DE106837C - - Google Patents

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. November 1898 ab.

Unter den in der Industrie und Technik vielfach benutzten Kettentrieben finden auch solche Ketten Verwendung, bei denen stets zwei äufsere Glieder mit einem inneren von entsprechender Breite abwechseln, so dafs dieses eine innere Glied stets dieselbe Kraft wie die beiden äufseren Glieder zu übertragen hat und demnach einer doppelt so starken Beanspruchung unterliegt, als wie sie jedem der äufseren Glieder zu Theil wird. Aus diesem Grunde hat man bei solchen Ketten, die in der Regel nur für mäfsige Zugkräfte bestimmt sind und demnach die Herstellung ihrer äufseren Glieder aus Blech gestatten, doch die inneren Glieder stets aus massivem Metall bilden müssen. Denn wenn man nicht zu Materialstärken schreiten will, die der Kette ein übermäfsiges Gewicht ertheilen und die Fabrikation erschweren und unrationell machen, wenn man also auch für die inneren Glieder Blech von annähernd der Dicke oder Dünne der äufseren benutzen will, so erfolgt stets unter dem in vielen Fällen ungleichmäfsigen oder gar stofs- bezw. ruckweisen Kettenzug ein Aufbiegen bezw. Aufreifsen der -inneren Glieder, wodurch eine derartige Kette für die Praxis unverwendbar gemacht wird.

Um nun bei den inneren Gliedern, insoweit solche aus nur mäfsig starkem Blech bestehen, das Aufbiegen bezw. Aufreifsen unter dem Kettenzug wirklich dauernd zu verhindern, benutzt man den Kettenzug, um die Stofsstellen der gegen einander gelegten Enden des aus einem Blechstreifen passend gebogenen Innengliedes auf einander zu pressen, was offenbar stets mit einer der Stärke des Kettenzuges entsprechenden Kraft geschehen wird. Es wird also in dieser Beziehung die Wirkung des Kettenzuges völlig umgekehrt, indem der letztere die Fuge nicht mehr zu öffnen, sondern zu schliefsen bestrebt ist.

Ein Theil einer in der vorstehend beschriebenen Weise beschaffenen Kette ist in beispielsweiser Ausführung in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Es sind α (Fig. 1 bis 3) die aus Blech gebogenen Innenglieder, die an beiden Enden nach beiden Seiten hin sich erstreckende Vorsprünge b besitzen. Ueber diese Vorsprünge greifen die hohl geprefsten Aufsenglieder c, die paarweise mittelst der Bolzen d verbunden sind. Diese Bolzen können, nebenbei bemerkt, aus Blech bestehen bezw. aus einem Blechstück gerollt sein, weil sie der Zugwirkung völlig entzogen bezw. entlastet sind. Unter der Zugwirkung werden nun ,aber die an der (in der Zeichnung rechts sich befindenden) Fuge gelegenen Endtheile der Innenglieder a durch die Vermittelung der die Ansätze b übergreifenden Endtheile der Aufsenglieder c-.. auf einander gedrückt, wie dies in Fig. 1 durch" Pfeile verdeutlicht ist. Der Schlufs der Füge ist desto fester, je stärker der Zug ist, und es wird auch jedes etwaige Voneinanderziehen der an einander liegenden parallelen, geraden Mitteltheile der Innenglieder gänzlich verhindert, weil sich die in unmittelbarer Nä'he zu diesen Theilen befindlichen Vorsprünge b in die hohl geprefsten Aufsenglieder erstrecken bezw. von diesen umfafst werden, so dafs also auch von einer solchen Ursache her eine Aufweitung der Fuge nicht eintreten kann. Damit ist aber der andauernde Schlufs des aus Blech ge-

bogenen Kettengliedes bei jeder Zugstärke gewährleistet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kette mit gegen Aufreifsen gesicherten, aus Blech gebogenen Innengliedern, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stofsfuge an ein Ende des Innengliedes verlegt und die am Stofs gelegenen Theile von den Aufsengliedern zusammen bezw. auf einander gedrückt werden, so dafs der Kettenzug andauernd auf Schlufs der Fuge wirkt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.