DE109866C - - Google Patents
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- DE109866C DE109866C DENDAT109866D DE109866DA DE109866C DE 109866 C DE109866 C DE 109866C DE NDAT109866 D DENDAT109866 D DE NDAT109866D DE 109866D A DE109866D A DE 109866DA DE 109866 C DE109866 C DE 109866C
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62M—RIDER PROPULSION OF WHEELED VEHICLES OR SLEDGES; POWERED PROPULSION OF SLEDGES OR SINGLE-TRACK CYCLES; TRANSMISSIONS SPECIALLY ADAPTED FOR SUCH VEHICLES
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- B62M11/04—Transmissions characterised by the use of interengaging toothed wheels or frictionally-engaging wheels of changeable ratio
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine durch blofsen Gegendruck auf die Fufstritte
der Tretkurbeln zu betätigende Vorrichtung zur Umänderung des Uebersetzungsverhältnisses
an Fahrrädern während ihrer Fortbewegung, d. h. zur willkürlichen, momentanen Umwandlung
einer normalen Antriebsgeschwindigkeit, wie sie durch das Ausführungsverhältnifs der
beiden Kettenräder bedingt ist, in eine kleinere oder gröfsere, unter gleichzeitiger günstiger
Veränderung der jeweilig erforderlichen Tretkraft und zu entsprechender Rückverwandlung,
ohne dafs dabei eine Unterbrechung der Fortschrittsbewegung des Rades eintritt.
Im Vergleich zu anderen bisher bekannt gewordenen, gleichem Zwecke dienenden Vorrichtungen
und insbesondere zu den durch die D. R. P. 93138 und 96991 geschützten bietet
die neue Umschaltvorrichtung den bereits in der Erfindungsdefinition angedeuteten Vortheil,
dafs er keine thatsächlich rückläufige Drehung der Tretkurbeln, sondern nur die Ausübung
eines Gegendruckes auf die ihre vorläufige Drehrichtung stets beibehaltenden Fufstritte
der Kurbeln erfordert, um in Wirkung zu treten, wobei die dem Fahrrad ertheilte lebendige
Kraft in eigenartiger Weise nutzbar gemacht wird.
Die neuen Anordnungen, welche für die Uebersetzungsveränderung mithin nur eine
Fufsthätigkeit wie bei gewöhnlichem Bremsen durch Fufsdruck von. Seiten des Radfahrers
erfordern und demselben unter allen Umständen die volle Gewalt über sein Rad lassen,
sind in ihren zwei Hauptausführungsformen auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigen die Fig. 1 bis 5 diejenige für Fahrräder, welche vorwiegend (meist zufolge
steigender und fallender Fahrwege) mit der niedrigen Uebersetzung, also nur ausnahmsweise
mit der höheren bewegt werden, und die Fig. 6 bis 8 diejenige Ausführungsform
für Fahrräder, welche vorwiegend (meist zufolge ebener Fahrwege) mit der höheren
Uebersetzung und nur ausnahmsweise'mit der niedrigen bewegt werden. Die einzelnen genannten
Figuren stellen Folgendes dar:
Fig. ι einen Längsschnitt durch das eine Vergröfserung der Uebersetzung ermöglichende
Triebwerk nach der Linie x-x der Fig. 2 (in Ansicht nach dem Pfeil 1, also indem nach
dem Beschauer zu die Tretkurbel und die Triebtheile bis zur Schnittlinie x-x weggedacht
sind),
Fig. 2 einen Schnitt nach der \An\ty-y der
Fig. ι in Aufsicht nach Pfeil 2,
Fig. 3 und 4 Ansichten der Umschalttheile in ihren zwei verschiedenen Eingriffsstellungen
in der Richtung der Pfeile 1 in Fig. 5,
Fig. 5 eine Seitenansicht nach Pfeil 2 in Fig. 3 der Tretkurbel mit darauf gelagerten
Triebstockrädchen und mit angrenzenden, theilweise nach der Achse A Ä in Fig. 3 geschnittenen
Organen,
Fig. 6 einen Schnitt durch das Verlangsamungstriebwerk
und angrenzende Theile nach der Achse BB und in Richtung des Pfeiles ι
in Fig. 7 gesehen,
Fig. 7 eine Ansicht des vorgenannten Triebwerkes in Aufsicht nach Pfeil 2 der Fig. 6 mit
theilweisem Ausbruch des Kranzes n,
Fig. 8 eine Sonderansicht auf die Klinke m in Richtung des Pfeiles 2 ίη Fig. 6 mit geschnittenem
Zapfen p.
