DE1060469B - Elektrischer Schalter mit verzoegerter UEberstrom- und kurzverzoegerter Kurzschlussausloesung - Google Patents
Elektrischer Schalter mit verzoegerter UEberstrom- und kurzverzoegerter KurzschlussausloesungInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter mit Überstromauslösung für Licht- und Kraftanlagen.
Überall dort, wo ein Ausschalter in einem Netz mit selektiver Auslösung als Maschinenschalter, als
Gruppenschalter oder als Kuppelschalter angewendet werden soll, wird der Schalter nach der Erfindung mit
einer Uberstromauslösevorrichtung ausgerüstet, die den Schalter mit einer Zeitverzögerung bei allen Werten
der Überströme bis zur Abschaltleistung des Schalters auslöst. Im allgemeinen sind zwei Zeitverzögerungsbereiche
vorgesehen, eine Langzeitverzögerung und eine Kurzzeitverzögerung. Ist der Schalter
in der Einschaltstellung verriegelt, so kann er eine Zeitlang ohne Schaden für den Schalter hohe Überströme
führen und dann diesen Kreis unterbrechen. Soll der Schalter jedoch in einem Netz mit selektiver
Auslösung als Maschinenschalter, Kuppelschalter oder Gruppenspeiseschalter verwendet werden, so wird er
mit Überstromauslösevorrichtungen für verzögerte Auslösung bei allen Werten von Überströmen bis zur
maximalen Abschaltleistung des Schalters versehen. So ausgerüstete Schalter besitzen keine Freiauslösung
und sind erheblichen magnetischen Kräften und Beschädigungen der Kontakte ausgesetzt, es sei denn,
daß ihre Belastung auf einen Überstromwert herabgesetzt ist, bei dem der Schalter bestimmt einschalten
und sich verriegeln kann.
Zur Vermeidung der Herabsetzung der Nennleistung kann man nicht einfach kräftigere Einschaltmitfel vorsehen.
Kräftigere Einschaltmittel ergeben höhere Einschaltgeschwindigkeiten, kürzere Lebensdauer im
Betrieb, größere Probleme bei der Beanspruchung und der Einstellung der Quelle für die Steuerenergie, usw.
Ein verbessertes Verriegelungssystem für höhere Einschaltgeschwindigkeiten verteuert derartige Schalter
erheblich. Die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung ist bei großen Schaltern nicht gegeben, weil in der weit überragenden
Mehrheit der Einschaltvorgänge der Schalter störungsfrei arbeitet.
Moderne Schalter dieser Art müssen Kontakte haben, die in der Einschaltstellung eine etwa 30 Perioden
währende Strombelastung gleich dem Abschaltnennstrom aushalten. Bei vorgegebener Größe, einem gegebenen
Gewicht und gegebenen Kosten kann einem Schalter ein viel höheres Ausschaltvermögen (etwa
50%) zugebilligt werden, wenn keine Anforderungen bezüglich des Einschaltens und Verriegeins bei Strömen
in der Größenordnung des Einlaßstromes bestehen.
Bei einem elektrischen Schalter mit verzögerter Überstrom- und kurzverzögerter Kurzschlußauslösung
gemäß der Erfindung ist deshalb eine Vorrichtung vorgesehen, die selbsttätig in Abhängigkeit von der
Stellung der Schalterkontakte die Zeit-Strom-Kenn-
30
Elektrischer Schalter
mit verzögerter überstrom-
und kurzverzögerter Kurzschlußauslösung
mit verzögerter überstrom-
und kurzverzögerter Kurzschlußauslösung
Anmelder:
Westinghouse Electric Corporation,
East Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
East Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. P. Ohrt, Patentanwalt,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 5. Mai 1954
V. St. v. Amerika vom 5. Mai 1954
Merl E. Horn, Pittsburgh, Pa. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
linien der einzelnen Verzögerungseinrichtungen der Auslöser verändert oder die Wirkung der Verzögerungseinrichtung
zeitweilig vollständig aufhebt.
