DE108691A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 24: Feuerungsanlagen.
Dauerbrandofen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. November 1897 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Dauerbrandofen für Wohnräume, welcher auch als
Heizvorrichtung für Kessel, Pfannen u. dergl., sowie zur Durchführung verschiedenartiger
Schmelzvorgänge dienen kann; er soll für lange Zeiträume (bei Wohnungsbeheizung beispielsweise
den ganzen Winter hindurch) eine ununterbrochene rauchlose Verbrennung bewirken,
welche entsprechend dem Wärmeverbrauche sich selbstthätig regelt und gleichzeitig eine
Anfeuchtung der Heizluft hervorruft.
Der Dauerbrandofen besteht im Wesentlichen aus einem Gaserzeuger mit selbstthätigem Regler
für die Verbrennungsluft und einem die Gase der völligen Verbrennung zuführenden Kanal,
an welchen der eigentliche Heizkörper anschliefst, während der zur Luftzuführung eingerichtete
Untertheil mit einer Vorrichtung zur Zuführung und Zerstäubung des der Luft zuzumischenden
Wassers versehen ist.
Fig. ι zeigt eine Ausführungsform des Dauerbrandofens
in Vorderansicht,
Fig. 2 einen Längenschnitt desselben nach der Linie I-1 in Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Querschnitt nach der Linie H-II der Fig. 2,
Fig. 4 einen solchen nach der Linie III-III der Fig. 2,
Fig. 5 einen waagrechten Schnitt nach der· Linie IV-IV der Fig. 2,
Fig. 6 einen solchen nach der Linie V-V der Fig. 2 und
Fig. 7 einen solchen nach der Linie VI-VI der Fig. 2.
Die Stirnplatte L und die hintere Abschlufsplatte O mit dazwischen eingesetzten rahmenförmigen
Theilen M und N sind durch Schrauben und Zwischenlagen aus Asbest verbunden
und. bilden einen Kasten, der auf einem mit Luftschlitzen J versehenen Wasserbehälter K
aufgestellt ist. Den vorderen Theil des Kastens nimmt der Gaserzeuger C mit den beiden
oberhalb und seitlich desselben angeordneten Brennstoff behältern AB (Fig. 3 und 5) ein,
welch letztere durch Thüren A1 B1 zugänglich
sind. Der Boden des Gaserzeugers wird durch einen Schüttelrost C1 gebildet, dessen einzelne
Stäbe freiliegend auf zwei mit Stiften, Knaggen oder Vertiefungen versehenen Wellen c gelagert
sind und durch die Drehung oder schwingende Bewegung der letzteren vermittelst einer aufsen aufgesteckten Kurbel P (Fig. 1) in
schüttelnde Bewegung versetzt werden können. Unterhalb dieses Rostes, auf dem das Feuer
durch die Thür C2, hindurch geschürt werden kann, ist die mittelst Thür D1 verschliefsbare
Aschenbüchse D angeordnet, in welche ein vom Luftregler kommender Kanal d (Fig. 2
und 6) rückwärts unterhalb des Rostes einmündet. Der selbstthätig wirkende Luftregler
besteht aus einer pneumatischen Wanne, deren innerer Theil E mit dem äufseren ringförmigen
und luftdicht verschlossenen Theil E1 durch einen Spalt in Verbindung steht; dieser Spalt
erstreckt sich zwischen dem Boden und der Trennungswand e. Sobald der Raum E der
Wanne mit Flüssigkeit gefüllt wird, schliefst diese die in dem Wannentheil E1 befindliche
Luft von der Aufsenluft ab und drückt dieselbe je nach der Dichte und Standhöhe dieser
Absperrflüssigkeit so zusammen, dafs nur eine geringe Erwärmung der eingeschlossenen Luft
■ nothwendig ist, um eine bedeutende Aenderung
des Flüssigkeitsstandes im Räume E zu veranlassen und dadurch die Luftzufuhr zum Gaserzeuger
zu regeln.
Die einzuführende Luft gelangt durch die
Oeffnung Z?2 in den mittleren Theil der Wanne,
zieht zwischen dem Rande des eingebauten Stutzens E3 und dem Flüssigkeitsspiegel in E
nach dem Kanal Z)2 und gelangt durch den Kanal d in die Aschenbüchse Z), auf welchem
Wege diese Luft vor ihrem Eintritt in den Gaserzeuger vorgewärmt wird.
Als Reglerflüssigkeit wird bei starker Zugwirkung, also bei hohen Schornsteinen, Quecksilber
angewendet, für gewöhnlich Mineralöl, Glycerin, oder Mischungen desselben mit Wasser,
oder auch Wasser allein; in letzterem Falle mufs die Wanne mit einer selbstthätig wirkenden
Nachfüllvorrichtung versehen sein. Dieselbe besteht, wie Fig. ι zeigt, aus einem
Wasserbehälter Zi4, aus dem das Wasser durch Heben.eines VentilesZi5 der Wanne zufliefsen
kann, sobald in einem mit der Wanne verbundenen Gefäfse Z?7 ein Schwimmer Z?6 sich
senkt, welcher durch ein Gestänge α mit dem Ventil Z?5 verbunden ist.
