DE1101359B

DE1101359B - Verfahren zum Herstellen von Buechern

Info

Publication number: DE1101359B
Application number: DEV16592A
Authority: DE
Inventors: Herbert Stoerr; Adolf Zenkel
Original assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Current assignee: Leipziger Buchbinderei Maschinenwerke VEB
Priority date: 1959-05-27
Filing date: 1959-05-27
Publication date: 1961-03-09

Description

Verfahren zum Herstellen von Büchern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Büchern aus in einer Druckmaschine bedruckten und anschließend längs- und quergefalzten Bogen durch Klebebinden, bei dem der Leim an den gefalzten Kanten aufgetragen wird.
Das wirtschaftlichste Verfahren zum Herstellen von Büchern ist das Drucken, Falzen, Zusammentragen und anschließende Heften einzelner Bogen in einem Arbeitsfluß. Für den Heftvorgang bietet hierbei das Klebebinden die besten Voraussetzungen, da es gegenüber den übrigen bekannten Heftverfahren, z. B. dem Fadenheften oder Drahtheften, einen ununterbrochenen Arbeitsfluß zuläßt. Außerdem ist das Klebebinden unabhängig von der Anzahl der Bogenlagen eines Buchblockes, und klebegebundene Bücher lassen sich gegenüber faden- oder drahtgehefteten Büchern am besten flach aufschlagen.
Das Klebebinden ist entweder möglich in einzelnen Blättern in Viertelbogen oder in zur Lage gefalzten ganzen Bogen. In letzterem Falle werden die Nutzen auf Papierbahnen oder Einzelbogen gedruckt und inner- oder außerhalb der Druckmaschine gefalzt. Für den Fall der Verwendung einer Papierbahn ist es auch bekannt, letztere innerhalb der Druckmaschine durch Längs- und Querschneiden in Einzelbogen zu zerlegen. Beim Weiterverarbeiten derartiger zur Lage gefalzten Einzelbogen kann der Leim jedoch nicht bis zum innersten Viertelbogen vordringen. Die Bogen müssen folglich im Bundsteg perforiert werden. Dabei dringt der Leim entweder durch die Perforation hindurch in das Innere der Bogenlage ein und hinterläßt dadurch im Inneren der Lage unsaubere Stellen, oder er dringt nicht genügend in die Perforation ein, so daß die Klebeverbindung mangelhaft ist. Die innersten Viertelbogen würden sich dann bei Gebrauch des Buches lösen.
Eine weitere Möglichkeit zum Klebebinden gefalzter Lagen besteht darin, vor oder beim Falzen einen schnell trocknenden thermoplastischen Klebstoff streifenförmig auf den Bundsteg des Bogens aufzutragen und die Lagen nach dem Zusammentragen durch Wärme ineinander und miteinander zu verbinden. Durch das streifenförmige Auftragen des Klebstoffes fällt jedoch auch die Bindung der Lagen in-und miteinander breiter als erwünscht aus, so daß sich dieses Verfahren nur für untergeordnete Zwecke, d. h. für Bücher, an die nur geringe Anforderungen gestellt werden, eignet.
Auch ist bekannt, Bogenlagen am Rücken abzuschneiden oder abzufräsen, so daß Einzelbogen entstehen, und diese durch Klebebinden miteinander zu verbinden. Dieses Verfahren setzt jedoch besonders schwierige Arbeitsvorgänge voraus.
Am besten geeignet für das Klebebinden sind Viertelbogen, also Doppelblätter, da hierbei keinerlei Nacharbeit am Rücken erforderlich ist. Viertelbogen ergeben auch durch den Klebstoffilm einen sehr guten Zusammenhalt des Buches. Es ist jedoch schwierig, auf einfache Weise zu den nebeneinanderliegenden Viertelbogen zu gelangen. Zwar bestände die Möglichkeit, im Zickzackfalz zu arbeiten, doch ist hierbei die Falzgenauigkeit nicht groß genug. Würden einzelne Viertelbogen verwendet, so besteht die Gefahr, daß beim Zusammentragen Fehler auftreten.