Durch die Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen erzielt, die vor allem in einer wesentlichen Verringerung
der Herstellungskosten, einer Verringerung des Einschaltstromes und Verringerung der Kosten
bei den Ausführungsformen, bei denen ein Einschaltgleichrichter weggelassen werden kann, einer wesentlichen
Verringerung des Gewichtes (Kupfer auf wand) und in einer zusätzlichen Sicherung für das Bedienungspersonal
im Falle eines Versuches, bei einem bestehenden Fehler von Hand einzuschalten, bestehen.
Diese Vorteile werden gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die beweglichen Schalterarme je
Phase in einer solchen Weise mit der hebelartigen Überstromauslösevorrichtung, die mit demselben Pol
verbunden ist, verbunden.werden, daß die Zeit-Strom-Charakteristik der Überstromauslösevorrichtung abhängig
von der Stellung der Schalterkontakte verändert wird. Angenommen, die Zeit-Strom-Charakteristik
AB, wie sie in Fig. 11 der nachstehend beschriebenen Zeichnungen gezeigt ist, stelle die normale Auslösecharakteristik
des Schalters dar, wenn er in der verriegelten Stellung steht. Für alle Stellungen des
Schalters, außer für die verriegelte Stellung, wird die Auslösecharakteristik AC eingestellt, die die sofortige
Auslösung gestattet bei allen Überstromwerten über
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der Aiisprecheinstellung des Kurzverzögerungselementes.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Schalter bei einem Einschaltvorgang sofort auslöst, wenn er bei
einem Überlaststrom ungefähr von dem Wert der Ansprecheinstellung des Kurzzeitverzögerungselementes
der Leitung eingelegt wird, indem das Kurzzeitverzögerungselement während des Einschaltvorganges
unwirksam gemacht wird. Gegebenenfalls kann der Schalter eine zusätzliche, nur während des Einschalt-Vorganges
wirksame, unverzögerte Schnellauslösung erhalten.
Der Erfindungsgegenstand soll im folgenden sowohl bezüglich der Bauart als auch der Betriebsweise an
Hand der Zeichnung näher beschrieben werden. Die Zeichnung zeigt dabei die Erfindung in Anwendung
bei einem Schalter, wie er im wesentlichen in der deutschen Patentschrift 850 021 gezeigt ist. Es ist
Fig. 1 eine Seitenansicht, teils im Schnitt, eines Schalters nach der Erfindung,
Fig. 2 ein senkrechter Querschnitt durch die Auslösevorrichtung nach Linie II-II der Fig. 3, in Richtung
der Pfeile gesehen,
Fig. 3 ein waagerechter Querschnitt der Zeitverzögerungsvorrichtung nach Linie III-III der Fig. 2
und in Richtung der Pfeile gesehen,
Fig. 4 ein Teilquerschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3 mit der Vorrichtung für das Kurzzeitverzögerungsventil
und die zugehörigen Einstellmittel,
Fig. 5 ein Teilquerschnitt nach Linie V-V der Fig. 3 (Vorrichtung für das Sofortventil und die Einstellmittel),
Fig. 6 eine Seitenansicht der Zeitverzögerungsvorrichtung mit Skalenplatte und Einstellknöpfen,
Fig. 7 eine schematische Ansicht der Auslösevorrichtung mit den Einstellmitteln für die Zeitverzögerungseinrichtung,
Fig. 8 ein senkrechter Schnitt durch eine Phaseneinheit mit einer abgeänderten Form der Auslösevorrichtung,
Fig. 9 ein senkrechter Schnitt durch die in Fig. 8 gezeigte Auslösevorrichtung,
Fig. 10 eine Ansicht von unten der in Fig. 9 gezeigten Auslösevorrichtung und
Fig. 11 ein Diagramm mit den Zeit-Strom-Charakteristiken der Auslösevorrichtung, wenn der Ausschalter
sich in der eingeklinkten Stellung befindet.
