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Verfahren und Vorrichtung zum Sterilisieren oder Kochen von zylindrischen
oder annähernd zylindrischen Behältern mit flüssigen, festen, pastenförmigen oder
pulverförmigen Konserven, Lebensmitteln od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sterilisieren oder Kochen von Behältern mit
zylindrischer oder annähernd zylindrischer Form, die Konserven, Lebensmittel oder
anderes enthalten.
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Bisher wurde das Sterilisieren von Lebensmitteln oder Behältern, die
sie aufnehmen, dadurch erzielt, daß diese Behälter in Hochdruckautoklaven gebracht
oder in mittels Dampf und bzw. oder Luft auf die gewünschte Temperatur erhitzten
Räumen in Umlauf versetzt wurden. Diese Arbeitsweisen sind aber verhältnismäßig
langwierig und erfordern sehr ausgedehnte und kostspielige Geräte. Es ist bereits
bekannt, das Sterilisieren oder das Kochen von Lebensmitteln in Behältern dadurch
zu beschleunigen, daß diese Behälter bewegt werden, beispielsweise indem man sie
sich aufeinander drehen läßt, um eine schnellere Homogenisierung der Temperaturen
zu erzielen. Aber auch in diesem Fall bleiben die notwendigen Installatibnen beträchtlich
und die Kosten sehr hoch.
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Beim Blanchieren von zu konservierenden Fischen in offenen Behältern
ist bereits die Verwendung von Infrarotstrahlern für die Erwärmung des Behälterinhaltes
bekannt. Diese Behandlung dient der Umwandlung der in den Fischen enthaltenen Eiweißstoffe
vom nativen in den koagulierten Zustand. Es handelt sich hier also um eine chemische
Beeinflussung des Behälterinhalts, jedoch nicht um eine vollständige Sterilisierung
desselben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich hiervon dadurch,
daß erfindungsgemäß die offenen gefüllten Behälter durch unmittelbare Flammenbeheizung
auf etwa 100° C erhitzt, sodann bei dieser Temperatur verschlossen und anschließend
unter an sich bekannter Drehung um ihre Längsachsen, beispielsweise durch Infrarotbestrahlung,
auf die Sterilisationstemperatur von über 100° C (120 bis 150° C) erhitzt
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann dadurch verwirklicht werden, daß die
Behälter nach dem beispielsweise durch Umbördeln erfolgenden Verschließen in einen
Sterilisator eingeführt werden, in dem sie, auf einer Fördervorrichtung liegend,
an einer vorzugsweise gasbeheizten Strahlfläche vorbeibewegt und anschließend während
einer vorzugsweise einstellbaren Zeit auf der Sterilisa.tionsteinperatur gehalten
werden, bis sie an eine Kühlvorrichtung abgegeben werden.
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Das mehrstufige, in eine offene Vorwärmung und eine geschlossene Sterilisation
unterteilte Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders für empfindliche Güter bzw.
solche Stoffe, die empfindliche Bestandteile ; enthalten, besonders geeignet. Es
ist außerdem wesentlich anpassungsfähiger an stark unterschiedliche Eigenschaften
der verschiedenen zu behandelnden Güter, als die zu diesem Zweck bisher bekannten
Verfahren. Die Heizfront kann durch Strahlungen aufrechterhalten werden, die auf
Grund eines sehr hohen Temperaturgradienten mit Hilfe von Spezialbrennern erzeugt
werden, deren strahlende Oberfläche eine Temperatur oberhalb von 1350° C aufweist.
Es wurde tatsächlich festgestellt, da.ß die so erzeugten Strahlen die der Erhitzung
ausgesetzten Oberflächen leicht durchsetzen und dies trotz des Reflektionsvermögens
dieser Flächen als Funktion des Faktors k des Stefan-Boltzmannschen Gesetzes
Hierbei ist T die Temperatur der strahlenden Oberfläche und t die Temperatur der
der Strahlung ausgesetzten Oberfläche. Im Verlauf von unter diesen Bedingungen durchgeführten
Versuche hat es sich gezeigt, daß Glasflaschen oder metallische Behälter ohne irgendwelche
Nachteile dieser Behandlung unterworfen
werden können, ohne irgendwelche
Verschlechterung zu erleiden, weder bezüglich ihres eigentlichen Materials noch
in bezug auf Hüllen, die auf die Behälter aufemailliert, aufgestrichen oder als
Bild aufgeklebt sind.
