DE1059996B - Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln - Google Patents
Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in FernmeldekabelnInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln,
in denen zwischen den Leitergruppen ein Nebensprechen auftritt, das durch Kopplungen über
dritte Kreise verursacht und als doppeltes Nahnebensprechen zu diesen übertragen wird.
Das Fernnebensprechen in Fernmeldekabeln wird bekannterweise stark von den im Kabel vorhandenen
dritten Kreisen, z. B. aus den Stämmen eines Vierers gebildeten Phantomkreisen und anderen aus einzelnen
Verseilelementen oder diesen und Erde gebildeten Übertragungskreisen beeinflußt. Wenn zwischen den
Stämmen des betrachteten Vierers und solchen dritten Kreisen Kopplungen bestehen, entsteht über das doppelte
Nahnebensprechen zu diesen Kreisen eine indirekte Fernnebensprechkopplung, die unter Umständen
einen so ungünstigen Frequenzverlauf annehmen kann, daß sie mit bekannten Mitteln nicht mehr ausgleichbar
ist. Zur Vermeidung des indirekten Fernnebensprechens ist es bekannt, in die als dritte Leitungskreise
wirksamen Leitungen Filerelemente, z.B. Drosseln oder Siebketten, einzuschalten, um die Fortpflanzung
der störenden Energie im dritten Kreis zu schwächen oder zu verhindern. Diese Maßnahmen der
Einschaltung von Siebelementen sind jedoch in den meisten Fällen mit einem großen gerätemäßigen Aufwand
verbunden und daher vielfach unwirtschaftlich.
Es ist auch ein Verfahren zur Verminderung des zwischen Fernmeldeleitungen gleicher Übertragungsrichtung
über dritte Leitungskreise entstehenden doppelten Fernnebensprechens bekannt. Dieses Fernnebensprechen
wird durch die Unsymmetrie jeder Leitung gegen den dritten Leitungskreis hervorgerufen. Nach
diesem bekannten Verfahren werden diese Unsymmetrien durch getrennte, zwischen den beiden Leitungen
und dem dritten Kreis wirksame Ausgleichselemente ausgeglichen, z. B. dadurch, daß zwischen
der einen Ader jeder Leitung und dem durch eine Drossel erzeugten Symmetriepunkt dieser Leitung
Ausgleichselemente eingeschaltet werden. Durch dieses bekannte Verfahren wird jedoch nur das doppelte
Fernnebensprechen vermindert; denn die Ausgleichselemente werden in der Mitte des Verstärkerfeldes
eingeschaltet.
Es ist auch ein Verfahren zur Verminderung des durch ungenügende Scheinwiderstandsanpassung der
Fernmeldeleitungen an die Verstärker verursachten indirekten Fernnebensprechens bekannt. Das durch reflektierte
Ströme entstehende indirekte Fernnebensprechen wird durch Anpassung der Verstärker an die
Leitungen vermindert.
Eine besondere Erschwernis im Ausgleich dieser über dritte Kreise verursachten Kopplungen tritt dann
ein, wenn die Leitungsdämpfung des als dritter Kreis
zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln
Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2
München 2, Witteisbacherplatz 2
Dr.-Ing. Walter Eberl, Berlin-Wilmersdorf,
und Christoph Kahler, München,
sind als Erfinder genannt worden
und Christoph Kahler, München,
sind als Erfinder genannt worden
wirkenden Übertragungssystems kleiner ist als die der Stammleitungen und dieses als dritter Kreis wirkende
Übertragungssystem an den Enden nicht abgeschlossen ist, so daß Reflexionen auftreten. Die zur Erfindung
führenden Versuche haben ergeben, daß in solchen Fällen durch die mehrfachen Reflexionen an den
Enden der nicht abgeschlossenen dritten Kreise resonanzartige Spannungszustände auftreten, die dazu
führen, daß die Fernnebensprechkopplung der gestörten Leitergruppe, z. B. eines Sternvierers, eine
sehr starke Frequenzabhängigkeit erhält. Zur anschaulichen Darstellung der neuen Aufgabe wird in
Fig. 1 das Zustandekommen dieser über dritte Kreise entstehenden Fernnebensprechkopplung schematisch
dargestellt. Der störende Stamm 1, in dem Energie gesendet wird, bewirkt über das Nahübersprechen zum
dritten Kreis einen Energiefluß in diesem (gestrichelt dargestellt), und durch das Nahübersprechen
zwischen dem dritten Kreis und dem gestörten Stamm 2 wird dann das Fernnebensprechen verursacht.
Diese Entstehung des Fernnebensprechens durch doppeltes Nahübersprechen ist bekannt und
wurde in Fig. 1 im mittleren Teil der Leitungen nur der Vollständigkeit halber noch einmal aufgeführt.