Die neue Antriebs- und Umschaltvorrichtung in der Ausführungsform nach den Fig. ι bis 5,
also mit dem zur Vergrößerung der Uebersetzung dienenden Triebwerk, ist wie folgt
construirt:
Auf der Achse g (s. die Fig. 2 und 5), weiche mit ihrer konischen Lauffläche gegen
die Kugeln in der Nabenbüchse i von der auf der Zeichnung nicht mit der dargestellten Seite
der letzteren her in üblicher Weise angezogen ist, ist in irgend einer der üblichen Befestigungsarten
eine Tretkurbel d angeordnet, welche mit zwei unteren Zweigen versehen ist, deren Gestaltung besonders aus der Fig. 3
ersichtlich sind. In die Augen am Ende dieser beiden Zweige sind wie in ein drittes ■ Auge
auf der eigentlichen Tretkurbel Zapfen dl d2
und d& eingeschraubt, worauf unier Ausbildung
von Kugellagerungen die drei Triebstockrädchen c1 c2 und c3 in der in Fig. 2 dargestellten
Weise gelagert sind. Diese Triebstockrä'dchen greifen einerseits in ein Zahnrad b (s. besonders
Fig. i, sowie auch Fig. 2 und 5), welches auf der zu einer Kugellagerung ausgebildeten
Tretkurbelnabe läuft und mit einer Scheibe bx fest verbunden ist, und andererseits in eine
Verzahnung ein, welche innen am Kettenzahnkranz α vorgesehen ist, wobei letzterer allein
von den Triebstockrädchen getragen wird und event, mit zwei dünnen Scheiben nach Fig. 2
seitlich abgedeckt sein kann. Auf die die Triebstockrädchen C1C1C^ tragenden Zapfen d1 d2
und ds ist mittelst der Schrauben u1 nz u3
(s. Fig. 2) ein Ring η unverrückbar befestigt, der nach Fig. 3 und 4 mit einer Aussparung na
an seiner Innenfläche versehen ist. Auf der mit dem mittleren Zahnrad b ein Ganzes bildenden
Scheibe b1 ist, wie in den Fig. 3, 4 und 5 besonders dargestellt, die Uinschaltklinke
m um die Schraube ρ drehbar angeordnet.
Mittelst einer Spiralfeder /, welche mit ihrem einen winklig umgebogenen Ende in
ein Loch Z1 in der Scheibe bl und mit ihrem
anderen, ebenfalls umgebogenen Ende in ein Loch Z2 der Klinke m gesteckt ist, wird die
letztere nach aufsen oder nach innen (in Bezug auf die Tretkurbelachse) selbsttätig gedrückt, sobald der Befestigungspunkt Z'2 die
Verbindungslinie des anderen Befestigungspunktes Z1 mit dem Mittelpunkte der Klinkenschraubep,
im Folgenden »Neutralwirkungslinie« genannt, nach innen oder nach aufsen um ein
Geringes überschritten hat.
Auf der Lagerbüchse i (s. Fig. 5) ist neben der Scheibe b1 ein flacher Ring oa durch Gewinde
oder Löthung dauernd befestigt, und dieser Ring ist an einer Stelle mit einer Aussparung
nb versehen. Auf dem Ring oa ist ein
Segment ob verschiebbar in der Weise angebracht,
welche durch die Fig. 4 verdeutlicht ist. Dieses Segment ist mit einem länglichen
Ausschnitt versehen, in welchen ein auf dem Ringe oa befestigter Stift ν eingreift, derart,
dafs durch denselben die radiale Verschiebung des Segmentes ob auf dem Ringe oa nach
beiden Richtungen begrenzt wird, wobei eine Spiralfeder oc, die mit ihrem einen Ende an
die Scheibe oa und mit ihrem anderen an das
Segment ob angehängt ist, letzteres in dem Pfeil 3 entgegengesetzter Richtung gegen den
erwähnten Stift ν anzieht. Bei der Verschiebung entgegen dem Pfeile 3 läuft das Segment
ob auf einen Vorsprung n> auf, wodurch
seine äufsere Spitze χ über den Rand der Scheibe oa hinaus gehoben wird. Entgegengesetzt
dieser Wirkung des Vorsprunges n> ist diejenige der ansteigend im Segmentausschnitt
ausgebildeten Partie jr, wenn diese bei Verschiebung
des Segmentes ob in der Richtung des Pfeiles 3 sich unter den Stift ν schiebt,
d.h. die besagte Schräge y zieht die Spitze χ des Segmentes ob unter den Rand des Ringes
oa.