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Die Heizfront kann auch durch direkte Flammen, beipsielsweise in Form
von Rampen, und zwar Stadtgasflammen oder Butangas- oder Propangas- oder dergleichen
Flammen gebildet werden, um die Behälter sehr schnell auf die Sterilisier- oder
Kochtemperatur (im Bereich von ebva 100 bis 150° C) zu bringen. Es ist dann auch
von Interesse,- die offenen und aufrecht stehend auf einer Fördervorrichtung angebrachten
Behälter oberhalb und in unmittelbarer Berührung mit Gasflammenrampen vorbeilaufen
zu lassen, um sie einer Vorerhitzung an freier Luft zu unterwerfen, die erwünscht
ist, um die Temperatur der Behälter im Augenblick ihres Verschließens auf 100° C
einzustellen, dieses Verschließen beispielsweise durch Einbördeln vorzunehmen, dann
die Behälter in einen Sterilisator einzuführen, in welchem sie liegend auf der oberen
Fläche einer Fördervorrichtung unmittelbar oberhalb einer Gasflammenrampe vorbeigeführt
werden, um sie sehr schnell auf die Sterilisiertemperatur (100 bis 150° C) zu bringen.
Die Behälter werden dann, ohne den Sterilisator zu verlassen, auf einem unteren
Weg zurückgeführt, um für eine gewisse, vorzugsweise einstellbare Zeitdauer auf
der geichen Ternperatur zu verbleiben und schließlich in eine Kühlvorrichtung irgenwelcher
geeigneter Art zu treten. Unter diesen Bedingungen kann eine Ausstrahlung von einer
großen Kalorie pro Minute und Quadratzentimeter Heizfläche erzielt werden, und es
ist möglich, hiervon 40 bis 500% in die vorzuheizenden und zu sterilisierenden Behälter
überzuführen. Dies entspricht einer Erhitzung von etwa 40° C pro Minute in Behältern
des Formates Formates %290 COpro Minute int Behältern Behältern s Formats i/4 usw.
und gestattet so, entsprechend die Sterilisierzeiten auf 1 Minute, 45 oder 30 Sekunden
- je nach Format des Behälters - herabzusetzen und die Qualität der erhaltenen Produkte
beträchtlich zu verbessern, weil die Zersetzung gewisser aktiver Substanzen, wie
Vitamine, die in den Lebensmitteln enthalten sind, und ebenso die mit den bisherigen
Behandlungen verbundene Entfärbung der Lebensmittel vermieden werden.
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Die merkliche Verringerung der Behandlungsdauer hat auch eine nicht
minder interessante Wirkung in bezug auf den stündlichen Durchsatz der Vorrichtungen
und die damit verbundene begrenzte Investition.
