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Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Entzundern von Walzgut,
z. B. Band Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Entzundern von bandartigen Erzeugnissen, insbesondere von Bandeisen, bei welchem
das Band über Umlenkwalzen und gegeneinander versetzt angeordnete und zueinander
verstellbare Metallgleitleisten mit bogenförmigen Gleitflächen zickzackartig gezogen
und der Zunder durch die im Scheitel eines Biegewinkels angeordneten Gleitleisten
gelöst wird.
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Beim kontinuierlichen Entzundern von Draht ist es bekannt, diesen
über mehrere verstellbare sowie zickzackförmig, d. h. versetzt zueinander angeordnete
und mit Führungsnuten versehene, Bußeiserne Druckstücke hinwegzuziehen. Diese Druckstücke
weisen bogenförmige Gleitflächen auf. Der Zwischenraum zwischen den hintereinandergeschalteten
Druckstücken ist mit Eisenschrot ausgefüllt. Durch die Abwinkelung des Drahts an
den Druckstücken wird die an der Drahtoberfläche haftende Oxydschicht gebrochen
und durch den Eisenschrot von der Drahtoberfläche abgestreift. Selbstverständlich
kann von jener bekannten Entzunderungsmaßnahme auch in Verbindung mit Band Gebrauch
gemacht werden, wenn eine entsprechende Bemessung der Einrichtung vorgenommen wird.
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Im Gegensatz zu dieser bekannten Drahtreinigungsvorrichtung wird bandartiges
Walzgut häufig in der Weise entzundert, daß man das Band zickzackförmig über versetzt
zueinander angeordnete Walzen führt, durch welche es jeweils um 180° umgelenkt wird,
damit die Zunderschicht an der Außenseite des Bogens aufreißt und dort mit Hilfe
von Bürsten abgerieben werden kann.
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Die eingangs erörterte Entzunderungsmaßnahme wird erfindungsgemäß
dadurch weiter verbessert, daß durch Zuführung von unter hohem Druck, z. B. 30 bis
100 Atmosphären stehendem Wasser zwischen die einander zugekehrten Oberflächen der
Gleitleisten und des zu entzundernden Guts, insbesondere Band, eine Druckwasserschicht
erzeugt wird, auf der das Gut gleitet. Auf diese Weise wird das Gut von der Gleitfläche
der Gleitleiste um ein geringes Maß abgehoben, so daß es nicht mehr unmittelbar
auf der Gleitfläche, sondern auf dem zwischen dieser und der Gutoberfläche vorhandenen
Druckwasserpolster gleitet Die Reibung zwischen Gleitleiste und Gutoberfläche wird
hierdurch in solchem Maße verringert, daß die Gleitleiste nur noch einem geringen
Verschleiß unterliegt und es nicht mehr erforderlich ist, Gleitleisten aus Hartmetall
zu verwenden. Infolge der zwischen Gleitleiste und Gutoberfläche vorhandenen Druckwasserschicht
ist ferner ein Scharfgehen des Guts auf der Gleitleiste auch dann ausgeschlossen,
wenn beispielsweise bei einer sehr dünnen Zunderschicht die zwischen Gleitleiste
und Gutoberfläche hereingezogene Zundermenge nicht ausreicht, um ein Verkratzen
der Gutoberfläche mit Sicherheit zu vermeiden.
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Da das Gut praktisch auf dem zwischen seiner Oberfläche und der Gleitleiste
vorhandenen Druckwasserpolster schwimmt, ist infolge der hierdurch bedingten geringeren
Reibung die für seine Bewegung erforderliche Zugkraft wesentlich geringer, so daß
Zugvorrichtungen kleinerer Leistung verwendet werden können. Infolge der kleineren,
bei der Entzunderung zu überwindenden Reibungskräfte ist auch die Längsdehnung und
die damit verbundene Aufhärtung des Guts geringer als bei einer Entzunderung ohne
Druckwasserpolster. Durch das im Bereich der Gleitleiste zugeführte Druckwasser
wird außerdem der durch die Biegung des Guts von dessen Oberfläche abgelöste Zunder
unmittelbar nach der Ablösung fortgespült, so daß sich keine Zunderanhäufungen zwischen
Gleitleiste und Gutoberfläche bilden können sowie ein erneutes Einpressen von Zunderteilchen
in die Gutoberfläche durch hohe Flächendrücke vermieden wird. Ein weiterer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der vom Gut auf die Gleitleisten
übertragene Auflagedruck erheblich verringert wird und das zwischen Gleitleiste
und Gutoberfläche zugeführte Druckwasser als I_ühlmittel wirkt, welches unzulässige
Erwärmungen der Gleitleisten ausschließt.