Demgegenüber werden erfindungsgemäß aus in einer Druckmaschine bedruckten und anschließend längs- und quergefalzten Bogen durch zweimaliges Ouerfalzen frei nebeneinanderliegende Viertelbogenfalzkanten gebildet, die Bogen in an sich bekannter Weise zu Buchblöcken zusammengetragen und in den Viertelbogenfalzkanten klebegebunden. Erfolgt der Druck auf eine endlose Papierbahn, so wird diese nach dem Längsfalzen in an sich bekannter Weise durch Ouerschneiden in Einzelbogen zerlegt. Kommen jedoch Doppel- oder Vierfachbogen zur Verwendung oder eine diesen entsprechende Papierbahn, so werden diese durch Längsschneiden in an sich bekannter Weise geteilt und für sich längsgefalzt.
Das erfindungsgemäß ablaufende Verfahren ist in der Zeichnung schematisch erläutert. Es zeigt Abb. 1 einen Doppelbogen mit angedeuteten Brüchen und Abb. 2 den gefalzten Bogen in schaubildlicher Ansicht.
In der Zeichnung ist eine erste Falzstelle mit 1, eine zweite mit 2 und eine dritte Stelle mit 3 bezeichnet. Der vorangehende Längsschnitt des dargestellten Doppelbogens ist mit 4 bezeichnet. Beim Falzen entstehen auf diese Weise am Dreibruchbogen Viertelbogenkanten 5, auf die beim Klebebinden Leim aufgetragen wird.
Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, zu einer automatischen Buchfertigung zu kommen, die sich die Erfindung zum Ziel gesetzt hat, indem für jeden Doppel- oder Vierfachbogen des Buches eine Druckmaschine, z. B. eine Rotationsdruckmaschine, aufgestellt wird.
Auf diesen in Reihe stehenden Druckmaschinen werden die Bogen längsgeschnitten, danach über Trichter gefalzt, quergeschnitten und mit zwei Kreuzbrüchen versehen. Die so gefalzten Bogen lassen sich in günstiger Weise im Fließgang zusammentragen und klebebinden. Hierbei werden die Viertelbogenfalzkanten 5 auf die beste Art und Weise in Leim gebettet.
Natürlich ist es auch möglich, Einzelbogen oder Mehrfachbogen zu bedrucken und diese dann - gegebenenfalls nach dem anschließenden Längs- und Querschneiden der Mehrfachbogen - gemäß der Erfindung zu falzen und klebezubinden. Auch in diesem Falle kommen die Vorteile des Verfahrens voll zur Geltung.
Diese Vorteile bestehen zusammengefaßt darin, daß das Klebebinden längs der Viertelbogenfalzkanten erfolgt, und zwar im ganzen Bogen, ohne zusätzliches Bearbeiten der Falzkanten. Dieses Verfahren begünstigt die Automatisierung der Buchfertigung in besonderem Maße.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von Büchern durch Klebebinden aus in einer Druckmaschine bedruckten und anschließend längs- und quergefalzten Bogen, bei dem der Leim an den Falzkanten aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch zweimaliges Querfalzen frei nebeneinanderliegende Viertelbogenfalzkanten (5) gebildet, die Bogen in an sich bekannter Weise zu Buchblöcken zusammengetragen und an den Viertelbogenfalzkanten (5) klebegebunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Verwendung einer endlosen Papierbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn nach dem Längsfalzen in an sich bekannter Weise durch Querschneiden in Bogen zerlegt wird. _
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Doppelbogen oder Vierfachbogen oder einer diesen entsprechenden Papierbahn diese durch Längsschneieden in an sich bekannter Weise geteilt und für sich längsgefalzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 393 250; britische Patentschriften Nr. 199 376, 339 256.