Die in C erzeugten brennbaren Gase gelangen in den Kanal F1, oberhalb dessen sich
der Verbrennungsraum F befindet, in welchem die völlige Verbrennung erfolgt. Der Kanal F1
besteht aus einem Stück feuerfesten Stoffes, das in seinem mittleren höheren Theile mit
einer länglichen Austrittsöffnung versehen und rings um diesen Theil von einem Luftkanal F2
umgeben ist. Dieser Kanal F2 ist durch die
Oeffnung F7 (Fig. 2) mit der Aufsenluft verbunden,
deren Eintritt durch die Klappthür f geregelt werden kann.
Der Luftkanal F2 ist gegen den Verbrennungsraum F durch eine ringförmige Platte b abgedeckt,
so dafs der aus F1 austretende Gasstrom von allen Seiten durch senkrecht darauf
geführte Luftströme getroffen wird; dadurch, sowie durch die Zurückwerfung der Wärmestrahlen
an der kuppelartigen Innenwandung des Verbrennungsraumes werden diese Strahlen in einem Brennpunkte vereinigt und bewirken
eine sehr hohe Hitze.
Oberhalb des durch eine verglaste Schauöffnung Z^6 zu beobachtenden Verbrennungsraumes und mit diesem in Verbindung ist ein
Raum Z**3 vorgesehen, in dem sich die heifsen
Verbrennungserzeugnisse ausbreiten können. Durch eine Anzahl Oeffnungen F^ gelangen
sie in den Heizkörper H. Die verschliefsbare Putzöffnung Ζ*15 dient zur Entfernung von
durch den Gasstrom mitgerissenen Aschentheilen.
Der Heizkörper ist aus einer Reihe von Rahmen ZV zusammengesetzt, welche rechteckige Form haben, an den Ecken abgerundet
und unter einander durch Flanschenverschraubungen verbunden sind. In diese Rahmen
sind die oben offenen Heizrohren G eingebaut bezw. in einem' Stück mit dem Rahmen gegossen.
Diese Röhren haben beliebige Querschnittsform und verjüngen sich nach oben hin, so dafs ein Anhaften von Staub an den heizenden
Flächen derselben hintangehalten ist. Der Abschlufs der Rahmen an dem hinteren Ende
erfolgt durch die mit zwei verschliefsbaren Putzöffnungen 0 versehene Platte O.
Die aus den Oeffnungen F4 ausströmenden
Verbrennungsgase ziehen zwischen den Röhrenreihen hindurch allmählich nach abwärts und
gelangen in einen unterhalb der Feuerung angebrachten, die Aschenbüchse D und die Luftkammer
Z)2 umgebenden Sammelraum g, von wo sie durch einen oder beide der seitlichen
Stutzen g1 (Fig. 1 und 6) nach dem Schornsteine
abziehen. Der Sammelraum ist ebenfalls mit Putzlöchern und Verschlufsthüren g2 versehen.
Der ganze Ofen steht auf einem flachen
Wasserkasten K; unter diesem befindet sich ein ins Freie mündender Luftkanal K1, aus
dem die Luft durch die Schlitze J über die Wasserfläche im Kasten zieht, um daselbst
vor dem Eintritt in die Röhren G mit Wasserstaub und gegebenenfalls mit Dämpfen ätherischer
OeIe vermischt zu werden.
Der Wasserstaub wird selbstthätig und entsprechend dem Wärmeverbrauche erzeugt;
hierzu dient ein mit Druckwasser und einer kleinen Menge des zuzusetzenden flüssigen
Stoffes (Fichtennadelöl, Terpentinöl oder Kölner Wasser) gefüllten Behälter Q. (Fig. 1), der
durch ein mittelst Ventils q absperrbares Rohr q1
mit einer Reihe von Düsen q2 im oberen Theil des Wasserkastens verbunden ist. Das
Schliefsen und Oeffnen des Ventils q bewirkt ein Schwimmer Z? in einem zur Füllung des
Wasserkastens dienenden Gefäfse r. Es kann demnach erst dann eine Bildung von Wasserstaub
stattfinden, wenn durch Verdunsten des im Kasten stehenden Wassers der Wasserspiegel
um ein Geringes sinkt und daher das Ventil sich öffnet. Da die Verdunstung im Verhältnifs zur Wärme vor sich geht, so wird
von dem durch die Zerstäubungsvorrichtung zugeführten Wasser nur so viel durch den
Luftstrom mit fortgerissen, als dieser Verdunstungsmenge entspricht, während das überschüssige
Wasser in das Gefäfs r zurückfliefst und den Schwimmer Z? wieder hebt, somit
das Ventil q schliefst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Dauerbrandofen, gekennzeichnet durch einen mit zwei Brennstoff behältern (A B) in Verbindung stehenden Vergaser (C) mit Austrittskanal (F1) und darum liegenden Luftzuführungs-kanal (F2) unterhalb eines kuppelartigen Verbrennungsraumes (F), wobei die unterhalb .des Rostes erfolgende Luftzuführung durch Aenderung des Durchflufsquerschnittes vermittelst einer pneumatischen, durch in dem Gefäfs K vor sich gehenden Wasserzerstäubung gekühlten Wanne (EE1) in der Weise selbsttätig geregelt wird, dafs die von einer selbstwirkenden Nachfüllvorrichtung ^i?4 Eb Ee) eingelassene Reglerflüssigkeit in den durch die abziehenden Heizgase erwärmten Wannentheil (E1) eine Luftmenge unter Abschlufs hält, die durch, ihre wechselnde Ausdehnung den Stand der Flüssigkeit im Theil (E) der Wanne ändert.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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