DE1082719B - Steuerung von pneumatisch betriebenen Antriebsmaschinen unter Tage fuer Haspel, Foerderbaender od. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf die Steuerung von pneumatisch betriebenen Antriebsmaschinen unter Tage für Haspel, Förderbänder od. dgl. auf pneumatischem Wege. Um die Gefahrensmomente und Betriebsstörungen während des Förderbetriebes zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, vor dem Haspel ein schwenkbares Gitter vorzusehen. Wenn der Wagen in die Nähe des Haspels kommt, schwenkt er das Gitter um, wodurch der Antriebsmotor abgeschaltet wird. Nun besitzt aber die Haspeltrommel mit ihrem Getriebe eine kinetische Energie, so daß die Trommel bei abgeschaltetem Motor weiterläuft und somit die verfolgte Wirkung nur abgeschwächt wird. Um die Gefahrensmomente und Betriebsstörungen noch weiter zu beschränken, ist es bekanntgeworden, das Fahrventil für den Antriebsmotor mit einem schwenkbaren Gitter in Verbindung zu bringen, das wegen des durch die Massenträgheit bedingten Nachlaufs des Seiles in einer größeren Entfernung vom Haspel angeordnet ist. Das Gitter steht mit dem Fahrventil durch mechanische Mittel wie Seilzug od. dgl. kraftschlüssig im Eingriff. Es ist auch vorgeschlagen worden, die Schaltorgane des Haspels durch Zugseile zu betätigen, die entlang der Förderstrecke auf Rollen gelagert und in geeigneten Abständen mit herabhängenden Handseilen versehen sind. Auch diese Vorrichtungen für die Betriebssicherheit des Haspels unter Tage haben Nachteile in verschiedener Hinsicht. Der rauhe Betrieb unter Tage bringt es mit sich, daß das Verbindungsseil zwischen Gitter und Fahrventil zufällig angezogen und somit der Antriebsmotor des Haspels ungewollt abgeschaltet wird. Ferner längt sich ein Seil nach einer gewissen Betriebszeit, so daß der Seilzug ständig gewartet werden muß. Weiterhin rutschen die Haspel im Betrieb auf ihrer Unterlage, so daß der Abstand zwischen Haspel und Gitter sich ständig ändert.

Ferner wurde vorgeschlagen, alle Abschlußorgane der verschiedenen Antriebsmaschinen durch Entlüftung einer durch den Streb geführten Steuerleitung nach Art der Luftdruckbremse zu betätigen. Es soll erreicht werden, daß bei Druckabfall in der Steuerleitung die als Antriebsmittel dienende Preßluft zum Haspel abgesperrt oder aber bei entsprechenden Ventilen eine Entlüftung vorgenommen wird. Bei Entlüftung befindet sich das Schaltventil in der Offenstellung, so daß der Antriebsmotor mit der Kraftleitung in offener Verbindung bleibt. Gegen diese Art der Steuerung besteht aber eine Voreingenommenheit, zumal es nicht ohne weiteres möglich ist, die bekannten Luftdruckbremsen für den hier vorliegenden Zweck auszugestalten und anzuordnen. Bei den Luftdruckbremsen werden kinetische Energien von umlaufenden Körpern durch Reibungsschluß vernichtet, was bei der Steuerung von Antriebsmaschinen unter Tage ver-Steuerung von pneumatisch betriebenen Antriebsmaschinen unter Tage für Haspel,

Förderbänder od. dgl.

