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Naßabscheider zur Gasentstaubung, insbesondere zur Entsfaubung der
Wetter in Bergwerksbetrieben Naßabscheider zur Gasentstaubung arbeiten im wesentlichen
in der Weise, daß der zu entstaubende Gasstrom zunächst durch.einen in einer Sprühkammer
erzeugten Flüssigkeitsschleier hindurchgeleitet wird, um anschließend in eine nachgeschaltete
Abscheidekammer zu gelangen, in der die den abzuscheidenden Staub bindende Wasthliüssigkeif
von dem Gasstrom wieder getrennt wird, damit dieser vom Staub befreit den Abscheider
mit möglichst geringer relativer Feuchtigkeit verläßt.
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Bei solchen Naßabscheidern läßt der Abscheidungsgrad insofern. zu
wünschen übrig, als die feinen und feinsten Staubteilchen von der Waschflüssigkeit,
wenn überhaupt, nur teilweise erfaßt werden. Insbesondere der durch Bergebrechahlagen
unter Tage entwickelte Staub ist aber gerade hinsichtlich der feinsten Staubteilchen
äußerst gesundheitsschädlich, so daß ein restloses Abscheiden der Feinststaubteilchen
anzustreben ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wurde vorgeschlagen (deutsche Auslegeschrift
1022 993), die Feinststäube, die noch unbenetzt in die Abscheidekammer .eintreten,
dadurch zu erfassen, daß in die Abscheidekammer zusätzlich -Triibflüssigkeit eingesprüht
wird. Auf diese Weise sollen die noch unbenetzt gebliebenen Staubteilchen an die
zusätzlich eingesprühte Waschflüssigkeit angelagert und dadurch ebenfalls in die
Abscheidekammer einbezögen, d. h. dem Gasstrom vor Verlassen der Abscheidekammer
entrissen werden. Zu diesem Zweck wird nach dem älteren Vorschlag die Abscheidekammer
mit-'zusätzlichen Sprühdüsen ausgerüstet. ` -Auf diese Weise kann zwar eine bemerkenswerte
Steigerung des Abscheidungsgrades erreicht werden, durch die man dem angestrebten
Ziele näher kommt, ohne es allerdings zuverlässig und vorbehaltslos zu erreichen.
- -Die, sich hieraus ergebende Aufgabe einer weiteren Steigerung des Abscheidungsgrades
beruht auf der Erkenntnis, daß die Entstaubungswirkung in der Abscheidekammer, d.
h. die Bindung der in der Sprühkammer noch unbenetzt gebliebenen Feinststäube davon
abhängt, wie sich die zusätzlich in die Abscheidekammer eingebrachte Waschflüssigkeit
in dieser verteilt. Erfindungsgemäß ist für die angestrebte Wirkung eine möglichst
gleichmäßige Verteilung der Waschflüssigkeit in der Abscheidekammer wesentlich.
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Auf Grund dieser Erkenntnis lehrt die Erfindung, in die Abscheidekammer
einen mit Waschflüssigkeit benetzten Filterschirm einzubauen, der sich über den
gesamten Gasaustrittsquerschnitt dieser Kammer erstreckt. Ein solcher Filterschirm
sorgt in einfachster Weise für die Verteilung der Benetzungsfeuchtigkeit über den
gesamten Austrittsquerschnitt und erzwingt eine besonders innige Berührung -der
im Gasstrom etwa noch enthaltenen Staubteilchen mit der . Benetzungsflüssigkeit.
Dies gilt äüch für Naßentstauber; deren Abscheidekammer-im. Interesse einer Leistungssteigerung
zu vergrößern ist, denn durch den` Eiribaü eines Filterschirmes sind ausnahmslos
alle Teile des Gasstromes gezwungen, durch den Flüssigkeitsschleier des Filterschirmes
hindürchzuströmen:-Auf dem Filterschirm. verteilt sich die Benetzungsfliissigkeit
durch Adhäsion gleichmäßig über--den gesamten Gasaustrittaquerschnitt und bildet
- einen Flüssigkeitsfilm, wie er für die angestrebte Wirkung prädestiniert ist.
- - -- -Zweckmäßig bedient man- sich eines Gewebefilter= schirmes aus wasserabstoßenden
Kunststoffen: 'Per sich zwischen den Gewebemaschen bildende-Flüssigkeitsfilm wird
von dem Gasstrom. fortlaufend --aufgerissen, um sich unter der- ständigen Nachfuhr
der Waschflüssigkeit-sofort wieder zu schließen.' Um der störenden -_-Möglichkeit--"einer,
örtlichen überfeuchtung und Flüssigkeitsansammlung auf dem Schirm zu begegnen, ist
es zweckmäßig, den Filterschirm gegen die Horizontale geneigt anzuordnen oder satteldachartig
auszubilden, so daß die ständig nachgeführte Benetzungsflüssigkeit ungehindert abfließt,
unter fortlaufender Reinigung des Filters, wodurch der Gefahr einer Filterverstopfung
(Betriebsunterbrechung) vorgebeugt wird.