Eine zweckmäßige, insbesondere
zum Entzundern von Band bestimmte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß im Bereich der bogenförmigen Gleitfläche der Gleitleisten
mindestens ein etwa senkrecht zur Bandoberfläche gerichteter Kanal für die Zuführung
des Druckwassers zwischen Gleitleiste und Bandoberfläche vorgesehen ist. Um insbesondere
bei Bändern größerer Breite eine möglichst gleichmäßige Ausbildung des Druckwasserpolsters
über die gesamte Bandbreite zu erreichen, empfiehlt es sich, jede Gleitleiste mit
mehreren über ihre Länge verteilt angeordneten Zuführungskanälen auszurüsten, welche
an eine gemeinsame Zuleitung für das Druckwasser angeschlossen sind. Die Zuführungskanäle
werden hierbei zweckmäßig als Düsen ausgebildet und mit ihrer Achse in der Längsmittelebene
der Gleitleisten angeordnet, so daß das Band praktisch auf seiner gesamten Breite
durch mit großer Wucht auftreffende Wasserstrahlen beaufschlagt ist, durch welche
der durch die Biegung des Bandes von der Bandoberfläche abgelöste Zunder auch aus
den Poren ausgewaschen und fortgespült wird. Die Austrittsstutzen der Düsen kann
man in Längsrichtung der Gleitleisten fächerartig erweitern, so daß man bei gleichem
Entzunderungseffekt mit einer geringen Anzahl von Düsen auskommt.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Scheitel der bogenförmigen Gleitfläche mindestens
eine langgestreckte, in Längsrichtung der Gleitleiste verlaufende und zur Gleitfläche
hin offene Druckwasserkammer vorgesehen, welche über Anschlußleitungen mit der Druckwasserzuleitung
verbunden ist. Um auch in diesem Falle eine möglichst gleichmäßige Beaufschlagung
der gesamten Bandbreite zu erreichen, werden zweckmäßig in Längsrichtung jeder Gleitleiste
mehrere Druckwasserkammern hintereinander angeordnet, welche sich über einen wesentlichen
Teil der Bandbreite erstrecken und über kurze Anschlußkanäle an einen unterhalb
der Gleitleiste angeordneten, in deren Längsrichtung verlaufenden Verteilerkanal
großen Querschnittes angeschlossen sind.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Vorrichtung auch so ausgebildet sein,
daß auf beiden Längsseiten jeder Gleitleiste innerhalb des durch das Band eingeschlossenen
Biegewinkels vorzugsweise mehrere über die Bandbreite verteilt angeordnete Strahldüsen
vorgesehen sind, durch welche der Spalt zwischen den einander zugekehrten Oberflächen
des Bandes und der Gleitleiste mit Druckwasserstrahlen beaufschlagt wird. Auch in
diesem Falle empfiehlt es sich, die Druckwasserstrahlen parallel zum Scheitel der
Gleitleiste fächerartig auseinanderzuziehen, um mit einer möglichst geringen Anzahl
von Düsen und einer verhältnismäßig geringen Wassermenge eine größtmögliche Wirkung
zu erzielen. Die beiderseits der Gleitleisten angeordneten, die Strahldüsen tragenden
Verteilerstutzen werden zweckmäßig höhen- und seitenverstellbar sowie um ihre Längsachse
drehbar ausgebildet, um die Richtung der Druckwasserstrahlen dem jeweils gewählten
Biegewinkel des Bandes anpassen zu können.