Zur Erklärung der Wirkungsweise der vorstehend constructiv erläuterten Organe diene
die folgende Ausführung:
Wenn die Umschaltklinke m in die durch Fig. 4 veranschaulichte Stellung (in weiter
unten erörterter Weise) gelangt ist, wird durch dieselbe eine in Richtung der vorläufigen,
durch Pfeil 3 (übereinstimmend in Fig. 1, 3 und 4) bezeichneten Tretkurbelumdrehung feste
Verbindung der Tretkurbel d mit der Scheibe bl
bezw. mit dem mittleren Zahnrade b des Uebersetzungstriebwerkes hergestellt, wie dies
besonders durch Betrachtung der Fig. 2 und 5, sowie auch der anderen klar wird (wobei man
sich überdies stets auf Grund des Figurencommentars im Anfange der Beschreibung bezw. unter Beachtung der betreffenden Schnittlinien
und Pfeile die Schnitt- und Aufsichts-Verhältnisse aller Darstellungen vergegenwärtigen
und behufs leichteren Verständnisses auch daran denken mufs, dafs die Kettenantriebstheile
sammt Zubehör gewöhnlich auf der rechten Seite der Fahrräder ·— im Sinne der darauf
sitzenden Person gesprochen — sich befinden.
Wird bei dem ins Auge gefafsten Klinkeneingriff nach Fig. 4 das Fahrrad in Bewegung
gesetzt, d. h. auf die Tretkurbeln in Richtung des Pfeiles 3 getreten (s. Fig. 1 und 4), so
wird das innere Triebwerk nicht in Wirkung
treten können, weil dazu die feste Verbindung des Zahnrades b mit der Lagerbüchse i nöthig
sein würde, d. h. weil eine Abrollung der Triebstockrä'dchen C1C2C3 auf dem Rade b
natürlich nur bei der als nöthig bezeichneten Festlage des letzteren stattfinden kann, oder ,
aber weil einerseits die Triebstockrädchen direct und das Mittelrad b indirect, nämlich
durch den Ring η und die darin nach Fig. 4 festhaltende Klinke m mit der Tretkurbel verbunden
sind.
Bei dem vorbetrachteten normalen, d. h. das niedrige Uebersetzungsverhältnifs ergebenden
Fahrradantrieb, also bei dem Nichtwirken des inneren Triebwerkes, sind für die dabei statthabende
Umdrehung des Mittelrades b natürlich die dieses Rad auf Kugellagerung tragende
Tretkurbelnabe, sowie die in der Innenverzahnung des Kettenzahnkranzes α feststehenden
Triebstockrädchen C1C2C3 die mitnehmend
wirkenden Organe, derart,. dafs also die Klinke m, welche ja als direct am Mittelrade b
sitzend betrachtet werden kann (indem b und bl
ein Ganzes bilden), immer gegen die Aussparung na in dem auf der Tretkurbel festsitzenden
und mit dieser umlaufenden Ring η angeprefst wird.
