DE109860C

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Publication number: DE109860C
Application number: DENDAT109860D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57: Photographs.

in BERLIN.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. März 1899 ab.

Erweisen sich photographische Silberbilder (Negative oder Positive) aus irgend einem Grunde als zu dünn und contrastlos, so können dieselben oft durch sogen. Verstärken wesentlich verbessert werden. Namentlich im Negativpirocefs mit Bromsilbergelatine spielt diese Nachbehandlung eine wesentliche Rolle, und zwar sind es hauptsächlich zwei Methoden, welche in der Praxis zur Anwendung gebracht werden.

Bei der Quecksilberverstärkung wird das schwarze Silberbild durch Behandlung mit einer Lösung von Quecksilberchlorid zunächst gebleicht. Nach sehr gründlichem Wässern rnufs das so erhaltene Bild, welches in diesem Stadium eine erhöhte Durchlässigkeit für das Licht besitzt, durch Behandlung mit Ammoniak oder Natriumsulfit wieder geschwärzt und dann nochmals gewässert werden.

Die Uranverstärkung kann zwar in einer Operation ausgeführt werden, allein die intensiv rothbraune Färbung, welche das Silberbild dabei annimmt, ist nicht beständig und macht die Beurtheilung der Kraft des Bildes unmöglich. Aufserdem ist der gebrauchte fertige Uranverstärker nur kurze Zeit haltbar.

Durch Versuche ergab sich nun, dafs man das photographische Silberbild in einer Operation mit schwarzer Farbe verstärken kann, wenn man dasselbe mit Lösungen behandelt, welche Doppelsalze des Mercurirhodanids enthalten. Um haltbare Lösungen dieser Art zu gewinnen, löst man das Mercurirhodanid mit einem Rhodanid der Alkaligruppe, des Ammoniums bezw. der Gruppe der alkalischen Erden am besten in solchen Verhältnissen, dafs die Menge der zuletzt genannten Rhodanide etwas gröfser ist als diejenige, welche sich zur Bildung der Doppelsalze aus äquimolecularen Mengen der Theorie nach berechnet. Der Ueberschufs von Alkalirhodanid wirkt nicht nur lösend auf die an und für sich schwer löslichen Doppelsalze von 1 Mol. Mercurirhodanid und ι Mol. Alkalirhodanid, und gestattet daher die Darstellung concentrirterer Lösungen der Doppelsalze, sondern er macht auch die Lösungen dieser Doppelsalze, welche an und für sich leicht dissociiren, haltbarer.

Das Verfahren sei an folgenden Beispielen näher erläutert:

1. Man löse 10 Theile Mercurirhodanid und 8 Theile Rhodankalium in 100 Theilen destillirtem Wasser. Zum Gebrauch wird diese haltbare Vorrathslösung mit 10 Theilen Wasser verdünnt, und das zu verstärkende Negativ oder Positiv in die Lösung gelegt. Unter Bewegung der Schale wird dasselbe darin belassen, bis der gewünschte Grad der Verstärkung, der stets mit Leichtigkeit getroffen werden kann, erreicht ist. Das verstärkte Negativ oder Positiv wird nun gewässert und alsdann getrocknet.

2. An Stelle der Verstärkungslösung des vorstehenden Beispiels kann man eine Lösung des Doppelsalzes von Mercurirhodanid und Ammoniumrhodanid verwenden, welche aus

ίο Theilen Mercurirhodanid, 6 Theilen Ammoniumrhodanid und ioo Theilen destillirtem Wasser hergestellt ist.

3. In gleicher Weise kann man zum Verstärken das Doppelsalz des Mercurirhodanids und Baryumrhodanids verwenden; eine solche Lösung entsteht z. B. durch Auflösen von 10 Theilen Mercurirhodanid, 12,7 Theilen Baryumrhodanid und 100 Theilen destillirtem Wasser.

Claims

Pa tent-Anspruch:

Verwendung von Doppelsalzen des Mercurirhodanids mit den Rhodaniden der Alkalien, des Ammoniums und der alkalischen Erden zum Verstärken photographischer Silberbilder.