DE1060572B - Steuergeraet fuer pneumatische und hydraulische Hebezylinder - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuergerät mit Ein- und Ausström-Ventil für die Betätigung von pneumatischen und hydraulischen Hebezylindern, bei dem in dem Ventilgehäuse nebeneinanderliegende Ventilschäfte wahlweise von Hand betätigbar sind und das Ventilgehäuse mit einem Handgriff versehen ist.

Die Erfindung besteht dabei darin, daß der Handgriff aus zwei in Längsrichtung nebeneinander angeordneten Teilen besteht, von denen der eine Teil mit dem Ventilgehäuse starr verbunden und der andere Teil an dem feststehenden Griffteil mittels eines Zapfens wippbar gehaltert ist und daß in dem wippbaren Griffteil zwei Ausnehmungen vorgesehen sind, in welchen die Enden der beiden auf die Ventilschäfte arbeitenden Druckstifte beim Verschwenken des Griffteiles wahlweise zum Anschlag kommen.

Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist an dem Steuergerät ein quer gerichteter Druckhebel, der mit dem wippbaren Griffteil starr verbunden ist, vorgesehen, wobei dieser Hebel den Zapfen zum Verschwenken des letzteren aufnimmt und ferner zwei Ausnehmungen besitzt, in welche die außenliegenden Enden der beiden Druckstifte mit kleinem Spiel in der Grundstellung hineinragen.

Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß in dem wippbaren Griffteil, entsprechend der Lage der Finger der umgreifenden Hand, vier Querrillen angebracht sind.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung greift am Hebel des wippbaren Griffteiles eine Feder an, welche diesen Griffteil in die Grundstellung beim Loslassen zurückschwenkt. Schließlich kann bei einer anderen Ausführungsform auch für die Wippbewegung des verschwenkbaren Griffteiles eine Begrenzung durch Anschläge erreicht werden.

Es ist eine Steuervorrichtung für Preßluft-Hebezeuge bekannt, bei der in einem einen Handgriff tragenden Gehäuse Schaltstangen nebeneinander angeordnet sind. Zu jeder dieser Schaltstangen ist ein besonderer Schaltkörper vorgesehen, und es sind diese Schaltkörper, unabhängig voneinander, ebenfalls nebeneinander, aus dem Gehäuse ragend, angebracht, so daß sie mit einem einzigen Finger, vornehmlich dem Daumen der den Handgriff umfassenden Hand, betätigt werden können. Dieser bekannten Vorrichtung haftet der Nachteil an, daß nach ganz kurzer Zeit eine Ermüdung des Daumens eintritt und dann eine zweckentsprechende Betätigung nicht mehr möglich erscheint. Besonders bei Fließbandfertigungen, wo hydraulische und pneumatische Hebezeuge heute schon vielfach eingesetzt werden, müssen oft in ganz kurzen Zeitabständen verhältnismäßig schwere Lasten gehoben und abgesetzt werden, wobei das vorsichtige Steuergerät für pneumatische
und hydraulische Hebezylinder

Anmelder:

Metallwerke Speyer Kraus & Voelkel,
Speyer/Rhein

Richard Kraus und Josef Dibutsch, Speyer/Rhein, sind als Erfinder genannt worden

Anheben und Absetzen in vielen Fällen unbedingt notwendig ist. Ein Beispiel hierfür sind die Formereien in Gießereibetrieben, wo in kurzen Zeitabständen ein Formkasten auf eine Formmaschine gehoben werden muß und nach dem Formen wieder auf das Fließband gesetzt wird, worauf dann der nächste Formkasten aufgehoben und auf die Formmaschine gesetzt wird. Die Größe und das Gewicht der mit Formsand gefüllten Formkästen ist bei der Ausbildung der Hebezeuge ein ausschlaggebender Faktor, denn je schwerer der Formkasten ist, desto größer muß der Durchmesser des Hebegeräts sein, um nach dem sanften Anheben der Formkästen auch die gewünschte Hubgeschwindigkeit zu erreichen. Ein großes Gewicht und die erforderliche Hubgeschwindigkeit bedingen auch entsprechend große Querschnitte der Absperrventile, was in weiterer Folge zu einer entsprechend großen Druckbelastung der Ventile führt. Bei schweren Lasten ist daher, trotz mehrfacher Hebelübersetzung, das Druckmoment beim Öffnen der Ventile doch meist über zwei Kilogramm. Es ist also bei solchen großen Ventilen nicht möglich, durch den Daumen- oder Fingerdruck das Ventil langsam zu öffnen, denn um den notwendigen Öffnungsdruck auszuüben, muß der Daumen oder Finger derart kräftig drücken, daß nach dem öffnen ein plötzliches Anhalten unmöglich ist. Dazu kommt aber dann, daß bei der nach verhältnismäßig kurzer Zeit eintretenden Ermüdung des Daumens oder des Fingers eine Variierung des Druckes für den Bedienungsmann schwierig wird.

