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Montagefahrzeug mit höhenverstellbarer Arbeitsplattform Die Erfindung
betrifft ein Montagefahrzeug, das mit einer an einem höhenverstellbaren Ausleger
angebrachten Arbeitsplattform versehen ist.
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Bei bekannten Montagefahrzeugen dieser Art ist der den Arbeitskorb
tragende Ausleger meist als Gelenkparallelogramm ausgebildet und auf einem vierrädrigen
Kraftfahrzeug um einen senkrechten Mast oder Lagerzapfen derart drehbar, daß er
in einem großen Schwenkwinkel nach oben und unten, nahezu bis zur Bodenberührung,
und überdies auch um die senkrechte Drehachse nach den Seiten verschwenkt werden
kann. Der den Ausleger tragende Mast oder sein sonstiges Lager zum Erzielen der
seitlichen Verschwenkbarkeit ist dabei gewöhnlich inmitten des Fahrgestells zwischen
den Radachsen angeordnet, und diese Anordnung nötigt dazu, den Ausleger beim Niederschwenken
des Arbeitskorbes auf Bodennähe zum Ein- und Aussteigen in eine verhältnismäßig
steile Schräglage zu bringen.
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Ein anderes bekanntes Montagefahrzeug weist ein Dreiradfahrgestell
auf, doch ist sein Arbeitskorb nicht an einem schwenkbaren Ausleger, sondern an
einem im wesentlichen lotrechten Rahmen angeordnet und nach Art eines Fahrstuhls
daran beweglich gelagert, so daß er ein Aufzugsgetriebe benötigt und nicht in einem
weiteren Umkreis seitlich ausgeschwenkt werden kann. Der Aufzugsrahmen mit dem Arbeitskorb
liegt dabei an dem dem Einzelrad abgekehrten Ende des Fahrgestells im Bereich der
mit zwei Rädern versehenen Radachse, so daß das Fahrzeug bei angehobenern Arbeitskorb
ein beträchtliches Kippmoment hat und die Arbeitshöhe beschränkt ist.
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Im übrigen ist es bekannt, derartige Montagefahrzeuge mit hydraulischen
Antrieben für die Schwenkbewegungen des Auslegers auszurüsten und so auszubilden,
daß diese Antriebe vom Arbeitskorb aus bedient werden können.
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Die Erfindung ist auf ein verhältnismäßig kleines Montagefahrzeug
gerichtet, das eine gute Wendigkeit und bei gedrängter Ausführung einen verhältnismäßig
rz lt.
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langen Ausleger aufweist, der in seiner nieder-e,
e, geschwenkten
Ein- und Ausstiegsstellung nur eine geringe Neigung hat, infolge seiner Länge aber
eine große Hubhöhe aufweist und aus der senkrechten Mittelebene des Fahrzeuges nach
den Seiten verschwenkt werden kann, ohne ein zulässiges Kippmoment auf das Fahrgestell
zu übertragen. Das Fahrzeug weist einen hydraulisch heb- und senkbaren Ausleger
auf, der in bekannter Weise eine Parallelogrammführung für die am freien Ende des
Auslegers schwenkbar gelagerte Arbeitsplattform hat und mit dem anderen Ende an
einem Mast drehbar gelagert ist, wobei er die Hinterachse des Fahrzeuges so weit
Überragt, daß sich die Plattform bei abgesenktem Ausleger dicht über dem Boden befindet.
Erfindungsgemäß ist bei Anwendung eines an sich bekannten Dreiradfahrgestells der
Mast für den rohrförmigen Ausleger in der Nähe des vorderen Einzelrades angebracht,
und die sonstigen auf dem Fahrgestell befindlichen Aggregate, wie Antriebsmotor,
Schaltgetriebe, hydraulische Pumpe -und Preßluftaggregat, sind so angeordnet und
gestaltet, daß sie das Absenken des Auslegers zwischen die beiden Hinterräder bis
dicht an deren Achse nicht behindern.