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Schließlich wurde gemäß der Erfindung festgestellt, daß in allen Fällen
und insbesondere für gewisse, besonders empfindliche Produkte, wie Milch, es von
Interesse ist, die Erhi;tzungsfläche in der Weise zu unterteilen, daß die Behälter
und ihr Inhalt wechselnden: thermischen Stößen unterworfen werden. Zu diesem Zweck
läßt man gemäß der Erfindung die Behälter fortlaufend vor einer Erhitzungsfront
vorbeilaufen, die aus mehreren gleichen oder ungleichen Teilen besteht, welche durch
(zeitliche oder räumliche) nicht erhitzte Abstände getrennt sind. Die Ausgestaltung
der Erhitzungsfront ist dann in Abhängigkeit von der Art des in den Behältern enthaltenen
Produktes und der gewünschten Endtemperatur bestimmt. Man kann u. a. die Behälter
einer Kurvenlinie, beispielsweise einer Kreisumfangslinie oder einer Spirale, folgen
lassen, die konzentrisch mit der Erhitzungsfront angebracht ist, die sich nur auf
einen Bruchteil erstreckt, der vorzugsweise auf den Bereich des unteren Drittels
der Laufbahn begrenzt ist. Unter diesen Bedingungen erhalten die Behälter eine Wärmezufuhr
während jeden Vorbeigehens vor der Erhitzungsfront, und während des -Zwischenraumes
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fronten, beispielsweise während des Restes ihres
Kreisumlaufes,- verteilt sich die Wärme im Inneren des Produktes durch Konvektion
und Wärmeleitung. Andererseits ist bei einer kreisförmigen Bahn keine besondere
Vorrichtung erforderlich, um die Drehbewegung der Behälter um sich selbst während
ihres Vorbeilaufens vor der Erhitzungsfront zu erzeugen, weil, wie bekannt, die
Behälter automatisch eine Drehbewegung auf Grund ihres kreisförmigen Umlaufes und
allein in dem unteren Drittel des durchlaufenen Kreisumfanges annehmen.
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Die Erfindung kann in einer Vorrichtung durchgeführt werden, die eih
Vorerhitzer mit mehreren Wegen aufweist, auf welchen die Behälter aufrecht stehend
durch Eisenplatten eingezogen werden, die mit endlosen Ketten fest verbunden sind,
über Gasflammenrampen vorbeigeführt werden, bis eine andere Fördervorrichtung die
Behälter zur Bördelvorrichtung führt, von wo eine weitere Fördervorrichtung sie
geschlossen und umgelegt der Sterilisiervorrichtung zuführt, die ebenfalls mehrere
Wege aufweist, auf welchen an endlosen Ketten befestigte Eisenplatten zunächst über
offene Gasflammenrampen einziehen. Dann werden die Behälter in den unteren Teil
des Sterilisators einlaufen gelassen, wo sie über eine bestimmte Zeitdauer, die
durch eine Kühlvorrichtung eingestellt werden kann, auf der gleichen Temperatur
gehalten werden, bevor sie durch eine andere Fördervorrichtung nach einer Kühlvorrichtung
abgezogen werden.
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Die Fördervorrichtung des Vorerhitzers kann mehrere Behälter in einer
Reihe durch jede ihrer Eisenplatten einziehen.
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Die Fördervorrichtung - des Vorerhitzers trägt ebenso viele Führungswege,
wie Behälter ih einer Reihe gefördert werden. Jeder Führungsweg wird dabei durch
zwei runde, die Behälter tragende Stäbe und zwei runde, die Behälter seitlich führende
Stäbe gebildet.
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Die Führungswege der Fördervorrichtung des Sterilisators können durch
Winkelprofile gebildet sein, die parallel angeordnet sind.
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Die Fördervorrichtung des Sterilisators kann mehrere Teile für verschiedene
Geschwindigkeiten aufweisen, um zu gestatten, gleichzeitig Behälter zu behandeln,
die verschiedene Sterilisierdauer verlangen. In diesem Fall besitzt die Fördervorrichtung
ebensoviel Kettenanordnungen mit Eisenplatten zum Einziehen der Behälter, wie diese
Vorrichtung Teile aufweist.
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Die offenen Gasflammenrampen des Vorerhitzers und des Sterilisators
sind parallel zu den Führungsstäben oder -winkelprofilen unterhalb des Zwischenraumes
zwischen diesen angeordnet.
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Die Regelvorrichtung für die Temperaturhaltedauer im Sterilisator
wird durch Heizschlangen gebildet, die quer zur Wanderrichtung der Behälter angeordnet
sind und unabhängig voneinander mittels Ventilen oder Schiebern regelbar sind.
