DE1078587B - Tiefdruckrotationsmaschine mit gekapselter Trockenvorrichtung und mit Bedienungsluecken zur laufenden Beobachtung und Bedienung des Formzylinders, der Rakel und der Papierbahn - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefdruckrotationsmaschine mit gekapselter Trockenvorrichtung und mit Bedienungslücken zur laufenden Beobachtung und Bedienung des Formzylinders, der Rakel und der Papierbahn etwa von der Trockenvorrichtung bis in den Winkel von Presseur und Formzylinder.

Die Druckwerke von Tiefdruckrotationsmaschinen werden in der Praxis vielfach durch aus Blech oder anderem Material bestehende Verkleidungen vollständig eingekapselt. Solche Einkapselungen behindern die Zugänglichkeit zu den Druckwerken, was z. B. das Einfärben, die Betätigung der Rakel oder andere, während des Laufes der Maschine notwendige Arbeitsverrichtungen erschwert. Weiterhin geht durch die Einkapselungen die Übersicht über die laufende Papierbahn verloren. Diese Behinderungen wurden als so schwerwiegend empfunden, daß es das Bedienungspersonal in der Regel vorzog, die Einkapselungen erst nur vorübergehend, dann aber als Dauerzustand zu entfernen.

Es ist weiterhin bereits vorgeschlagen worden, die sich bildenden Dämpfe aus Färb- und Lösungsmitteln aus dem Innern der eingekapselten Farbwerke durch Luftfördervorrichtungen abzusaugen.

Schließlich hat man bei geschlossenen Trockenkästen auch schon Blas- und Absaugvorrichtungen vorgesehen, wobei einer solchen für bedruckte Papier- und Stoffbahnen dienenden Trockenvorrichtung auf der Austrittsseite des bedruckten Stranges aus dem Trockenkanal auf den Papierstrang ein der Laufrichtung desselben entgegengesetzt gerichteter Luftstrom geblasen wurde, um den Austritt von Färb- und Lösungsmitteln zu verhindern. **

Auf anderen Gebieten der Technik ist auch vorgeschlagen worden, sich zum Abschließen von Räumen bewegter, gerichteter Luftströme zu bedienen, welche durch Gebläse erzeugt werden, aus Düsen austreten, um nach Durchstreichen einer Strecke im freien Luftraum von Saugeinrichtungen aufgenommen zu werden. Nach diesem Prinzip arbeitet beispielsweise eine vorbekannte Spritzanlage, bei welcher zur Bildung und Aufrechterhaltung von aus strömenden Luftschichten bestehenden Absperrwänden des Spritzraumes an einer Kante der abzuschließenden Spritzkabine Preßluftdüsen angeordnet sind, aus denen Luft mit entsprechend hoher Geschwindigkeit austritt. An der entgegengesetzten Kante des abzuschließenden Spritzraumes sind an eine Luftpumpe angeschlossene Öffnungen angeordnet, welche die Luft ansaugen und dadurch im Sinne der Aufrechterhaltung einer einen Sperrschleier bildenden Strömung wirken. Auf diese Weise ist der Arbeitsraum oberhalb des Spritztisches vorn und auf den Seiten, durch Luftschleier wandartig abgeschlossen, welche es ermöglichen, daß der Tiefdruckrotationsniaschine

mit gekapselter Trockenvorrichtung

und mit Bedienungslücken zur laufenden Beobachtung und Bedienung

des Formzylinders, der Rakel

und der Papierbahn

Anmelder:

Schnellpressenfabrik Frankenthal

Albert Sd Cie._r Aktiengesellschaft,

Frankenthal (Pfalz)

Karl Rheinganz, Frankenthal (Pfalz),
ist als Erfinder genannt worden

Arbeiter zur Durchführung der notwendigen Verrichtungen innerhalb der Spritzkabine von außen mit den Händen in den Arbeitsraum hineinfassen kann.

Demgegenüber darf die Erfindung für sich in Anspruch nehmen, erstmalig erkannt zu haben, daß und welche überraschenden Wirkungen durch die Anwendung von Luftschleiern an bestimmten Stellen und für einen bestimmten Zweck bei solchen Tiefdruckrotationsmaschinen erzielt werden können, bei denen die über dem Druckwerk liegende Trockenvorrichtung voll gekapselt ist, das Druckwerk selbst also vom Presseur ab über den Formzylinder, der Rakeleinrichtung bis zum Farbkasten nicht gekapselt ist. Die erwähnten neuartigen Wirkungen bestanden in der Lösung der Aufgabe, auf der einen Seite wirksam jeden Austritt der für das Bedienungspersonal von Druckmaschinen sehr gefährlichen Färb- und Lösungsmitteldünste in den Aufstellungsraum sowohl beim Druckgang als auch beim Stillstand der Maschine zu verhindern, auf der anderen Seite aber von einem aus den dargelegten Gründen nachteiligen mechanischen Verschluß der Bedienungslücken in den Druckwerken Abstand zu nehmen, es vielmehr so einzurichten, daß Formzylinder, Rakel und Papierbahn etwa von der Trockenvorrichtung bis in den Winkel von Presseur und Formzylinder bei bester Sicht laufend beobachtet und die entsprechenden Arbeitsverrichtungen durch einfaches Durchgreifen durch die Sperrwände von außen her durchgeführt werden können. Dies wird ge-

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maß der Erfindung erreicht durch die Anordnung von Saug- und Blasdüsen im Bereich der Bedienungslücken, welche durch Erzeugung an sich bekannter gerichteter Luftwände in Schleierform vor den Bedienungslücken,, das Austreten gesundheitsschädlicher S Färb- und Lösungsmitteldünste an diesen in den Aufstellungsraum für das Druckwerk verhindern.

