, mit denen die Schaltmittel an den Fahrgestellen
verbunden sind. Die einzelnen Stromschienen einer Seite können dabei entweder gleiche
oder abwechselnd verschiedene Potentiale erhalten.