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Infolge der Anordnung des Mastes für den Ausleger in der Nähe des
vorderen Einzelrades kann sich der Ausleger fast über die gesamte Länge des Fahrzeuges
erstrecken, wobei er in der niedergesenkten Stellung nur eine geringe Schräglage
aufweist. Dabei wird durch die besondere Art der Anordnung und Ausbildung der auf
dem Fahrzeug befindlichen Aggregate nicht nur ein tiefes Niederschwenken des langen
Auslegers erreicht, sondern auch in seiner angehobenen Stellung die Kippgefahr für
das Fahrzeug vermindert.
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Vorzugsweise besteht der Fahrgestellrahmen aus einem niedrigen Teil
und einem über das Vorderrad hochgezogenen vorderen Rahmenteil. Das Drehen des Auslegers
um den bzw. mit dem Mast kann dabei ebenso wie das Hoch- und Niederschwenken des
Auslegers in bekannter Weise durch am Fahrgestellrahmen angeordnete, vorzugsweise
hydraulische Aggregate erfolgen, die ebenso wie die Steuerorgane zum Fahren und
Lenken des Fahrzeuges in der bekannten Weise von der Auslegerplattforrn aus bedienbar
sind.
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Die Verwendung eines rohrförmigen Trägers für den Ausleger hat den
Vorteil, daß die Verbindung zwischen den auf der Plattform vorgesehenen Bedienungshebeln
und den Steuerorganen bzw. Betätigungsantrieben durch Gestänge und hydraulische
Druckleitungen
erfolgen kann, die durch den hohlen Ausleger und
den hohlen Mast hindurchgeführt sind. Dabei weisen zweckmäßig die Verbindungsgestänge
an den Gelenken zwischen dem Ausleger und dem Mast bzw. zwischen dem Ausleger und
der Plattform um die Gelenkachsen dieser Teile schwenkbare zweiarmige Hebel auf,
durch die eine gute Steuerfolgsamkeit gesichert ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung hervor.
In dieser ist ein Ausführungsbeispiel eines Montagefahrzeuges mit höhenverstellbarer
Arbeitsplattform dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des
Gerätes, Fi '-. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 eine Teildraufsicht
auf das Fahrzeug ohne Ausleger und Plattform in größerem Maßstab, Fig. 4 eine Seitenansicht
der teilweise aufgeschnittenen Auslegerkonstruktion in größerem Maßstab, Fig.
5 eine perspektivische Ansicht des inneren Endes des Auslegers und der benachbarten
Teile und Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Plattform und der benachbarten
Teile des Auslegers, von vorn gesehen.
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Das Montagefahrzeug 10 weist ein Hinterachsaggregat 12 mit
zwei Rädern 66, 68 und ein vorderes, frei schwenk-bares Einzelrad 14 auf,
dessen Achsgabel um einen Lenkzapfen 16 schwenkbar gelagert ist. Der Rahmen
18 des Fahrzeuges besteht aus zwei Längsträgern 20, 22, deren hintere Enden
mit dem Achsgehäuse 24 verbunden und deren vordere Enden schräg nach oben und innen
gekröpft sind. Die so entstehenden Teile 26, 28 sind nochmals in die Waagerechte
gebogen, und diese waagerechten Teile 30, 32 sind oberhalb des vorderen Rades
14 an der Stelle zusammengeführt, wo der Lenkzapfen 16 vorgesehen ist. Zur
Verstärkung des Rahmens sind zwei Streben 34 vorgesehen, die sich von den Längsträgern
20 und 22 zu den vorderen Enden der Teile 26 bzw. 28 erstrecken. Außerdem
weist der Rahmen noch vier Querträger 35
auf, die die Längsträger 20 und 22
miteinander verbinden, sowie im Bereich der Rahmenteile 30, 32 einen Querträgger
36 (Fig. 4), der einen hohlen Mast 40 trägt, an dem der Ausleger
38 für die Plattform 58
angeordnet ist. Der Mast ist in einem auf dem
Ouerträger 36 befestigten Ring 42 und weiter oben in einem Ring 44 drehbar
gelagert. Der Ring 44 wird durch eine Trägerkonstruktion 46 gehalten, die sich von
dem Ring aus schräg nach vorn und unten erstreckt und an den waagerechten Teilen
30 und 32 der Rahmenlängsträger befestigt ist.
