DE10652C - Neuerungen an selbsttätigen Bremsen für Eisenbahnfuhrwerke - Google Patents

Description

1880.

Klasse 20.

HENRI PERRET in PARIS. Neuerungen an selbstthätigen Bremsen für Eisenbahnfuhrwerke.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1880 ab.

Vorliegende Bremse soll in verhältnifsmäfsig kurzer Zeit einen Eisenbahnzug anhalten und kommt allein durch den Druck der Wagen auf einander in Thätigkeit, wenn die Locomotive aufhört zu ziehen bezw. gebremst wird.

Jeder Wagen ist mit vier Buffern versehen; auf dem frei sichtbaren Ende jeder Bufferstange ist ein Arm A angebracht, der mit einer starken Stange B in Verbindung steht; das andere Ende dieser Stange greift an den Hebel C, welcher einen Bremsbacken trägt und in der Gabel eines Hängers D drehbar ist. Der Distanzbolzen E mit Muttern und Gegenmuttern dient dazu, bei starker Abnutzung der Brems-. klotze die Entfernung beider Hänger von einander reguliren zu können.

Wenn ein Zug zurückgeschoben werden mufs, ist es nothwendig, die Wirkung der Bremsen zu unterbrechen, deshalb ist die durchgehende Zugstange des Wagens zu einer Welle J umgewandelt, die in mehreren kleinen Lagern _/' sich drehen kann. An beiden Enden ist die Zugstange oder Welle J mit Gabeln c versehen, trägt aber zwischen diesen und dem Kopfende des Wagens je einen Daumen K, welcher einen Weg von ca. 100 mm beschreibt und auf zwei Hebel L L wirkt, die sich um an dem Wagen befestigte Zapfen M drehen können. Der andere Arm dieses Hebels endigt in einem Haken x, der sich auf die Bufferstange legen kann, wenn der Daumen die gezeichnete Stellung verläfst. Alsdann kann der Bremsarm A beim Zusammenschieben der Buffer nicht weit genug einwärts gedrückt werden, um die Bremsbacken zur Wirkung gelangen zu lassen, der Druck wirkt vielmehr vermittelst des Hakens χ direct auf die Bufferhülse, also auf das Wagengestell.

Die Verbindung sämmtlicher Wellen J geschieht durch Flachstangen R, welche mittelst Bolzen mit den Gelenkgabeln der Zugstangen (Wellen) derart verbunden sind, dafs sie sich frei bewegen können. Diese Stangen haben jede einen darin festsitzenden Bolzen mit Flügelmutter P und ein längliches Loch, durch welches eine solche Flügelmutter passiren kann. Will man die Wagen verkuppeln, so geschieht dies in der Weise', dafs die Flügel der Mutter einer solchen Kuppelstange in die Richtung von deren Längsaxe gedreht wird und man sie durch den Schlitz der Stange des anzukuppelnden Wagens steckt, sodann aber mit einer Vierteldrehung sie festzieht. Dies geschieht mit beiden Muttern bezw. Stangen gegenseitig so, dafs eine doppelte Verbindung stattfindet, die Flügelmuttern wirken dabei als Knebel.

Zuletzt kuppelt man den Zug an den Tender, welcher mit einer Welle ohne Daumen versehen ist, dagegen durch Hebel T, Zugstange s und Hebel s¹ ermöglicht, die Wellen J zu drehen.

Claims (1)

1. Patent-An spruch:

   Die Aufserthätigkeitsetzung der continuirlichen Bremsen sämmtlicher Wagen mittelst Handhabung eines Hebels T auf dem Tender, der auf Umdrehung der zu einer Welle umgebildeten Zugstangen J sämmtlicher Wagen wirkt und dadurch Haken χ einfallen läfst, welche die Sperrung bewirken, wie in Bezug auf Zeichnung beschrieben.