DE1045951B - Vorrichtung zum Belueften von Hefen, Wuerzen und alkoholischen Fluessigkeiten od. dgl. - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Belüften von Hefen, Würzen und alkoholischen Flüssigkeiten od. dgl. Um den Gärprozeß bei der Herstellung von alkoholischen Flüssigkeiten zu beschleunigen, ist es erforderlich, das Wachstum von Hefen und deren Vermehrung anzuregen. Zu diesem Zweck werden bis heute .in den Gärungsbehältern fest oder beweglich angeordnete, gelochte Rohrsysteme verwendet, durch welche Luft oder Sauerstoff hindurchgeblasen wird. Dabei wirkt es sich nachteilig aus, .daß die Luft bzw. der Sauerstoff in den Behandlungsmedien größere Blasen bildet, so daß nur eine verhältnismäßig geringe Kontaktwirkung eintritt. Es ist auch vorgeschlagen worden, sogenannte Filterkerzen zu verwenden, welche die Luft in feinster Verteilung in die Gärflüssigkeit einbringen. Dabei ist aber nicht erkannt worden, daß die Form der Kerzen und ihr Einbau in das Rohrsystem für den optimalen Verlauf des Verfahrens von ausschlaggebender Bedeutung sind. In allen diesen Fällen sind daher zur Erzielung des gewünschten Erfolges lange Behandlungszeiten erforderlich.
• Dieser Mangel wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die Kerze eine konische Form besitzt und mit ihrem verjüngten Ende dem Flusse der Gärflüssigkeit entgegengerichtet ist, wobei sie an ihrer dicksten Stelle nur so viel vom freien Querschnitt der in ihrem Bereich erweiterten Leitung beansprucht, daß dieser etwa dem freien Querschnitt der Anschlußloitung entspricht. Hierdurch gestaltet sich der Gärungsprozeß wesentlich intensiver als bisher und ermöglicht bei gleichen Vergärungsgraden wesentlich kürzere Behandlungszeiten. Baut man ferner die .erfindungsgemäße Vorrichtung in die Würzeleitung vor den Anstellbottichen ein, so ist es nicht nötig, die Gärflüssigkeit mehrmals an dem Luftverteiler vorbeizuführen oder in rührwerksähnlichen Apparaten zu behandeln. Mit gleich gutem Erfolg ist die Vorrichtung z. B. auch verwendbar, wenn es sich um das künstliche Altern von alkoholischen Getränken handelt.
• In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben.
• Eine Rohrleitung 1, welche von einem vollen zu einem leeren Behälter führt, ist an einer hierfür geeigneten Stelle 2 flaschenartig erweitert. In diese Erweiterung, und zwar zweckmäßigerweise durch ein lösbar mit ihr verbundenes Kopfstück 3 hindurch, ist eine Zuleitung 4 für die Luft od. dgl. eingeführt. Diese trägt an ihrem freien Ende einen allseitig mit Poren 5 versehenen, zweckmäß.igerweise ebenfalls lösbar auf ihr befestigten Hohlkörper (Kerze) 6. Diese Kerze ist konisch oder auch als Doppelkegel ausgebildet und mit dem verjüngten Ende dem Strom des Behandlungsmediums entgegengerichtet. Sie verdrängt an ihrem größten Durchmesser nur so viel des freien Quer-Schnitts der Erweiterung, daß dieser etwa noch dem freien Querschnitt der Rohrleitung 1 entspricht.
• In .der Zuleitung 4 können Apparaturen 7 bzw. 8 für die mechanische und biologische Reinigung des Oxydationsmittels, ein Mengen- und Druckmeßgerät 9 und .ein Rückschlagventil 10 angebracht sein. Diese mit billigen Mitteln herzustellende einfache Einrichtung, welche die Luft od..dgl. durch die Kerze 6 in das an ihr vorbeifließende Medium in feinster Verteilung einbringt. ersetzt somit die bisher verwendeten umständlichen Anlagen und erzielt überdies im Vergleich hierzu einen überraschend hohen Wirkungsgrad.
• Es versteht sich, daß der Erfindungsgedanke hinsichtlich der Apparatur nicht an die oben beschriebene .Ausbildungsform .gebunden, sondern in mannigfacher Weise abwandelbur ist. Auch macht es keine Schwierigkeiten, den für den gedachten Zweck jeweils verwendeten Werkstoff aus der Vielzahl des Gebotenen, wozu vornehmlich für die Kerze auch keramischer oder Kunststoff zu zählen ist, auszuwählen.

Claims (2)

1. PATENTr1NSPRUCHE: 1. Vorrichtung zum Belüften von Hefen, Würzen und alkoholischen Flüssigkeiten od. dgl., bei welcher die Luft dem zu behandelnden Medium in einem geschlossenen Rohrsystem mittels einer feinporösen Kerze zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerze (5) konisch ausgebildet und mit ihrem verjüngten Ende dem Fluß des Behandlungsmediums entgegengerichtet ist, wobei sie an ihrer dicksten Stelle nur so viel vom freien Querschnitt der flaschenartig erweiterten Stelle (2) des Rohrsystems in Anspruch nimmt, daß dieser etwa dem freien Querschnitt der Anschlußleitung (1) entspricht.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB sie in der Würzeleitung vor den Anstellbottichen eingebaut ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 618 021, 697 835, 743 984, 714 391, 814134, 594 671; H. Kretzschmar, »Hefe und Alkohol«, Berlin, 1955, S. 86 und 96.