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Schutzvorrichtung für schnell laufende Kurbelpressen u. dgl. Das Hauptpatent
1012 825 betrifft eine Schutzvorrichtung für schnell laufende Kurbelpressen
u. dgl., bei denen während des Abwärtsganges des Preßstempels die Werkzeuge durch
ein Gitter vor Zugriff geschützt sind, das bei Beginn der Stempelabwärtsbewegung
nach Lösen eines kastengesperres aus seiner oberen Ruhelage in die untere Wirklage
herabfällt und vom aufwärts- gehenden Stempel durch das Rastengesperre in die obere
Ruhelage zurückgeführt wird, wobei das Gitter am Preßstempel parallel zu dessen
Bewegungsrichtung durch Führungen verschiebbar gelagert und in der oberen Ruhelage
von einer federbelasteten Sperrklinkenanordnung getragen wird, deren Entrastung
in Abhängigkeit von der Bewegung des Einschaltgestänges vor der Einschaltung der
Arbeitsbewegung des Preßstempels durch einen am Pressengestell drehbar gelagerten,
bewegungsschlüssig mit dem Einschaltgestänge verbundenen Hebel erfolgt. Die Schaltung
des Einschaltgestänges wird dabei entweder vom Pressentisch aus durch eine beide
Hände örtlich bindende Zweihandeinrückung oder eine Fußeinrückung veranlaßt.
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Beim nachträglichen Einbau dieser Schutzvorrichtung in vorhandene
Pressen, der sich durch die Unterbringung der für die Schutzvorrichtung wesentlichen
Bestandteile auf einer am Preßstempel zu befestigenden Grundplatte als einfach und
billig erwies, eiachte es sich jedoch noch nachteilig bemerkbar, daß das Einschaltgestänge
für die Pressen verschiedener Bauart recht vielgestaltig auszubilden war und infolgedessen
die Anbringung des Drehzapfens für den Auslösehebel jeweils an einer ganz bestimmten
Stelle des Pressengestells, das zu diesem Zwecke angebohrt werden mußte, Schwierigkeiten
machte.
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Die Erfindung beseitigt diese Mängel und, vereinfacht die Bauart so,
daß dieser Auslösehebel und die Anbringung eines Drehzapfens für ihn am Pressengestell
entfallen. An Stelle des Auslösehebels tritt ein ebenfalls an der Grundplatte angebrachtes,
jedoch wesentlich einfacher ausgebildetes Steuerorgan in Form einer verschiebbaren
Steuerstange.
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Die Erfindung besteht darin, daß auf der ihre Bestandteile tragenden
Grundplatte neben der Führungsstange des Schutzgitters, in Führungen eine mit dem
Einschaltgestänge in beiden Richtungen bewegungsschlüssig verbundene Steuerstange
angeordnet ist, die bei ihrer Verschiebung durch ein Zugorgan mittels einer Steuerfläche
die in die Verrastung der Führungsstange eingreifende Sperrklinke in die Freigabelage
verstellt. Dadurch, daß diese Steuerstange nunmehr in unmittelbarer Nähe der Führungsstange
des Schutzgitters auf der Grundplatte befestigt und geführt ist, wird die Steuerungswirkung
um so sicherer, weil Verbiegungen od. dgl., wie sie bei einem langen Übertragungshebel
möglich waren, nicht eintreten können.
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Die Steuerstange wird ferner durch einen auf der Grundplatte in einem
Schloß angeordneten, unter dem Einfluß einer Feder stehenden und in ihre Nut eingreifenden
Riegel nach Auslösung der Sperrklinke so lange an einer Weiterbewegung in der gleichen
Richtung verhindert, bis ein zwischen der Steuerstange und der Führungsstange angeordneter,
durch einen einstellbaren Steuervorsprung der abwärts gehenden Führungsstange beeinflußter
Winkelhebel od. dgl. den Sperriegel entgegen der Feder in die Freigabelage verstellt
hat.
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Da die Führungsstange des Schutzgitters und die Steuerstange einerseits
auf der Vorderseite der Grundplatte, die Sperrklinke andererseits hingegen auf deren
Rückseite angeordnet sind, so weist die Steuerstange einen Steuerkörper auf, der
mit einem rückwärts gerichteten Steg den Rand der Grundplatte um- und hintergreift
und dort mit einer schrägen Steuerfläche die Sperrklinke verschwenkt.
