DE106987C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Oktober 1898 ab.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf Feuerungsanlagen nach dem Patent 85143, bei welchen durch Anwendung von Gewölbebögen eine völlige Verbrennung bedingt und durch geeignete Vorrichtungen zugleich eine möglichst lebhafte Zugwirkung im Feuerraum gesichert wird. Die Wand, welche unterhalb der nach oben führenden Zugöffnung in der Längsrichtung der Gewölbebögen vom Boden des Aschenfalles sich erhebt, ist durch eine Zugablenkungsplatte zwischen den Rostflächen ersetzt, zum Zweck, den freien Raum des Aschenfalles zu vergröfsern und die aus dem Aschenfall zugeführte Speiseluft nur durch die Roste und durch die in den Feuerbrücken angeordneten Kanäle in die Feuerherde überzuführen. Es wird hierdurch der Austritt von Luftmengen unmittelbar in den zwischen den Rosten befindlichen Zugkanal verhindert, so dafs keine Luft durch den nach aufwärts gerichteten Zug nach der zu beheizenden Fläche austreten kann, welche nicht vorher mit dem auf dem Rost befindlichen glühenden Brennstoff in Berührung gelangt oder durch denselben hindurchgestrichen wäre. Einen weiteren Vorzug bietet die Anordnung der Feuerbrückenkanäle, die in düsenartigen Austrittsöffnungen in den der Feuerbrücke benachbarten Theil des Feuerraumes einmünden, wodurch die völlige Verbrennung des unmittelbar an der Feuerbrücke liegenden Brennstoffes gesichert wird.

Fig. ι ist ein Querschnitt durch eine Feuerungsanlage nach vorliegender Erfindung und Fig. 2 ein Längsschnitt nach Linie 3-3 der Fig. 1.

α sind die Seitenwandungen, b die Feuerthüren, c der Aschenfall und d die Rostflächen, welche von Gewölbebögen e aus feuerfestem Stoff überdeckt sind. Die Gewölbebögen sind von Rohren f durchsetzt, welche als Wassersiederäume dienen und an ihren der Feuerthür zugekehrten Enden durch Rohre g mit dem Kessel h derart verbunden sind, dafs hierdurch ein lebhafter Wasserumlauf zwischen den Rohren f und dem Kessel h aufrecht erhalten wird.

Die beiden Rostflächen d sind durch eine Platte i von einander geschieden, welche von der vorderen Wandung der Feuerung bis zur Feuerbrücke k reicht. Oberhalb dieser Zugablenkungsplatte i befindet sich der Zugkanal 0 für die Verbrennungserzeugnisse, welche aus den durch Roste d und Gewölbebogen e gebildeten Feuerräumen ziehen, vor ihrem Austritt aus den Zugöffnungen mit dem auf dem Rost befindlichen glühenden Brennstoff in Berührung gelangen und infolge der Vereinigung der von beiden Feuerräumen ausgehenden Hitze sämmtlich entzündet werden.

Vom Aschenfall c aus führen in der Feuerbrücke k eine der Zahl der Rostflächen d entsprechende Anzahl von Kanälen / nach aufwärts, deren Querschnitt sich an der Eintrittsstelle nach dem Feuerraume konisch verengt, so dafs der entstehende Luftstrom den oberen Raum innerhalb der Gewölbebögen e erfüllt und namentlich die an der Feuerbrücke liegenden Brennstoffmengen zur Entzündung bringt.

Die Zugablenkungsplatte i bewirkt, dafs die dem Feuerraum durch den Aschenfall c zuzuführenden Luftmengen ihren Weg nur durch die Spalten der Rostfläche d und durch die Feuerbrückenkanäle / nehmen können, so dafs noch nicht vorgewärmte Luftmengen aus dem Aschenfall zu den im Zugkanal vorhandenen sich entzündenden Verbrennungserzeugnissen nicht gelangen können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform der durch das Patent Nr. 85143 geschützten Feuerungsanlage, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen den Rostflächen eine Zugablenkungsplatte (i) vorgesehen ist, so dafs die Luft aus dem Aschenfall nur durch die Roste und die Feuerbrückenkanäle (I) in die Feuerherde gelangt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.