Es sei nun angenommen, dafs der Radfahrer, welcher mit der normalen, der vorstehend betrachteten
Klinkenstellung laut Fig. 4 entsprechenden Uebersetzung sein Rad fortbewegt hat,
z. B. angesichts einer Fahrwegstrecke, die keine Steigung enthält, sein Rad mit der höheren
Uebersetzung fortbewegen will. Um dies momentan zu erreichen, braucht derselbe nur
einen Gegendruck auf die Fufstritte der Tretkurbeln auszuüben, wodurch allein, also ohne
dafs Stillstand oder, thatsächlich rückläufige Drehung der Tretkurbel eintritt, die Einschaltung
der gröfseren Uebersetzung in folgender Weise sich selbstthätig vollzieht:
Bei dem vorausgesetzten Gegendruck auf die Fufstritte, welcher auf diese also nur eine
Hemmung der Tretkurbelbewegung hervorbringt, wird der Kettenzahnkranz α (s. Fig. 1)
vermöge der diesem infolge des ununterbrochenen Radfortlaufes mitgetheilten lebendigen
Kraft in Bezug auf die Tretkurbelbewegung natürlich in Richtung des Pfeiles 3
(Fig. 3) einen Vortrieb äufsern, welcher die Triebstockrädchen c1 c'2 c3 in der Richtung der
darauf gezeichneten Pfeile 3" auf ihren Achsen um einen kleinen Winkel dreht.
Diese durch den relativ vqreilenden (also jetzt antreibend wirkenden und nicht wie sonst
angetriebenen) Kettenzahnkranz α bethätigte Drehung der Triebstockrädchen dreht (natürlich
nur mit Hülfe der durch den angenommenen Tretkurbelgegendruck erzeugten Widerstandsäufserung
der Tretkurbel bezw. des Ringes η oder der Triebstockradzapfen ul u2 u3
und ohne dafs, wie gesagt, Stillstand der Umlaufsbewegung des aus diesen Theilen gebildeten
Systems eintritt) das Mittelrad b auf der Nabe der Kurbel d in der Richtung des
Pfeiles 3* (Fig.: 1), also entgegengesetzt der gewöhnlichen Kurbelumdrehung.
Diese Drehung des Rades b in Bezug auf
den Ring η bedingt nun aber eine Lösung der Klinke m aus der Aussparung na in Richtung
des Pfeiles 3* der Fig. 4. Bei dieser Klinkenlösung, d. h. bei der Drehung der
Scheibe bl (des Rades b) mit der Klinke m
wird letztere, von der Rast der Aussparung na hinweg gegen deren Rücken anlaufend, um
ihren Zapfen ρ nach innen gedreht, derart, dafs sie unmittelbar nach Verlassen der' Rast
der Aussparung na das Befestigungsende /2
der Feder / über die Neutralwirkungslinie herausgedrückt, und dafs dadurch ein selbstthätiges
Wiedereintreten der Klinke m in die Aussparung na verhindert wird, indem jene bereits
einen selbstthätigen Impuls nach der Tretkurbelachse g zu äufsert.
Die vorstehend gekennzeichnete Ueberschreitung der Neutralwirkungslinie ist aber erst
möglich, sobald die Aussparung nb in dem auf der Lagerbüchse i festen Ring oa gegenüber
der Aussparung na im Ring η zu stehen
kommt. Die Erreichung dieser gegenseitigen Eingriffsstellung von nb und na erfordert natürlich
im ungünstigsten Falle nur eine ganze Umdrehung der Kurbel d mit allen damit fest
oder drehbar verbundenen Theilen; und um zu begreifen, dafs die besagte Stellung von na
in Bezug auf nb leicht eintritt, mufs man sich immer gegenwärtig halten, dafs während der
relativen, durch den Kurbelgegendruck bewirkten Verdrehung des Mittelrades b mit der
Klinke m in Bezug auf die Tretkurbel d diese selbst mitsammt dem von ihr ja getragenen
Triebwerk ihre normale Umlaufsbewegung continuirlich beibehält. Angenommen, es befände
sich im Momente der durch den Kurbelgegendruck bewirkten Klinkenauslösung die Ecke χ1 der Klinke in gegenüber dem Punkte x'2
am Ringe oa, so wird im nächsten Momente durch .die normale Umlaufsbewegung der
Tretkurbel bezw. des Ringes η und unter der Einwirkung des der Klinke m. durch den
Kurbelgegendruck ertheilten Drehungsimpulses nach der Achse g zu die Klinkenecke x1 die
am Segment ob ausgebildete Spitze χ erfassen,
welche bei der in Fig. 4 dargestellten, durch die Spiralfeder oc bedingten Ruhelage von ob
über oa hinausragt. Beim weiteren Tretkurbelumlauf,
also in Richtung der Pfeile 3 (siehe Fig. 3 und 4), wird dann durch die Klinkenspitze x1 das Segment 0* in die durch Fig. 3
veranschaulichte Lage geschoben, wobei es unter Anspannung der Feder oc vom Vorsprung
w abgleitet und durch die gegen ν an-
laufende Ausschnittsschräge y nach innen angezogen wird, so dafs es nicht mehr über den
Rand des Ringes oa übersteht. Gleichzeitig fällt bei dieser Bewegung des Segmentes ob
nach der Achse die Klinke m in die Aussparung nb des Ringes oa, indem sie dem
durch den angenommenen Kurbelgegendruck eingeleiteten und nach der Ueberschreitung der
Neutralwirkungslinie der Feder b durch diese Feder weiter bethätigten Impulse folgt.