Wie Fig. 1 zeigt, gehört zu jedem Schalter eine Mehrzahl von Poleinheiten, jede bestehend aus einer
Kontaktkonstruktion und einer Überstromauslösevorrichtung, allgemein bei 13 angedeutet. Die Kontaktkonstruktion
und die Auslösevorrichtung für jede Poleinheit sind auf einer isolierenden Grundplatte 15
montiert, die auf einer Metalltafel 17 starr befestigt ist. Da die Poleinheiten alle gleich sind, ist nur die
mittlere Poleinheit veranschaulicht.
Die Auslösevorrichtung 13 besteht im wesentlichen aus dem Auslösemagnet 177, der über den einstellbaren
Schraubenbolzen 127 die Auslösung des Schalters bewirkt, und der Zeitverzögerungseinrichtung 179.
Die Zeitverzögerungseinrichtung 179 besteht aus mehreren Ventilvorrichtungen, und zwar einem Langzeitverzögerungsventil
235, einem Kurzzeitverzögerungsventil 237 (Fig. 3 und 4) und einer Ventilvorrichtung
mit sofortiger Wirkung (Fig. 3 und 5).
Gemäß der Erfindung wird nun die Tätigkeit des Ankers 375, der das Sofortventil betätigt, mit Ausnahme
während des Einschaltvorganges und bis zu dem Zeitpunkt, wo der Schalter ganz eingelegt ist, unwirksam
gemacht. Dadurch wird erreicht, daß der
Schalter nicht bei einem übermäßigen Störungsstrom oder Kurzschlußstrom eingelegt werden kann, wodurch
Beschädigungen des Schalters verursacht werden könnten.
Die Mittel, das Öffnen der Sofortventilvorrichtung 239 unwirksam zu machen, bestehen aus einem Hebel
431 (Fig. 1, 2, 5 und 6), der sich um den Drehstift 433 auf einem Halter 435 dreht. Wie man in den
Fig. 2, 5 und 6 sieht, ist der Hebel 431 mit einem nach unten reichenden Teil 439 an seinem linken Ende
(Fig. 6) versehen, der nach unten geht durch eine Öffnung im Querteil 343 und im Eingriff steht mit
dem nach oben gedrehten Ende des Ankers 375, der die Sofortventilvorrichtung 239 betätigt.
An seinem rechten Ende (Fig. 6) ist der Hebel 431 mit einem Joch 441 versehen, das einen Schenkel 443
an seinem rechten Ende gebildet hat (Fig. 1), der auf dem Stift 433 drehbar ist. Das Joch 441 ist mit einer
freien Öffnung versehen an einem Punkt zwischen seinen drehbar montierten Enden, durch die eine senkrecht
angebrachte Stange 445 geht, an deren oberem Ende eine Kupplung 447 aufgeschraubt ist. Das gegabelte
Ende der Kupplung 447 enthält einen Stift 449, um es drehbar mit einem Arm 451 zu verbinden,
der an einem Schenkel des U-förmigen Schalterarmes 43 befestigt ist. Eine Gegenmutter ist vorgesehen, um
die Stange 445 auf der Kupplung 447 am Platz zu halten. Eine Feder 455 ist über dem Joch 441 angebracht,
umgibt die Stange 445 und wird zusammengedrückt zwischen der Gegenmutter und dem Joch 441
des Hebels 431; eine zweite Feder 457 umgibt die Stange 445 unterhalb des Joches 441 und liegt zwischen
dem Joch und einer Mutter 459, die auf dem unteren Ende der Stange 445 aufgeschraubt ist und
von einer Gegenmutter 461 gehalten wird.
In der eingeschalteten Stellung des Schalters wird die Stange 445 in ihrer oberen Stellung gehalten durch
den Schalterarm 43 und den Arm 451.