Anmelder:

Dr.-Ing. Helmut Reese, Bochum, Püttmannsweg 9

Dr.-Ing. Helmut Reese, Bochum, ist als Erfinder genannt worden

ao mieden werden muß, um Brandgefahr zu beseitigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile und Schwierigkeiten unter Beseitigung der Voreingenommenheit gegen die Anwendung der Steuerung nach Art der Luftdruckbremse auf einfachste Weise zu beheben. Ihr Wesen wird insbesondere darin gesehen, daß in der Kraftleitung zwischen Fahrventil und Antriebsmotor ein von der Steuerleitung betätigtes Steuerorgan eingesetzt ist, das bei Entlüftung der Steuerleitung die Kraftleitung zum Fahrventil abschließt und die Kraftleitung zum Antriebsmotor mit einer Ableitung zur Außenluft verbindet.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen schematisch dargestellt. -

Bei dem auf der- Abb. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein strömendes Medium wie Preßluft od. dgl. durch die Leitung 1 über ein Fahrventil 2 dem Antriebsmotor 3 für die Fördereinrichtung zugeführt:

Zwischen dem Fahrventil 2 und dem Antriebsmotor 3 mündet in die Kraftleitung 4 eine Steuerleitung 5.

Diese Steuerleitung besitzt ein oder mehrere Auslaß-

- ventile 6. Die Steuerleitung 5 erstreckt sich über die ganze Förderlänge. In geeigneten Abständen sind die Auslaßventile 6 angeordnet. Wenn der Antriebsmotor 3 abgeschaltet werden soll, wird eines der Ventile 6 von Hand geöffnet, so daß die Preßluft aus dem Ventil 6 ausströmt. Der hierdurch bedingte Druckabfall hat zur Folge, daß nicht mehr genügend Preßluft in den Motor 3 zu dessen Antrieb strömen kann. Dies wird dadurch erreicht, daß in der Kraftleitung 4 zwischen dem Fahrventil 2 und dem Antriebsmotor 3 in der Mündung der Steuerleitung 5 ein Steuerorgan 7

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angeordnet wird. Wenn das Steuerorgan 7 durch Druckabfall in der Steuerleitung 5 anspricht, erfolgt die Umschaltung eines Schaltorgans 8. Die Wirkungsweise des Schaltorgans 8 zeigen die Abb. 2 und 3. In der Stellung gemäß Abb. 2 strömt das den Motor 3 antreibende Druckmittel über das als Mehrweghahn ausgebildete Schaltorgan 8 durch die Kraftleitung 4, 9. Fällt der Druck in der Steuerleitung 5 ab, so erfolgt eine Umschaltung des Schaltorgans 8 in die Stellung, wie sie die Abb. 3 zeigt. Die Kraftleitung 4 ist abgeschlossen. Die Steuerleitung 5 steht durch die Abfuhrleitung 10 nach außen mit der atmosphärischen Luft in offener Verbindung. Ferner steht die den Mehrweghahn mit dem Antriebsmotor 3 verbindende Kraftleitung 9 mit der Außenluft in offener Verbindung. Hierdurch wird erreicht, daß beim Umschalten der in dem Antriebsmotor 3 herrschende Druck sofort abfällt und der Motor nicht mehr angetrieben wird.

Ferner liegt es im Sinne der Erfindung, daß die Steuerleitung 5 sich ganz oder teilweise über die Förderstrecke 11 erstreckt und über einen Mengenregler 12 mit der Kraftleitung 4 in offener Verbindung steht, wie aus Abb. 4 ersichtlich.