Für das erläuterte Klinkenspiel ist auch noch als wesentlich zu berücksichtigen, dafs die
Klinke m im Sinne ihrer Dicke einen Absatz hat, welcher es gestattet, dafs bei der Segment-
und Klinkeneingriffslage nach Fig. 4 die Klinke m die Segmentspitze χ nicht fassen
kann, so lange sie nicht infolge des Kurbelgegendruckes
ihre Drehung nach innen beginnt.
Hat die Klinke m in der vorbeschriebenen Weise das Mittelrad b bezw. dessen Scheibe b1
mit dem Ringe oa auf der Lagerbüchse ζ verbunden,
so werden sich nunmehr-die Triebstockrädchen c1 c2 c3 auf der Verzahnung dieses
so feststehenden Rades abrollen.
Indem man berücksichtigt, dafs die Triebstockrä'dchen
infolge der festen Verbindung ihrer Drehzapfen mit der Tretkurbel d bezw.
mit dem darauf aufgeschraubten Ringe η bei der besagten Abrollung auf dem Mittelrade b
auch selbst mit der Tretkurbel kreisen und sich ferner auch in der inneren Verzahnung
des Kettenzahnkranzes α abrollen, so wird man leicht einsehen, dafs bei der Kinkeneingriffsstellung
nach Fig. 3 eine beschleunigte Umdrehung des Kettenzahnkranzes α in Bezug
auf die Umdrehungsgeschwindigkeit der Kurbel d stattfindet, also das höhere Uebersetzungsverhältnifs
eingeschaltet ist. Da hierbei im fest mit der Lagerbüchse i verbundenen Mittelrade
b die Tretkurbelachse g sich drehen mufs, so bedarf die Anordnung und Ausbildung
einer Kugellagerung für das Rad b laut Fig. 2 und 5. wohl keiner weiteren Erklärung
und ebenso ist ohne Weiteres die Nothwendigkeit der . Anordnung von Kugellagerungen
an den Triebstockrädchen klar.
Soll nun wieder die höhere Uebersetzung in die niedrige verwandelt werden, so braucht
der Radfahrer nur wieder einen Gegendruck auf die Fufstritte der Kurbeln auszuüben, wodurch
ganz analog der ausführlich erklärten entgegengesetzten Uebersetzungsänderung die
folgenden Einzelwirkungen auftreten :
1. Aeufserung der lebendigen Kraft des bei der ununterbrochenen Fährradbewegung seine
erlangte Geschwindigkeit beizubehalten strebenden Kettenzahnkranzes a, also relative Voreilung
in Bezug auf das vorher stattgehabte Verhältnifs der Umlaufsgeschwindigkeiten der
Kurbel d und des Kettenzahnkranzes a\
2. Uebertragung des bezeichneten Vortriebes
durch die Triebstockrädchen cl c2 cB auf das
Mittelrad b des Triebwerkes, derart, dafs jenes (b) in der Richtung des Pfeiles 3* (siehe
Fig. 1) auf der Nabe der Tretkurbel d gedreht und die Schaltklinke m aus ihrer Eingriffsstellung laut Fig. 3 in der Richtung des Pfeiles
3* gelöst wird, indem sie von der Rast der Aussparung nb hinweg auf deren Schräge
aufläuft;
3. Weiterbethätigung der laut 2. eingeleiteten Drehung der Klinke m nach aufsen durch die
Feder /, sobald deren Ende Z2 die neutrale Wirkungslinie überschritten hat, was nur möglich
ist, wenn bei der durch den Tretkurbelgegendruck erzeugten Differentialbewegung die
kreisende Bewegung der Kurbel sammt Triebwerk immer fortdauert und dadurch die Aussparung
na im Ringe η gegenüber der Aussparung
nb im Ringe oa kommt;
4. vollständiges Einfallen der Klinke m in die Aussparung na, wie aus Fig. 4 ^ersichtlich,
und Zurückspringen des Segmentes ob in seine Lage nach Fig. 4 durch die Zugkraft der
Spiralfeder oc.