Befindet sich der Schalter in der eingeschalteten Stellung, so hält die Feder 457 den Hebel 431 mit genügender
Kraft gedrückt, um die Betätigung des Ankers 375 infolge von übermäßigen Störungsströmen
oder Kurzschlußströmen daran zu hindern, die Sofortventilvorrichtung 239 zu öffnen (Fig. 6). Auf diese
Weise wird die sofortige Auslösung des Schalters, wenn der Schalter sich noch in der Einschaltstellung
befindet, verhindert. Sollte jedoch ein übermäßiger Störungsstrom oder ein Kurzschlußstrom auftreten,
so wird der Kurzzeitverzögerungsanker 293 (Fig. 3 und 4) wirken, um die Kurzzeitverzögerungsvorrichtung
237 zu öffnen und das Auslösen des Ausschalters nach einer kurzzeitigen Verzögerung zu bewirken.
Wird der Schalter ausgeschaltet, so wird der Schalterarm 43 im Gegenuhrzeigersinn bewegt (Fig. 1),
um die Kontakte zu trennen, und diese Bewegung des Schalterarmes und des Armes 451, der auf ihm befestigt
ist, senkt die Stange 445. Mit ihrer Abwärtsbewegung bewirkt die Stange 445 durch die Feder 455
und das Joch 441 eine Bewegung des Hebels 431 im Uhrzeigersinn (Fig. 6) um eine Strecke, die genügt,
eine Betätigung des Sofortventilankers 375 (Fig. 5) während des nachfolgenden Einschaltvorganges zu gestatten.
Falls ungefähr zu der Zeit, wenn die Lichtbogenziehkontakte sich bei einem Einschaltvorgang berühren,
ein Überlaststrom von 500 bis 600 °/o oder mehr des normalen Nennstromes oder ein Kurzschlußstrom
auf der Leitung herrscht, wird die Stange 445 sich nicht eine genügende Strecke aufwärts bewegt haben,
um den Teil 439 des Hebels 431 in Eingriff zu bringen
mit dem Anker des Sofortventils, und die Feder 457 nicht genügend zusammengedrückt haben, um eine
Betätigung des Ankers des Sofortventils zu verhindern. Infolgedessen wird der Anker des Sofortventils
so arbeiten, daß er die Sofortventilvorrichtung 239 öffnet, auf diese Weise die Kurzzeitverzögerung umgehend
und eine sofortige Auslösung des Ausschalters bewirken.
Berühren sich die Lichtbogenziehkontakte bei einem Einschaltvorgang und herrscht kein Überlaststrom
von genügender Größe auf der Leitung, um den Sofortanker 375 anzuziehen, so wird der Ausschalter in die
völlig eingeschaltete und verklinkte Stellung gehen, dadurch den Hebel 431 entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung
(Fig. 6) in Eingriff mit dem Anker des Sofortventils 375 bringen und die Feder 457 genügend
zusammendrücken, um die Betätigung des Ankers für das Sofortventil zu verhindern und somit ein sofortiges
Auslösen zu vereiteln, solange der Ausschalter sich in der Einschaltstellung befindet.
Die soeben beschriebene Vorrichtung stört natürlich die Betätigung des Kurzzeitverzögerungsankers 239
(Fig. 4) nicht, wenn der Schalter sich in der Einschaltstellung befindet.
Die Fig. 8, 9 und 10 veranschaulichen eine andersartige Auslösevorrichtung, bei der die Langzeitverzögerung
durch einen Bremszylinder erreicht wird, die Kurzzeitverzögerung durch eine mechanische
Hemmung und bei der die Mittel für die Sofortauslösung wirksam sind, sowohl wenn der Ausschalter
sich in der Einschaltstellung befindet als auch während der Einschaltbewegungen. Bei dieser Vorrichtung
ist die Sofortauslösung geeicht, bei irgendeinem Wert oberhalb der Ansprechstellung für die Kurzzeitverzögerung
anzusprechen. Die Einrichtung ist jedoch derart, daß die Kurzzeitverzögerung und die Sofortauslösung
bei der Einschaltstellung des Schalters in normaler Weise funktionieren, aber daß die Bremstätigkeit der Kurzzeitverzögerung außer Betrieb gesetzt
ist während der Einschaltvorgänge, um eine sofortige Auslösung zu gestatten, wenn der Schalter
beim Vorliegen einer Störung im Bereich der Kurzzeitverzögerung eingelegt wird.