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Der als Rohr ausgebildete Ausleger 38 ist am oberen Ende des
Mastes 40 mittels eines Zapfens 48 schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegungen werden
durch einen hydraulischen Hubzylinder 50 bewirkt, der einerseits an dem Ausleger
38 mittels eines Zapfens 49 und andererseits an dem Mast 40 mittels eines
Zapfens 51 angelenkt ist.
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Bei einer Drehun- des Mastes 40 um seine Achse, die durch einen weiteren
hydraulischen Hubzylinder 52 bewirkt wird, drehen sich der Mast, der Ausleger
und der erste hydraulische Hubzylinder als Ganzes. Der Hubzylinder 52 ist
einerseits an einem Ständer 56 (Fig. 1) des Rahmens 18 und
andererseits an einem Hebel 54 (Fi g' 2, 4) angelenkt, der an dem Mast 40 befestigt
ist.
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Die Plattform 58 ist am freien Ende des Auslegers
38 um einen waagerechten Zapfen 60 schwenkbar ge-
lagert und
wird durch einen parallel zum Ausleger verlaufenden Lenker 62 in jeder Schwenklage
waagerecht gehalten. Der gesamte Kraftbedarf des Gerätes wird durch einen Motor
64 (Fig. 3), z. B. einen Verbrennungsmotor, gedeckt, der auf den Querträgern
35 des Rahmens 18 angeordnet ist. Der Motor 64 ist direkt mit einer
Pumpe 78 gekuppelt, die das Druckmittel aus einem Vorratsbehälter
80 saugt und über Verbindungsleitungen zu den Hubzylindern 50, 52
drückt.
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Die Hinterräder 66, 68 werden über einen Riementrieb
76, ein Schaltgetriebe 72, einen Kettentrieb 74 und ein Ausgleichsgetriebe
70 angetrieben. Ein Gashebel zur Steuerung des Motors 64 befindet sich auf
der Plattform 58 und ist mit dem Motor über biegsame Kabel od. dgl. verbunden.
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Die beiden Hinterräder 66 und 68 sind mit hydraulischen
Bremsen 82 versehen, die durch zwei auf der Plattform vorgesehene Pedale
84 betätigt werden können. Das Schaltgetriebe 72 kann für Vor- und Rückwärtsfahrt
durch einen auf der Plattform angeordneten Schalthebel 86 geschaltet werden.
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Zum Bedienen der hydraulischen Hubzylinder 50
sind auf der Plattform
zwei kippbare Pedale 88 vorgesehen. Die Pedale 88 sind über Stangen
120 (Fig. 4) mit zwei in der Schwenkachse 60 gelagerten, zweiarmigen Hebeln
96, 100 (Fig. 4, 6) verbunden, von denen Stangen 102, 106 zu
zwei dreieckförmigen, zweiarmigen Hebeln 90, 94 (Fig. 5) führen, die
in der Schwenkachse 48 angeordnet sind. Die Hebel 90, 94 stehen über Stangen
116, 118 mit den an der Außenseite des Mastes 40 befestigten Steuerventilen
108, 110
in Verbindung. Diese Ventile können außerdem mittels zweier Handhebel
112, 114 vom Fahrgestell aus bedient werden.
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Der Getriebeschalthebel 86 ist in analoger Weise über die Stange
122, den zweiarmigen Hebel 98, die Stange 104, den zweiarmigen Hebel
92, die Stange 124 sowie über den einen Hebel 126, einen Lenker 128,
eine drehbare Achse 130 und Lenker 132 mit dem Schaltgetriebe
72 verbunden.