Für die beiden Ausführungsformen ist bezüglich des letzterwähnten Zurückspringens des
Segmentes ob, sowie bezüglich des Klinkeneingriffs
noch Folgendes zu erwähnen: Würde sich das Segment ob nicht sofort nach dem
Austritt der Klinke m aus der im Ringe oa
befindlichen Aussparung nb über die letztere vorschieben, d. h. dieselbe abschliefsen, so
würde die Klinke immer wieder in die Aussparung nb zurückfallen, so lange sie einen
Impuls nach innen zu hat oder erhält, wie solcher durch die Wirkung der ansteigenden
Partie in der Aussparung na des Ringes η und
durch die Wirkung der Feder / erzeugt wird.
Was die Lage der Aussparung nb am
Ringe oa 'betrifft, so kann diese ja beliebig gewählt werden; im Allgemeinen ordnet man
diese Aussparung aber oben, d. h. derart an, dafs die Eingriffslagen der Klinke m oder der
Doppelklinke m ml der beiläufig verticalen Stellung der Tretkurbel d entsprechen, und
dafs der Kurbelgegendruck nur, wenn er auf die so stehende Tretkurbel ausgeübt wird, die
Umschaltung der Klinke bewirkt, während bei allen anderen Tretkurbellagen der Kurbelgegendruck
nur in üblicher Weise bremsend wirkt, was sehr wichtig ist, da Fahrräder mit der
neuen Antriebs - und Umschaltvorrichtung natürlich auch, gewöhnliche Fufsbremsung zulassen
müssen.
Was die zweite Ausführungsform der neuen Vorrichtung nach den Fig. 6 bis 8 betrifft, so
gründet sich' dieselbe auf die Erwägung, dafs die normale bezw. häufigere Gangart eines
Fahrrades denjenigen Antriebsverhältnissen entsprechen rnufs, , bei denen die Reibung und
der Kraftbedarf am günstigsten sind, d.h.-also.
bei denen das innere Triebwerk nicht functionirt. Demgemäfs sind für die fragliche Ausführungsform
nach Fig. 6 bis 8, welche also für vorwiegend höhere Uebersetzung gestattende
Fahrverhältnisse (ebenes Terrain u. s. w.) bestimmt ist, die. folgenden Anordnungen
getroffen.
Auf der dreiarmigen, in üblicher Weise mit der Achse g fest verbundenen Tretkurbel d
ist ein Ring e mit innerer Verzahnung durch drei Schrauben q mit Zwischenscheiben r, sowie
ein abgesetzter und mit Aussparung nb versehener Ring oa durch Schrauben s in der
aus Fig. 6 ersichtlichen Weise befestigt. Auf dem letztgenannten Ringe oa ist ein Segment ob
verschiebbar und von derselben Form angeordnet, wie dies bei der Ausführungsform
mit dem Vorsehnellungstriebwerk nach den Fig. ι bis 5 beschrieben wurde.