Zur Auslösevorrichtung gehört ein bei 471 allgemein angedeuteter Elektromagnet, einschließlich eines
C-förmigen Magnetjoches 473, einer beweglichen Kernkonstruktion 475 und einer Erregerwicklung 477.
Das Magnetjoch 473 ist durch die Schrauben 183 und 185 an der Isoliergrundplatte 15 befestigt, wobei die
Schraube 183 auch die biegsamen Leiter 51 und die obere Windung der Wicklung 477 zusammenhalten.
Die unterste Windung der Wicklung 477 ist an einer Fahne 479 (Fig. 8) befestigt, die ihrerseits an einer
Anschlußklemme 195 mittels der Schraube 197 befestigt ist.
Der bewegliche Kernkörper 475 besteht aus einem verschlossenen Gehäuse 481 mit einem Kern 483, der
an dessen Bodenteil befestigt ist. Das obere Ende des Gehäuses 481 wird mittels einer Scheibe 483' mit
Flansch verschlossen, die an die innere Fläche des Gehäuses hart oder weich angelötet ist. Untergebracht
innerhalb des Gehäuses 481 befindet sich ein magnetisches Kernglied 485, das mittels einer Feder 487
gegen das innere Ende eines Vorsprungs 489 gedrückt gehalten wird. Axial durch das Kernglied 485 geht
eine Durchbohrung 491, in der ein Kugelabsperrventil untergebracht ist. Zwei andere Durchbohrungen
und 497 gehen durch die Wand des Kerngliedes 485, um der Flüssigkeit zu ermöglichen, das Absperrventil
493 zu umgehen. An dem Gehäuse 493 ist ein Zylinder 499 aus nicht magnetischem Material befestigt,
der von dort nach unten reicht und einen (nicht gezeigten) Kragen mit Flansch an seinem unteren Ende hat,
der normalerweise auf einem (nicht gezeigten) Anschlag ruht und dazu dient, den Zylinder 499 und das
verschlossene Gehäuse 481 in einer vorherbestimmten Stellung bezüglich der Erregerspule 477 und dem
Magnetjoch 473 zu stützen. Der Kragen mit Flansch stützt auch einen rohrförmigen Anker 501, der mittels
einer Feder 503 abwärts weg von dem verschlossenen Gehäuse 481 und gegen den Kragen am unteren Ende
des zylindrischen Gliedes 499 gedrückt gehalten wird.
Aus einem Stück mit dem Anker 501 bestehend und von ihm aus nach unten gehend ist ein Paar im Abstand
voneinander befindlicher Vorsprünge 505 (Fig. 9 und 10), die zusammen einen Stift 507 halten, der im
Eingriff steht mit einem Schlitz 509 in dem Ende eines Armes 511 eines Hebels 513, der um einen
Stift 515 drehbar ist. Der Stift 515 wird gestützt in den Seitengliedern eines U-förmigen Rahmens 517
(Fig. 8, 9 und 10), der ein Querstück 519 hat, durch den er an dem unteren Schenkel des C-förmigen
Magnetjochs 473 mittels Schrauben befestigt ist.
Der andere Arm 523 des Hebels 513 ist mittels einer Feder 525 mit einem Ende eines Hebels 527 verbunden,
der auch auf dem Stift 515 drehbar ist und am anderen Ende ein Zahnradsegment 529 hat, das
mit einem Ritzel 531 im Eingriff steht, das auf einer Welle 533 befestigt ist. Die Welle 533 ist in den
Seitengliedern des Rahmens 517 montiert und hat an ihrem anderen Ende ein HemmungsSperrad 535, das
an seinem Umfang Zähne hat, die mit einem Bauteil 537 mit träger Masse zusammenarbeitet. Teil 537 ist
auf einer Welle 539 befestigt und besitzt eine Masse 541, die durch geeignete Mittel daran befestigt ist.
