DE1082732B

DE1082732B - Verfahren zum Verschweissen von in beiden Richtungen gereckten und danach formfestgemachten Kunststoff-gebilden aus Polyterephthalsaeureestern

Info

Publication number: DE1082732B
Application number: DEP16042A
Authority: DE
Inventors: Leonard Edward Amborski
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1955-07-08
Filing date: 1956-04-10
Publication date: 1960-06-02
Also published as: FR1150265A; US2820735A; GB808186A

Description

Verfahren zum Verschweißen von in beiden Richtungen gereckten und danach formfestgemachten Kunststoffgebilden aus Polvterephthalsäureestern In der Praxis werden für Verpackungsmaterial, Schutzüberzüge, Klarsichtpackungen usw. vielfach Filme aus Terephthalsäureglykolestern und ähnlichen linearen Polyterephthalsäureestern angewandt, die durch Zug oder Walzen in zwei Richtungen gereckt und anschließend formfest gemacht worden sind. Bisher ließen sich derartige Filme jedoch nur in beschränktem Maße anwenden, wenn ein Verschweißen des Filmes erforderlich war. Bei einem derartigen Versuch traten an den Schweißstellen bei Filmen aus Polyterephthalsäureglykolestern Schrumpfungen auf. Die verschweißten Stellen wurden gewöhnlich faltig, spröde und/oder undurchsichtig. Auch rissen die Schweißstellen leicht auf. Der Grund hierfür lag darin, daß für das Verschweißen bei gereckten Filmen aus den vorgenannten Werkstoffen Temperaturen erforderlich sind, die wesentlich höher liegen als die Schweißtemperatur für gereckte Filme. So lassen sich ungereckte Filme aus Terephthalsäureglykolestern bei Temperaturen von 150 bis 170"C schweißen, während dreimal in beiden Richtungen gereckte Filme aus dem gleichen Material, die anschließend noch formfest gemacht waren, Schweißtemperaturen von 235 bis 2450 C verlangten, womit, da das Formfestmachen in diesen Fällen durch Erhitzen auf 150 bis 200"C unter Zug erfolgte, der Reckzustand an den Schweiß stellen verlorenging.
Die Erfindung liefert nun ein Verfahren zum Verschweißen von in beiden Richtungen gereckten und danach formfest gemachten Kunststoffgebilden aus Polyterephthalsäureestern, insbesondere Polyterephthalsäureglykolestern. Dieses Verfahren wird derart ausgeführt, daß man erfindungsgemäß auf mindestens eine der Verschweißungsstellen Benzylalkohol oder ein Benzylalkohol-Äthanol-Gemisch aufträgt und die Stellen darauf zwischen 140"C und einer unter der Formfestmachungstemperatur der gereckten Kunststoffgebilde liegenden Temperatur in an sich bekannter Weise unter Druck verschweißt.
Unter den gereckten isotropen, formfest gemachten Filmen aus Polyterephthalsäureglykolestern haben jene besondere Bedeutung, die in bekannter Weise um den gleichen Betrag sowohl in der Längs- als auch in der Querrichtung gereckt und anschließend formfest gemacht wurden. Als »isotrop« werden daher Filme angesehen, die sowohl in der Längs- als auch in der Querrichtung dieselben mechanischen Eigenschaften aufweisen.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich nicht nur für Filme anwenden, es hat auch Bedeutung für die Behandlung von Geweben, Bändern, Platten usw., soweit diese aus solchen synthetischen linearen Polyterephthalsäureestern bestehen, die durch Umsetzung eines Glykols der allgemeinen Formel HO(CH2)nOH, wo n eine Zahl von 2 bis 10 ist, mit Terephthalsäure oder deren niedermolekularen Estern erhalten wurden. Bis 20 Gewichtsprozent einer zweiten Säure oder eines entsprechenden Esters können dabei im Mischpolymerisat vorliegen. Die zweite Säure kann Isophthalsäure, Dibenzoesäure, Hexahydro-terephthalsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure, Naphthalinsäure, 2, 5-Dimethylterephthalsäure und Bis-2-carboxyphenoxyäthan sein.
Der im Rahmen der Erfindung für die Ausbildung einer nicht verzerrten Schweißverbindung eingesetzte Benzylalkohol, der als Lösungsmittel wirkt, besitzt die zusätzlichen Vorteile, wenig giftig zu sein und außerdem einen hohen Siedepunkt und einen niedrigen Dampfdruck bei leichter Handhabung aufzuweisen. Seine geringe Giftigkeit erlaubt die Anwendung bei der Herstellung von Beuteln, Behältern und Überzügen für Nahrungsmittel und Arzneimittel. Durch seinen hohen Siedepunkt (205"C) und den niedrigen Dampfdruck entfallen alle Schwierigkeiten im Zusammenhang mit auftretenden Dämpfen und zu stark erhöhter Viskosität.
Benzylalkohol wird im allgemeinen auf die in Frage kommende Fläche mit einem mit Lösungsmittel getränkten Gewebe oder Docht aufgetragen. Möglichst geringe Mengen des Lösungsmittels sollen angewandt werden. Wird zuviel Lösungsmittel angewandt, so schrumpft das Gebilde beim Schweißen zusammen. Zwar kann man mit Äthanol verdünnten Benzylalkohol anwenden, jedoch muß eine ausreichende Konzentration an letzterem vorhanden sein, da sonst die Festigkeit der Schweißstellen leidet.
Nachdem der Benzylalkohol auf die zu verschweißenden Stellen aufgetragen ist, werden die Gebilde aufeinandergelegt und mit einem Präzisionsschweißgerät oder einer anderen Schweißvorrichtung das Verschweißen bei den vorgenannten Temperaturen und in an sich bekannter Weise unter Druck durchgeführt. Der Schweißdruck und die Verweilzeit hängt von der Natur des zu verarbeitenden Stoffes, von der Dicke des Gebildes und von der Schweißtemperatur ab.
Schweißtemperaturen unterhalb 1400 C haben zu Schweißverbindungen von mangelnder Festigkeit geführt, während bei Temperaturen oberhalb der Formfestmachungstemperatur der gereckten Kunststoffgebilde leicht verzerrte Schweißstellen ausgebildet wurden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verschweißen von in beiden Richtungen gereckten und danach formfest gemachten Kunststoffgebilden aus Polyterephthalsäureestern, insbesondere Polyterephthalsäureglykolestern, dadurch gekennzeichnet, daß man auf mindestens eine der Verschweißungsstellen Benzylalkohol oder ein Benzylalkohol-Äthanol-Gemisch aufträgt und die Stellen darauf zwischen 1400 C und einer unter der Formfestmachungstemperatur der gereckten Kunststoffgebilde liegenden Temperatur in an sich bekannter Weise unter Druck verschweißt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1 095252.