Die Lagerbüchse i ist an ihrem der Tretkurbel
zugekehrten Ende mit einem Kranz η versehen , welcher den aus Fig. 6 ersichtlichen
Querschnitt und nach Fig. 7 an einer Stelle die innere Aussparung na hat. Zwischen diesem
Kranz η und dem abgesetzten Ringe oa ist ein
Zahnrad b auf der Tretkurbelnabe unter Ausbildung einer Kugellagerung drehbar aufgesetzt,
und dieses Rad b trägt die doppelte Schaltklinke mm1, welche in. der Weise zu
einem starren Ganzen ausgebildet ist, dafs die Klinke m aus einem Stück mit dem Drehzapfen
ρ hergestellt, und dafs auf letzteren die andere Klinke m1 nach Darstellung in Fig. 7
fest aufgesetzt ist. In die Verzahnung des Rades b einerseits und in diejenige des Ringes
e andererseits eingreifend, sind die vier doppelt gezahnten Rädchen C1C2 in der durch
alle Figuren (6 bis 8) erläuterten Weise angeordnet. In die kleine Verzahnung c1 der
genannten Zwischenrädchen cl c2 greift ferner
mit seiner inneren Verzahnung der gegen den Zahnkranz e anlaufende Kettenzahnkranz α ein,
derart, dafs er nur von den Rädchen C1C2
getragen wird, also keiner Lagerung bedarf, indem er im Sinne seiner Dicke durch die
Deckscheiben tl der Rädchen cl c2 gehalten ist.
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Theile ist die folgende:
Wenn das Mittelrad b des Zahntriebwerkes durch die Klinke m mit der Tretkurbel d verbunden
ist, so sind dadurch die Zahnrädchen C1C^ festgestellt, d. h. sie können sich weder
auf dem Mittelrad b, noch auf der Innenverzahnung des Kettenzahnkranzes α abrollen und
können auch nicht von dem an der Tretkurbel d festgeschraubten Zahnkranz e angelrieben
werden, weil die bei diesem Antriebe nothwendigerweise stattfindende Abrollung der
Rädchen cl c2 eine Widerstandsstellung des
Mittelrades b erfordert, die nur geschaffen ist, wenn dieses Rad b durch die Klinke ml mit
der Scheibe η auf der Lagerbüchse i, d. h.
mit letzterer selbst gekuppelt ist. Bei der betrachteten. Eingriffsstellung der Klinke m im
Ringe oa wird aber, wie gesagt, das Mittelrad b von der Kurbel d selbst getragen, und
wird somit das Triebwerk aufser Thätigkeit sein, d. h. es wird die Tretkurbel sammt Triebwerk
wie eine gewöhnliche, mit ihrem Kettenrade fest verbundene Tretkurbel functioniren.
Will nun der Radfahrer mit der niederen Uebersetzung fahren, so braucht er nur einen
Gegendruck auf die Tretkurbel auszuüben, wie dies in gleicher Weise bei der anderen weiter
oben erörterten Ausführungsform des neuen Mechanismus geschieht. Durch diesen Gegendruck
wird ebenfalls wie bei der genannten anderen Ausführungsform die Klinke m aus
Aussparung nb im Ringe oa aus- und gleichzeitig
die andere mit ihr durch den Zapfen p fest verbundene Klinke m1 in die Aussparung na
eingeschaltet, wobei wiederum die kleine Spiralfeder /, sobald sie ihre Neutralwirkungslinie
überschritten hat, die durch die Differentialbewegung eingeleitete Klinkendrehung weiter
bethätigt und wobei das Segment ob nach der erfolgten Umschaltung unter die Klinke m
springt und deren Zurückfallen in die Aussparung nb verhindert.
Ist auf diese Weise das Mittelrad b mit der Lagerbüchse i gekuppelt, so können sich die
Zahnungen c1 der Zwischenrädchen cl c2 darauf
abrollen, während sie durch den Zahnkranz e an der Kurbel d zugleich in kreisende Fortschritts-
und in rollende Bewegung versetzt werden. Die so erzielte Verlangsamung der Umlaufsbewegung des Kettenzahnkranzes α ist
natürlich analog dem Verhältnisse der beiden Zahnungen c1 und c2 der Zwischenrädchen
und weiter noch vergröfsert durch die während deren Abrollung continuirlich stattfindende
Umlaufsbewegung.