Zur Abhilfe hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Steuergerät zu schaffen, das so ausgebildet ist, daß die Betätigungsglieder zum Öffnen bzw. Schließen der Ventile vollständig von der Hand des Bedienungsmannes umgriffen werden. Der Griffteil, der durch ein wippendes Drücken mit der Hand Druck-

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Claims (4)

stifte betätigt, die an den Ventilen im Gehäuse angreifen und dadurch ein öffnen des jeweils dem Hebeoder Senkvorgang zugeordneten Ein- oder Ausströmventils herbeiführen, gewährleistet innerhalb sehr kleiner Grenzen eine feinfühlige Steuerung. An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch das in Grundstellung befindliche Steuergerät und Fig. 2 eine schematische Darstellung des Hebezylinders mit Kolben in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Steuergerät. In einem Gehäuse 1 ist ein Einströmventil 2 und ein Ausströmventil 3 vorgesehen, die beide durch Druckfedern 12 geschlossen gehalten werden. Die beiden Ventile 2, 3 sind mit Ventilschäften 2', 3' verbunden, auf die Druckstifte 4, 5 einwirken können. Diese Druckstifte sind aus dem Gehäuse 1 nach außen geführt. Mit dem Gehäuse 1 ist die eine Hälfte 6 eines Handgriffes starr verbunden. Ein an diesem Griffteil 6 befestigter Zapfen 8 dient als Schwenkachse für einen zweiten Griffteil 7. Mit dem zweiten Griffteil 7 ist ein quergerichteter Druckhebel 9 starr verbunden, der in einer entsprechenden Bohrung den Zapfen 8 aufnimmt, so daß der Griffteil 7 gegenüber dem Griffteil 6 verschwenkt werden kann. In dem Druckhebel 9 sind Ausnehmungen 15 für die Druckstifte 4 und 5 vorgesehen, die mit kleinem Spiel in diese hineinreichen. Eine Blattfeder 10 dient als Rückholfeder für den wippbaren Griffteil 7 und ist so eingestellt, daß sie diesen stets parallel zum festen Griffteil 6 stellt. Der Anschlußstutzen 13 oberhalb des Ventils 2 dient zur Verbindung mit dem unteren Zylinderraum eines nicht dargestellten Hebezylinders, während der Stutzen 14 oberhalb des Ventils 3 zur Verbindung mit dem oberen Zylinderraum dient. Ein Kanal 11 verbindet die Bohrung hinter dem Einströmventil 2 mit der Zuführleitung vor dem Ausströmventil 3, wobei hinter dem Ausströmventil 3 ein Auslaß 16 ins Freie vorgesehen ist. Der bewegliche Griffteil 7 kann mit vier Rillen versehen sein, so daß sich die vier Finger der umgreifenden Hand, entsprechend ihrer natürlichen Lage, fest und sicher um den Handgriff legen können. Die Zuführleitung von der Druckleitung zum Zylinderraum unter dem Hubkolben ist gegen ein Zurückfließen des Druckmittels durch ein Rückschlagventil gesichert. Die üblicherweise flexiblen Verbindungsleitungen 13, 14 vom unteren und oberen Zylinderraum zum Steuergerät ermöglichen das wahlweise Heben und Senken einer Last bzw. des Kolbens im Zylinderraum. Wird der bewegliche Griffteil 7 mit dem den Ventilen benachbarten Ende an den festen Griffteil 6 gedrückt (Fig. 2, Stellung a), so wird der Druckhebel 9, nach Überwinden des kleinen Spiels, den Druckstift 4 nach links drücken und damit das Einströmventil 2 öffnen. Das Druckmittel, also z. B. die Preßluft, strömt von der Druckleitung über den unteren Zylinderraum und über Leitung 13 durch Einströmventil 2 und durch den Kanal 11, der hinter dem Einströmventil 2 anschließt und vor dem Ausströmventil 3 mündet, in die Leitung 14 zum oberen Zylinderraum. Es wird also oberhalb des Kolbens Druckmittel, z. B. Preßluft, zuströmen und der Kolben sich senken, was nicht nur durch den größeren Kolbenquerschnitt gegenüber der Unterseite bedingt ist, sondern auch noch durch das Eigengewicht und durch die darauf ruhende Last verstärkt wird. Die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung kann sehr feinfühlig durch mehr oder weniger öffnen des Einströmventils 2, also durch mehr oder weniger Druck auf die Handgriffhälfte 7 eingestellt werden. Hebt man den Druck auf die Handgriff half te 7 auf, schließt sich das Einströmventil 2, und der Kolben, somit auch die Last, kommen zum Stillstand. Wird dasselbe Ende des beweglichen Griffteils 7 nach auswärts gedrückt (Fig. 2, Stellung b), dann wird durch den Druckhebel 9 der Druckstift 5 nach Überwinden des kleinen Spiels das Ausströmventil 3 von seinem Ventilsitz abheben. Dadurch strömt das Druckmittel, also z. B. die Preßluft, vom oberen Zylinderraum über die Leitung 14 durch das Ausströmventil 3 ins Freie. Der dabei entstehende Druckabfall führt dazu, daß die im unteren Kolbenraum befindliche Preßluft sofort diese Druckdifferenz auszugleichen sucht, wodurch der Kolben und damit auch die Last angehoben werden. Die Aufwärtsbewegung des Kolbens endet sofort mit dem Schließen des Ausströmventils 3, also bei Aufheben des Druckes auf den beweglichen Griffteil 7. Da die Wippbewegung des beweglichen Griffteils 7 innerhalb ganz kleiner Grenzen sehr feinfühlig variiert werden kann, ist das Heben und Senken mit Hilfe des erfindungsgemäßen Steuergeräts mit großer Genauigkeit möglich. Es können dabei nicht nur eine Geschwindigkeitsänderung der Bewegung, sondern auch der Wechsel vom Heben zum Senken und umgekehrt sehr rasch vorgenommen werden. Ebenso ist es möglich, ganz geringfügige Bewegungen des Hebezylinders auszulösen. Das erfindungsgemäße Steuergerät kann nicht nur zur Betätigung eines Hebezylinders, sondern auch durch Anordnung entsprechender Verbindungsleitungen zur Steuerung mehrerer Hebezylinder benutzt werden. PATEKTANSPRÜCHE:

1. Steuergerät mit Ein- und Ausström-Ventil für die Betätigung von pneumatischen und hydraulischen Hebezylindern, bei dem in dem Ventilgehäuse nebeneinanderliegende Ventilschäfte wahlweise von Hand betätigbar sind und das Ventilgehäuse mit einem Handgriff versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff aus zwei in Längsrichtung nebeneinander angeordneten Teilen (6, 7) besteht, von denen der eine Teil (6) mit dem Ventilgehäuse (1) starr verbunden und der andere Teil (7) an dem feststehenden Griffteil (6) mittels eines Zapfens (8) wippbar gehaltert ist, und daß in dem wippbaren Griffteil (7) Ausnehmungen (15) vorgesehen sind, in welchen die Enden der beiden auf die Ventilschäfte (2', 3') arbeitenden Druckstifte (4, 5) beim Verschwenken des Griffteils (7) wahlweise zum Anschlag kommen.

2. Steuergerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen quer gerichteten Druckhebel (9), der mit dem wippbaren Griffteil (7) starr verbunden ist, den Zapfen (8) zum Verschwenken desselben aufnimmt und die Ausnehmungen (15) aufweist, in welche die außenliegenden Enden der beiden Druckstifte (4, 5) in der Grundstellung des wippbaren Griffteils mit kleinem Spiel hineinragen.

3. Steuergerät nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch vier Querrillen in dem wippbaren Griffteil (7) entsprechend der Lage der Finger der umgreifenden Hand.

4. Steuergerät nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine am Druckhebel (9) des wippbaren Griff teils (7) angreifende Feder (10), welche den Griffteil beim Loslassen in die Grundstellung,