Der Hebel 513 wird gegen eine Drehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gespannt gehalten mittels
eines Federpaares 541', dessen untere Enden an die entgegengesetzten Enden einer Stange 543 festgemacht
sind, die gewindemäßig mit einer Einstellschraube 545 im Eingriff steht. Das obere und das untere Ende
der Einstellschraube 545 sind beide in Querglieder 547 bzw. 549 drehbar eingesetzt. Die oberen Enden
der Federn 541' sind an den mit einem Zwischenraum versehenen Schenkeln 551 des gegabelten Endes eines
Hebels 553 angebracht, der drehbar gestützt wird von einem Stift 555, der auf einem der Seitenglieder des
Rahmens 517 montiert ist. Das andere Ende des Hebels 553 ist drehbar verbunden mit dem einem Ende
eines Gelenkes 557, dessen anderes Ende mit dem Hebel 513 mittels eines Stiftes 559 drehbar verbunden
ist. Das Gelenk 557 ist mit dem Hebel 553 mittels eines Stiftes 561 drehbar verbunden, und zusammen
bilden sie ein Kniegelenk, das von den Federn 541' gehalten wird (Fig. 9), wobei die normale Stellung
des Kniegelenkes 553 bis 557 und infolgedessen des Hebels 513 durch den Eingriff des Endes des Gelenkes
557 mit einem Stift 563 im Hebel 553 bestimmt wird.
Die Auslösevorrichtung arbeitet innerhalb zweier Bereiche von Überlastströmen unterhalb eines vorherbestimmten
Wertes, um den Schalter auszulösen; mit verhältnismäßig langer Zeitverzögerung im unteren
Bereich der Überlastströme, mit verhältnismäßig kurzer Zeitverzögerung im Zwischenbereich von Überlastströmen
und sofort in Auswirkung von Überlastströmen oberhalb des vorherbestimmten Wertes oder
bei Kurzschlußströmen. Diese Bereiche von Überlastströmen können willkürlich umgrenzt werden als bis
zu 300% des normalen Nennstromes für den unteren Bereich, 300 bis 1000% des Nennstromes für den
Zwischenbereich und 1000% oder mehr des Nennstromes für den Bereich der sofortigen Auslösung.
Die Grenzen des Zwischenbereichs der Überlastströme gelten lediglich als Beispiel und können im Bedarfsfalle
beträchtlich verändert werden, um besonderen Anforderungen zu genügen.
Wenn ein länger dauernder Überlaststrom im unteren Bereich der Überlastströme vorkommt, wird der
Magnetkreis erregt, aber infolge der hohen Flußdichte durch den Luftspalt zwischen dem oberen Ende des
Kerns 485 und dem unteren Ende einer Büchse 365, die in den oberen Schenkel des Magnetjoches geschraubt
ist, wird der Kern 485 im wesentlichen in der Stellung gehalten werden, die in Fig. 9 gezeigt ist,
während die Anker 483 und 501 sich nach oben bewegen. Im unteren Bereich der Stromwerte ist der Zug
auf den Anker 501 nach oben ungenügend, um die Feder 503 zusammenzudrücken; infolgedessen verursachen
die Anker 483 und 501 eine langsame Aufwärtsbewegung des geschlossenen Gehäuses 481; dabei wird
Flüssigkeit von unterhalb des Kerns 485 durch die öffnung 497 in die Kammer oberhalb des Kerns gedrückt.
Sobald das verschlossene Gehäuse seine Aufwärtsbewegung beginnt, schließt der Flüssigkeitsdruck
unterhalb des Kerngliedes das Kugelabsperrventil 495 und preßt die Flüssigkeit durch die enge Bohrung 497,
wodurch eine verhältnismäßig lange Zeitverzögerung bei der Betätigung der Auslösevorrichtung für Überlastströme
entsteht. Während Langzeitverzögerungsauslösevorgängen wird die früher beschriebene mechanische
Hemmvorrichtung betätigt, aber da das Arbeiten langsam ist, bietet die Hemmvorrichtung
dem Auslösevorgang wenig Widerstand.