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Man kann auch eine Vorrichtung benutzen, die im wesentlichen eine
gerade Zahl von parallel angeordneten Zylindern enthält, die um ihre Achse mit einer
geeigneten Schwindigkeit durch eine geeignete Vorrichtung in Drehung versetzt werden,
Einrichtungen, die gestatten, den Abstand zwischen den Zylindern in Abhängigkeit
vom Durchmesser der zu behandelnden
Behälter zu regeln, eine Strahlungserhitzungsfront
mit sehr hoher Temperatur, die parallel und oberhalb der oberen erzeugenden Zylinder
angeordnet sind, Einrichtungen, um die Behälter vor die Erhitzungsfront zu bringen
und sie über die Zylinder gleiten lassen und dabei jegliches freie Gleiten der Behälter
verhindern, und Einrichtungen, die das Abkühlen der Behälter sicherstellen.
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Die Erhitzungsfront kann sich über die gesamte Länge der Zylinder
erstrecken. Sie wird vorzugsweise durch einen feuerfesten Einbau gebildet, der beispielsweise
in bekannter Weise mit Gas erhitzt wird.
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Wenn man den Behältern wechselnde thermische Stöße zuführen will,
kann man eine Vorrichtung benutzen, in welcher die Behälter geschlossen und
gege-
benenfalls vorerhitzt ankommen und die durch einen waagerechten offenen
Stator mit schraubenförmiger Durchlaufvahn bekannter Art, durch einen Rotor mit
radialen Elementen, die gleichachsig zum Stator und ebenfalls in bekannter Weise
zum Einziehen der Behälter angebracht sind, und durch zumindest eine Gasflammenrampe
gebildet wird. Man kann auch eine Vorrichtung mit unendlicher horizontaler Fördervorrichtung
benutzen, die die Drehung der Behälter um sich selbst und senkrecht zur Verschiebungsrichtung
der Fördervorrichtung sicherstellt, während sie die Behälter vor der Erhitzungsfront
vorbeiführt, die durch aufeinanderfolgende Elemente gebildet wird.
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Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden an
Hand der Zeichnungen beschrieben: Fig. 1 zeigt schematisch den Vorerhitzer; Fig.
2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 zeigt schematisch den
Sterilisator; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3; Fig. 5 ist
eine schematische Ansicht der Vorrichtung nach der Erfindung; Fig.6 ist ein schematischer
Schnitt und erläutert , die Strahlungserhitzung und das Einziehen der Behälter;
Fig.7 gibt die Erhitzungskurve bei wechselnden thermischen Stößen wieder, wie sie
nach der Erfindung erzielbar ist; Fig. 8 ist eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung mit waagerecht liegender Fördervorrichtung;
Fig. 9 zeigt einen senkrechten Schnitt einer Koch-oder Sterilisiervorrichtung nach
der Erfindung.
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Im Beispiel der Fig. 1 bis 4 enthält die nach der Erfindung aufgebaute
Vorrichtung einen Vorerhitzer und einen Sterilisator.
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Der Vorerhitzer besitzt eine Fördervorrichtung, die durch die Ketten
1 (Fig. 1 und 2) gebildet wird, welche mit auf Winkelprofilen 3 laufenden Laufrollen
2 versehen sind. Die Ketten sind untereinander durch Stahlplatten 4 verbunden, die
dazu dienen, die aufrecht stehend und offen auf die Gleitschienen gestellten Behälter
5 vorzuschieben. Die Gleitschienen werden dabei durch runde Stäbe 6 gebildet, während
andere runde Stäbe 7 die Behälter 5 seitlich führen.
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Die Behälter 5 werden dem Vorerhitzer durch einen Bandförderer 8 zugeführt,
von welchem aus eine Einstoßvorrichtung 9 sie reihenweise auf die Gleitschienen
6 stößt. Es sind ebensoviel Gleitschienen und Führungsstäbeanordnungen vorhanden,
wie Behälter in einer Reihe angeordnet sind.
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Unterhalb der Gleitschienen und zwischen ihnen sind Gasflammenrampen
10 angeordnet, die mit Stadtgas, Butan, Propan oder anderem gasförmigem Brennstoff
beschickt werden.