Bei dem in den Abb. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen sind in der Steuerleitung 5 eine Vielzahl von Auslaßventilen 6 vorgesehen, die von Hand geöffnet werden, um die Nah- und Fernsteuerung des Antriebes von Haspeln, Förderbändern oder dergleichen Förderern zu verwirklichen. Der Erfindungsgegenstand wird dadurch nicht verlassen, daß diese Auslaßventile von den Fördermitteln wie Förderwagen od. dgl. geöffnet werden. Zu ihrer Betätigung stehen die Auslaßventile mit Anschlägen kraftschlüssig im Eingriff, die durch die Förderung störende Änderungen in der Förderstrecke zum Anschlag gelangen. So können beispielsweise Federstäbe hochstehend angebracht sein, die beim Überfahren von Förderwagen umgekippt werden und dadurch mittels einer geeigneten Zugverbindung ein Auslaßventil in die Offenstellung bringen. Es ist auch ohne weiteres möglich, einen Anschlag 13 von der senkrechten Stellung in eine andere Stellung schwingbar anzuordnen, wie es aus Abb. 5 ersichtlich ist. Wird der Anschlag 13 von einem Förderwagen 14 überfahren, so wird er geschwenkt und gleichzeitig ein Auslaßventil 6 geöffnet. Der am Ende der Förderstrecke vorgesehene Anschlag 13 ist kraftschlüssig mit dem Steuerorgan 7 verbunden. Dieses Steuerorgan 7 schaltet in bekannter und beschriebener Weise ein Schaltventil um, so daß die Leitung zum Antriebsmotor 3 und dieser selbst drucklos wird. Außer den mechanisch betätigten Auslaßventilen 6 sind von Hand betätigte Sicherheitsventile vorgesehen, damit zu jeder Zeit die Abschaltung des Motors leichter von Hand erfolgen kann. Es ist zweckmäßig, alle Auslaßventile 6 oder auch ihre Anschläge 13 mit einer lösbaren Sperrvorrichtung wie Klinke od. dgl. zu versehen, damit diese Organe in der Offenstellung gehalten werden. Hierdurch wird vermieden, daß beim Loslassen der Anschläge oder auch der Ventile diese sich wieder ungewollt zu schließen vermögen. Eine solche Sperrvorrichtung für ein von Hand betätigtes Auslaßventil ist in der Abb. 6 schematisch dargestellt. Wird die Ventilspindel 15 gezogen, so rastet in ihre Ausnehmung 16 od. dgl. eine unter einer Druckfeder 17 schwenkbare Klinke 18 ein. Hierdurch verhindert der schwenkbare Klinkhebel 18 die Spindel gegen eine ungewollte Rückschiebung. Infolgedessen ist es nicht möglich, daß bei Loslassen der Spindel 15 die Steuerleitung 5 geschlossen wird und somit die Kraftleitung 4 sowie die Zuleitung 9 zum. Antriebsmotor 3 geöffnet wird.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Steuerung von pneumatisch betriebenen Antriebsmaschinen unter Tage für Haspel, Förderbänder od. dgl. auf pneumatischem Wege, in der nach Art der Druckluftbremse eine durch den Streb geführte, unter Druck stehende Steuerleitung von Hand entlüftet wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kraftleitung (4, 9) zwischen Fahrventil (2) und Antriebsmotor (3) ein von der Steuerleitung (5) über ein Steuerorgan (7) betätigtes Schaltorgan (8) eingesetzt ist, das bei Entlüftung der Steuerleitung (5) die Kraftleitung (4) zum Fahrventil (2) abschließt und die Kraftleitung (9) zum Antriebsmotor (3) mit einer Ableitung (10) zur Außenluft verbindet.

2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerleitung (5) für das Steuer- und Schaltorgan (7, 8) über einen Mengenregler (12) mit der Kraftleitung (4) in Verbindung steht.

3. Steuerung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuerleitung (5) in geeigneten Abständen eine Anzahl von Auslaßventilen (6) eingeschaltet ist, die von den Fördermitteln geöffnet werden.

4. Steuerung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßventile (6) oder das Steuerorgan (7) zu ihrer Betätigung mit Anschlägen (13) kraftschlüssig verbunden sind, die bei Auftreten von Störungen in der Förderstrecke mit den Fördermitteln zum Anschlag gelangen.

5. Steuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßventile (6) bzw. ihre Anschläge (13) in der Offenstellung eine lösbare Sperrvorrichtung wie Klinke (15 bis 18) od. dgl. besitzen, durch die sie in der Offenstellung gehalten werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 857 035, 805 744;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 697 650.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

©009-52OTi 5.60