Um sich zu vergegenwärtigen, in welcher Weise durch den Gegendruck auf. die Kurbeln
die die Klinkenausschaltung einleitende Verdrehung des Mittelrades b in Richtung des
Pfeiles 3* bewirkt wird, mufs man zunächst berücksichtigen, dafs abweichend von der Ausführungsform
mit dem Triebwerke für gröfsere Uebersetzung die Rädchen c1 c2 keine Lagerzapfen
haben, also nicht mit der Tretkurbel verbunden sind. Es ist dann leicht einzusehen,
dafs durch den Kurbelgegendruck (entgegen dem Pfeile 3) der Kranz e durch seine innere
Verzahnung festhaltend auf die Zwischenrädchen c1 c2 wirkt, während der Kettenzahnkranz
α in Richtung des Pfeiles 3 stetig fortlaufend und seine lebendige Kraft äufsernd
die Rädchen
C1C
mitnimmt, wodurch eine
Abrollung ihrer Verzahnung c2 auf der Innenverzahnung
des durch den Kurbelgegendruck :in seiner Umlaufsbewegung gehemmten, also
Widerstand äufsernden Kranzes e stattfinden. Diese Abrollung zugleich mit der radialen Ablenkung
der Rädchen c1 c2 bewirkt die Verdrehung
des Mittelrades b in Richtung des Pfeiles 3*, und dadurch ist die fragliche
Klinkenauslösung eingeleitet bezw. bethätigt.
Beim Uebergang aus der niederen in die höhere Uebersetzung, wozu natürlich auch
wieder nur Gegendruck auf die Kurbeln nöthig ist, sind die die Klinkenumschaltung bethätigenden
Kräfte u. s. w. ganz dieselben wie vorbeschrieben, d. h. es ist immer der beim Kurbelgegendruck
durch das Beharrungsvermögen auftretende überschüssige Bewegungsimpuls des Kettenzahnkranzes a, welcher die zur Klinkenumschaltung
nöthige Verdrehung des Mittelrades b in der Richtung des Pfeiles 3* bewirkt und
dadurch die eine Klinke auslöst, mit welcher Auslösung stets die Einschaltung der anderen
Klinke verbunden ist, und das Spiel des Segmentes ob, sowie der Feder / ganz dasselbe,
wie weiter oben beschrieben ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Vorrichtung zum Umschalten des Wechselgetriebes bei Fahrrädern mit Umlaufgetriebe, bei welcher die Umschaltung während der Fahrt durch blofsen Gegendruck auf die Tretkurbeln (nicht durch Rückwärtsdrehen oder Anhalten derselben) erfolgt, gekennzeichnet durch ein an dem einen Centralrade (b) gelagertes , die Kupplung bewirkendes Sperrorgan (z. B. die Klinke m bezw. mm1), welches bei erfolgtem Gegendruck auf die Tretkurbeln dadurch umgeschaltet wird, dafs das Centralrad (b) von dem infolge der lebendigen Kraft des Fahrrades weiterlaufenden Kettenrade eine derartige Drehung erhält, dafs das Sperrorgan an der ,Abschrägung (nb bezw. na) der dasselbe jeweilig aufnehmenden Aussparung des Getriebes oder der feststehenden Scheibe (oa bezw. n) entlanggleitet und aus dieser Aussparung ausgehoben und in die .andere eingerückt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE109866C true DE109866C (de) |
Family
ID=379721
Family Applications (1)
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DENDAT109866D Active DE109866C (de) |
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---|---|
DE (1) | DE109866C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1037891B (de) * | 1957-02-16 | 1958-08-28 | Fichtel & Sachs Ag | UEbersetzungsnabe mit Ruecktrittschaltung |
DE1040922B (de) * | 1954-08-02 | 1958-10-09 | Bendix Aviat Corp | Zweiganggetriebe, insbesondere fuer Fahrraeder |
DE1087920B (de) * | 1954-09-01 | 1960-08-25 | Bendix Aviat Corp | Zweiganggetriebe fuer Fahrraeder u. dgl. |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1040922B (de) * | 1954-08-02 | 1958-10-09 | Bendix Aviat Corp | Zweiganggetriebe, insbesondere fuer Fahrraeder |
DE1087920B (de) * | 1954-09-01 | 1960-08-25 | Bendix Aviat Corp | Zweiganggetriebe fuer Fahrraeder u. dgl. |
DE1037891B (de) * | 1957-02-16 | 1958-08-28 | Fichtel & Sachs Ag | UEbersetzungsnabe mit Ruecktrittschaltung |
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