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Die Rampen 10 sind in der Weise angeordnet, daß die Behälter in unmittelbarer
Berührung an ihrem Boden und ihren Seitenteilen mit den Flammen stehen, damit eine
außerordentlich schnelle Temperaturerhöhung erzielt wird.
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Am Ende des Vorerhitzers werden die Behälter durch einen anderen Bandförderer
11 aufgenommen, der sie zur Zubördelvorrichtung führt, wo sie geschlossen werden.
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Ein Bandförderer 12 (Fig. 3) übernimmt die geschlossenen Behälter
und führt sie liegend in den Sterilisator 13 ein. Ein Einstoßer 14 führt sie reihenweise
auf Führungswege, die durch Winkelprofile 15 (Fig.4) gebildet sind. Eine Fördervorrichtung,
die wiederum aus Ketten 16 mit auf Schienen 18 laufenden Rollen 17 und die Ketten
verbindende Stahlplatten 19 besteht, zieht mittels dieser Stahlplatten 19 die Behälter
über die Laufwege 15.
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Die Behälter bewegen sich dann langsam rollend über diese Wege und
über Gasflammenrampen 20, die zwischen den Winkelprofilen 15 angebracht sind und
die sie sehr schnell auf die Sterilisiertemperatur (100 bis 150° C) bringen, bis
zu einem Durchgang 21, der sie auf die unteren Wege 22 leitet. In diesem Teil des
Sterilisators gleiten die Behälter während einer ge.-wissen Dauer auf der gleichen
Temperatur und verlassen dann die Fördervorrichtung, um sich durch einen Durchgang
23 oder eine andere Einrichtung zu einer Kühleinrichtung bekannter Art zu bewegen.
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Der Zeitraum, in dem die Behälter auf der Sterilisierteinperatur gehalten
werden, kann mittels Rohrschlangen 24 regelbar sein, die von einem gewählten Punkt
oberhalb der Rückwege 22 aus Wasser auf die Behälter versprühen. Die Schlangen 24
werden durch Hähne 25 geregelt, die es gestatten, sie unabhängig voneinander in
Gang zu setzen. Es ist dadurch möglich, die oben erwähnte Zeitdauer nach Wunsch
zu verkürzen. Andererseits ist es dann möglich, wenn man wünscht, den gleichen Sterilisator
zur Behandlung von Konservendosen verschiedener Durchmesser oder verschiedenen Inhaltes,
der ungleiche Behandlungszeiten verlangt, zu benutzen, die Fördervorrichtung in
mehrere Teile zu unterteilen, die mit verschiedenen Geschwindigkeiten entsprechend
der verschiedenen Behandlungsdauer angetrieben werden. Es besitzt dann jeder Teil
seine eigene Ketteneinrichtung und seine entsprechenden Schienen.
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Gemäß Fig. 5 und 6 besitzt die Einrichtung ein Gehäuse A, in welchem
zwei Kochetagen I und II und eine Kühletage III übereinander angeordnet sind. In
jeder Etage I, II und III drehen sich zwei parallele Walzen 26, die durch irgendwelche
geeignete, nicht dargestellte Einrichtungen in Drehbewegung gleichen Sinnes versetzt
werden, in Endlagern, die durch das Gehäuse getragen sind. Einstelleinrichtungen
bekannter Art gestatten es, den Abstand zwischen den Walzen 26 auf jeglichen Wert
entsprechend dem Durchmesser der Behälter einzustellen, die in der Weise auf die
Walzen gelegt werden, daß sie auf den Walzen mit zwei ihrer Erzeugenden ruhen. Die
Drehbewegung der Walzen ruft eine solche der Behälter 5 hervor. Am Eingang des Walzenpaares
der Etage I und am Ausgang des Walzenpaares 26 der Etage III ist jeweils eine Einführvorrichtung
27 und eine Vorrichtung 28 zum Abnehmen der Behälter vorgesehen.
