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Vorrichtung zum Reinigen von Wagen, insbesondere von Förderwagen und
Eisenbahnwagen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Wagen, insbesondere
von Förderwagen und Eisenbahnwagen, mit einem umlaufenden scheibenförmigen Reinigungsorgan,
das am Scheibenumfang der Eigenschaft des Fördermittels angepa.ßte Reinigungsmittel
trägt und mit zum Wagenboden gerichteter Scheibenfläche diesen mittels einer Laufkatze
od. dgl. in parallelem Abstand überstreicht.
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Es ist bekannt, derartige Reinigungsorgane als Bürstenkopf auszubilden,
wobei die Bürsten derart am Umfang oder auf einer scheibenförmigen Fläche des Bürstenkopfes
befestigt sind, daß ihre freien Enden schräg oder senkrecht zum Wagenboden gerichtet
sind. Dadurch unterscheiden sich diese Reinigungsorgane nur unwesentlich von bekannten
Bürstenwalzen, die ebenfalls als Reinigungsvorrichtungen für Förderwagen verwendet
werden.
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Allgemein unterliegen diese bekannten Reinigungsorga.ne starkem Verschleiß;
sie müssen daher häufig ausgewechselt werden. Dieser Nachteil wird auch dadurch
nicht vermieden, daß die Bürsten der bekannten Reinigungsorgane aus einem der Eigenschaft
des Fördergutes angepa.ßten Material, beispielsweise aus Drahtseilenden, bestehen.
Ein weiterer Mangel der bekannten Reinigungsorgane, der naturgemäß jeder Bürste
eigen ist, liegt in dem Anhaften der Fördergutrückstände an den Bürstenhaaren, oder
-drähten, wodurch besonders bei feuchtem Fördergut die Bürsten verkleben und die
Reinigungswirkung schlechter wird.
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Mit der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Reinigungsvorrichtungen
dadurch vermieden, daß über die zum Wagenboden gerichtete Scheibenfläche des Reinigungsorgans
in mindestens zwei Befestigungsstellen angeschlossene Kettenstücke oder Seilstücke
radial und/oder diagonal gespannt sind. Durch diese Anordnung, bei der die Enden
der Kettenstücke oder Seilstücke über den Scheibenumfang hinausragen können, werden
in schonender Weise die Rückstände von den Wagenwänden und dem Wagenbaden entfernt,
und zwar ohne Beschädigung der Wagenteile, da die Kettenglieder oder Seilstränge
keine Schneiden oder scharfe Flächen aufweisen und überdies elastisch sind. Zwecks
höherer Elastizität der über die Scheibenfläche längsverspannten Reinigungsmittel
ist nach einem weiteren Erfindungsmerkmal die Scheibenfläche des Reinigungsorgans
aus bogenförmig geformten Speichen gebildet, an. deren freien Enden die in der Scheibenebene
radial und/oder diagonal verlaufenden Reinigungsmittel derart mit Vorspannung angeschlossen
sind, daß auch der Scheibenkörper elastisch ist. Die das Reinigungsorgan über den
Wagenboden bewegende Katze ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung in an
sich bekannter Weise auf einer Katzfahrbahn angeordnet, die horizontal verläuft
und um einen Drehpunkt schwenkbar angeordnet sein kann, damit das Reinigungsorgan
auf einer Kreisbahn aus dem Fahrbereich des Wagens zu entfernen ist. Eine horizontal
angeordnete Katzfahrbahn kann zu diesem Zweck auch in zwei oder mehreren Haltepunkten
heb- und senkbar befestigt sein, so daß das Reinigungsorgan in an sich bekannter
Weise mittels bekannter Hubmittel in der Horizontallage in den Wagenkasten einfahrbar
ausgebildet sein kann. Durch sinnvolle Ausbildung der Reinigungsvorrichtung nach
der Erfindung ist diese insbesondere als Zusatzvorrichtung für Wagenkipper geeignet,
mittels der ein durch den Kipper in die Kipplage verstellter Wagen gereinigt werden
kann. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Katzfahrbahnen
entsprechend den Kippstellungen des Wagenkippers ein- oder beidseitig im Bereich
der Stirnseiten des Kippers um eine Achse schwenkbar angeordnet und verlaufen derart
schräg, daß in den Kipper-Endstellungen die mit den Reinigungsmitteln versehene
Scheibenfläche des Reinigungsorgans in parallelem Abstand den Boden des in der gekippten
Lage stehenden Wagens überstreicht.
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Ein dieser Ausbildungsform entsprechendes Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in seinem Aufbau in der Zeichnung dargestellt. Seine Arbeitsweise
wird im folgenden beschrieben. In der Zeichnung zeigt Fig.1 in schematischer Darstellung
einen Zweiseitenstirnkipper mit darüber angeordneten Reinigungsvorrichtungen für
jede Kipper-Endstellung, Fig.2 eine Einzelheit der Reinigungsvorrichtung, Fig. 3
einen elastisch ausgebildeten Scheibenkörper von vorn und Fig. 4 den Scheibenkörper
von oben.
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Über den Einschüttöffnungen 10 und il eines nicht näher dargestellten
Bunkers ist ein bekannter Zweiseitenstirnkipper 12 angeordnet, mittels dessen der
in
Umrissen dargestellten Eisenbahnwagen 13 in die strichpunktiert
gezeichneten Kippstellungen geschwenkt werden kann und dabei das Fördergut über
Kopf in eine der Einschiittöffnungen 10 oder 11 entlädt.
