DE1085000B - Absperrventil fuer wechselnde Durchflussrichtungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein Absperrventil für wechselnde Durchflußrichtungen mit Antrieb durch einen Servokolben od. dgl. mit Hilfssteuerung, das von beiden Anschlüssen her mit zu dem Druckraum über dem Servokolben od. dgl. führende, einstellbar gedrosselte Kanäle aufweist. Die Erfindung besteht darin, daß in an sich bekannter Weise der eine Kanal sich einerseits zu dem Druckraum oberhalb des Servokolbens od. dgl. und andererseits zu dem einzigen Hilfsventil verzweigt, während der andere Kanal zur anderen Seite des Hilfsventilsitzes führt. Dabei ist der Querschnitt des ersten Kanals vorzugsweise kleiner als der Querschnitt des zuletzt genannten Kanals. In der Schließlage des Ventils fließt ferner noch eine regelbare Mindestmenge des Druckmittel hindurch.

Im Gegensatz zu einer bekannten Ausführungsart eines derartigen Absperrventils wird bei dem Ventil nach Erfindung nur ein einziges Hilfsventil benötigt. Außerdem fallen besondere Rückschlagventile weg. Das erfindungsgemäße Ventil ist dadurch besonders einfach in seinem Aufbau sowie zuverlässig im Betrieb und läßt sich leicht einstellen, wobei es sowohl für flüssige als auch für gasförmige Druckmittel zu verwenden ist. Ohne Änderung läßt es sich ferner bei einer Durchflußrichtung auch so verwenden, daß eine einstellbare Mindestmenge stetig hindurchfließt, was an sich bei Sonderausbildungen von Ventilen für diesen letzteren Zweck bekannt ist.

Bei dem Gegenstand der Erfindung lassen sich außerdem die Öffnungszeiten und die Schließzeiten des Ventils ganz unabhängig voneinander einstellen. Dadurch wird der weitere Vorteil erzielt, daß das Ventil auch unabhängig von der Art des Durchflußmittels arbeitet; d. h., es läßt sich diesem ohne Änderung jederzeit leicht anpassen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch im Schnitt dargestellt.

Das Ventilgehäuse 1 besitzt wie üblich Anschlüsse für den Zufluß 2 und den Abfluß 3. In der Kolbenführung 4 gleitet der Servokolben 5, der unten mit der Sitzdichtung 6 versehen ist und den Ventilsitz 7 abschließt. Das Ventilgehäuse 1 ist oben durch den Deckel 8 abgedeckt, der den Elektromagneten 9 mit dem als Hilfsventil ausgebildeten Anker 10 trägt.

Der vordere Kanal 11 führt von dem Zufluß 2 einerseits zu dem Druckraum 12 oberhalb des Servokolbens 5 und andererseits zu dem Raum 13 über dem Hilfsventilsitz 14. Ferner verbindet der hintere Kanal 16 den Raum 17 unterhalb des Hilfsventilsitzes 14 mit dem Abfluß 3. In dem Kanal 11 ist eine Drosselschraube 15. Ebenso· ist auch der Kanal 16 mit einer Drosselschraube 18 versehen.

Das Druckmittel fließt von dem Zufluß 2 über den Kanal 11 an der Drosselstelle 15 vorbei in den Druck-

Absperrventil
für wechselnde Durchflußrichtungen

Anmelder:

Concordia,
Maschinen- u. Elektrizitätsgesellschaft

m.b.H.,
Stuttgart O, Talstr. 41

Dipl.-Ing. Walter Pelikan, Stuttgart,
ist als Erfinder genannt worden

raum 12 über dem Servokolben 5. Dieser liegt in der Schließstellung infolge seines Gewichtes auf dem Ventilsitz 7 auf und wird außerdem durch den Druck des Druckmittels dichtend auf den Ventilsitz 7 aufgepreßt. Gleichzeitig gelangt das Druckmittel über den Kanal 11 auch zu dem Raum 13 über dem Hilfsventilsitz 14. Dies ist jedoch in der geschlossenen Stellung des Ventils ohne Einfluß, da der Anker 10 den Hilfsventilsitz 14 verschlossen hält.

Wenn nun der Anker 10 angehoben wird, entspannt sich der Druck über dem Servokolben 5 durch den Hilfsventilsitz 14 sowie den Kanal 16 nach dem Abfluß 3. Der Servokolben 5 wird infolgedessen durch den unterhalb entstehenden Überdruck hochgehoben und gibt den Ventilsitz 7 frai. Durch den im Querschnitt größeren Kanal 16 kann nun immer mehr Druckmittel abfließen, als durch den im Querschnitt kleineren Kanal 11 zufließen kann. Je mehr der Kanal 11 durch die Drosselschraube 15 gedrosselt wird, desto langsamer wird beim Schließ Vorgang der Druckraum 12 gefüllt, und desto länger wird dadurch die Schließzeit. Die Öffnungszeit dagegen wird nicht beeinflußt.

Der Kanal 16 ist bereits stark durch die Drosselschraube 18 gedrosselt. Wird diese Drosselung kleiner gemacht, also der Durchfluß vergrößert, so strömt das Druckmittel von dem Druckraum 12 rascher ab. Die Folge hiervon ist, daß das Ventil auch rascher öffnet.

Je nach der Bemessung der Kanäle 11 und 16 und der Einstellung der Drosselschrauben 15 und 18 lassen sich somit Öffnungszeiten und Schließzeiten einstellen, die im Verhältnis bis ziu 1:25 und mehr geregelt werden können.

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Wenn der Zufluß 2 und der Abfluß 3 miteinander vertauscht werden, ist das Ventil bei offenem Hilfsventil geschlossen, weil über den Kanal 16 mehr zuströmt, als über den Kanal 11 abfließen kann. Wenn nun die Drosselschrauben 15 und 18 so eingestellt werden, daß durch den Kanal 11 so viel abfließt, daß sich in dem Druckraum 12 nicht der volle Druck des Druckmittels ausbilden kann, kann auch das A^entil nicht ganz schließen. Daher bleibt es in einer durch die Einstellung der Drosselschrauben bedingten Gleichgewichtslage stehen. Die Folge davon ist, daß stets eine Grundöffnung vorhanden ist, d. h. eine einstellbare Mindestmenge des Druckmittels fließt stetig durch das Ventil hindurch.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Absperrventil für wechselnde Durchflußrichtungen mit Antrieb durch einen Servokolben od. dgl. mit Hilfsventilsteuerung und von beiden Anschlüssen zu dem Druckraum über dem Servokolben od. dgl. führenden, einstellbar gedrosselten Kanälen, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise der eine Kanal (11) sich einerseits zu dem Druckraum (12) oberhalb des Servokolbens od. dgl. (5) und andererseits zu dem einzigen Hilfsventil (10) verzweigt, während der andere Kanal (16) zur anderen Seite des Hilfsventilsitzes (14) führt.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des einen Kanals (11) kleiner als der Querschnitt des anderen Kanals (16) ist.

3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schließlage des Ventils noch eine regelbar« Mindestmenge des Druckmittels hindurchfließt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 194 839, 854132;
schweizerische Patentschrift 278 097;
französische Patentschrift Nr. 748 407;
USA.-Patentschriften Nr. 2 417 994, 2 694 544.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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