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Mit Hilfe der Erfindung können Metallbänder sehr verschiedener Stärke,
z. B. von etwa 0,5 bis 10 und mehr mm, entzundert werden. Die Größe des Biegewinkels
richtet sich - wie im bekannten Fall -nach dem Werkstoff und der Dicke des Bandes
sowie nach der Stärke und Zusammensetzung der Zunderschicht. In den meisten Fällen
liegen die günstigsten Biegewinkel zwischen etwa 60 und 120°, jedoch sind auch Abweichungen
von diesen Werten denkbar.
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In der, Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Entzunderungsvorrichtung
in schematischer Darstelllung, Fig.2 einen Querschnitt durch eine mit Druckwasserdüsen
ausgerüstete Gleitleiste, Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2, Fig.4 einen Querschnitt
durch eine mit Druckwasserkammern ausgerüstete Gleitleiste, Fig. 5 eine Draufsicht
zu Fig. 4, Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Gleitleiste mit beiderseits vorgesehenen
Strahldüsen, Fig. 7 eine Draufsicht zu Fig. 6.
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Bei der in F ig. 1 dargestellten Entzunder ungsvorrichtung wird das
von einem (nicht dargestellten) Haspel ablaufende Bandeisen 1 zunächst in bekannter
Weise durch eine aus vier gegeneinander verstellbaren Walzen bestehende Bremsvorrichtung
2 hindurchgeführt. Durch Verstellung der Walzen der Bremsvorrichtung 2 in Richtung
x-x, kann der Zugwiderstand des Bandeisens gesteuert werden. Als Bremsvorrichtung
kann beispielsweise auch ein nicht angetriebenes Richtwerk Verwendung finden. Die
obere Walze 2a der Bremsvorrichtung 2 dient gleichzeitig als Führungs- und Umlenkwalze
für das Bandeisen 1, welches anschließend zickzackförmig über eine Gleitleiste 3
geführt wird, welche auf einem in Richtung y-y, verstellbaren Tragkörper 4 befestigt
ist. Die Gleitleiste 3 greift, wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, im Scheitel
des von dem Bandeisen 1 eingeschlossenen Biegewinkels a an der Bandoberfläche an.
Die Größe des Biegewinkels a richtet sich unter anderem nach dem Werkstoff des zu
entzundernden Bandes, der Stärke des Bandes sowie der Zusammensetzung und Stärke
der Zunderschicht und liegt bei Bandeisen von etwa 1 bis 10 mm Stärke im allgemeinen
zwischen etwa 60 und 120°. Durch Verstel-. lung des Tragkörpers 4 in Richtung y-y,
kann der Biegewinkel des Bandes 1 innerhalb eines Bereiches von z. B. etwa 60 bis
150° verstellt werden. Eine Veränderung des Biegewinkels a erfolgt jeweils dann,
wenn ein Bandeisen anderer Stärke und mit anderer Zunderausbildung durch die Entzunderungsvorrichtung
hindurchgeführt werden soll.
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Hinter der der unteren Bandseite zugekehrten Gleitleiste 3 wird das
Bandeisen 1 durch eine Umlenkwalze 5 wieder in die Waagerechte umgelenkt und durchläuft
anschließend eine Zugvorrichtung 6, welche bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel aus zwei in Richtung z-zl gegeneinander verstellbaren Walzen
besteht. Durch Veränderung des Walzenabstandes und der Umlaufgeschwindigkeit der
Walzen 6, von denen mindestens eine angetrieben ist, kann die auf das Band 1 übertragene
Zugkraft verändert werden. Hinter der Zugvorrichtung 6 wird das Bandeisen 1 zweckmäßig
zunächst über eine weitere Umlenkwalze 7 und anschließend über eine gegenüber dieser
versetzt angeordnete, zweite Gleitleiste 3 a geführt, welche auf der oberen Bandseite
angreift. Durch die Gleitleiste 3 a erfährt das Bandeisen 1 in entgegengesetzter
Richtung eine zickzackförmige Durchbiegung, wobei der von dem Bandeisen eingeschlossene
BiegewinkeI a1 ähnlich bemessen ist wie der der Gleitleiste 3 zugeordnete Biegewinkel
a. Die Gleitleiste 3 a ist ebenso wie die Gleitleiste 3 auf einem in Richtung y-yl
verstellbaren Tragkörper 4 a auswechselbar
befestigt. Hinter der
Gleitleiste 3 a wird das Bandeisen durch eine Umlenkwalze 8 in die waagerechteDurchlaufebene
desBandes zurückgeführt und durchläuft anschließend eine zweite Zugvorrichtung 9,
welche (ähnlich wie die Zugvorrichtung 6) aus zwei in Richtung 2-z, gegeneinander
verstellbaren Walzen besteht, von denen mindestens eine mit steuerbarer Umlaufgeschwindigkeit
angetrieben ist.