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Nach dem 1?ntladevorgang und noch in den Kippstellungen wird der Wagen
13 durch die oberhalb des Kippers 12 angeordneten Reinigungsvorrichtungen gereinigt,
von denen jede im wesentlichen aus einem scheibenförmigen Reinigungsorgan 14, einer
Laufkatze 16 und einer Fahrbahn 17 besteht.
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Die dem Wagenboden zugewandte Scheibenfläche des in Fig. 1 dargestellten
Reinigungsorgans 14, an dessen Umfang Kettenstücke 15 angebracht sind, ist plan
ausgebildet. Zwecks größerer Reinigungswirkung können im Bereich der planen Scheibe
weitere Kettenstücke, Drahtseilstücke od. dgl. angeordnet werden, die in Richtung
der Scheibenebene oder senkrecht dazu am Scheibenkörper zu befestigen sind.
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Etwas anders ist das in Fig. 3 und 4 dargestellte Reinigungsorgan
14 aufgebaut; es besteht aus einem Scheibenkörper mit kreuzartig angeordneten Speichen
30. Die Speichen 30 sind, wie in Fig. 3 dargestellt, bogenförmig ausgebildet. Ihre
Enden werden mit diagonal- oder kreuzartig gespannten Ketten 31 verbunden, die mit
Vorspannung an den Speichen 30 befestigt sind. Der Scheibenkörper 14 erhält dadurch
eine elastische Wirkung.
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Wie Fig.3 ferner zeigt, sind am Umfang des Scheihenkörpers 14 außerdem
kurze Kettenstücke 15 angebracht.
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An (lern freien Ende einer Welle 18, die in der Katze 16 drehbar gelagert
ist, ist das Reinigungsorgan 14 derart zentrisch befestigt, daß die Drehachse der
Welle 18 senkrecht auf der Scheibenebene steht. Auf das andere Ende der Welle 18
wirkt ein in der Katze 16 untergebrachter, nicht näher dargestellter Antriebsmotor
ein, der in explosionsgefährdeten Räumen zweckmäßigerweise ein Preßluftrnotor ist.
Den Antriebsmotor und die zugeordnete Getriebeeinrichtung schließt ein an der Katze
16 angebrachtes Gehäuse 35 staubdicht a1).
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Die Katzfahrbahn 17 bilden, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ein Paar
paralleler T-Träger 19 und 20, zwischen deren Gurtblechen die Katze 16 mittels Laufrollen
21 und 22 längsverfahrbar geführt ist. Die Träger 19 und 20 sind an einem Ende in
den Lagerstellen 23 drehbar befestigt. An den entgegengesetzten freien Trägerenden
greift das Seil 24 eines Windwerkes 25 an. Im Schwenkbereich der freien Trägerenden
sind außerdem Anschläge 26 angeordnet, welche die Neigung der Katzfahrbahn in einer
der Kipper-Endstellung entsprechenden Neigung begrenzen. Die Katze wird auf der
Fahrbahn 17 durch den Seilzug 27 verfahren, der von einem Windwerk 28 betätigt wird.
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Zum Reinigen eines Wagens 13, der mittels des Kippers 12 in die strichpunktierte
Lage geschwenkt und in die Einschüttöffnung 10 des Bunkers entleert ist, wird die
Katzfahrbahn 17 mittels des Seilzuges 24, 25 aus der strichpunktierten Lage gesenkt.
Die Kaufahrbahn 17 dreht sich dabei um die Drehachse in den Lagerstellen 23, und
das Reinigungsorgan wird in den Wagenkasten eingefahren. In der durch den Anschlag
26 bestimmten Endlage der Katzfahrbahn steht das Reinigungsorgan 14 parallel zum
Boden des gekippten Wagens, wobei zwischen der dem Boden gegenüberliegenden Scheibenebene
und der Bodenoberfläche ein geringer Abstand besteht. Das nunmehr in Umlauf gesetzte
Reinigungsorgan, das anschließend mittels des die Katze antreibenden Windwerkes
28 über dein @j."agenboden verfahren wird, gewährleistet durch die rotierenden Kettenstücke,
die vor allem auch auf Rückstände in den Wagenecken einwirken, eine vollständige
Säuberung des Wagenkastens bei weitgehender Schonung der Wagenwände.
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Es ist selbstverständlich, daß die Reinigungsvorrichtung nach der
Erfindung nicht nur in Verbindung mit einer Wagenkippvorrichtung zweckmäßig ist.
Die Vorrichtung ist ebenso auch als eigenständiges Gerät zum Entfernen von Rückständen
von in normaler Fahrbahnlage stehenden Eisenbahnwagen geeignet. Zu diesem Zweck
ist an Stelle der im Ausführungsbeispiel schräg angeordneten Katzfahrbahnen nur
eine solche Fahrbahn erforderlich, die über dem Wagenboden horizontal angebracht
wird. Diese kann ebenfalls um einen Drehpunkt schwenkbar oder in zwei oder mehreren
Haltepunkten in der horizontalen Lage heb- und senkbar befestigt sein, so daß das
Reinigungsgerät in diesem Falle senkrecht in den Wagen ein- bzw. ausgefahren wird.