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Wird die Waschflüssigkeit durch Sprühdüsen dem Filter zugeführt, dann
brauchen die Düsen einen gleichmäßig verteilten Flüssigkeitsschleier nicht zu erzeugen,
weil hierfür die Adhäsionswirkung auf dem Filterschirm sorgt. Darin ist die vorteilhafte
Möglichkeit begründet, daß man auch bei großen Abscheidekammern
mit
einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Düsen auskommt, die über die Filterfläche
verteilt sind. Außerdem kann Trübflüssigkeit zum Benetzen verwendet werden; denn
die Bohrungen der Zusatzdüsen können ohne Beeinträchtigung der Abscheidewirkung
so groß sein, daß ein Verstopfen durch die in der Trübflüssigkeit enthaltenen Verunreinigungen
nicht zu befürchten ist. Die geringe Streudichte der aus großen Düsen austretenden
Flüssigkeitströpfchen beeinträchtigt die gesteigerte Abscheidewirkung im Ergebnis
deshalb nicht, weil sich die Tröpfchen auf dem Filterschirm zu einem gleichmäßigen
Flüssigkeitsfilm verteilen.
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Im Interesse einer einfachen und zuverlässigen Abführung der Benetzungsflüssigkeit
von dem Schirm empfiehlt es sich, die zusätzlichen Benetzungsdüsen in Richtung des
aus der Abscheidekammer austretenden Gasstromes hinter dem Filterschirm anzuordnen.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Naßabscheider
in Ansicht, teils im Längsschnitt, Fig.2 einen Querschnitt durch die Abscheidekammer.
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Die zu entstaubenden Wetter treten bei A durch ein Rohr 1 in ein Gebläse
2 ein und gelangen aus diesem durch eine Sprühkammer3 in eine Abscheidekammer4 (Pfeil
B). In die Sprühkammer 3 sind Sprühdüsen eingebaut, die von einer Pumpe 5 durch
eine Rohrleitung 6 ständig mit Trübflüssigkeit gespeist werden, die der Pumpe 5
aus einer Wanne 7 durch ein Rohr 8 zufließt. Das Gebläse 2 und die Pumpe 5 treibt
ein Motor M an.
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Oberhalb der Abscheidekammer 4 ist eine Kondensationskammer
9 mit Sprühdüsen 10 vorgesehen, aus denen gekühlte Flüssigkeit austritt,
so daß in der Kammer 9 die etwa noch in dem Gasstrom enthaltene Feuchtigkeit durch
Kondensation niedergeschlagen wird. Der gereinigte Gasstrom tritt in Richtung der
Pfeile C aus der Kondensationskammer 9 ins Freie aus. Als Boden 11 und als Decke
12 der Kondensationskammer 9 ist je ein engmaschiges Gewebefilter aus wasserabstoßenden
Kunststoffäden vorgesehen. Das untere Gewebefilter 11 verteilt die Sprühflüssigkeit
und dient der Staubbindung, während das obere Gewebefilter 12 die sich bildenden
Feuchtigkeitströpfchen abfängt.
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Unterhalb des Gewebefilters 11 ist in die Abscheidekammer 4
ein engmaschiges Gewebefilter 13; zweckmäßig ebenfalls aus wasserabstoßenden Kunststofffäden,
eingebaut, das von oben mit Trübflüssigkeit benetzt wird. Die Trübflüssigkeit tritt
aus Sprühdüsen 14 aus, die über die Fläche des Filters 13 gleichmäßig
verteilt sind und aus einer Rohrleitung 15 von der Pumpe 5 gespeist werden. Das
Gewebefilter 13 ist ebenso wie die beiden anderen Gewebefilter 11 und 12 satteldachartig
ausgebildet (Fig.2). Unterhalb der Längsränder der einzelnen Gewebefilter 11, 12
13 sind Auffangrinnen 16 an den Längswänden der Abscheidekammer 4 angebracht,
aus denen die Flüssigkeit in Fallrohre 17 gelangt, die bei der dargestellten Ausführung
an der Außenseite der Abscheidekammer 4 verlegt sind und in die Wanne 7 einmünden.
In dieser sammelt sich auch die aus der Abscheidekammer 4 durch Stutzen 18 austretende
Flüssigkeit.
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Die dargestellte Ausführung gilt nur als ein Beispiel. Im Rahmen der
Erfindung sind mancherlei Abwandlungen möglich. So könnte das Gewebefilter 13 unter
Fortfall der Düsen 14 gegebenenfalls aus einem oder mehreren Verteilerrohren berieselt
werden. Weiter sind die Fallrohre 17 unter Umständen entbehrlich, indem die Flüssigkeit
aus den Auffangrinnen an den Längswänden der Kammer 4 herunterrieselt, um sich nach
Abfluß durch die Stutzen 18 in der Wanne 7 zu sammeln.