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Wie aus den Fig. 2, 4 und 6 hervorgeht, besitzt die Gleitleiste 3
eine gewölbte Gleitfläche 10. Die Gleitfläche 10 ist nach einem Radius r gewölbt,
welcher bei den zur Entzunderung verschiedener Banddicken dienenden Gleitleisten
verschieden bemessen ist. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Radius r etwa
viermal so groß wie die jeweilige Bandstärke s zu bemessen.
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Bei der in den F ig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform der Entzunderungsvorrichtung
ist die Gleitleiste 3 und die in gleicher Weise ausgebildete Gleitleiste 3 a im
Bereich ihrer bogenförmigen Gleitfläche 10 mit mehreren über die Länge der Leiste
in regelmäßigem Abstand angeordneten Kanälen 11 ausgerüstet, durch welche unter
hohem Druck von z. B. 30 bis 100 at stehendes Wasser zwischen Gleitfläche 10 und
Bandoberfläche zugeführt werden kann. Die Zuführungskanäle 11 sind als Düsen ausgebildet
und mit ihrer Achse in der Längsmittelebene a-a der Gleitleiste 3 angeordnet. Die
Düsen 11 sind über kurze Anschlußkanäle 12 an einen die Gleitleiste 3 auf ganzer
Länge durchsetzenden, parallel zur Gleitfläche 10 verlaufenden Verteilerkanal 13
von verhältnismäßig großem Querschnitt angeschlossen. Der Verteilerkanal 13 ist
- wie aus Fig. 3 hervorgeht - an beiden Enden an eine Zuleitung 14 bzw. 14a für
das Druckwasser angeschlossen. Das Druckwasser wird den Gleitleisten 3, 3a zweckmäßig
von einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Hochdruckpumpe zugeführt, welche
so ausgebildet ist, daß Druck und Menge des zugeführten Wassers innerhalb weiter
Grenzen, vorzugsweise stetig, steuerbar sind. Selbstverständlich ist es auch möglich,
eine Druck- und/oder Mengensteuerung des den Düsen 11 der Gleitleisten 3, 3 a zugeführten
Wassers durch in die Zuleitung 14, 14a eingeschaltete Drosselorgane vorzunehmen.
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Wie aus Fig. 3 hervorgeht, sind die in Längsrichtung der Gleitleiste
3 hintereinander angeordneten Düsen 11 über einen der Breite b des Bandeisens 1
entsprechenden Bereich gleichmäßig verteilt angeordnet, so daß sich über die gesamte
Bandbreite eine gleichmäßige Druckwasserschicht zwischen Gleitfläche 10 und Bandoberfläche
ausbildet. Die Austrittsstutzen 11 a der Düsen 11 sind - wie Fig. 3 erkennen läßt
-in Längsrichtung der Gleitleisten 3, 3 a fächerartig erweitert, wobei sich die
Austrittsstutzen 11a der benachbarten Düsen um ein geringes- Maß überschneiden.