Die vorgenommenen Versuche haben nun ergeben, daß außer diesem indirekten Fernnebensprechen noch ein
weiterer Anteil auftritt, der durch die Reflexionen an den nicht abgeschlossenen Enden des dritten Leitungskreises
bewirkt wird. Am sendenden Ende zwischen dem störenden Stamm 1 und dem dritten Leitungskreis
3 tritt ein Nahübersprechen auf (strichpunktiert gezeichnet), wobei die gesamte Energie am Anfang
reflektiert wird und auf dem dritten Leitungskreis zum
*' 909 558/329
fernen Ende fließt und dort durch eine nochmalige'
Reflexion eine direkte Einwirkung auf das ferne Ende des gestörten Stammes 2 stattfindet. Aus beiden Anteilen,
d. h... also sowohl aus. dem.durch die Reflexion verursachten Teil der Fernriebensprechkopplung. wie
aus dem Anteil, der über das doppelte Nahüber-' .sprechen zum dritten Leitungskreis auftritt, ergibt
sich eine resultierende Fernnebensprechkopplung.
Durch den Einbau von Ausgleichsmitteln nach den
bekannten Verfahren können jedoch neue Kopplungen für das Fernnebensprechen entstehen, so daß ein
voller Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabein, in denen zwischen den Leitergruppen ein
durch Kopplungen über dritte Kreise verursachtes Nebensprechen auftritt, nicht möglich ist.
Bei dem neuen Verfahren wird erfindungsgemäß voj:,. dem . üblichen Kopplungsausgleich der Leitergruppen'
untereinander zunächst das zwischen ihnen und den dritten Kreisen vorhandene und auf diesen
dritten Kreisen reflektierte Nahübersprechen ausgeglichen.
Bei dem neuen Verfahren sind für den ersten Verfahrensschritt, der das reflektierte Nahübersprechen
zwischen den Leitergruppen und den dritten Kreisen ausgleichen soll, eine Reihe wirksamer Maßnahmen
angegeben. So kann man gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung das reflektierte Nähübersprechen durch
zwischen die Leitergruppen, d. h. zwischen die Stämme, Vierer und aus ihnen gebildete Phantom-
-kreise und die als dritte Leitungskreise wirksame
Übertragungssysteme .wie; Erdkreise, Kabelmantel,
Tubenaußenleiter usw. im oder in der Nähe des Reflexionsortes eingeschaltete elektrische Widerstände
von der Größe des Wellenwiderstandes zwischen diesen Leitergruppen Und den wirksamen dritten Kreisen
ausgleichen. Der Einbau dieses Wellenwiderstands-Abschlusses
wird an den Reflexionsorten, d. h. also am Anfang und Ende der Leitungsstrecke sowie auch an
Teilstrecken und einzelnen Orten innerhalb dieser Strecken vorgenommen. Wie man den Reflexionsort
,durch Messungen ermitteln kann, wird an Hand eines Beispiels noch ausgeführt werden. Eine andere Ausbildung
der Erfindung sieht vor, das reflektierte Nahübersprechen in den auf Grund bekannter Meßmethoden
gefundenen Nahnebensprech-Kopplungsschwerpunkten zwischen den Stamm- bzw. Phantom-■leitungen
und dritten Kreisen durch übliche Kreuzungen zwischen den Stämmen des beeinflußten Vierers
oder durch Vierertausch, z. B. durch Tausch der den dritten Kreis bildenden Leitergruppen auszugleichen.
Es ist fernerhin auch möglich, das reflektierte Nahübersprechen durch den an sich bekannten Einbau von
Gegenkopplungselementen (Kapazitäten, Induktivitäten oder komplexen Elementen) in den Nahnebensprech-Kopplungsschwerpunkten
auszugleichen. Von Fall zu Fall wird es erforderlich sein, mehrere dieser ersten Verfahrensschritte nach der Erfindung zu
kombinieren, d. h. also z. B. neben dem Wellenwiderstandsabschluß an den Leiterenden noch die Stammkreuzung
oder den Vierertausch bzw. den Einbau der Gegenkopplung am Nahnebensprech-Kopplungsschwerpunkt
durchzuführen.
Das Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechehs
nach der Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 2 zeigt einen aus den Stammleitungen 1 und 2 eines Vierers gebildeten Pkantomkreis, der gegenüber
dem als dritten Leitungskreis 3 wirksamen System am Anfang und Ende mit dem Wellenwiderstand 4 abgeschlossen
ist. In dieser Anordnung kann das reflektierte Nahübefsprechen im dritten Kreis nicht mehr
auftreten und damit fällt .dieser Anteil des Fernnebensprechens weg.
In Fig. 3 ist ein aus sieben Sternvierern aufgebautes styroflexisoliertes TF-Kabel im Querschnitt dargestellt.
Zwischen dem Stamm 1 des Sternvierers und dem aus den Diametralvierern 2 und 5 gebildeten
Achterkreis (s. Fig. 4) wurde das Nahübersprechen nach bekannten Methoden mit Hilfe eines Kopplungsmessers
gemessen. Die imaginäre Komponente dieser Nahübersprechkopplung ist in Fig. 5 in Abhängigkeit
von der Frequenz aufgetragen und dient zur Bestimmung der Kopplungsschwerpunkte. Für die Ermittlung
dieser Kopplungsschwerpunkte, in denen also die Gegenkopplungselemente eingebaut oder Vierertausche
bzw. Stammtausch des Kernvierers vorgenommen werden sollen, ist es gleichgültig, ob man die imaginäre
oder reelle Komponente der ermittelten Nahübersprechkopplung aufträgt. Die Nahübersprechkopplung
zwischen Stamm 1 des Kernvierers St l/V 1 und dritten Kreis (Achter aus Vierer 2 und 5) wird
von Anfang bzw. Ende der Leitung oder notfalls von einem zwischenliegenden Punkte her gemessen. Aus
dieser in Fig. 5 dargestellten Kurve wird dann durch ihre Zerlegung in Haupt- und Nebenwellen die
• . Periode dieser ersten und zweiten Welle graphisch ermittelt.
