DE1089491B

DE1089491B - Kontaktmaterial fuer Schwachstrom-kontakte

Info

Publication number: DE1089491B
Application number: DED26972A
Authority: DE
Inventors: Dr Hermann Holzmann; Dipl-Phys Alois Kleinle
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1957-12-06
Filing date: 1957-12-06
Publication date: 1960-09-22

Description

Kontaktmaterial für Schwachstromkontakte Die Erfindung betrifft bestimmte Legierungen zur Verwendung als Kontaktmaterial für Schwachstromkontakte.
Palladium-Silber-Gold-Legierungen finden Anwendung in der chemischen Technik wegen ihrer ausgezeichneten chemischen Resistenz. Besonders günstige Korrosionseigenschaften zeigen Legierungen mit 5 bis 65'% Palladium, 15 bis 551% Silber und 15 bis 70'% Gold.
Es wurde nun gefunden, daß diese wertvollen chemischen Eigenschaften gewisse Legierungen innerhalb dieses Bereichs auch geeignet machen für die Verwendung als Kontaktwerkstoff für Schwachstromkontakte. Es sind dies Legierungen, welche erfindungsgemäß aus 25 bis 359/o Palladium, 35 bis 45% Silber und 25 bis 351% Gold bestehen. Solche Legierungen haben geringe Übergangswiderstände und hohe Schaltsicherheit und erfordern nur sehr geringe Kontaktdrucke.
Diese Legierungen sind auch in schwefelhaltiger Atmosphäre anlaufbeständig und widerstandsfähig gegen die Einwirkung von Atmosphärilien und Chemikalien, die in den Geräten, in denen sich die Schalteinrichtungen befinden, anwesend sind.
Insbesondere hat sich gezeigt, daß sich solche Legierungen als Material für Kontakte für Sprechkreise der Fernmeldetechnik, bei denen es in erster Linie auf Rauscharmut ankommt, sehr günstig verhalten, da infolge der erwähnten großen chemischen Beständigkeit keine hochohmigen Oberflächenschichten entstehen, die Ursache eines Kontakttausches sein können.
Die Legierungen zeichnen sich ferner aus durch eine sehr geringe Feinwanderung beim Schalten von kleinen Leistungen unterhalb der Lichtbogengrenze. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Legierungen auch beim Schalten von größeren Leistungen oberhalb der Lichtbogengrenze einen nur sehr geringen Abbrand erfahren, wodurch die erzielbaren Gesamtschaltzahlen bis zum Unbrauchbarwerden der Kontakte außerordentlich hoch liegen.
So weisen beispielsweise Linsenkopfkontakte von 2 mm Durchmesser aus einer Legierung mit 30°/o Palladium, 301/o Gold und 406/o Silber pro 1,0 - 106 Schaltungen nur folgende Materialverluste auf:

Anode .................... 0,004 m m3

Kathode .................. 0,015 mm3

während eine bekannte Kontaktlegierung aus 8511/o Palladium und 156/o Kupfer unter den gleichen Schaltverhältnissen höhere Verluste erfahren hatte:

Anode . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,002 mm3

Kathode .................. 0,028 mm3

Die Schaltbedingungen waren in beiden Fällen:

Wie das vorstehende Beispiel zeigt, ist auch die Materialwanderung klein. Die Übergangswiderstände liegen beispielsweise bei Kontakten aus der Legierung 85 Palladium/15 Kupfer zwischen 10 und 30 i.62, bei der Legierung 30 Palladium/30 Gold/40 Silber dagegen bei nur 8 bis 25 R.52.
Das neue Kontaktmaterial stellt somit eine wesentliche Bereicherung der Kontaktwerkstoffe für die Schwachstromtechnik, insbesondere für die Fernmeldetechnik, dar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Kontaktmaterial für Schwachstromkontakte; dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Legierung von 25 bis 35% Palladium; 35 bis 45m/o Silber und 25 bis 35'% Gold besteht.
2. Kontaktmaterial nach Anspruch 1, bestehend aus einer Legierung mit 30'% Palladium, 40'°/o Silber und 30"/o Gold. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 888 180; -Zeitschrift »Technische Rundschau«, Nr. 14, 1954, S.7.