Ehe das geschlossene Gehäuse seine Auslösebewegung nach oben beginnen kann, müssen die Kräfte im
Magnetkreis groß genug sein, um die Spannung der Federn 541' zu überwinden. Genügen die Kräfte, um
die Federn 541' zu überwinden, dreht die bewegliche Kernkonstruktion mit Hilfe des Stiftes 507 und des
Armes 511 den Hebel 513 entgegengesetzt der Uhrzeigerrichtung um seinen Drehpunkt 515. Diese Tätigkeit
verursacht das Zusammenklappen des Kniegelenkes 553 bis 557 und verringert die wirksame Kraft
der Federn 541', die der Betätigung des Hebels 513 Widerstand entgegensetzen.
Nachdem der Stromkreis unterbrochen worden ist und die Wicklung 477 entregt ist, wird die bewegliche
Kernkonstruktion zu ihrer normalen Stellung durch die Schwerkraft, unterstützt durch die Federn 541',
zurückgeführt. Zur selben Zeit veranlaßt die Feder 487 ein öffnen des Absperrventils 493; die Flüssigkeit
fließt in den Raum unterhalb der Kerns 485 und schiebt den Kern nach oben in seine Ausgangsstellung.
Das Verhalten der Auslösevorrichtung in Auswirkung von Überlastströmen im Zwischenbereich, d. h.
zwischen 300 und 1000% des normalen Nennstromes, ist etwas anders. Wird die Wicklung 477 durch einen
Überlaststrom im Zwischenbereich erregt, so wird der Anker 501 mit genügender Kraft angezogen, um die
Feder 503 zu überwinden. Dies würde eine so gut wie sofortige Auslösung ergeben, wenn der Anker 501
nicht anderweitig zurückgehalten würde. Es ist erwünscht, daß die Zeitverzögerung, die bei mittleren
Überlastströmen vorgesehen ist, viel kürzer ist als bei Überlasiströmen im niedrigen Bereich der Werte, aber
größer ist als bei sofortiger Auslösung. Zu diesem Zweck wird der Anker 501 durch die mechanische
Hemmvorrichtung zurückgehalten. Beginnt der Anker 501 sich nach oben zu bewegen, so veranlaßt er durch
den Stift 507 eine Drehung des Hebels 511 im Gegen-
sinn des Uhrzeigers. Der Hebel 511 dreht durch die Feder 525 den mit einem Segment versehenen Hebel
513 in die gleiche Richtung; dieser dreht das Ritzel 531 und das Sperrad 535 im Uhrzeigersinn unter der
Kontrolle der Massenglieder 537 bis 541, die die Aufwärtsbewegung des Ankers 501 verlangsamen.
Die Erregung der Auslösevorrichtung in Auswirkung von Überlastströmen im Zwischenbereich genügt
nicht, den Kern 485 relativ zu dem Magnetjoch zu verschieben. Dies würde eine verhältnismäßig lange Zeitverzögerung
in Auswirkung von Überlastströmen im Zwischenbereich bewirken. Aus diesem Grund sind
andere Mittel vorgesehen, das geschlossene Gehäuse in Auslöserichtung zu betätigen. Zu diesen Mitteln gehören
der Hebel 513 und eine Rolle 567 (Fig. 10), die auf einem Stift im gegabelten Ende des Armes 511
des Hebels 513 montiert ist. Wird der Hebel 513 durch die Aufwärtsbewegung des Ankers 501 entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn bewegt, so kommt die Rolle 567 zum Eingriff mit dem unteren Ende des
Zylinders 499 und bewegt das geschlossene Gehäuse 481 mit ihm nach oben. Das Maß der Aufwärtsbewegung
des Gehäuses ist ungefähr gleich der Hälfte derjenigen des Ankers 501 und schließt allmählich den
Luftspalt zwischen dem oberen Ende des Ankers 501 und dem unteren Ende des Kerns 485. Dies gewährleistet,
daß die Vorrichtung nicht dazu kommt, den Ausschalter auszulösen, bis nicht das Sperrad 535
freikommt vom Massenglied 537, das, wie aus Fig. 9 ersichtlich, nur an einem Teil seines Umfangs
Zähne hat.