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Unter jeder Etage I, II und III sind in der Nähe jedes Endes der Walzen
eine Rolle 291, 2911, 29111 angebracht,
die eine endlose
Kette 301, 3011 und 301,1 in Gang setzt. Jede Kette 30 trägt Förderzapfen
311, .31I1 bzw. 31,1i, deren Abstand einstellbar ist und die zwischen den Walzen
26 jeder Etage fortschreiten und gleichzeitig sich an den Boden der Behälter zurücklegen.
Jede Etage I, 1I und III ist mit der vorhergehenden und der folgenden durch eine
Übergangseinrichtung 32 verbunden, die die Führung der Behälter in ihrem nicht waagerechten
Laufweg sicherstellt. Die Ketten 30,, 301, und 301,1 jeder Etage I, II und III sind
in der Weise untereinander synchronisiert, daß am Ausgang (und bzw. oder am Eingang)
der einen Überführungsvorrichtung 32 und im genauen Augenblick, in welchem der Behälter
5 gerade eben von seinem Führungszapfen beispielsweise losgelassen wird, er von
dem Führungszapfen 31" neu ergriffen wird, der den Behälter veranlassen muß, seinen
Lauf fortzusetzen. Hierdurch wird jegliches unzweckmäßiges Gleiten der Behälter
vermieden.
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Parallel zu den Walzen 26 und in einer Höhe geriegfügig oberhalb deren
oberen Erzeugenden sind in den Etagen I und II je eine Erhitzungsfront 10 angeordnet,
um die gewünschte, sehr hohe Temperatur abzugeben. Am Fuß der Erhitzungsfront ist
ein Schirm 33 angeordnet, um die Walzen 26 zu schützen.
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Es sind natürlich auch Einrichtungen vorgesehen, die sich durch die
Gegenwart der Erhitzungsfront ergebenden Temperaturen zu regeln, ebenso wie die
Fortbewegungsgeschwindigkeit der Behälter in Ab-
hängigkeit von der benötigten
Kochtemperatur (oder der Steriiisiertemperatur).
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Die Vorrichtung nach der Erfindung bietet den Vorteil, daß die Notwendigkeit,
die Apparatur einzuschließen, und Luft bzw. oder Wasserdampf zum Er-Kitzen zu benutzen,
entfällt. Im übrigen ist die-Arbeitsschnelligkeit merklich erhöht. Bei Versuchen
wurde beispielsweise festgestellt, daß eine Dose mit Erbsen innerhalb von 15 Sekunden
auf eine Temperatur von 70° C gebracht wurde. Der Heizungsbedarf ist im Fall eines
Brenners mit hohem Temperaturgradient ebenfalls sehr günstig, Dieser Brenner wird
mit Stadtgas beschickt, das einen Energiegehalt von 4000 Kalorien pro Kubikmeter
besitzt, wovon 1500 cal in den Behälter übergehen.
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Die Kurve der Fig. 7 gibt den Verlauf der Temperatur den Behälter
als Funktion der Anzahl von Erhitzungsfronten (Fig. 8) oder der Anzahl der Vorbeilaufe
vor der kreisförmigen Rampe (Fig. 9), d. h: als Funktion der Behandlungszeit wieder.
Die Kurve hat die Form einer Erhitzungsstufenleiter, deren jede senkrechte Stufe
a1, a2 .. ., an der Temperaturerhöhung des Behälters infolge seines Vo.rbeiganges
vor der ersten, zweiten., . . ., n-ten Erhitzungsfront oder seiner aufeinanderfolgenden
Vorbeilaufe vor der kreisförmigen Erhitzungsfront entspricht. Der horizontale Teil
jeder Stufe entspricht der Zeit, die der Behälter damit verbringt, an dem Teil der
Apparatur vorbeizulaufen, der nicht der unmittelbaren Heizung unterworfen ist. Dieser
horizontale Teil der Stufen ist entweder eine Funktion des horizontalen Abstandes
zwischen den Erhitzungsfronten oder der Drehbewegung der Behälter um den Mittelpunkt
der Umfangsbahn.