Hierdurch erreicht man, daß die aus den Düsen 11 mit hoher Geschwindigkeit austretenden
Druckwasserstrahlen in Längsrichtung der Gleitleisten 3 bzw. 3 a fächerartig auseinandergezogen
werden, so däß auch bei verhältnismäßig großem Abstand c zwischen den in Längsrichtung
der Gleitleisten 3, 3 a hintereinander angeordneten Düsen 11 die gesamte Bandbreite
b durch mit großer kinetischer Energie auftreffende Wasserstrahlen beaufschlagt
wird. Durch das durch die Düsen 11 zugeführte Druckwasser wird zwischen der gewölbten
Gleitfläche 10 und der dieser zugekehrten Bandoberfläche ein Druckwasserpolster
gebildet, durch welches das Band 1 von der Gleitfläche 10 abgehoben wird. Beiderseits
der Gleitfläche 10 fließt das Wasser in Richtung w-wy sowie senkrecht hierzu seitlich
ab.
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Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Gleitleisten 3, 3 a an den ihnen zugeordneten Tragkörpern 4 durch Schrauben
15 auswechselbar befestigt. Die Gleitleisten können somit bei der Entzunderung von
Bändern unterschiedlicher Werkstoffe, Bandstärke, Bandbreite und verschiedenartiger
Zunderausbildung leicht ausgewechselt werden.
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Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
die Gleitleiste 3 aus zwei nach einer parallel zur Längsmittelebene a-a verlaufenden
Ebene geteilten Hälften 3' und 3", welche zwischen Klemmbacken 23, 24 eingespannt
sind. Die Klemmbacken 23, 24 sind durch Schrauben 25 gegeneinander verspannbar.
Die einander zugekehrten Berührungsflächen der Gleitleistenhälften 3' und 3" sind
geschliffen und werden bei der Verspannung durch die Klemmbacken 23, 24 dichtend
gegeneinandergepreßt. Selbstverständlich ist es möglich, außerdem Dichtungen zwischen
den Berührungsflachen der Gleitleistenhälften 3' und 3" vorzusehen.
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Im Scheitel der bogenföhnigen Gleitfläche 10 sind in Längsrichtung
der Gleitleiste 3 zwei langgestreckte Druckivasserkammern 26, 26 a in Längsrichtung
der Leiste hintereinander angeordnet. Die Druckwasserkammern 26, 26a sind zur Gleitfläche
10 hin offen ausgebildet und erstrecken sich über die gesamte Höhe der Gleitleiste
3 sowie insgesamt etwa über drei Viertel der Bandbreite b. Die Teilungsebene der
Gleitleiste 3 fällt mit der einen Längswand der Druckwasserkammern 26, 26 a zusammen.
Beiderseits der Druckwasserkammern 26, 26a ist der Scheitel der Gleitleiste 3 mit
einer etwa der Breite der Kammern entsprechenden Längsnut 27 versehen, welche eine
geringe Tiefe von z. B. etwa 2 mm besitzt. Durch diese flache Längsnut wird erreicht,
daß sich auch beiderseits der Druckwasserkammern 26, 26a ein gleichmäßiges Druckwasserpolster
im Scheitel der Gleitleiste 3 ausbildet und außerdem der Zunder nach beiden Seiten
in Längsrichtung der Gleitleiste fortgespült werden kann.
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Die Druckwasserkammern 26, 26a sind jeweils durch zwei in der Klemmbacke
24 vorgesehene kurze Anschlußkanäle 28, 28a an einen in Längsrichtung der Gleitleiste
3 verlaufenden, gleichfalls in der Klemmbacke 24 vorgesehenen Verteilerkanal 29
angeschlossen, welcher einen vergleichsweise großen Querschnitt besitzt. Der Verteilerkanal
29 ist, ähnlich wie bei dem in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, beiderseits
an Druckwasserzuleitungen 14, 14a angeschlossen.
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Die längsgeteilte Gleitleiste 3 kann auch bei dem in den Fig. 4 und
5 dargestellten Ausführungsbeispiel leicht ausgewechselt und beispielsweise beim
Entzundern von Bändern mit größerer Bandbreite b durch eine länger bemessene Leiste
mit gegebenenfalls mehr als zwei in Längsrichtung hintereinander angeordneten Druckwasserkammern
ersetzt werden.