Die Erfindung kann in verschiedener Weise verwirklicht werden, wobei das den möglichen Varianten gemeinsame Merkmal darin besteht, daß der Strom der Blasluftschleier z. B. mit Hilfe von Düsen auf Absaugeinrichtungen gerichtet ist, die die verdichteten Luftschleier am Ende ihres Wirkbereiches aufnehmen und ins Freie oder zu Absorptionseinrichtungen abführen.

Die Strömung der Luftschleier ist vornehmlich aufwärts oder abwärts gerichtet. Die Blasdüsen werden zweckmäßig schwenkbar angeordnet, um die Strömungsrichtung der Luftschleier verändern bzw. einstellen zu können. Es können auch mehrere Blasdüsen in Abständen übereinander angeordnet werden, wobei dann ein Luftschleierstrom den anderen, tiefer oder höher gelegenen Luftschleierstrom übergreift. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, am Druckwerk bereits vorhandene Absaugeinrichtungen, wie die Trockeneinrichtung, und/oder gesondert angebrachte Absaugeinrichtungen, z. B. eine unterhalb des Farbkastens angeordnete Unterdruckeinrichtung, zum Auffangen und Abführen der bewegten Luftschleier zu verwenden.

In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele einer Einrichtung gemäß der Erfindung schematised veranschaulicht.

Die Fig. 1 bis 4 zeigen in Vertikalschnitten die mit der neuen Einrichtung in vier verschiedenen Ausbildungen ausgestatteten Druckwerke einer Tiefdruckrotationsmaschine.

In Fig. 1 ist rechts vom Formzylinder 1 der Druckmaschine eine Blasdüse 2 angeordnet, die einen bei 3 angedeuteten Luftschleier nach oben richtet, der durch die übliche Trockeneinrichtung 4 aufgefangen und abgeführt wird. Auf der Bahnein- und austrittsseite des Druckwerkes ist eine weitere Blasdüse 5 angeordnet, die einen nach abwärts gerichteten Luftschleier 6 bildet, der durch eine besonders vorgesehene Absaug- bzw. Vakuumeinrichtung 7 aufgefangen und abgeführt wird. Die Blasdüsen 2 und 5 sind verschwenkbar, so daß der Schleierstrahl in der Richtung verändert werden kann.

In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform der neuen Einrichtung gezeigt, bei der auf der rechten Seite zwei Blasdüsen 8 und 9 im Abstand übereinander angeordnet sind. Die Blasdüse 8 erzeugt den Schleier 10, der bis in den Bereich des durch die Blasdüse 9 erzeugten Schleiers 11 übergreift, so daß die ganze Bedienungsöffnung des Druckwerks auf diese Weise abgeschlossen ist. Auf der Bahnabgangs- und -zugangsseite ist eine Blasdüse 12 angeordnet, deren Luftschleier 13 ebenfalls nach abwärts gerichtet ist. Unterhalb des Formzylinders 1 ist unter dem Farbkasten 14 als Absaugeinrichtung eine besondere Mulde 15 angeordnet, die mittels eines Stutzens 16 an einen nicht dargestellten Unterdruckerzeuger angeschlossen ist. Die Luftschleier 10, 11 und 13 können durch diese gemeinsame Vakuumeinrichtung abgeführt werden.

Bei der abgewandelten Einrichtung gemäß Fig. 3 sind auf der rechten Seite zwei Luftschleierdüsen vorgesehen, die nach oben gerichtet sind und deren Überdruck, wie bei der Fig. 1, durch die vorhandene Trokkeneinrichtung abgeführt werden. Auf der Bahnzu- und -abgangsseite ist hierbei ebenfalls eine Doppelschleiereinrichtung angeordnet, die nach abwärts gerichtet ist und, wie nach Fig. 1, durch die Vakuumeinrichtung 7 vervollständigt wird.

Eine weitere Abänderung zeigt Fig. 4, indem rechts und links des Druckwerkes Blasdüsen 17 und 18 nach abwärts und Blasdüsen 19 und 20 nach oben gerichtet sind. Die beiden auf diese Art erzeugten Luftschleier sind gegeneinandergerichtet und werden je gemeinsam durch eine Vakuummulde 21 als Absaugeeinrichtung aufgenommen und abgeführt, die sich zwischen den Düsen an jeder Druckwerkseite im Treffpunkt der beiden Luftschleier befindet.

An Stelle von Luft könnte für die Schleierbildung auch ein indifferentes Gas verwandt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Tiefdruckrotationsmaschine mit gekapselter Trockenvorrichtung und mit Bedienungslücken zur laufenden Beobachtung und Bedienung des Formzylinders, der Rakel und der Papierbahn etwa von der Trockenvorrichtung bis in den Winkel von Presseur und Formzylinder, gekennzeichnet durch die Anordnung von Saug- und Blasdüsen im Bereich der Bedienungslücken, welche durch Erzeugung an sich bekannter gerichteter Luftwände in Schleierform vor den Bedienungslücken, das Austreten gesundheitsschädlicher Färb- und Lösungsmitteldünste an diesen in den Aufstellungsraum für das Druckwerk verhindern.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 719170, 652 713,

   674 969, 764 857, 473 883, 545 632, 755 299, 673 746, 649 266;

   schweizersiche Patentschrift Nr. 221 949;
   USA.-Patentschriften Nr. 983 877, 774 730.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 9» 768/83 3.