DE104603C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVIl04603 -

KLASSE 42: Instrumente.

JOH. BEHRENS in BREMEN. Flüssigkeitsmesser mit Saugheber.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. August 1898 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Apparat zum Messen von · Flüssigkeiten. Das Princip des Apparates beruht in der Anwendung eines unterbrochen arbeitenden und sich selbstthätig füllenden Saughebers, in welchem ein selbstthätig sich entlastendes Absperrventil angeordnet ist.

Die Ausführung des Apparates kann nach der schematisch gezeichneten Anordnung oder in anderer Bauart erfolgen. .

Der Behälter A ist mit einem Heber B versehen, dessen Querschnitt so berechnet ist, dafs die Entleerung des Behälters A in wesentlich kürzerer Zeit erfolgt als die Füllung desselben. Infolge der Weite des Heberrohres würde, sobald der Flüssigkeitsspiegel in A die Scheitelhöhe des Hebers B erreicht hat, in dem abwärts gerichteten Schenkel von B die Flüssigkeit an der Wandung desselben in dem gleichen Malse ablaufen, wie die Flüssigkeit in A zuläuft. Um dies zu verhindern und eine schnelle und zugleich unterbrochene Entleerung von A herbeizuführen, ist folgende Einrichtung getroffen.

In dem aufsteigenden Schenkel des Hebers B ist ein mit einem Schwimmer b verbundenes Absperrventil α eingeschaltet, welches unter dem höchsten Druck der Flüssigkeit im Gefäfs A so lange geschlossen bleibt, bis eine selbstthätig wirkende Entlastung des Ventils stattfindet. Ventil und Schwimmer sind mit Führungsstangen ,versehen. Das Ventil und die damit verbundene Schwimmerkugel befinden sich in dem geschlossenen kleinen Behälter c, welcher einen Bestandtheil des Hebers bildet. Um das Ventil in dem Augenblick zu entlasten, in welchem die Flüssigkeit eine bestimmte Maximalhöhe erreicht hat, ist das von einer tieferen Stelle des Hebers B abgezweigte Heberrohr e angeordnet, welches in den Boden des Behälters c mündet und dessen Scheitelhöhe die Maximalhöhe der Flüssigkeit im Gefäfse A .regelt und etwas höher liegt als die Scheitelhöhe des Hebers B.

Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Sobald die Flüssigkeit in A die Scheitelhöhe des Heberrohres e erreicht hat, füllt sich der Behälter c, und der Schwimmer b steigt mit der Flüssigkeit. Das Absperrventil a, welches mit dem Schwimmer verbunden ist, wird entlastet und gewährt nun der Flüssigkeit in A freien Ausfiufs durch den Heber B. Der Niveauunterschied zwischen dem Flüssigkeitsspiegel in A und der Scheitelhöhe des Hebers B sowie das Volumen der Flüssigkeit in A, welches sich oberhalb der Scheitelhöhe des Hebers B befindet, sind so bemessen, dafs beim plötzlichen ,.Oeffnen des Absperrventils der ganze Inhalt des Hebers B sofort mit Flüssigkeit gefüllt wird und als Saugheber in Thätigkeit tritt.

Sobald das Gefäfs A entleert ist, wirkt der Heber e rückwärts und entleert den kleinen Behälter c, worauf das Absperrventil sich wieder

schliefst und das Gefäfs A sich von neuem anfüllt.

Durch eine entsprechende Beschwerung des Absperrventils kann der Apparat für jede beliebige Flüssigkeit brauchbar gemacht werden.

Während des Ausströmens der in dem Behälter A befindlichen Flüssigkeit durch den Heber B wird die Zuströmung der zu messenden Flüssigkeit in den Behälter A nicht abgesperrt, sondern nimmt ununterbrochen seinen Fortgang. Dementsprechend wird durch den Heber B mehr Flüssigkeit gehen, als im Gefäfs A zu Beginn der Ausströmung vorhanden war, und zwar um den so vielten Theil des Inhaltes des Behälters A mehr, als der Quotient aus der Zeit der Entleerungen dividirt durch die Zeit der Füllung beträgt. Ist der Inhalt von A gleich /, die Zeit der Entleerung von A gleich x, die Zeit der Füllung von A gleichy, die Gesammtzahl der Entleerungen gleich Z, so ergiebt sich als Resultat die Gesammtmenge M der durch den Heber B abgehenden Flüssigkeit aus der Formel:

J+ -J)Z=M

1 + —\J+Z= M.

Claims (1)

1. P A T E N T - A N S P R U C H :

   Ein Flüssigkeitsmesser, bei welchem die Flüssigkeit vermittelst eines unterbrochen arbeitenden und sich selbstthätig füllenden Saughebers gemessen wird, gekennzeichnet durch die Einschaltung eines vermittelst eines Schwimmers selbstthätig sich öffnenden und schliefsenden Absperrventils in den Heber, zum Zweck, die selbsttätige Füllung auch bei Heberrohren gröfseren Durchmessers herbeizuführen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.