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Die Bremspedale 84 sind über Stangen 138 an zwei Steuerz,vlindern
134 angeschlossen, die über biegsame Leitungen 136 mit den Bremsen
82 der beiden Hinterräder 66 und 68 verbunden sind. Die Leitungen
136
sind hierbei um den Schwenkzapfen 60, durch den Ausleger
38 hindurch, um den Schwenkzapfen 48, durch den Mast 40 hindurch und dann
an den Längsträgern des Rahmens 18 entlang geführt.
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Die Plattform ist mit einem Geländer 140 umgeben. Da man auf der Plattform
häufig Preßluft benötigt, ist auf dem Rahmen 18 ein Preßluftaggregat 142
vorgesehen, das mit dem Motor 64 in beliebiger Weise gekuppelt werden kann (Fig.
3). Die Preßluft gelangt von dem Aggregat 142 durch einen Schlauch 144 (Fig.
4), der durch den Mast 40 nach oben geführt ist, in das hintere Ende des hohlen
Parallellenkers 62 und von dessen vorderem Ende durch einen an dieses angeschlossenen
Schlauch 146 zur Plattform.
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Die auf dem Fahrgestellrahmen 18 angeordneten Aggregate sind
durch eine Haube 148 abgedeckt. Der hintere Teil dieser Haube weist eine nach hinten
abfallende Abschrägung 150 auf, damit der Ausleger 38
mit der Plattform
58 bis auf den Boden abgesenkt werden kann, wie dies in Fig. 1 dargestellt
ist, ohne ZD ZD daß er die Haube berührt.
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Die Bedienungsweise des Gerätes ist folgende: Nach dem Anlassen des
Motors 64 kann die Plattform 58
durch Betätigen des Ventils 108 mittels
des Handhebels 112 vom Boden aus in die in Fig. 1 gestrichelt dargestellte
Lage abgesenkt werden. Dann kann der Benutzer des Gerätes auf die Plattform treten,
von WO
er alle erforderlichen Bewegungen steuern kann. Zu-Z>
nächst
kann er, indem er eines der Pedale 88 in einer Richtung kippt, das Venti
- 1108 so betätigen, daß der Hubzylinder 50 den Ausleger
38 und damit die Plattform 58 z. B. in die in Fig. 1 ausgezogen
dargestellte Lage hochschwenkt oder auch in die noch höhere, gestrichelt angedeutete
Lage. Außerdem kann durch eine Kippbewegung des anderen Pedals 88 in der
einen oder anderen Richtung das Ventil 110 so betätigt werden, daß der andere
hydraulische Hubzylinder 52 den Mast 40 und damit den Ausleger
38
mit der Plattform 58 in waagerechter Richtung nach der einen oder
anderen Seite verschwenkt, wie dies in Fig. 2 gestrichelt veranschaulicht ist.
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In jeder Lage der Plattform kann mittels des Schalthebels
86 das Fahrzeug vorwärts oder rückwärts bewegt werden. Schließlich kann durch
Betätigen eines der Pedale 84 die eine oder andere Bremse 82 angezogen und
dadurch das ganze Fahrzeug in der einen oder anderen Richtung geschwenkt werden.
Dabei führt das am vorderen Ende des Fahrzeuges vorgesehene Rad 14 selbsttätig eine
entsprechende Schwenkung um den Drehzapfen 16 aus.
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Die Bremspedale 84 sind mit Rasten 152 versehen, durch die
sie in der wirksamen Stellung gehalten werden können, damit gegebenenfalls der sie
betätigende Fuß zum Betätigen anderer Pedale frei wird.
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Das Heben und Senken sowie seitliche Schwenken der Plattform, das
Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahren und das Verschwenken des ganzen Fahrzeuges, unabhängig
von den anderen Bewegungen und gleichzeitig mit ihnen, ermöglichen somit dem auf
der Plattform stehenden Benutzer ein Einstellen der Plattform in jede gewünschte
Arbeitsstellung.