Die bewegliche Kernkonstruktion und die Zeitverzögerungsvorrichtung werden nach einem Vorgang des
Auslösens mit einer Kurzzeitverzögerung durch das Gewicht derbeweglichenKernkonstruktion und die Federn
541' in ihre normalen Stellungen zurückgeführt.
Wenn ein Überlaststrom von z.B. 1000% oder mehr des normalen Nennstromes oder ein Kurzschlußstrom
auftritt, wirkt die gesamte bewegliche Kernkonstruktion als Anker eines Relais und bewirkt die
sofortige Auslösung des Schalters. Bei diesem Zustand im Stromkreis betätigt die bewegliche Kernkonstruktion
den Hebel 513, streckt aber die Feder 525, ohne die Hemmvorrichtung zu betätigen. Die bewegliche
Kernkonstruktion wird nach einem Sofortauslösevorgang durch die Federn 525 und 541' mit Unterstützung
durch das Gewicht der Kernkonstruktion in ihre normale Stellung zurückgeführt.
Wie früher auseinandergesetzt, ist es erwünscht, die Kurzzeitverzögerungseinrichtung außer Betrieb zu
setzen während eines Einschaltvorganges, wenn der Schalter eingelegt wird bei einem Überlaststrom im
Zwischenbereich oder einem Kurzschlußstrom, um den Sofortauslösemitteln zu gestatten, den Schalter auszulösen.
Dies wird bewirkt durch Loslösen des Sperrades 535 von der Trägheitsvorrichtung 537 während des
Einschaltvorgangs und bis der Schalter vollständig eingeschaltet und verklinkt ist.
Wie aus Fig. 8 zu ersehen, ragt ein Ende der Welle 533, auf der das Sperrad 535 montiert ist, heraus
durch die benachbarte Seite des Rahmens 517 und ist in einem waagerechten Schlitz 569 (in Fig. 9 strichpunktiert
dargestellt) montiert. Das Ende der Welle 533 ragt auch durch einen winkelförmigen Schlitz 571
in einem Arm 573 eines Winkelhebels 575, der sich drehen kann um einen Stift 577 im Rahmen 517. Der
andere Arm 579 des Winkelhebels hat eine Fahne, die eine senkrechte Stange 583 umgibt, an der ein U-förmiger
Teil 585 am oberen Ende befestigt ist. Das freie Ende eines Armes 587, angeschweißt oder sonstwie in
Claims (7)
1. Elektrischer Schalter mit verzögerter Überstrom- und kurzverzögerter Kurzschlußauslösung,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, die selbsttätig in Abhängigkeit von der Stellung der
Schalterkontakte die Zeit-Strom-Kennlinien der einzelnen Verzögerungseinrichtungen der Auslöser
verändert oder die Wirkung der Verzögerungseinrichtung zeitweilig vollständig aufhebt.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung nur
kurzzeitig wirkt und nach dieser kurzen Zeit die Auslöser mit den eingestellten Verzögerungszeiten
selbsttätig wieder wirksam werden läßt.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine zusätzliche unverzögerte
Schnellauslösung, die nur während des Einschaltvorgangs wirksam wird.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Betätigungs-
oder Verzögerungsmittel eine oder mehrere Membranen dienen, die in Kammern unter dem
Einfluß des Druckes einer Flüssigkeit oder eines Gases (Luft) stehen.
5. Elektrischer Schalter nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Ventilsteuerung zum
Füllen und Entleeren der Kammern für die Membran.
6. Elektrischer Schalter nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilbetätigung
in Abhängigkeit von der Größe der Überströme selbsttätig erfolgt.
7. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzzeitverzögerungseinrichtung
während des Einschaltvorgangs
909 559/317
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