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In Fig.8 ist ein waagerechter endloser Bandförderer 1 zu sehen, der
die Behälter 5 aufnimmt, die mittels irgendwelcher bekannter Vorrichtungen vor den
aufeinanderfolgenden Erhitzungsfronten 371, 3711, ..., 37" in Drehbewegung um ihre
Achse versetzt werden.
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So wie sie in Fig. 9 dargestellt ist, besitzt die Vorrichtung zum
Sterilisieren oder Kochen nach der Erfindung eine waagerechte Welle 34, die durch
nicht dargestellte Einrichtungen in Drehbewegung jeglicher gewünschten Geschwindigkeit,
beispielsweise im Uhrzeigersinn, versetzt wird. -Auf die Welle 34 ist ein Rotor
aufgekeilt, der durch Förderelemente, beispielsweise radiale Arme 35, gebildet wird,
deren Winkelabstand nach Wunsch einstellbar ist. In der Nähe ihrer freien Enden
tragen die Elemente 35 Winkelprofile 36, die dazu bestimmt sind, mit diesen Elementen.35
Kammern A zu bilden, in deren jede sich ein Behälter :5 einlegen kann. Eine Erhitzungsrampe
37, die konzentrisch zur Welle 34 angeordnet ist, erstreckt sich über die gesamte
Länge der Vorrichtung auf einen Winkel von 120° im unteren Teil der Vorrichtung.
Diese Rampe trägt im vorliegenden Fall zwei aufeinanderfolgen.de Teile 37' und 37",
die unabhängig voneinander mit bekannten Einrichtungen beschickt und geregelt werden.
Ein Stator 8 ist koaxial zu der Welle 34 und zum Rotor angeordnet. Dieser Stator
wird durch einen Käfig von Längsstäben 38 gebildet, auf deren Innenseite .eine fortlaufende
Spirale 39 befestigt ist. Der Stator tritt zwischen der Rampe 37 und dem Ende der
Elemente.35 hindurch.
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Seitlich ist die Vorrichtung durch zwei senkrechte Wände 40 begrenzt.
Ein Abzug 41. bekannter Art ist vorgesehen, um den Sterilisator oder Kocher abzudecken.
Die eine oder die andere der Wände 40 ist mit Einrichtungen zum Einführen der Behälter
in die Vorrichtung und zu deren Herauslaufen nach der Behandlung versehen.
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Der Abstand der Elemente 35 und die Lage der Winkelprofile 36 werden in Abhängigkeit
von den Dimensionen der Behälter 5 festgelegt. Die notwendigen Abschnitte der Rampe
37 werden angezündet und die Welle 34 in Drehbewegung versetzt. Die zu behandelnden
Behälter, die gegebenenfalls vorerhitzt worden sind, werden nacheinander durch den
Eingang der Vorrichtung in der Weise eingeführt, daß jeder von ihnen eine durch
zwei- Elemente 35, zwei Winkelprofile 36 und zwei aufeinanderfolgende Windungen
der Spirale 39 festgelegte Kammer besitzt. Die Drehung der Welle 34 ruft die Verschiebung
der Welle 5 im Verlauf der Spirale 39 um die Welle 34 und gleichzeitig die Drehung
jedes Behälters um seine Achse im unteren Teil der Spirale 39 hervor.
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Wenn die Drehgeschwindigkeit n Umdrehungen pro Minute beträgt, läuft
jeder Behälter 5 ra - mal in die Flammen der Rampe 37. Er nimmt dann n thermische
aufeinander wechselnde Impulse pro Minute der Koch- oder Sterilisationsdauer auf,
d. h. während der Zeit, während welcher die Welle 34 sich fortgesetzt mit der angeführten
Geschwindigkeit dreht. Diese Geschwindigkeit, die in Abhängigkeit von der zu erzielenden
Endtemperatur (in der Größe von 150'C
zum Sterilisieren) und der Art des in
den Behältern 5 enthaltenen Produktes festgelegt werden kann, ist derart gewählt,
daß, wenn der Behälter die gesamte Länge der Spirale durchlaufen hat und die Vorrichtung
verläßt, das in diesem Behälter enthaltene Produkt gekocht oder sterilisiert ist.