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Bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Gleitleiste 3 massiv, d. h. ohne Kanäle oder Kammern ausgebildet, jedoch gleichfalls
zwischen Klemmbacken 23, 24 eingespannt, welche durch Spannschrauben 25 gegeneinander
verstellbar sind. Auf beiden Längsseiten der Gleitleiste 3 ist jeweils ein zum Scheitel
der Gleitleiste parallel angeordneter Verteilerstutzen 30, 30 a angeordnet, welcher
einen verhältnismäßig großen Querschnitt besitzt. Am Umfang der Verteilerstutzen
30, 30a sind zwei in
Längsrichtung des Stutzens hintereinander angeordnete
Strahldüsen 31, 31 a vorgesehen, deren Längsachsen in derselben Längsmittelebene
des jeweiligen Verteilerstutzens angeordnet sind. An Stelle von zwei Strahldüsen
können selbstverständlich auch mehr überdie Bandbreite verteilt angeordnete Strahldüsen
vorgesehen werden. Die Strahldüsen 31, 31a besitzen eine in Längsrichtung der Verteilerstutzen
30, 30a fächerartig erweiterte Austrittsöffnung, so. daß die aus diesen austretenden
Druckwasserstrahlen 32, 32 a parallel zum Scheitel der Gleitleiste 3 fächerartig
auseinandergezogen werden. Durch die Druckwasserstrahlen 32, 32 a ist - wie aus
Fig. 6 ersichtlich -der Spalt zwischen den einander zugekehrten Oberflächen des
Bandes 1 und der Gleitleiste 3 über die gesamte Bandbreite b beaufschlagt. Durch
die mit großer Wucht auf den Spalt zwischen Band 1 und Gleitfläche 10 auftreffenden
Hochdruckwasserstrahlen 32, 32a bildet sich ebenfalls zwischen der Gleitfläche 10
und der dieser zugekehrten Bandoberfläche ein Druckwasserpolster aus, durch welches
das Band von der Gleitleiste um ein geringes Maß abgehoben und der durch die Biegung
des Bandes abgelöste Zunder ausgewaschen bzw. fortgespült wird.
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Wie in Fig. 6 angedeutet, sind die beiderseits der Gleitleiste 3 angeordneten
Verteilerstutzen 30, 30a höhen- und seitenverstellbar ausgebildet sowie um ihre
Längsachse drehbar gelagert, so daß die Druckwasserstrahlen 32, 32a jeweils genau
auf den Spalt zwischen dem Bandeisen 1 und der gewölbten Gleitfläche 10 der Gleitleiste
3 gerichtet werden können. Diese Verstellbarkeit der Verteilerstutzen 30, 30a ist
außerdem erforderlich, um bei einer Änderung des von dem Band 1 eingeschlossenen
Biegewinkels a die Richtung der Hochdruckwasserstrahlen 32, 32a dem jeweils verwendeten
Biegewinkel anpassen zu können. Die Verteilerstutzen 30, 30 a sind - was in der
Zeichnung nicht dargestellt ist - an einer Stirnseite an eine Hochdruckwasserleitung
angeschlossen.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist jeder Gleitleiste 3 bzw. 3 a eine Abstrahlvorrichtung
16 bzw. 16 a nachgeschaltet, welche mehrere über die Bandbreite b verteilt angeordnete
Düsen besitzt, durch welche die jeweils entzunderte Bandoberfläche nochmals mit
Hochdruckwasserstrahlen beaufschlagt wird. Eine derartige Abstrahlv orrichtung 16
bzw. 16a kann selbstverständlich auch dann Verwendung finden, wenn die Gleitleisten
entsprechend den in den Fig. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispielen ausgebildet
sind. Die in Fig. 1 im einzelnen nicht dargestellten Düsen der Abstrahlvorrichtung
16 bzw. 16 a sind über einen gemeinsamen Verteilerstutzen sowie über eine Anschlußleitung
17 bzw. 17a an dieselbe zu der (in der Zeichnung nicht dargestellten) Hochdruckpumpe
führenden Wasserzuführungsleitung 18 bzw. 18a angeschlossen wie die Anschlußleitungen
14,14a der Düsen 11 bzw. Kammern 26, 26a oder der Verteilerstutzen
30 bzw. 30 a.