Wie in die Fig. 5 gestrichelt eingetragen, ergibt sich für die erste Welle eine Periode von
Af = 120 kHz. Unter Zugrundelegung einer Phasengeschwindigkeit ν von 240 Mm/sec bei Styroflex-Kabeln
ergibt sich daraus der Kopplungsort Ix in km nach der Gleichung
240Mm
ZAf 240 sec kHz
=. 1 km Entfernung vom Meßort.
In diesem so gefundenen Schwerpunkt gleicht man die Kopplung l/V 1 gegen dritten Kreis durch Gegenkopplungselemente
bzw. Vierertausch, z. B. zwischen Vierer 2 und Vierer 5 oder Stammkreuzung des Kernvierers
aus. Der Ausgleich im Nahnebensprech-Kopplungsschwerpunkt hat den Vorteil, daß er für einen
großen Frequenzbereich gilt, während der Ausgleich außerhalb dieses Schwerpunktes nur für einzelne Frequenzen
des zu übertragenden Bandes wirksam wäre. In analoger Weise ergibt sich aus der Kurve in Fig. 5
für den zweiten Kopplungsschwerpunkt ein Abstand von 3 km vom Meßort. Nach dem Ausgleich des
reflektierten Nahübersprechens wird dann der übliche Kopplungsausgleich der Vierer untereinander in bekannter
Weise durchgeführt, weil erst nach dem vorangegangenen erfindungsgemäßen Ausgleich der normale
Ausgleich Stamm auf Stamm möglich ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln, in denen zwischen
den Leitergruppen ein Nebensprechen auftritt, das durch Kopplungen über dritte Kreise verursacht
und als doppeltes Nahnebensprechen zu diesen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem üblichen Kopplungsausgleich der ' Leitergruppen untereinander zunächst das zwischen
ihnen und den dritten Kreisen vorhandene und auf diesen dritten Kreisen reflektierte ' Nahübersprechen
ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reflektierte Nahüber sprechen
durch zwischen die Leitergruppen und dritten
1 UO» »3D
Kreise im oder in der Nähe des Reflexionisortes eingeschaltete elektrische Widerstände von der
Größe des Wellenwiderstandes zwischen Leitergruppe und dritten Kreis ausgeglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reflektierte Nahübersprechen in
den auf Grund bekannter Meßmethoden gefundenen Nahnebensprech - Kopplungsschwerpunkten
zwischen Stamm- bzw. Phantomleitungen und dritten Kreisen durch übliche Kreuzungen zwischen
den Stämmen des beeinflußten Vierers oder durch Tausch der den dritten Leitungskreis bildenden
Leitergruppen ausgeglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das reflektierte Nahübersprechen in
den auf Grund bekannter Meßmethoden gefundenen Nahnebensprech - Kopplungsschwerpunkten
zwischen Stamm- bzw. Phantomleitungen und dritten Kreisen durch den an sich bekannten Einbau
von Gegenkopplungsekmenten (Kapazitäten, Induktivitäten
oder komplexen Elementen) ausgeglichen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung des Ausgleichs
des reflektierten Nahübersprechens die Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4 kombiniert angewendet
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 815 979;
deutsche Patentanmeldung S 6697, 21 c (bekanntgemacht am 23. 10. 1952).
Deutsche Patentschrift Nr. 815 979;
deutsche Patentanmeldung S 6697, 21 c (bekanntgemacht am 23. 10. 1952).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES49632A DE1059996B (de) | 1956-07-20 | 1956-07-20 | Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES49632A DE1059996B (de) | 1956-07-20 | 1956-07-20 | Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1059996B true DE1059996B (de) | 1959-06-25 |
Family
ID=7487384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES49632A Pending DE1059996B (de) | 1956-07-20 | 1956-07-20 | Verfahren zum Ausgleich des Fernnebensprechens in Fernmeldekabeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1059996B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE815979C (de) * | 1948-10-02 | 1951-10-08 | Siemens & Halske A G | Verfahren zur Verminderung des zwischen Fernmeldeleitungen gleicher UEbertragungsrichtung ueber dritte Leitungskreise entstehenden doppelten Fernnebensprechens |
-
1956
- 1956-07-20 DE DES49632A patent/DE1059996B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE815979C (de) * | 1948-10-02 | 1951-10-08 | Siemens & Halske A G | Verfahren zur Verminderung des zwischen Fernmeldeleitungen gleicher UEbertragungsrichtung ueber dritte Leitungskreise entstehenden doppelten Fernnebensprechens |
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