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Da nach Lösen der Verrastung durch Verschwenkung der Sperrklinke das
Schutzgitter mit der Führungsstange infolge des Eigengewichtes nach unten fällt,
so wird der Winkelhebel schlagartig getroffen und die Entrastung der Steuerstange
augenblicklich und mit größter Sicherheit bewirkt.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 das Schutzgitter mit der Sperreinrichtung allein, Fig.
2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 eine Draufsicht auf die
Einrichtung gemäß Fig. 1.
Die Grundplatte 13, die an dem Preßstempel
2 befestigt wird, trägt zwei Führungen 12 für die Führungsstange 11, an deren unterem
Ende das Schutzgitter 9 befestigt ist. Das Schutzgitter 9 weist einen aufrechten
Arm 911 auf, der sich in Führungsnuten 18a eines an der Grundplatte 13 angebrachten
Winkels 18 bewegt. Um das Schutzgitter 9 der jeweiligen Tiefe des Werkzeuges anzupassen,
kann es in eine der Nuten 18a eingelegt und an der Führungsstange 11 durch Längsschlitze
und Schrauben 19 in entsprechender Lage eingestellt werden.
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Parallel zur Führungsstange 11 und in einigem Abstand von ihr ist
an der Grundplatte 13 eine Steuerstange 20 in zwei Führungen 21, 22 längsverschiebbar
angeordnet. Die Steuerstange 20 weist eine Nut 20a auf, die in einer ganz bestimmten
Lage und Länge im Verhältnis zu der als Schloß ausgebildeten oberen Führung 21 steht.
In dieser ist ein Schieber 2111 unter dem Einfluß einer Druckfeder 21b angeordnet,
der eine dem Querschnitt der ihn durchtretenden Steuerstange 20 entsprechende Öffnung
21e aufweist und mit seinem freien Ende 21d so, weit aus dem Schloß 21 in Richtung
auf die Führungsstange 11 vorsteht, daß er durch einen auf der Grundplatte 13 zwischen
Führungsstange 11 und Steuerstange 20 angeordneten und um einen Zapfen 23 schwenkbaren
Winkelhebel 24 in die Freigabelage verstellt wird, wenn ein am oberen Ende der Führungsstange
11 durch eine Schraube feststellbarer Vorsprung 11a schlagartig das freie Ende des
Winkelhebels 24 trifft, sobald das Schutzgitter 9 in seine Wirklage herabfällt.
Nun erst kann die Steuerstange 20 in der angegebenen Pfeilrichtung durch die an
das Schaltgestänge 7 angeschlossene Zugstange 7a weiterbewegt, d. h. also die Kupplung
und damit der Arbeitshub der Presse eingeschaltet werden, weil die Öffnung 21c des
Schiebers 21a jetzt mit dem ungeschwächten Querschnitt der Steuerstange 20 in gleicher
Lage steht.
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Solange der Schieber 21a jedoch unter dem Einfluß der Feder 21b in
die Nut 20a der Steuerstange 20, also auf dem ersten Teil der Abwärtsbewegung der
Steuerstange 20 eindringt, bewirkt ein an dieser durch Schrauben einstellbar angeordneter
Steuervorsprung 25 die Auslösebewegung der durch die Feder 17 beeinflußten, auf
einem Lagerbock 15 gelagerten Sperrklinke 14, die mit ihrem einen abgewinkelten
Ende 1411 durch eine Öffnung 13a der Grundplatte 13 hindurch in die Rasten 11b der
Führungsstange 11 eingreift. Da die Führungsstange 11 und die Steuerstange 20 auf
der Vorderseite der Grundplatte 13 angeordnet sind, so umgreift der Steuervorsprung
25 den Rand der Grundplatte 13, und sein abgewinkelter Teil 25a besitzt eine Schräge
2511, die auf das benachbarte freie Ende der Sperrklinke 14 einwirkt und diese entgegen
der Federkraft 17 verschwenkt, so daß das Schutzgitter 9 mit der Führungsstange
11 und dem Vorsprung 11a aus der Bereitschaftslage in die Wirklage herabfallen.
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Fig. 1 läßt im übrigen an Hand der angedeuteten Fußeinrückung in Gestalt
eines um einen Zapfen 26 schwenkbaren Fußhebels 7b, 8, an dessen hinterem Ende das
übliche Einschaltgestänge 7 für die Pressenkupplung angelenkt ist, erkennen, daß
jetzt nur noch bei 7c die in ihrer Länge beliebig einstellbare Zugstange 7a befestigt
zu werden braucht, um den Einbau einer solchen Schutzeinrichtung an einer vorhandenen
Presse zu beenden.