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Hinter der Abstrahlvorrichtung 16 bzw. 16 a wird das Band zwischen
mindestens einem aus einer Umlenkrolle 5 bzw. 8 und einer Bürste 19 bzw. 20 bestehenden
Walzenpaar hindurchgeführt. Die Bürsten 19, 20 greifen auf der durch die vorgeschaltete
Abstrahlv orrichtung 16 bzw. 16 a abgestrahlten Bandoberfläche an und sind außerdem
in Richtung t-t. verstellbar. Etwa tangential " zum Umfang der Bürsten 19 bzw. 20
sind in dem zwischen Band und Bürstenumfang liegenden Bereich jeweils eine oder
mehrere verstellbar ausgebildete Düsen 21, 21a angeordnet; durch welche der Berührungsbereich
zwischen Bürsten- und Bandoberfläche durch etwa tangential zum Bürstenumfang gerichtete
Druckwasserstrahlen beaufschlagt wird. Durch diese Druckwasserstrahlen wird eine
Verbesserung des Bürsteneffektes und eine laufende Reinigung der umlaufenden Bürsten
19, 20 von Zunderteilchen erreicht. Die Strahldüsen 21 bzw. 21 a sind bei dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel an dieselben Druckwasserzuführungsleitungen
18, 18 a angeschlossen wie die Anschlußleitungen 14, 14 a der Gleitleisten
3, 3 a bzw. die Anschlußleitungen 17, 17a der Abstrahlvorrichtungen 16, 16a. Da
der Druck des durch die Düsen 21, 21a zugeführten Wassers jedoch wesentlich niedriger
liegen kann als der des im Bereich der Gleitleisten 3, 3 a und durch die Abstrahlvorrichtungen
16, 16 a zugeführten Druckwassers, sind in die Zuführungsleitungen 22, 22a. Drosselvorrichtungen
eingeschaltet. Außerdem können auch in den Anschlußleitungen 14, 14 a und
17, 17 a
unabhängig voneinander verstellbare Drosseleinrichtungen angeordnet
werden, um den Druck und/oder die Menge des im Bereich der Gleitleisten 3, 3 a und
durch die Abstrahlvorrichtungen 16, 16 a zugeführten Wassers unabhängig voneinander
steuern zu können. Für die Düsen 21, 21 a kann jedoch auch eine besondere unter
geringerem Druck stehende Wasserzuleitung vorgesehen werden.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeder Abstrahlvorrichtung
16, 16a jeweils eine Bürste nachgeschaltet. In den Fällen, in denen an die . Oberflächenbeschaffenheit
der Bänder besonders hohe Anforderungen gestellt werden, können selbstverständlich
auch zwei oder mehr hintereinandergeschaltete Bürsten 19 bzw. 20 vorgesehen werden.
An Stelle der naß arbeitenden Bürsten oder zusätzlich zu diesen können zum Polieren
der Bänder auch trocken arbeitende Bürsten vorgesehen werden. Es ist ferner möglich,
die entzunderten nassen Bänder in einer Trockenvorrichtung, beispielsweise einem
Durchlaufofen, zu trocknen, um eine Rostbildung zu vermeiden.
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Dem im Bereich der Gleitleisten 3, 3 a und/oder durch die Abstrahlvorrichtungen
16 bzw. 16a der Bandoberfläche zugeführten Wasser können zur Verbesserung des Entzunderungswirkungsgrades
ferner Schmirgelstoffe, beispielsweise Korundpulver, Stahlspäne od. dgl., zugesetzt
werden. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die Düsen der Gleitleisten 3, 3 a der
Verteilerstutzen 30, 30a sowie der Abstrahlvorrichtungen 16, 16a aus verschleißfestem
Werkstoff herzustellen. In manchen Fällen ist es ferner zweckmäßig, dem Wasser Rostschutzmittel
zuzusetzen, um eine Rostbildung bei der Entzunderung von Bandeisen zu verhindern.